@ BiTango und Zhagra
Danke für Eure Nachrichten!
BiTango: Ich finde Deine Ausführungen überzeugend und ich gebe Dir recht, mit dem was Du schreibst, dass es mehr Stress für ein Pferd bedeutet, kein Futter zu haben und vor Bremsen und Sonne hungrig im Unterstand stehen zu müssen. Daher habe ich für mein Pferd jetzt die Lösung, dass er er vormittags in der Box mit Heu steht. Nur, ich muß ja dafür wirklich dankbar sein, dass der Stallbesitzer das mitmacht. Die anderen Einsteller haben eher Angst, etwas zu sagen, eine hat zuviel gesagt und es wurde ihr schon nahegelegt, ja gehen zu können. Man muß also viel Fingerspitzengefühl und Diplomatie walten lassen.
Denn: es ist wirklich nicht so einfach einen guten Stall/Pferdeunterkunft zu finden. Ist wohl eher eine Rarität und ich habe diesbezüglich mehr als 10 Jahre Erfahrung. Eigentlich schon mehr, wenn man meine vorherige Erfahrung in Nordhessen mit meiner Friesenstute noch dazu rechnet. Ich kann ein ganzes Buch damit füllen, wo man nur mit dem Kopf schütteln kann und ich würde mir nie wieder ein Pferd kaufen, es sei denn, ich habe selbst die Möglichkeit zur Pferdehaltung.
Ich weiß, dass es nicht einfach ist und auch nicht unbedingt ein Gewinngeschäft. Aber was einem manchmal angeboten wird, hat wirklich nichts mit guter Pferdehaltung zu tun! Und man kann nicht einfach gehen. Man muß erst einen neuen guten adäquaten Stall finden. Dazu kommt, dass jeder Wechsel auch Stress für das Pferd bedeuet.
Zhagra: Natürlich darf man den Futterbedarf nicht über den Kamm scheren! Man muß die Rasse, die Züchtung, die Arbeit mit dem Pferd, das Alter und viele Dinge mehr berücksichtigen. Bei meinen Pferd mache ich aber eine einfache Gleichung: wenn man die Rippen sieht, hat es zu wenig Futter! In einem anderen Stall war ein Besitzerwechsel und er hat an Heu gespart. Es wurde im Winterhalbjahr morgens nicht mehr in der Box Rauhfutter gereicht, sondern nur auf dem Auflauf ein paar Haufen verteilt. Die Ranghöheren fraßen zuerst, um 9Uhr (ich habe es mehrfach überprüft) war kein Heu mehr da. Um 17Uhr kamen sie erst wieder in die Box. Mein Pferd wurde dünner und dünner. Obwohl mir völlig klar war, dass es an der mangelnden Energiezufuhr hing, wurden mir so viele andere Erklärungen geliefert. Das Pferd ist alt, das Pferd ist krank, es muß zusätzlich Müsli haben etc. etc. Ich habe dann - wider besseren Wissens, man lässt sich ja auch gerne mal belehren, bin ja nicht allwissend - das Pferd untersuchen lassen. Blutuntersuchung 1a! Zwei Tierärzte und ein Hufschmied haben mir bestätigt, dass das Pferd lediglich mehr Energie benötigt. Bin dann jeden Tag in den Stall gefahren und habe Heunetze gefüllt, damit er sich - solange er in der Box ist - sattfressen kann und er hat endlich wieder zugenommen.
Jetzt auf dieser Magerweide können sie sich auch nicht sattfressen, denn dann könnten sie eine Zeit ohne knurrenden Magen in den Unterstand vor Bremsen etc. flüchten und ruhen.
Es mag sein, dass viele Pferdeweiden zu saftiges, zu energiereiches Gras haben und mein Pferd auch oft einen ziemlichen Grasbauch hatte. Aber er war ausgeglichen und mehr als bereit, mit mir von der Weide zu gehen und irgendetwas zu machen (Bodenarbeit, Gymnastik, ausreiten, was auch immer). Jetzt stürzt er sich gleich auf jeden grünen Grashalm und man kann ihn kaum daran vorbeiführen. Mag sein, dass jetzt jemand damit antwortet, dann habt Ihr hier ein Dominanzproblem. Das sehe ich nicht so. Denn wenn ein Pferd zufrieden ist, satt ist und ihm, sagen wir mal kaum was fehlt, und die Chemie zwischen Besitzer und Pferd stimmt, sollte es nicht so viel Probleme geben. Ich habe es zumindestens nicht mit meinem Pferd. Und hier haben wir ja nur eine ungefähre Fläche von 30x300m für 5 Pferde!