Emoji-Storys

Alexander war ein witziger Typ, allerdings war er oft der Einzige, der über seine Scherze lachte, die anderen fanden ihn ziemlich schräg, wenn nicht gar verrückt, so daß er eines Tages, als er laut beim Kaufmann über Sinn und Zweck des verordneten Mundschutzes referierte, natürlich ohne einen solchen angelegt zu haben, schnurstracks in die Psychiatrie verbracht wurde. Logischerweise hat es ihm dort kein Stück gefallen - da er ein schlaues Kerlchen war, hatte er bald raus wie der Laden so läuft und konnte sich eines Abends in der Wäschekammer die Uniform eines Pflegers klauen. Nachdem er sich eine Zeitlang zum Affen gemacht hatte, ließ man ihn gerne in die offene Abteilung, so hat das Personal auch weniger Arbeit, Alexander grinste sich eins, schlüpfte in die Pflegeruniform und verließ pfeifend das Gebäude. Nach diesem Erlebnis hatte er jedoch nachgerade genug von der Menschheit, er rief seinen Vater an, der schickte den Chauffeur mit dem Raumschiff, er fuhr wieder nach Hause und erstattete Bericht: Rettungslos verloren, der Haufen da unten. Hab's ja schon vor 2000 Jahren versiebt, nun dasselbe in Grün. Wir brauchen einen anderen Plan!

Zeile 2: Wieder einmal war es spät geworden, aber keiner in der lustigen Runde machte auch nur ansatzweise Anstalten, aufzubrechen. Die Gastgeberin war völlig überfordert und wußte sich nicht mehr zu helfen. Auch der Nachbar war stinkig. Solange die Bande nebenan so am Herumlärmen war, konnte er seinen Schlaf vergessen. Dabei war er hundemüde, weil er die ganze vorherige Nacht operiert hatte und auch tagsüber keine Gelegenheit zu einem Nickerchen gegeben gewesen war. Erbost rief er die Polizei ... aber anstatt ordnungsgemäß einzuschreiten, warf der Beamte der - zugegebenermaßen extrem feschen - Gastgeberin heiße Blicke und Kußhändchen zu, während die Kumpanen im Hintergrund fidel weiterzechten. Da wurde es dem Nachbarn zu bunt, er öffnete seine Wohnungstüre und ließ seinem Unmut freien Lauf. Der Beamte lachte nur frech und meinte: Hörmal Kumpel, mit so 'ner hübschen Frau nebenan, wer will da schlafen? Hast ka bessere Idee? Der Nachbar, beim Blick in das ausladende Dekolletée auf einmal wundersam erfrischt, ließ sich gerne inspirieren, und während die Kumpanen nebenan einer nach dem anderen in einen bierseligen Schlummer fielen, hatten sich Nachbar und Nachbarin bei Kerzenschein so manches gegenseitig zu berichten und zu zeigen ...

Dritte Zeile:

Man durfte nicht hinschauen. Man durfte einfach nicht hinschauen! Wenn Theobald verliebt war, dann war der Anblick, wie er sich vor der Auserwählten gebärdete, nichts für Zartbesaitete. Da konnte der Hausherr schon einmal zur Ruhe mahnen, Theobald war einfach wie im Rausch, im Rausch der Endorphine. Die anderen Partygäste reagierten wahlweise mit Fremdschämen oder gar Entsetzen, doch Theobald kannte einfach keinen Genierer. Nun, dieses Mal schien es gutgegangen zu sein, die Angebetete des Abends ist Amerikanerin, die sind einiges gewohnt und hart im Nehnen. Die Dame freute sich sogar über Theobalds Einladung zu Burger and Fries, wir haben unsere Ruhe wieder und können weiterfeiern. Obwohl ... ohne Theobald ist es schon auch wieder ein bissl fad jetzt ...

Zeile vier:

Oh nein, nicht wieder einer von Helmuts Superfürzen! Bist du deppat des fäult - und obendrein während einer Autofahrt, im Winter, wenn man das Fenster nicht aufmachen kann! Da hilft auch kein Tannen-Duftbaum. Wir wurden kollektiv bleich, rangen nach Luft und um Fassung. Hannes bekam eine Stinkwut, haha, passend zum Anlaß, und drohte, Helmut aus dem Fenster werfen zu wollen, klein genug wäre er ja, daß er grad so durch die Scheibe paßte, aber dann öffnete Heideltrude ihr elegantes Damenhandtäschchen und reichte eine Runde in Kölnisch Wasser getränkte Dufttüchlein herum. Wir beruhigten uns wieder, hießen Helmut einen Vollkoffer, und beim nächsten Parkplatz, als er nur mal kurz austreten wollte, beschlossen wir, ihm eine Lektion zu erteilen. Wie er, eilends und noch mit offenem Hosenstall, aus dem Gebüsch wieder hervortrat, sah er nur mehr unsere feixenden Gesichter durch die Heckscheibe des Autos grinsen. Tja, und wenn sich keiner seiner erbarmt hat, dann sitzt er noch heute frierend auf diesem Parkplatz bei Attnang-Puchheim und hält sich für den allerärmsten Kerl der Welt ...

Sehe gerade, Helmut ist inzwischen wieder wohlauf und sitzt in einem Gastgarten seiner Heimatstadt ...

Zeile 1:

Neulich waren wir im Wald um unsere Pflänzchen zu besuchen. Die waren auch sehr schön gewachsen, und alle noch da. Was haben wir uns gefreut, und gleich mal eine Probe genommen. Wir saßen also sehr froh unter einem Baum und freuten uns des Lebens, da hörten wir auf einmal ein Tier im Unterholz. Waaaaaaah, ein Bär! Wir rauf auf den Baum, daß die Blätter nur so in alle Richtungen stoben. Die gute Heideltrude hatte noch ein bissl Vorrat in ihrer unerschöpflichen Tasche, was ihr unsere Herzen zufliegen ließ. Nach geraumer Zeit traute sich dann doch einer von uns wieder runter, nachdem weder Bär noch Wildschwein von oben gesichtet werden konnte.
Na, und wer war der Raschelmeier? Eine Maus!!! Einfach nur eine Maus, deren Geräusche uns aus naheliegenden Gründen viel lauter erschienen war als normalerweise. Na, wir haben uns geschworen, niemandem jemals etwas von unserem kleinen Abenteuer zu erzählen, schon allein wegen der Pflänzchen ... Ehrenwort!

Hiermit betone ich ausdrücklich, daß es sich um reine Fiktion handelt, und die Autorin mit derlei Pflänzlein absolut NIX zu tun hat. Schon allein aus Altersgründen. Leider.

Da verträgt man weniger, und wenn man einen empfindlichen Körper hat so wie ich, dann verträgt man gleich garnix mehr. Also eh schon nicht, aber dann schon absolut nicht mehr.

Dankeschön

Eines Tages streifte ich mal wieder so durch den Wald, blieb natürlich NICHT auf dem Weg, meine Mutter war ja tot und konnte nicht mehr schimpfen, hähä. Auf einer versteckten Lichtung entdeckte ich eine ganze Kolonie wunderhübscher Fliegenpilze. Hmmm ... lecker! Bald darauf bekam ich jedoch erhebliches Bauchgrimmen und schalt mich einen Idioten, nicht einfach nur die Häutchen abgezupft und mit nach Hause genommen zu haben. Nachdem ich ein hübsches Häufchen hinter einen Busch gesetzt hatte ging es mir besser, ich setzte mich an den versteckten Weiher und sah den Enten zu, die an dem heutigen Tag sehr bunt waren. Plötzlich entdeckte ich eine Fee, die völlig selbstverständlich keine zwei Meter von mir entfernt saß. Erst dachte ich: Öha, Mindestabstand? Aber dann fiel mir ein: Feen kann man sicher nicht anstecken, womit auch immer.
'Bertha,' sprach die Fee, 'ich muß schon sagen, du hast es immer noch nicht kapiert. Jetzt haben sie mich runtergeschickt damit ich es dir mal persönlich, sozusagen von Frau zu Frau, mitteile. Laß die bescheuerte Daterei! Du bist ausgebildete Vestalin, auch wenn du das in jedem Leben gleich wieder vergißt. Also laß den Scheiß, die blöden Schwänze interessieren dich ja doch nicht. Und nur weil du den armen Kerls einen Gefallen tun willst, muß du deine Energie nicht mit halbherzigem Sex verschwenden. GET A LIFE!'

Ich wußte erstmal nicht ob ich mir die Ohren oder die Augen zuhalten sollte, probierte beides abwechselnd, und nachdem ich die Augen wieder aufkriegte, war sie weg. Vor mir saß ein Eichhörnchen und grinste mich frech an. Offensichtlich ein Männchen.

'Schleich di, G'schissna!' brüllte ich fröhlich und dachte bei mir: Prima, geht doch!!!

Oh. Naja, ich hatte die Brille nicht auf ...

Zeile drei:

Wieder mal in Wien. Am Abend zuvor im Niedermair gewesen, Gunkl gucken, es war spät geworden und ich war daher dementsprechend müde. Aber das war es mir allemal wert. Gunkl ist nämlich der beste, gescheiteste, klügste und wortgewandteste Mann auf der ganzen Welt, und auch wenn das niemanden interessiert, muß es doch immer wieder einmal erwähnt werden.

Wenn ich in Wien bin will ich keine Minute vertun, also setzte ich meine Sonnenbrille auf und machte mich auf den Weg zum Zentralfriedhof. Das ist besser als Zoo, denn dort finden sich nicht nur Hamster und andere Kleintiere, auch wunderschöne, exotisch anmutende Vögel laufen und fliegen dort umeinander, wenn sie nicht grad von irgendwelchen Hundsviechern verscheucht werden - denn obwohl Hunde am Friedhof nicht erlaubt sind, kommen doch immer wieder Leute mit solchen daher. Wahrscheinlich alle blind, indem daß sie die Schilder am Eingang nicht gesehen haben, und Blindenhunde sind erlaubt. Österreichische Logik.

Hasen und Kaninchen gibt es natürlich auch jede Menge, und offenbar leider auch Menschen, die glauben, man könne die einfach so erschießen. Schleiche ich doch grad so schön genüßlich durch die dichteste Stelle am jüdischen Friedhof, ganz vorsichtig um die Rehe nicht aufzuscheuchen, da sehe ich so einen Kerl am Boden knien, ein Auge zugekniffen, und mit dem anderen blickte er durch ein Gewehr durch und war offenbar kurz davor, abzudrücken.

Empört haute ich ihm auf den Rücken, so daß ihm die dick mit Butter bestrichenen Wurstsemmerln aus der Tasche fielen und er selbst seitlich ins Gestrüpp kippte. 'AUA!' empörte er sich. 'Spinnst oder was???'.

'Na geh, die armen Haserln abknallen, oder???', empörte ich mich so laut, daß sämtliche Haserln und anderes Viehzeug im Umkreis von zwei Kilometern die sofortige Flucht ergriffen.

'Wieso abknallen?!!?' fragte er verwirrt, während er sein Gewehr wieder an sich zog, das ihm bei seinem Sturz abhanden gekommen war. Welches aber garkein Gewehr war. Wieder mal ohne Brille unterwegs, noch dazu mit den Sonnengläsern mit denen man schon zweimal nix sieht, hatte ich das Fernrohr, mit dem der arme Mann einfach nur die Vögel beobachten wollte, für eine Krachn gehalten und ihn für einen Hasenmörder. Dabei wurden doch am Zentralfriedhof seit vielen vielen Jahren keine Tiere mehr abgeschossen. Also, offiziell jedenfalls nicht.

Den Göttern sei Dank war der Mann nicht nachtragend, wir lachten herzlich über mein beherztes wenn auch fehlgeleitetes Eingreifen, das Fernrohr war den Göttern sei Dank noch ganz, und ich durfte später auch mal durchgucken, nachdem sich die Viecherln wieder hergetraut hatten. Was für ein wunderbares Erlebnis!

Wunderbare Geschichte, liebe @*********rlan!
Da hast du mich doch schon morgens zum Lachen gebracht, und das mitten in der Woche!

Freut mich sehr, liebe Luccy!