Rape Game
(Josie, 19, hat schlechten Sex und nimmt ihn hin. Doch dann, auf einer ansonsten langweiligen Party, lernt sie Ben kennen. Er ist höflich, witzig - anders. Und auch der Sex, den er Josie vorschlägt, weicht vom Normalen ab. Rape Game ... Hier ein kleiner Auszug vom Anfang meines Erotikthrillers "Rape Game", als eBook erhältlich, aber keine Angst, ich verlinke das jetzt nicht Bei Gefallen poste ich gerne noch ein wenig mehr ... Vorhang auf für ein teuflisches Rollenspiel ...)Cora war zwei Jahre älter als ich. Nett anzuschauen, aber ohne Glück in der Liebe, wie sie immer wieder bedauerte, wenn wir uns zufällig in einer Disco oder einem Café trafen, was nicht oft geschah. Ihr Pech war, dass sie jeden Typen, der ihr einigermaßen gefiel und der auch nur eine Spur von Interesse ahnen ließ, sofort ausprobieren musste. Männer mögen es schon gerne, wenn sie billig zu einer Nummer kommen, aber sie mögen es überhaupt nicht, wenn dieses Flittchen dann glaubt, man sei nun »zusammen«.
Nachdem endlich Feierabend war, machte ich mich zu ihrer kleinen Wohnung auf und fragte mich, wie viel Gäste sich wohl auf drei Zimmer, Küche und Bad verteilen würden. Eine Menge, fürchtete ich, denn Cora war ein sehr extrovertierter Mensch mit vielen Freunden. Ich hatte sie einmal nach Hause gebracht, nach einem ihrer unzähligen vergeblichen Versuche, sich einem Kerl an den Hals zu werfen, der augenscheinlich keinen Funken Interesse für sie entzünden konnte. Eine Menge Alkohol, noch mehr Tränen, irgendwie war es mir gelungen, sie in den vierten Stock zu wuchten - der Fahrstuhl war defekt gewesen -, auszuziehen und ins Bett zu stecken.
Das Mädchen, das mir auf mein Klingeln die Tür öffnete, kannte ich nicht. Sie hielt ein Glas in der Linken, wedelte mir zu, sodass ein wenig Flüssigkeit über den Rand schwappte.
»Hallo, wen haben wir denn da? Och, so ne Süße! Komm doch rein, ich bin Mira!«
»Josie«, sagte ich und sofort fiel mir Mira um den Hals. Sie roch penetrant nach Alkohol.
»Geh ins Wohnzimmer, aber ich sag dir gleich, die guten Typen sind alle belegt und lass die Finger von dem großen Blonden, den vernasch ich heute.«
Netter Empfang. Ich ging ins Wohnzimmer, mindestens ein Dutzend Gäste in den Sesseln, auf der Couch, auf dem Teppich, auf der Fensterbank. Mira kam hinterher, drückte mir ein Glas Wein in die Hand und ging sofort weiter zu einem der Sessel, in dem ein wirklich großer und blonder Typ grinsend auf sie wartete. Ich suchte mir ein Plätzchen auf der Couch neben einem Mann, der zu schlafen schien, und hielt Ausschau nach der Gastgeberin.
Ich sollte nicht hier sein. Mein Arbeitstag war langweilig gewesen, ich hatte eine unruhige Nacht hinter mir, wie meistens nach dem Sex mit Theo. Gähnend betrachtete ich mir das Geschehen, Mira hatte sich neben ihren Blonden in den Sessel gezwängt, sie knutschten hingebungsvoll und neben mir schnarchte ein Mann. Na, herrlich ...
Super. Die Voraussetzungen für einen netten Abend waren perfekt erfüllt, sogar der Wein schmeckte nicht. Ich kannte hier niemanden außer Cora, und die glänzte durch Abwesenheit. Müdigkeit überfiel mich und bald würden hier zwei Menschen schlafend auf dem Sofa liegen. Nein, korrigiere: einer. Ich sah nach rechts, der Schnarcher war verschwunden, ohne den leisesten Versuch, mich anzubaggern. Ich musste heute scheiße aussehen.
Im Augenwinkel sah ich, wie sich die rechte Hand des Blonden unter Miras Rock schob. Ihre Beine spreizten sich automatisch ein wenig. Ihre Küsse wurden intensiver, die Hand wanderte höher, bis sie unter dem Stoff verschwunden war.
»Da läuft heute noch was«, sagte eine tiefe Stimme neben mir. Erschrocken wandte ich mich ihr zu. Sie gehörte einem dunkelhaarigen Mann, ich schätzte ihn auf Anfang dreißig, er sah nicht schlecht aus und schaute mich verschmitzt an.
»Sicher«, antwortete ich und richtete mich auf. »Wie ich Mira kenne, verschwinden sie gleich im Badezimmer.«
Der Mann lachte. »Das ist besetzt. Und wenn man ein Ohr an die Tür hält, hört man auch, was dort gerade getrieben wird.«
»Oh, Sie hören gerne dabei zu?«, fragte ich ehrlich überrascht. Hatte dieser Mann das nötig? Sein Gesicht war interessant, nicht makellos schön, sondern mit einigen Macken, die Nase stand ein wenig schief, was ja ein untrügliches Zeichen für ... Ich kicherte. Mein Gott, ich hatte zu viel getrunken.
»Warum nicht?«, sagte er. »Es gibt so viele Dinge, durch die man sich Appetit holen kann, finden Sie nicht auch?«
»Ich bin erst neunzehn und hab die meisten dieser Dinge noch vor mir«, sagte ich neckisch und blinzelte ihm zu. Wieso eigentlich? Ich hörte Mira auflachen, schielte hinüber. Der Blonde streichelte inzwischen die Innenseiten ihrer Schenkel.
»Langweilig«, flüsterte der Mann neben mir. »Man weiß sofort, wie es ablaufen wird. Er macht sie feucht, sie verschwinden im Bad, er lässt die Hose runter, sie den Slip unter dem Rock. Dann hebt er sie hoch, schiebt ihren Prachtarsch halb aufs Waschbecken, sie öffnet die Beine und empfängt seinen Schwanz. Fünf Minuten später ist das Badezimmer frei für das nächste Pärchen.«
Während er das sagte, hatte ich es mir bildlich vorgestellt - und wirklich, er hatte wohl recht. Sehr langweilig.
»Wollen Sie mich anmachen?«, fragte ich, aber eher amüsiert als vorwurfsvoll. Sofort hob er abwehren die Hände.
»Anmachen? Mit so etwas Drögem? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mädchen wie du durch so etwas auf Touren kommt. Das wäre so, als würde ich versuchen, einen Rennwagen mit einem halben Liter Heizöl auf Tempo 250 zu bringen.«
»Aha?« Ich schaute ihm jetzt direkt in die Augen. Hübsches Kompliment, eigentlich. Endlich einmal ein witziger Typ, dachte ich. Er war näher gerückt, der Stoff seiner Hose berührte mein rechtes Bein. »Was für ein Mädchen bin ich denn?«
Er schaute mich ein paar Sekunden an, tat so, als müsste er überlegen. Er hatte schöne Zähne, sie schimmerten zwischen seinen leicht geöffneten Lippen.
»Nun ... jung – auf der Suche – wagemutig – unzufrieden – noch längst nicht dort, wo es sich selbst sieht.«
»Hm.« Ich wusste nichts über diesen Mann, nicht einmal seinen Namen, und er genauso wenig über mich. Aber was er sagte, traf zu. Sah man mir das an? Oh Gott!
Ich war ein wenig verlegen, schaute wieder hinüber zu Mira, aber das Sofa war leer. Sie hatten sich unbemerkt verdrückt und schlossen wohl gerade die Badezimmertür hinter sich. Oder benutzten sie etwa das Schlafzimmer der Gastgeberin? Ich traute es Mira zu.
»Ob sie wohl im Bad sind?« , fragte er und wog den Kopf zweifelnd hin und her. Wieso erriet er meine Gedanken? Unheimlich.
»Oder im Schlafzimmer«, sagte ich.
»Sollen wir wetten?« Er grinste jetzt und ich grinste zurück. Etwas wie Gänsehaut bedeckte meinen Rücken, ein Gefühl, das mir fremd geworden war.
»Okay«, antwortete ich. »Schlafzimmer.«
»Bad«, hielt er dagegen, stand auf und streckte die Hand aus, um mir hoch zu helfen. Ich nahm sie, eine weiche, warme und doch starke Hand. Er ließ sie nicht los, als wir den lärmenden Raum verließen und auf den Flur traten. Die Küchentür war nur angelehnt, Gelächter drang nach draußen. Hier jedenfalls wurde nicht gevögelt. Wir erreichten die Schlafzimmertür, der Mann, dessen Namen ich immer noch nicht kannte, legte sein Ohr an das Holz und gab mir mit den Augen zu verstehen, das Gleiche zu tun.
»Hörst du was?«, fragte er.
Oh ja. Das typische Quietschen eines von zwei erregten Körpern bewegten Bettgestells. »Gewonnen!«, sagte ich triumphierend und drückte seine Hand. Eine leichte elektrische Ladung durchfuhr meinen Körper. Der Mann schüttelte den Kopf und richtete sich auf.
»Nicht so schnell, mein hübsches Fräulein. Das wollen wir uns doch einmal genauer ansehen.«
Bevor ich protestieren konnte, hatte er bereits die Klinke nach unten gedrückt und begonnen, die Tür vorsichtig aufzudrücken. Dass Cora früher jede Woche zweimal nach der Schule zum Reiten gegangen ist, zahlte sich jetzt für sie aus. Sie thronte souverän und geübt auf dem Typen, schaukelte, als würde sie über einen unebenen Parcours galoppieren, statt eines Sattels hielt sie ein stattlicher Penis in der Balance. Der Mann unter ihr hielt sich an Cora Brüsten fest und knetete sie hingebungsvoll durch.
Der Mann neben mir führte seinen Mund dicht an mein rechtes Ohr und flüsterte: »Hast du ihn gerade drin in Gedanken? Spürst du ihn? Oder ... zu langweilig?« Er zog die Tür geräuschlos zu, sein Daumen streichelte über meine Handfläche, in meinem Unterleib wurden tausend Hummeln rebellisch.
Der Abend hatte sich schon gelohnt. Ich stand mit einem attraktiven Mann an einer Schlafzimmertür, zwei Spanner, die zusahen, wie sich zwei Menschen vögelten. Aber nicht das war das Prickelnde, sondern die schlichte Tatsache, dass dieser fremde Mann neben mir stand und es mir vorkam, als seien wir intime Freunde, die sich schon eine Ewigkeit kannten.
»Zu langweilig«, sagte ich knapp und wandte mich um. »Und denk nicht, du hättest die Wette schon gewonnen.«
Er lachte und führte mich zur Badezimmertür.
»Um was haben wir eigentlich gewettet?«, fragte er, während wir unsere Ohren ans Holz legten und ohne jeden Zweifel Zeugen einer heftigen Begattung wurden. Die weibliche Stimme gehörte Mira, das musste ich seufzend gestehen. Sie sagte so etwas wie »fester, fester, fester!«
»Du bist der Sieger«, gab ich zu. »Du darfst auch den Wetteinsatz bestimmen.«
Ich wusste, was er sagen würde. Schlaf mit mir. Alles, nur nicht langweilig. Ich hätte sofort eingewilligt.
»Nun ...« Er ließ sich Zeit. »Ich weiß, dass du Lust hast. Aber ... das wäre jetzt zu einfach, stimmts?« Ich nickte. Er hatte recht. Keine Lust, auf dem Waschbecken gefickt zu werden oder einem unbequemen Autositz.
»Ich lade dich für morgen zum Brunch ein. Sagen wir um 10? Im Bistro Barca? Kennst du? Ich heiße übrigens Ben.«
»Josie«, sagte ich ein wenig enttäuscht. Wir waren wieder zurück im Wohnzimmer, alle Plätze besetzt, Ben führte mich durch die plappernde Menge auf den Balkon. Wir traten ans Geländer, die frische Luft tat mir gut.
»Josie«, sagte Ben und schlang seinen Arm um meine Hüfte. »Schau mal. Mit jemandem zu schlafen, wenn beide Lust haben, das kann jeder.«
Ich verstand nicht und musste dumm aus der Wäsche geschaut haben, denn Ben lächelte und zog meinen Kopf an seinen Mund, gab mir einen zarten Kuss auf die Stirn.
»Klingt komisch, ich weiß. Aber ... reden wir morgen drüber, okay?« Er sah auf seine Armbanduhr. »Ich bin müde, schweren Tag gehabt. Also bis morgen?«
»Bis morgen«, flüsterte ich.
Ich blieb noch eine Stunde, trank drei Gläser von dem schlechten Wein, irgendwann tippte mir Cora von hinten auf die Schulter, wir fielen uns in die Arme. Coras Wangen glänzten, wie sie nur nach einem wirklich guten Orgasmus glänzen können, und auch Mira, die mir später über den Weg lief, machte den Eindruck, als sei der One Night Stand mit dem Blonden zu ihrer vollen Zufriedenheit verlaufen. Super. Und mich hatte der Mann, dem ich mich sofort und überall hingegeben hätte, schnöde stehen lassen.
In dieser Nacht befriedigte ich mich zum ersten Mal, seit ich mit Theo zusammen war, wieder selbst. Meine Hand schlüpfte zwischen Haut und Schlafanzugstoff, glitt über den Venushügel, die Innenseiten meiner Schenkel entlang, ich spürte das Anschwellen der Klitoris, als ich sie in sanften kreisenden Bewegungen liebkoste. Mein Kopfkino schaltete sich ein, zeigte mir Ben, wie er sich über mich beugte, meine Brüste küsste und einen Finger zwischen meinen Schamlippen kreisen ließ. Und dann - stach er zu. Ich bäumte mich auf vor Schmerz und Lust. Der Finger verschwand aus meiner Scheide - und kam gleich darauf mit Verstärkung zurück. Zwei Finger .., drei Finger ... Was ich mir immer von Theo gewünscht und nie bekommen hatte, widerfuhr mir nun mit voller Wucht. Die Schmerzen waren keine Schmerzen mehr, ich sehnte sie herbei, verwandelte sie in pure Lust, spürte, wie Bens Finger sich ihren Weg durch die Feuchtigkeit in mir bahnten. Als er sie herauszog, schrie ich enttäuscht auf. Er biss in meine Nippel und gleichzeitig fuhr sein Glied in mich. Ich explodierte.
Der Orgasmus kam ohne Vorwarnung, er rollte durch mein Körper, raubte mir die Luft. Erschöpft lag ich auf dem feuchten Laken, meine Beine zitterten und der brodelnde Vulkan dazwischen lechzte nach mehr. Doch Ben war verschwunden und mit ihm alles, was mich in süße Aufruhr versetzt hatte. Doch selbst ein nur in meiner Vorstellung anwesender Ben war imstande gewesen, mir in ein paar Minuten weit mehr zu geben, als es Theo in den zwei Jahren unserer Beziehung vermocht hatte. Er war nicht mein erster Mann gewesen. Mit sechzehn hatte ich meine Jungfräulichkeit im Badezimmer einer Freundin verloren. Ich hatte bei ihr übernachtet, war frühmorgens schlaftrunken zur Toilette gewankt, wo ihr drei Jahre älterer Bruder sich gerade rasierte. Er gefiel mir ... seine Hände, die mein Nachthemd hochhoben, gefielen mir ... sein anerkennendes Pfeifen, als er mein knappes Höschen betrachtete, schmeichelte mir, ebenso die unverkennbare Erektion in seinem Slip. So war es passiert. Orgasmus? Nichts weiter als ein angenehmes Kribbeln. Und der Rest? So wie Ben es beschrieben hatte: Mit den Hinterbacken aufs Waschbecken gehoben, Beine auseinander und die ganze Pracht seiner Männlichkeit empfangen.
Das Kribbeln setzte sich fort, als ich am nächsten Morgen erwachte. Mein erster Gedanke war bei Ben und die Ameisen in meinem Unterleib begannen wieder zu rumoren. Halb neun. Schnell unter die Dusche, sorgfältig geschminkt, einen starken Kaffee zum Wachwerden trinken. Plötzlich war da Bens Satz in meinem Kopf. »Mit jemandem zu schlafen, wenn beide Lust haben, das kann jeder.« Was hatte er damit gemeint? Ich wusste es nicht. Aber ich würde es herausfinden.