Hallo Ihr Lieben, liebe Mitdiskutanten,
Erstmal herzliche Weihnachtsgrüße aus den Alpen und ein gesundes, glückliches und erregendes 2024. Danke auch für Eure Weihnachtsgeschichte und vor allem für den Beitrag zum Thema Rollenspiel.
Gleich zu Beginn möchte ich den Titel „Rollenspiel = Erotisch-Sexueller Gewinn“ zitieren und mit „JA“ antworten, so es sich dabei um eine Frage handelt. Euren Diskussionsbeitrag finde ich fantastisch, wenn ich auch vermute, nicht ganz ohne Szenarien auskommen zu können.
Das Rollenspiel ist seit einigen Jahren ein Fetisch meiner Triebhaftigkeit, dass ich nicht missen möchte. Klar, ich stimme Euch zu, dass das Aufregende das Kopfspiel und das Theater ist. Es gibt aber einige Aspekte, die ich gerne aus meiner Erfahrung beifügen würde. Ich möchte auch gleich erwähnen, dass vieles meine Meinung und mein Erlebnis ist und war. Ich bin kein Wissender, möchte ich auch gar nicht sein.
Den ersten Aspekt kennt glaube ich jeder, der real auch schon Rollenspiele versucht hat, oder regelmäßig derartige spielerischen Begegnungen pflegt. Vor allem bei Ersttreffen kommt man sich blöd und verunsichert vor. Man plant gemeinsam ein Zusammentreffen, bei dem verschiedene pornorotische Spielarten von allen Beteiligten geplant sind. Dabei zieht man bewusst mit einer Maske in dieses Aufeinandertreffen, die einen Charakter widerspiegelt, der man gar nicht ist oder sein will.
Das Gefährlichste dabei ist bei Ersttätern die Einfallslosigkeit. Ich glaube, dass der übergriffige Masseur, der Handwerker oder Untersuchungsspiele zu Beginn nie funktionieren! Eine gute Geschichte kann ohneweiters auch eine lange Lesezeit und eine intensive Vorbereitung erfordern.
Das zweite Thema ist der Abbruch. Lässt man einen Abbruch des Spiels zu und verabredet man davor schon den Umgang damit, kann es doppelt spannend werden. Wenn das Spiel sich verläuft oder zu stocken beginnt, hilft es meiner Erfahrung nach, gemeinsam einen Kaffee zu trinken und nochmal von vorne zu beginnen. Das habe ich beim ersten Teil meiner Uhrengeschichte mehrfach so praktiziert, und einen wirklich erotischen Abend gefeiert. Später dann habe ich das Rollenspiel zu einer unartigen Geschichte vervollständigt.
Kopfkino: Dein Wunsch ist mir Befehl
Ein weiterer Punkt, den man gerne vergisst, ist die Sprache. Die Art sich auszudrücken, sollte eine ähnliche sein. Da finde ich Eure Erläuterung am Ende des Textes sehr spannend. Wenn man hemmungslos und versaut den Dreilöcherfick thematisiert, ist das leicht geschrieben aber es in fremder Gesellschaft in den Mund zu nehmen fällt schwer und will vor allem geübt werden, gerade wenn man ein Zusammentreffen mit gepflegter Umgangssprache plant. Mir ist es anfangs sehr schwer gefallen, Ordinäres über die Lippen zu bringen. (hab mich gebessert 😊)
Im Gegensatz zum BDSM Spiel, bei dem immer wieder Safewords vereinbart werden, gibt es das beim Rollenspiel glaube ich nicht. Es sollte im Vorfeld besprochen werden, wo die sexuellen Grenzen liegen. Definitiv ist das Rollenspiel kein Tor pornografischen Hochleistungsakrobatik oder Überwindungshilfe für Tabus. Damen oder Herren, die den Analverkehr für sich noch nicht entdeckt haben, sollten den nicht im Rollenspiel suchen oder noch schlimmer dazu überredet werden. Wer schon je den „All American Sandwich“ (aka Dreilöcherfick) versucht hat, weiß wie wenig Platz da rundherum ist und sollte, so man das unbedingt braucht, nicht das Rollenspiel als Premiere dafür verwenden.
Ganz besonders prickelnd finde ich Rollenspiele bei denen man dritte Unbeteiligte einbezieht. Diese Planungen sind zugegeben schwierig und mir erst ein einziges Mal gelungen. Eine Solodame besucht einen Swingerclub, heizt einigen anwesenden Herren ordentlich ein und nach einer Stunde kommt ein Soloherr, der seiner Scheidungsanwältin in diesem Umfeld peinlicher Weise wiederbegegnet und nach der Überwindung der Scham die Juristin vor den lüsternden Augen der unbefriedigten Herren fickt.
Zu guter Letzt kommt noch eine Erfahrung von meiner Seite, die eigentlich das schönste erlebte Spiel für mich war. Dabei kam es für mich zu gar keinem sexuellen Kontakt. Ich hatte mich verabredet einen Text (Marie)
Kopfkino: Dein Wunsch ist mir Befehl
in einem Wiener Stundenhotel (
https://www.hotel-orient.at ) zu lesen. Das erste Mal, in relativ derber Gesellschaft, hat gar nicht funktioniert. Das zweite Mal hat sich mit langer Vorbereitung, das ging hin bis zur frivolen Kleidung der Zuhörer (zwei sympathische, gebildete und höfliche Paare), zu einem prickelnden Erlebnis entwickelt.
Herzlichst Jag