Safer Spaces und warum Community-Warnungen wichtig sind!
Le_Mour (leider nur auf Fet: https://fetlife.com/users/16805906) hat einen, wie ich finde, unglaublich guten Text zum Thema Community-Warnungen und warum sie so wichtig sind, geschrieben, den ich euch, mit seiner Erlaubnis, gerne zeigen möchte, weil er für so vieles die passenden Worte findet, die ich so oft suche:---
Allgemein bekannt ist, dass die Bdsm Szene einschl. Seilszene ein massives Problem mit Missbrauch hat. Das geht von einzelnen gezielten Consent-Violations, hin zu sexuellen Übergriffen bis hin zu langjähriger partnerschaftlicher Manipulation und häuslicher Gewalt. Darüber hinaus gibt es eine riesige Grauzone an einfach nur Idioten, die herzlich wenig Wert auf Sicherheitsaspekte legen und Leute damit eben mutwillig in Gefahr bringen, was hier eben auch schwere Verletzungen und Tod einschließen kann. Und das passiert alles nicht im luftleeren Raum: Die Bdsm Szene bietet hierfür ein perfektes Ökosystem. Es gibt immer einen Zustrom an Newbies, die die Gefahren nicht einschätzen können, Bdsm macht süchtig und produziert schnell eine sehr intensive Bindung, und aufgrund der Inhalte sind Grenzüberschreitungen, Übergriffe und Verletzungen leicht zu kaschieren oder als konsensuell zu dementieren. Opfer finden selten Hilfe, oft schämen sie sich so sehr oder sind selbst so verwirrt, dass sie es nicht erzählen. Sofern ihnen überhaupt geglaubt wird, was besonders schwer ist wenn die Person, die die Grenzen überschritten hat, fame in der Szene hat. Und dann kann es natürlich auch sein, dass böse Behauptungen gestreut werden, weil jemand gekränkt ist - unsere Szene wiederum entscheidet fast immer eher im Zweifel für den Angeklagten. Es ist, kurzum, der perfekte hunting ground für Täter*innen. Dessen muss man sich einfach im Klaren sein, wenn man sich hier rein begibt. Insbesondere als Frau oder Angehörige*r marginalisierter Menschengruppen. Insbesondere als Bottom bzw. Sub (wobei es auch umgekehrt vorkommen kann). Das sind keine Hirngespinste sondern das ist die Realität der Szene.
Als Community und als Einzelpersonen sind wir dazu angehalten, uns Gedanken darüber zu machen, wie wir damit umgehen wollen - um uns selbst zu schützen, insbesondere aber auch um Newbies zu schützen. Die einzige Linderung, die wir als Community wirklich haben, ist der Buschfunk. Warnungen gehen durch das Netzwerk und bei einigen Personen häufen sie sich auch sehr klar. Einzelne können damit machen, was sie für sich für richtig halten. Da ist das Risikoprofil eines jeden halt verschieden. Aber als Community ist dieser Buschfunk eben unverzichtbar. Nur, wenn sie genügend Infos haben, können Leute auch eine wirklich informierte Entscheidung treffen. Manche wollen dann die Details, was wirklich passiert ist, andere nicht. Wenn aber gar keine Warnungen im Umlauf wären, wüsste man gar nicht, dass es vllt was zu prüfen gibt.
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