Bei Ohrfeigen bzw. Backpfeifen bzw. Backenstreichen ist folgendes zu beachten:
Der Schlag muss immer auf die Wange erfolgen, niemals auf die Ohrmuschel und niemals auf den Unterkiefer.
Durch einen Schlag auf die Ohrmuschel kann es zu einer Druckwelle im Gehörgang kommen, die zum Einreißen des Trommelfells oder zu einem Knalltrauma mit Schädigung des Innenohres führt.
Durch Einen Schlag auf den Unterkiefer kann es zur Verletzung des Kiefergelenkes beider Seiten kommen.
Dabei ist zu beachten, dass immer die Gefahr besteht, dass die korrekte Person versucht, dem Schlag auszuweichen, sodass der eigentlich gut gezielter Schlag doch auf den sensiblen Bereichen landet. Deshalb ist es sinnvoll, dabei mit der anderen Hand den Kopf zu fixieren.
Sollte es nach einer schlecht platzierten Ohrfeige zu einer Hörminderung gekommen sein, sollte unverzüglich ein Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde aufgesucht werden, der abgrenzen kann, ob es zu einer Verletzung des Trommelfelles oder einer Schädigung des Innenohres gekommen ist. Im ersteren Falle kann eine zeitnahe Schienung des Trommelfells mit Zigarettenpapier oder Silikonfolie hofft eine aufwendige Rekonstruktion des Trommelfells durch eine Operation vermeiden, in zweiteren Falle ist eine hochdosierte Cortisontherapie Behandlung der Wahl, entweder als Infusion oder durch Spritzen durch das örtlich betäubte Trommelfell ins Mittelohr.
Kommt es bei einer schlecht platzierten Ohrfeige zu Problemen bei der Mundöffnung oder dem Mundschluss oder zu nachhaltigen Schmerzen im Bereich des Gelenkes, sollte möglichst bald ein Kieferchirurg aufgesucht werden
Handelt also, wenn Ihr so etwas tut, umsichtig! Das Fixieren des Kopfes mit der anderen Hand und eine eher sparsame Dosierung der Kraft können üble Folgen verhindern. Lieber eine Ohrfeige mehr als eine Ohrfeige zu kräftig. Nicht vergessen darf man, dass die Ohrfeige ihre Wirkung auch durch ihren demütigenden Charakter erzählt. Dazu bedarf es keiner grober Kraft.