„Ich finde schon, dass man aber einer gewissen Fettleibigkeit und einer Vorliebe hierfür über einen Fetisch sprechen könnte. Das kann man schon zu ausgeprägten weiblichen Formen u Rundungen abgrenzen, die ohne weiteres als normal gelten sollten.
Rein von der Definition bezieht sich ja ein Fetisch auf bestimmte Gegenstände, Kleidung, bestimmte sexuelle Praktiken (vorzugsweise in der SM Szene zu finden) und auch auf bestimmte Körperteile wie z.B. der Fußfetischismus. Natürlich kann man hier auch die entsprechenden Körperteile eines übergewichtigen Menschen dazu zählen.
Das will ich ja auch überhaupt keinem absprechen.
Trotzdem empfinde ich es als schwierig, eine ganze Bevölkerungsgruppe gleich als Fetisch zu "markieren", nur weil man ein paar Pfunde zu viel auf der Hüfte hat.
Nun gut....über dieses Thema könnte man wahrscheinlich auch ellenlang diskutieren, aber da kommen wir zu weit vom eigentlichen Thema ab.
Um den Schlenker zum EP wieder zu bekommen und was ich damit eigentlich zum Ausdruck bringen wollte.
Leider ist es heute noch immer so, dass ein Fetisch von einem Großteil der Bevölkerung immer noch eher negativ betrachtet wird. Das findet hier im Joy sicherlich eine große Akzeptanz, weil wir uns hier eben auch auf einer entsprechenden Plattform befinden und uns rund um das Thema Sexualität offen austauschen können. Ich finde das auch toll und jeder soll und darf bitte das ausleben, was immer ihm/ihr Freude bereitet.
Aber "draußen" spielt das Leben eben anders. Da gibt es sehr oft eine sogenannte Gruppendynamik. Dadurch, dass man übergewichtigen Menschen immer so eine Sonderrolle zuteil werden lässt ( ob als Fetisch oder in der Filmindustrie die "lustige Dicke von nebenan" , wird sich daran auch nicht so viel ändern.
Man kann das auch ganz häufig immer noch bei Homosexuellen sehen, um mal einen Vergleich darzustellen. Die Akzeptanz ist heute dafür schon um längen besser, als es noch vor 40 Jahren der Fall war und trotzdem gibt es noch jede Menge Idioten, die das nicht können und homosexuelle Menschen/Paare auf offener Straße anfeinden. Das Outen ist das eine, aber sich öffentlich so zu präsentieren bzw. dazu zu stehen, ist eine ganz andere Hausnummer. Das mag in Städten etwas anders sein, als auf dem Land, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es das noch immer gibt.
Und genauso verhält es sich eben auch bei übergewichtigen Menschen.
Wie viele haben hier schon geschrieben, dass sie öffentlich beschimpft worden sind oder aufgrund ihrer Körperfülle diskriminiert wurden.
Hinsichtlich der Filmindustrie......schaut euch mal die Kommentare z.B. unter den Melissa McCarthy Filmen an. Ich finde sie wunderschön, aber die Kommentare sind oft so bösartig unterirdisch. Von "ach die Quotendicke aus Hollywood" bis hin zu " die fette Sau kann man sich echt nicht mehr geben".
Das bekommen bzw. lesen natürlich auch andere mit und diejenigen, die halt nicht so einen breiten Rücken haben und darüber stehen können, denken sich halt " Och nö....ich will nicht auffallen oder mich diesen Anfeindungen aussetzen " und....zack....haste eben diese Nummer im Verborgenen
Da kann ich denen, die das so handhaben, nicht mal direkt einen Vorwurf machen. Ist halt ein gesellschaftliches Problem.....von denen gemacht, die Übergewichtige in diese Fetischecke drängen oder ihnen diese blöden Sonderrollen verpassen, ohne zu begreifen, was sie damit eigentlich einer Seele, die damit leben muss, antun.
Sorry, für den langen Text
.....ich schweife immer so aus