Gerade erst entdeckt
habe ich dieses Thema und die Doku -danke dafür.
Nein, als Kuschelthema ist dies wirklich nicht geeignet.
Mit dem Blick auf die Insel allein, lassen sich keine Fragen beantworten.
Die Situation auf der Insel ist nicht wesentlich anders, als in angrenzenden Regionen
-überall dort, wo traditionell besser (oft sogar erheblich) bezahlte Arbeitsplätze in der Industrie
fehlen, werden Gegensätze besonders deutlich, verschärft noch durch die Saisonalität
des Tourismus.
Für Stralsund habe ich Zahlen parat:
• Arbeitslosigkeit jetzt zur Hauptsaison 10%, außerhalb dieser 20%
• Niedriglohnsektor 40%
Insider schätzen diese Anteile tatsächlich höher, als diese offiziellen Zahlen.
In weiten Teilen von MVP wird es nicht anders aussehen. Also ist schon mindestens die
Hälfte der Bevölkerung arm -ganz offiziell.
Andererseits haben intakte Landschaften mit einem geringen Industrialisierungsgrad zu tun.
Aber würden einige Arbeitsplätze in der Industrie wirklich etwas wesentliches ändern,
oder entstünde aus eine Zweiklassengesellschaft lediglich eine Dreiklassengesellschaft?
Auch in der Doku angesprochene Themen wie Fischerei und Fährhäfen lassen sich
nicht in einem Satz abhandeln.
Das Thema ist also viel zu weitläufig, um sachgerecht und zeitverträglich darauf einzugehen.
Ich ganz persönlich hätte ohne einen vernünftigen Job nicht über eine Rückkehr in die Heimat
nachdenken können.
Wie Rüganer trotzdem ganz konkret vernünftig leben können?
Wie in allen strukturschwachen Regionen: Sie pendeln zB. nach HH zu EADS, worunter
natürlich das Familienleben leidet und gesellschaftliche Aktivitäten unmöglich werden.