Ich oute mich hiermit.
Ich kann Lyrik nicht ausstehen. So gar nicht.
Aber da Ausnahmen auch bei mir die Regel bestätigen, mag ich zwei lyrische Werke erwähnen:
Till Lindemann: In stillen Nächten.
Ich konnte den Gedichtband (der letztlich Songtexte sind, die aus verschiedensten Gründen nicht verarbeitet wurden) tatsächlich nicht beenden, da es einen Text darin gibt, der mir so unter die Haut ging, dass ich einfach nicht weiterlesen konnte. Um genau zu sein (und um eine andere Diskussion von hier aufzugreifen), weil es mich getriggert hat und ich ne halbe Panikattacke bekam.
Und das andere – und das darf ich hier zitieren, da das Werk gemeinfrei ist – Christian Morgensterns »Der Mond«:
Als Gott den lieben Mond erschuf,
gab er ihm folgenden Beruf:
Beim Zu- sowohl wie beim Abnehmen
sich deutschen Lesern zu bequemen,
ein a formierend und ein z –
daß keiner groß zu denken hätt’.
Befolgend dies ward der Trabant
ein völlig deutscher Gegenstand.
Dazu muss man wissen, dass das Gedicht einer Zeit entstammt, in der noch Sütterlin geschrieben wurde. Das a symbolisiert daher den zunehmenden, das z den abnehmenden Mond.
Ich mag die Spitzfindigkeit des Gedichts, die sich heute durch die lateinischen Buchstaben kaum noch jemandem erschließt. Und bis heute halte ich es für sehr zutreffend.
Und jetzt überlasse ich den Thread wieder jenen, die mit Lyrik wirklich was anfangen können. Ich bin und bleibe an der Stelle Stümper.