Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Bücherecke
950 Mitglieder
zum Thema
Motive für Sex?203
Meine einfache Frage lautet: Warum möchtet ihr in eurem Leben Sex mit…
zum Thema
Normale Literatur mit SM-Bezug/Szenen17
Ich bin immer wieder auf der Suche nach "normaler" Literatur die aber…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

BDSM-Motive in literarischen Klassikern

******ael Mann
290 Beiträge
Themenersteller 
BDSM-Motive in literarischen Klassikern
Hier soll es um BDSM-Motive (im weitesten Sinne) gehen in literarischen Werken, die nicht typischerweise zur BDSM-Literatur gezählt werden - also nicht Sacher-Masoch, de Sade oder Pauline Réage. Was fällt euch ein?

Ich fange mal an: Heinrich von Kleists Werke sind für mich proppenvoll mit sadomasochistischen Elementen. Die "Marquise von O" natürlich sowieso, aber auch "Penthesilea" mit den sich vor Hassliebe zerfleischenden Hauptfiguren oder "Käthchen von Heilbronn" mit der hyperdevoten Protagonistin.

In Michail Bulgakows "Meister und Margarita" gibt es in Kapitel 21 ('Der Flug') eine phantastische Femdom-Szene, wo der notgeile Nachbar in ein Schwein verwandelt wird, das dem in eine Hexe verwandelten Hausmädchen Natascha als Flugtier dienen muss. Alles Jammern nützt ihm nichts, er muss vor der auf ihm reitenden Schönheit kuschen. Saukomisch!
Nun denn... wer die Highlandersaga von Diana Gabaldon und den Nebenstrang der Lord John Romane gelesen hat, der sollte auch fündig geworden sein *g* .
***in Frau
9.762 Beiträge
Man beachte: BDSM ist das Spiel mit Konsens. Alles, was nicht einvernehmlich geschieht, ist Mißbrauch und kein BDSM!
******ael Mann
290 Beiträge
Themenersteller 
Danke für die Nachhilfe. Literatur ist Phantasie, ergo Spiel, einvernehmlich zwischen Autor und Leser.
Wäre dankbar, wenn zum Thema geantwortet würde.
***in Frau
9.762 Beiträge
Gewaltfantasie bleibt Gewaltfantasie!
Und stört mich, v.a. wenn es gegen Schwächere geht!
Es ist dann eben KEIN BDSM! Und das ist exakt zum Thema.
Nenn den thread: Gewaltfantasien in der klassischen Literatur, die mich kicken!
... morgen wäre dann Vollmond.....
******ael Mann
290 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ***in:
Gewaltfantasie bleibt Gewaltfantasie!
Und stört mich, v.a. wenn es gegen Schwächere geht!
Es ist dann eben KEIN BDSM! Und das ist exakt zum Thema.
Nenn den thread: Gewaltfantasien in der klassischen Literatur, die mich kicken!

Wow, maximal drastische Unterstellungen bei minimaler Kenntnis des Gegenübers. Und dann dem anderen "Gewaltfantasien" vorwerfen. Ich hoffe, deine moralisch verbrämte Erhebung über dein Gegenüber kickt dich.
Hier noch ein passender Aufkleber für Kleist (!) und Bulgakow (!).
********chaf Mann
7.951 Beiträge
JOY-Angels 
Genau genommen wird im "modernen" BDSM sehr viel umgesetzt, was es vorher in Büchern, ohne diesen BDSM-Kontext, zu lesen gab und dann aufgeschnappt wurde.

Ich finde den Titel klug gewählt. "BDSM-Motive". Ein Motiv, also eine Vorlage für das, was heute BDSM ist.

In der belletristischen Literatur wird es einvernehmlichen BDSM natürlich nicht geben. Denn wäre es so, wäre es BDSM-Literatur. *zwinker*

Es gibt aber jede Menge Momente, Szenen, Szenarien, in denen Motive vorkommen, die heute beim BDSM genutzt werden.

Ein Beispiel wäre der berühmte "Marterpfahl": Im echten Leben war das freilich ganz und gar nicht einvernehmlich, die Menschen starben schließlich an diesem für gewöhnlich.
Bei Karl May wurde das dann schon deutlich weichgespült. Selbstverständlich wurden die Menschen, die dort dran gefesselt waren, noch gerettet. *zwinker*

Und jetzt kommt's: Es geht nicht um das gesamte Szenario. Das ist freilich nicht einvernehmlich. Es geht aber ums Motiv. "Ein Mensch, gefesselt an einen Baum / Pfahl". Und das ist dann sehr wohl BDSM! Wird haufenweise (nach-) gespielt, vielleicht sogar genau in solch einem Rollenspiel!

Viele Menschen, und ich denke, das ist auch eins der Intentionen des Threaderstellers, haben ihren ersten Kontakt mit solchen Motiven in dieser Literatur kennen gelernt und festgestellt, dass sie das angemacht hat, dass dieses Motiv sie spitz machte!

Der Pirat, der die Maid in seinen Verschlag entführte und grob nahm.
Die Wärterin, die die Hauptfigur irgendwo einsperrte.
Die Frau, die eine andere Frau an den Stuhl fesselte ("Weiblich, ledig, jung sucht" als Filmreferenz hier).
Die Person, die in Zwangsjacke in einer Gummizelle landet.

Und, und, und.

Das sind alles Motive. Die, wenn jemand BDSMler ist, geil machen können. *ja* Völlig losgelöst von der Geschichte selbst.
Man mag diskutieren, ob in einer normalen Buchgruppe selbiges diskutiert werden muss, betrifft es doch nur einen (kleinen?) Teil an Lesern hier.
Das Thema selbst, für sich, finde ich aber vollkommen legitim. Auch und gerade als jemand, der BDSM aktiv und passiv betreibt.
*******nee Frau
3.942 Beiträge
Gruppen-Mod 
Der Titel lautet »BDSM-Motive in …« und nicht »BDSM in …«

Manchmal sind es die Details, die entscheidend sind.

Ich kann den Einwand von @***in zwar verstehen, aber tatsächlich ist es in Literatur damals wie heute weit verbreitet, dass zwar Motive verwendet werden, diese aber dann letztlich vom eigentlichen Kontext so abgelöst werden, dass sie mit ihrem Ursprung kaum noch was zu tun haben. Das betrifft dann nicht nur BDSM. An der Stelle sollten wir daher alle etwas Gelassenheit mitbringen. Oder wir schlucken früher oder später Betablocker. 😉


Viele Grüße
Eure Moderation
***in Frau
9.762 Beiträge
Nun denn: Karl May, wenn man den als Klassiker zählen kann...sämtliche Marterpfahl-Szenen.
*******nee Frau
3.942 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich kann noch generell die sog. »Bodice Ripper« der 80er und 90er Jahre in den Ring werfen. Überwiegend mit Fantasien zu Rapeplay und »Forced Yes« sowie starken D/s-Einflüssen im Setting/Characterbuilding der Protagonisten. (Bsp: Krieger trifft auf Amazone = Unterwerfungsfantasien)
***in Frau
9.762 Beiträge
Ein Wikipedia Auszug: BDSM in Fiction...allerdings auf Englisch.
Leider habe ich keins der Werke gelesen.
Dostojewskis Brüder Karamasov hab ich mal versucht...schlief bei der Aufzählung der Verwandschaftsbeziehungen aber immer ein.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Sadism_and_masochism_in_fiction
***in Frau
9.762 Beiträge
Ha, auf Deutsch gibt es auch was:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sadomasochistische_Literatur

Und ich gebe offen zu, dass mich die Karl May Szenen gekickt haben. :-))
***in Frau
9.762 Beiträge
Die Twilight Saga hatte für mich einen DS Schwerpunkt, weil das Machtgefälle so groß war...zählt aber wohl nicht wirklich zur klassischen Literatur.
*******nee Frau
3.942 Beiträge
Gruppen-Mod 
Es ist ein Meilenstein der Paranormal Romance. Ich denke, es darf ruhig als "moderner" Klassiker dadurch gewertet werden.
******ael Mann
290 Beiträge
Themenersteller 
Viele von uns sind wahrscheinlich von literarischen Szenen gekickt worden, die wir niemals "wirklich" erleben wollen und die wir auch keinem anderen Menschen "in echt" wünschen. Das ist eben immer die Gratwanderung von Phantasie und Wirklichkeit.

Die Bulgakow-Szene, die ich oben erwähnt habe (notgeiler Nachbar wird in ein Schwein verwandelt und muss dem in eine Hexe verwandelten sexy Hausmädchen Natascha als Flugtier dienen) hat noch ein interessantes Nachspiel: Der Nachbar ist zurückverwandelt worden und in sein "normales" Leben zurückgekehrt - und bedauert dann schwer, dass er nicht den Mut hatte, in dieser anderen Welt als Hexensklave zu bleiben.
Würde "Neuneinhalb Wochen" von Elisabeth McNeill in diese Kategorie fallen?

Die Autorin stammt ursprünglich aus Graz....
******ael Mann
290 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********Blue:
Würde "Neuneinhalb Wochen" von Elisabeth McNeill in diese Kategorie fallen?

Die Autorin stammt ursprünglich aus Graz....

Klar, denke schon.

Österreicher(innen) sind eh die kinkiesten *lach*
Zitat von ******ael:
Zitat von *********Blue:
Würde "Neuneinhalb Wochen" von Elisabeth McNeill in diese Kategorie fallen?

Die Autorin stammt ursprünglich aus Graz....

Klar, denke schon.

Österreicher(innen) sind eh die kinkiesten *lach*


Simma nicht.... also wirklich....
Was ist mit "Die Geschichte der O".
Ich kenne das buch ehrlich gestanden nur vom Hörensagen, es soll aber auch in diese Richtung gehen.
*******987 Frau
9.062 Beiträge
@*********Blue , das Buch beschreibt ja tatsächlich eine mögliche Form von Bdsm. Ich dachte, es ginge der TE um Werke, die das nicht tun, sondern in denen es um etwas ganz anderes geht, aber Dinge vorkommen, die man auch im Bdsm findet.
Leider habe ich nicht so viele "Klassiker" gelesen, dass ich dazu viel beitragen kann. Spontan fällt mir die Szene in der Odyssee ein, wo er sich an den Mast seines Schiffes binden lässt, sodass er nicht zu den Sirenen gehen kann. Wenn man sich vorstellt, wie es sich für ihn angefühlt haben muss: er will mit aller Macht dahin, ist aber durch die Seile gebunden und kann nicht so, wie er es will. Das hat schon etwas von Tease and Denial zum Beispiel oder allgemein von den Ohnmachtsgefühlen, dem Ausgeliefertsein, das man auch im Bdsm findet.
Talpa_1987: So habe ich die Odyssee noch nicht interpretiert. Dazu kenne ich mich bei BDSM zu wenig aus.
*******987 Frau
9.062 Beiträge
Es ist auch keine Interpretation, sondern nur ein sich gefühlsmäßig hinein versetzen in diesen einen, kleinen Ausschnitt, diese wenigen Minuten oder Stunden, die ja nur einen klitzekleinen Bruchteil der ganzen langen Reise ausmachen. Und dann diese Gefühle, die man hatte beim Sich-hinein-versetzen, vergleichen mit dem, was manche eventuell im Bdsm empfinden.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.