Simone de Beauvoir: Die Mandarins von Paris
Beim Aufräumen fiel mir ein Buch in die Hände, das ich in meinen jungen Jahren begeistert gelesen habe und von dem ich nun wissen wollte, wie es sich für mich heute liest: Der Schlüsselroman „Die Mandarins von Paris“ von Simone de Beauvoir, 1955 ausgezeichnet mit dem Prix Goncourt, spielt in den Jahren rund um das Ende des 2. Weltkriegs.
Ich habe es wieder „verschlungen“ und ganz andere Dinge darin entdeckt als beim ersten Lesen.
Erstaunlich, welche Parallelen zu heute darin auftauchen. Z.B. Befürchtung vor kriegstreibenden Eskalationen zwischen der damalige UDSSR und der westlichen Welt, hauptsächlich vertreten durch die USA.
Ganz am Rande: Erstaunlich auch die sexuelle OFreizügigkeit der damaligen Zeit, zutreffend allerdings nur auf eine bestimmte Gesellschaftsschicht.
Zum Inhalt zitiere ich dazu der Einfachheit halber Wikipedia:
Der Roman beschreibt leicht verschleiert die Machtkämpfe zwischen Jean-Paul Sartre (hier genannt Robert Dubreuilh) auf der einen Seite sowie Albert Camus (genannt Henri Perron) und Arthur Koestler (im Roman genannt Victor Scriassine) auf der anderen Seite. Daneben erzählt er auch die Geschichte der Psychologin Anne Dubreuilh, der Frau von Robert Dubreuilh, die als Alter Ego der Autorin de Beauvoir gesehen werden kann. Anne hat schon in frühen Jahren ihren katholischen Glauben verloren, bewahrt aber dennoch gewisse Grundsätze ihrer konservativen Erziehung. Diese Erziehung drängt sie in den Zwiespalt zwischen Freiheit und Bindung. Ihr Versuch einer Lösung von ihrem bisherigen Leben durch den Amerikaner Lewis Brogan (der für Nelson Algren steht, dem der Roman auch gewidmet ist) endet wiederum in einem existenziellen Zwiespalt.
Das Buch steckt voller Fragen; zur Hauptfrage der Figuren zählt dabei der Konflikt zwischen Denken und Handeln. Zu Gewissenskonflikten führt auch die Frage, ob man immer die Wahrheit sagen muss, und die Problematik des politischen Engagements der Schriftsteller schlechthin.
Das Buch steckt voller Fragen; zur Hauptfrage der Figuren zählt dabei der Konflikt zwischen Denken und Handeln. Zu Gewissenskonflikten führt auch die Frage, ob man immer die Wahrheit sagen muss, und die Problematik des politischen Engagements der Schriftsteller schlechthin.