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Russische (Osteuropäische Identität ) in Deutschland

Russische (Osteuropäische Identität ) in Deutschland
Seit den 60er Jahren des 20.Jahrhunderts sind sehr viele Aussiedler nach Deutschland gekommen.Sie treffen auf andere Deutsche,die schon kurz nach dem Krieg nach Westdeutschland gekommen sind.Sie treffen aber auch auf Einheimische ,die nicht wissen ,dass Deutsche in Kirgystan ,Kasachstan ,Russland usw . leben und seit Jahrhunderten lebten.Viele Deutsche haben vergessen ,dass es traditionell enge freundschaft liche Kontakte zwischen Deutschland und Rußland gibt.
Wo ist die Heimat?-Und was ist wichtig ,um sich heimisch zu fühlen?-
Ein Foto,ein Gedicht , ein Lied ,ein erzähltes Erlebnis.Jeder soll sich hier
frei fühlen uns auf seine Weise zu berichten ,was ihm wichtig ist ,um seine Identität,egal ob Russisch oder Deutsch zu fühlen. Viel Freude!
Ortels
Interesantes Thema, wir haben uns schon mit einigen Unterhalten und die sogenannten Deutschrussen der älteren Generation fühlen sich hier endlich daheim, aber die Jugend hat das Problem das sie in Russland deutsch sind und in Deutschland russisch und das bringt viele Probleme mit sich denn man weiß nun garnicht wo man hingehört.
Wir wünschen uns das es irgendwann egal ist was für einen Pass man hat, das nur noch der Mensch zählt, was er leistet und das alle Nationen miteinander friedlich Leben können.

Das mit der geschichtlichen Verbundenheit stimmt und man sieht es heute noch in der Politik, es ist für die Bundesregierung schon immer sehr leicht gewesen sich mit der russischen Regierung wieder an einen Tisch zu setzen egal wie groß die differenzen waren.

Vielleicht liegt es daran das die Deutschen und Russen sich garnicht so sehr unterscheiden in Fleiß und Leistungsbereitschaft. Nur die Gastfreundschaft müssen die Deutschen wohl wieder lernen.
***do Mann
249 Beiträge
Also ich persönlich
fühle mich in D nicht Zuhause.

Erstens weil ich hier eben ein "Russe" bin, und werde es auch bis mein Lebensende auch bleiben. Wobei das stört mich eigentlich weniger.

Zweitens, ich war 2006 zum ersten mal seit 1994 in Kasachstan wo ich auch her komme. Und als ich in Astana (Hauptstadt von KAZ) Aus dem Flieger gestiegen bin und die frische Morgenluft eingeatmet habe (bin um 5:30 morgens gelandet) da habe ich gleich gewusst; ich bin Zuhause!
Es gibt mit Sicherheit viele andere Meinungen darüber, und man sagt "Daheim ist man dort wo es am Schönsten ist", aber ich denke: Zuhause ist man da wo man auf die Welt gekommen und aufgewachsen ist.
Bin zwar relativ Jung nach D gekommen, aber ich denke mit 17 (als älterster Kind) ist man doch schon mehr oder weniger Erwachsen.
*******2_44 Mann
165 Beiträge
Also ich (sie) bin relativ jung nach Deutschland gekommen, ich war erst 14 und ich kann sagen ich fühle mich hier wohl, aber meine Heimat ist und bleibt Russland, ich bin stolz dass ich dort geboren bin, und ich möchte dass unsere Kinder auch russisch sprechen können und sie auch wissen von wo ihre Wurzel (zu mindest die Hälfte) her kommen.

Ich (er) kam mit 20 nach Deutschland und klar ich hab dort viele Freunde, aber wenn man hin fährt dann ist es auch ein Urlaub und man darf es auch nicht vergessen, klar man sagt dort war so gut so sonnig und leicht, aber es war (zumindest bei meisten von uns) auch Kindheit und da hat man wie bekannt einiges leichter und rosiger. Ich bin Selbstständig und muss selbst nach meine Arbeit gucken, da fehlen oft Schulkameraden oder Freunde aus dem Hoff, Sportverein etc. eine Hand wäscht die andere, aber wenn man Ziel vor Augen hat schafft man das auch. Das stimmt, dort waren wir, für viele Deutsche (hab auch andere Wörter gehört) und war stolz, dass ich ein Deutsche bin und hier bleiben wir für viele Ausländer mit einem Ausweis, (bin aber auch stolz Russe zu sein) aber es sind nicht alle die so denken und die uns so sehen sind halt selber schuld.

Es gibt verschiedene Reaktionen, eine stellen sich so als ob sie dich nicht verstehen (obwohl wir beide sehr gut deutsch können) und fragen ob man überhaupt eine Aufenthaltsgenehmigung hat und die anderen überhören dein Akzent.

Wir haben hier viele Freunde auch Einheimische und auch viele die aus anderen Ländern wie Serbien, Polen, Spanien usw. kommen, wir sehen die MENSCHEN und nicht ihre NATIONALITÄT.
Ich bedanke mich für die vielen interessanten Beiträge
Erzähle nun auch von mir.Ich bin ja Deutscher .Mein Grossvater väterlicher Richtung stammt aus Ostpreussen.Mein Opa war aktiv in der
Landsmannschaft Ostpreussen und in der Kreisgemeinschaft Ortelsburg.
Meinen Vater interessierte das nie und so erzählte Opa eben mir viel von Ostpreussen.Einmal meinte mein Opa ,wenn Du selber Kinder oder
Enkel hast ,wie willst Du Ihnen erklären ,was Ostpreussen bedeutet ,wenn die dann keinen mehr kennen ,der dort gelebt hat?-.Nun,ich bin Single und weit davon entfernt Kinder zu haben.-
Ich möchte aber den Vorschreibern sagen ,es ist völlig in Ordnung ,sich auch zu den russischen Wurzeln zu bekennen,besonders dann ,wenn ihr auf verständnislose Deutsche trefft.-Ich hatte bislang eine russische Freundin aus St Petersburg und kannte eine russische Frau aus Wladikawkas ,die ich vor Jahren in Bielefeld häufiger traf.Diese hatte sehr bedauert ,dass sie mich nicht eher kennengelernt hat ,denn sie war bereits verheiratet.
Ich freue mich ,Teil dieser Gruppe zu sein und möchte freundlich grüssen!
Ortels
Interessant in diesem Zusammenhang der Begriff des Habitus
Der Begriff geht auf den französischen Soziologen Pierre Bourdieu zurück Er besagt,dass alle Erfahrungen ,die ein Mensch in seinem Leben macht ,seine spezielle Persönlichkeit ausmachen.Das Wort gibt es auch nicht im Plural. Habitus bedeutet also ,die Dinge in ihrem so -und -nicht -anders- Gewordensein zu rekonstruieren und nachvollziehbar zu machen.Wieso lebt jemand in Tuttlingen und nicht Malsch oder Herne?-
Warum mag jemamand Borsch und ein anderer nicht?-All diese Dinge machen den individuellen Habitus aus .jeder kann für sich selber auf die Suche gehen,was ihn oder sie ausmacht und uns dann gern hier davon berichten.
Viele Grüsse
Ortels
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