Also generell sollte man sich mittlerweile doch fragen, welche Freiheiten denn im Moment nicht mehr gegeben sind?
• Ist es die Freiheit, dein Gesicht offen in der Öffentlichkeit zu zeigen?
Nun ja, de fakto kann man das, wenn man draussen ist und nur dann, wenn man nicht in ein Gebäude hineingeht oder man nicht einen gewissen Mindestabstand garantieren kann. Ansonsten muss man eine Maske tragen.
• Ist es die Freiheit in jedes Geschäft hineingehen zu können?
Darf man, allerdings mit Maske.
• Wie siehts mit Versammlungsfreiheit aus?
Demonstrieren darf man mit Abstandsregel und Maske.
• Wie siehts mit kulturellen Dingen aus?
3G-Regel, wobei das mittlere G jetzt mit einer Bezahlschranke ausgestattet ist, Maskenregel gilt hier aber meist immer noch, auch wenn dies stellenweise (z.B. in Fitnessstudios oder Restaurants) auch ohne Maskenpflicht mittlerweile wieder möglich ist. In einigen Bundesländern gibt es sogar die Möglichkeit von 2G. Bei 2G-Veranstaltungen darf man stellenweise sogar auf die Maskenpflicht und Abstandsregel verzichten.
• Wie sieht das aus, wenn man aus medizinischen Gründen keine Impfung erhalten darf?
Man ist von der Bezahlschranke zur 3G-Testpflicht ausgenommen und darf sich auch weiterhin kostenlos testen lassen.
Fassen wir zusammen: Die einzigen Personen (und da spreche ich jetzt mal nur die Personen über 18 an), die derzeit "diskriminiert" werden, sind Personen, die sich entweder noch nicht um das Impfangebot gekümmert haben, sich nicht impfen lassen können, oder sich weigern zu impfen.
Meine Meinung zu dieser Thematik:
Gruppe 1: Jetzt wirds so langsam Zeit, sich zu entscheiden.
Gruppe 2: Schade, aber es gibt Wege zur Unterstützung via kostenlosen Tests
Gruppe 3: Gut so.
Also ja, ich denke, wir wollen alle das gleiche Ziel des Freedom Days in der einen oder anderen Form. Theoretisch gibt es bei den 2G-Parties viele kleine Mini-Freedom Days, was das angeht. Aber einen globalen Freedom Day sehe ich derzeit auch erst einmal im Frühjahr kommenden Jahres. Das liegt einerseits an der noch zu großen Impflücke, dem kommenden Winter und dem stärker nachlassenden Impfschutz nach einem halben Jahr nach der Impfung. Klar, ich verwende mittlerweile eine Maske in den Bereichen in denen ich mich derzeit aufhalte auch nur noch vergleichsweise selten als im Vergleich zu den vergangenen Monaten. Da kommt dann auch immer noch die Angst vor einem möglichen Impfdurchbruch, der von Tag zu Tag nach der Zweitimpfung wahrscheinlicher wird. Ich denke das Beispiel von Colin Powell gestern hat gezeigt, dass gerade Menschen mit Vorbelastungen immer noch in Gefahr sind, auch nach einer Impfung, und deshalb finde ich es immer noch gut, dass man auch weiterhin zumindest die Maßnahmen für einen gewissen Grad aufhält.
Ich kann aber mittlerweile dieses elendige Rumgeheule von Personen, die sich partout nicht impfen lassen wollen und sich als Märtyrer, Aussätzige der Gesellschaft oder sonst was sehen, einfach nicht mehr akzeptieren. Es nervt. Ja, man kann immer noch eine gewisse Sorge davor haben, dass man eine Hirnthrombose bekommen könnte, wenn man Astra Zeneca verimpft. Ja, es hat Fälle gegeben, bei denen es stärkere Schäden gegeben hat.
Aber, faktisch gesehen sind dies statistische Insignifikanzen bei der großen Anzahl von Impfungen, die derzeit durchgeführt worden sind. Ich vergleich das am besten mit der Thematik selbstfahrender Fahrzeuge. Es gibt derzeit dutzende Firmen und Startups, die Testfahrzeuge einsetzen fürs Autonome Fahren. Sobald da auch nur ein Unfall passiert, wird daraus eine große Nachricht draus gestrickt. Kommt ein normaler Autounfall auf die Frontseite einer Tageszeitung? Eher nicht, dafür aber, wenn ein autonomes Fahrzeug einen hohen Bordstein mit Tempo 20 streift (passiert vor kurzem in den USA). Ich denke hier fehlt vielen Menschen das Verhältnis dafür, wie man Zahlen im Verhältnis zueinander stellt. Denn im Moment haben wir eine Situation, wo wir folgende Situation haben. Bei ca. 110 Millionen Impfungen gibt es Stand September ca. 1000-1500 Verdachtsfälle, die innerhalb kürzester Zeit nach einer Impfung gestorben sind. Im vergangenen Jahr sind knapp 2700 Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Zwei vollkommen unterschiedliche Zahlen, aber ein Verhältnis, das einen vielleicht ins Grübeln bringen sollte.
Wobei ich die Idee mit dem Internierungslager vllt. nicht schlecht finde bei Leuten, die unbedingt mit 300 über die Autobahn heizen wollen... aber das ist ein anderes Thema...
Wie kommt man überhaupt auf die Idee, dass man Leute, die sich nicht impfen lassen wollen, in ein Internierungslager zu sperren? Das ist doch eine absolut schwachsinnige Idee. Zynisch und brutal. Stellt euch mal vor, man würde alle Ungeimpften gerade dann in eine Situation bringen, in der man keinen Abstand mehr einhalten könnte und man stelle sich dann noch einen vor, der in dem Lager dann auch noch Covid hätte. Man würde die ganzen Insassen quasi zum Tode verurteilen. Habt ihr das Gedankenspiel mal weitergesponnen, was das für Auswirkungen hätte und welche Folgen? Dementsprechend kann ich eine solche Diskussion ernsthaft nicht mehr ernst nehmen.
Ich kann echt nicht glauben, dass ich echt jetzt schon wieder so nen ellenlangen Text geschrieben hab...