Was heißt "die Welt verändern"?
Was ist denn "die Welt"?
Zunächst mal ist das doch unsere Umgebung, unser tägliches Leben, unsere Mitmenschen, mit denen wir täglich zu tun haben.
Und diese können wir natürlich beeinflussen.
Wenn wir alleine diesen Menschen Liebe schenken, immer wieder - jeden Tag, dann machen wir deren Leben schöner und können auch sie dazu bringen, wiederum Liebe weiterzugeben - wie im Schneeballsystem...
Das ist sicher nicht immer einfach und manchmal heißt das auch Protest, Widersprechen, sich wehren, aufstehen - aber eben nicht mit Gewalt.
Ein Beispiel für eine friedliche Revolution, ist doch der Fall der Mauer - auch wenn da sicher nicht alles gut und richtig war.
Und diese "Elite" sind auch nur Menschen - und auch die sind klein und verletzlich und unsicher - das habe ich selbst schon erlebt.
Diese einmalige Begegnung mit Mutter Theresa hat vielleicht nicht das weitere Handeln dieser Welwirtschaftsführer völlig verändert, aber die Tatsache, dass sie dieses Erlebnis nach ihrem Tod öffentlich erwähnt haben, zeigt, dass es sich nachhaltig in ihrem Gedächtnis verankert hat - und vielleicht hat es ja doch ein klein wenig ihr Denken und Handeln verändert - das kann keiner wissen.
Nun stellen wir uns vor, eine ähnliche Begegnung mit ähnlich charismatischen Menschen (obwohl esleider nicht so viele gibt, die Mutter Theresa auch nur annähernd das Wasser reichen können - ich durfte sie selbst kennenlernen und ihre Aura spüren - es ist unglaublich, welche Energie und Stärke in dieser kleinen, schwach wirkenden Frau steckte) hätte jede Woche stattgefunden,....
Dass durch Liebe und selbstlosen Einsatz viel bewirkt werden kann, zeigen auch täglich die verschiedenen Organisationen wie z.B. Ärzte ohne Grenzen oder Interplast.
In letztere durfte ich vor einigen Wochen etwas näheren Einblick bekommen, als ich zu einer Ausstellungseröffnung eingeladen war. Ein Fotokünstler (er ist mehr als ein Fotograf, deshalb bezeichne ich ihn so) hatte letztes Jahr eine Gruppe von Ärzten nach Peru begleitet. Dort haben die Menschen oft mit sehr schlimmen Verbrennungen zu kämpfen - auf Grund ihrer Lebensumstände, aber auch mit gravierenden Missbildungen, die von Geburt an bestehen oder durch Tumore hervorgerufen werden. Ich rede dabei nicht von kleinen Schönheitsfehlern sondern von stark beeinträchtigenden bis zu lebensbedrohlichen Mißbildungen.
Die Ärzte setzen für die Hilfe dort - für die sie natürlich selbst kein Honorar bekommen - ihren Urlaub ein, arbeiten fast rund um die Uhr, leben dort in einfachsten Verhältnissen, operieren wie am Fließband, aber trotzdem werden die Patienten (überwiegend Kinder) umsorgt und keiner wird wie eine Nummer behandelt (wie man das hier kennt "der Blinddarm aus Zimmer xy"....), denn neben Ärzten sind auch Schwestern dabei und vor allem arbeiten die Gruppen mit einheimischen Ärzten, Pflegekräften und den Familien oder anderen helfenden Menschen zusammen. Diese Zusammenarbeit beschränkt sich auch nicht auf die Betreuung in der Zeit ihres Einsatzes, sondern die dortigen Pflegekräfte werden in der Nachsorge - die Ärzte zusätzlich im Erlernen (und vor allem sich das zuzutrauen) der notwendigen Operationstechniken geschult, damit der Einsatz keine Eintagsfliege ist.
Der Fotokünstler hat nun zum einen den Einsatz fotografisch dokumentiert (aber in keinster Weise voyeuristisch), sich dabei aber auch sehr intensiv mit den Patienten beschäftigt. Diese Eindrücke hat er dann bei der Bearbeitung einiger seiner Bilder eingearbeitet und diese nun zu einer sehr beeindruckenden Ausstellung zusammengestellt.
Bei letzterem musste er zwar auch einige negative Erfahrungen machen, da wichtige Sponsoren, die fest zugesagt hatten, plötzlich abgesprungen sind, hat das ganze aber trotzdem mit Hilfe seiner Familie und Freunde durchgezogen und der erste Erfolg der Ausstellung hat ihn dafür überwältigt und belohnt.
Also lasst uns einfach immer wieder in unsere Köpfe zurückrufen:
L'Etat c'est moi et toi - l'Etat c'est nous (der Staat bin ich, bist Du, der Staat sind wir) - wir dürfen nur nicht ständig das Leid und die Ungerechtigkeit beklagen, sondern was dagegen TUN.
Wenn wir das alle immer und überall tun, dann wird "die Welt" natürlich besser!