Endlich Licht am Horizont
Sapiosexualität als Asyl Der Winter ist da. Selbst die "weißen Wanderer" (Games of Thrones) wie Finanzbeamte, Gerichtsvollzieher, Politiker und Firmenbosse bleiben zuhause zwischen den Jahren und versammeln ihre Lieben um den wärmenden Ofen. Wir lieben es alle behaglich nach den Festtagen.
Nur einige geraten in der Nachdenklichkeit jener Zeit in eine Art "Sinnkrise". Eine kleine unentwegte Gruppe, die sich andauernd Gedanken macht, ohne Rast und ohne Ruhe. Die kleine, aber ansehnliche Gruppe der Sapiosexuellen bei JC.
Was ist Sapiosexualität? Gehöre ich auch zu jenen Fetischisten, die in jeder Runde Joy-Orgie fragen, ob nicht jemand da sei, ein Sudoku-Rätsel der Stufe 6 zu lösen? Die ständig Testergebnisse der hippsten Toys hinterfragen oder sich im Forum intellektuell verlaufen, wenn wieder jemand schreibt, dass er einen so großen hätte, dass er gar nicht weiß, wohin damit. Da ist guter Rat teuer und der verdammte freudsche Penisneid feiert fröhliche Urständ, zumindest in der geistigen Auseinandersetzung des Forums.
Wohin also flüchten, wenn nicht in die kleine, wärmende Gruppe der Sapiosexuellen? Da sprüht noch der Geist, da fliegen die Funken, da bringt sich jeder ein mit der Weisheit gesammelter Lebenserfahrung, die man in keinem Brockhaus und nicht bei Wikipedia auffinden kann, sondern nur in der Gesellschaft von Menschen, die schon alle Soduko-Rätsel dieser Welt gelöst haben, deren Intelligenz über jeden Zwergengeist erhaben, deren Empathiefähigkeit jeden Sissi-Film übersteigt, nebst der haarscharfe Logik jedes Vulkaniers, der spitzöhrig im Café am Ende des Universums sitzt und dem Weltuntergang zuprostet.
Ich verstehe das nur zu gut, dass wir, die nicht immer wissen, was Sapiosexualität überhaupt bedeutet, und ob wir überhaupt dazu gehören, zwischen den Jahren, zwischendurch und immer zwischendrin, zwischen Toytest und unserem Selbstverständnis als Testtoy, auch andere an unserer stetigen Suche teilhaben lassen und allen Mühselig und Beladenen, Müsli-Essern und Schokoladigen Asyl anbieten. Wir schaffen das - hier und heute und im neuen Jahr, wenn die Hüllen zwischen Doms und Subs, zwischen BDSMlern und Hochsensiblen, zwischen Sapiosexuellen und Mensasexuellen endlich, endlich fallen und wir alle uns 2017 in den Armen liegen - in jenen Club, in denen nur die Schönsten der Schönen der Schönen seit Urzeiten auf uns warten. Hach ja ... dann können auch die weißen Wanderer wieder Bescheide verschicken.
(c)Dreamy2016
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Vorsicht! Satire.