Also die üblichen Bilder aller Arten von Körperteilen (–) angezogen oder nackt (–) werden wohl niemanden hier zum Kopfkino inspirieren.
(DrJohnDoe)
Ich bin überzeugt, daß es sich anders verhält. Jedes Bild inspiriert, und wir können nichts dagegen tun. Das liegt daran, daß wir abhängen vom Eingang der Information, die wir – bewusst oder nicht – heranziehen oder verwerfen, um unser Dasein zu rechtfertigen.
Je mehr wir uns von den sogenannten >üblichen Bildern< distanzieren, desto abhängiger sind wir von ihnen, denn desto wichtiger wird der Stellenwert, den wir ihnen zumessen, um unseren Sonderstatus zu dokumentieren. Aus meiner Sicht gibt es kaum etwas, das eine Deutsche – aus der Sicht beispielsweise einer Französin – vordringlicher als Deutsche qualifiziert.
Eine sapiosexuelle Sicht auf Bilder gibt es nur, weil Menschen der postindustriellen Kultur meinen, daß es eine solche Sicht geben müsse. Ansonsten kämen sie in Erklärungsnot.
Sapiosexuell ist, wenn ich von intellektuellem Herangehen an die Dinge fasziniert bin. Dieses faszinierte Herangehen schließt alles ein, auch alles, was nicht intellektuell scheint, weshalb ich mich als Intellektueller nur dann qualifiziere, wenn ich offen bin für die Erscheinungen dieser Welt. Was mir bleibt, ist der Standpunkt als Sapiosexuelle, die eben diesen einen Schwerpunkt setzt: die Hinwendung zum Intellektuellen, und dieser Schwerpunkt ist nur dann glaubwürdig, wenn er andere zulässt.
Ich kann dies kritisch – auf der Grundlage von Kriterien(!) – tun, aber ich muss hinnehmen, daß es andere Positionen gibt, die ich möglicherweise weder verstehen noch nachvollziehen kann. So bleibt mir nur die Hoffnung, daß ich in einen inhalts- und argumentbezogenen Austausch über den Inhalt und die Argumente treten kann.
Was nun der Inhalt der hier gezeigten Bilder sein mag; es ist das Ergebnis einer Auseinandersetzung. Die vorbehaltlose Bereitschaft dazu ist aus meiner Sicht das Wesen von Demokratie.