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Neue Fächer

Gerade deshalb habe ich es mit einer grossen Zeitraum versehen.

Wir wissen mittlerweile, dass es für den Menschen immer eine Umstellung zwischen "lernen" und "arbeiten" bedeutet. Durch den großen Zeitraum dazwischen ist diese Umstellungsphase umso gewaltiger. Außerdem ist es viel wahrscheinlicher, dass die positiven Synergieeffekte, die erzielt werden können, zwischenzeitlich einschlafen anstatt sich hochzuschaukeln.

Der Vorteil, wäre dass innerhalb dieser Lehrwerkstätten auch viele Leute angestellt wären. Um auf die Lehrreichen Jahrgänge hinzuweisen.

Wie sieht es denn aktuell aus? Der Staat weiß 6-16 Jahre im voraus, wann wo wie stark die Nachfrage nach Lehrkräften sein wird. Fazit: "Ups, also DAS konnte ja niemand vorher sehen!"

Das Grundlegende Prinzip wäre, wie mache ich unsere Welt zu einem besseren Planeten?
Das ist wieder etwas völlig anderes. Anstatt den Menschen zu bilden verdonnerst du sie zu einer Zwangsarbeit - so wie es früher mit dem Wehr-Zivildienst der Fall war.

Und es müsste eine Möglichkeit geben Familien mit in dieses Abenteuer mitzunehmen.
Ja. Alle paar Jahre umziehen ist natürlich ideal, um Kindern eine sichere Kindheit zu ermöglichen. Kaum haben sie Freunde gefunden, muss Mama oder Papa woanders arbeiten. Manche kommen damit zurecht - einige nicht. Aber generell sind stabile Bezugspersonen für die Kindesentwicklung sehr wichtig.
Noch einmal zurück zu den wechselnden Lebensabschnittsphasen mit unterschiedlichen Schwerpunkten zwischen Leisten und Lernen oder Exkursen oder horizontalen Wechseln. Im Vergleich zu Deutschland ist so etwas in den USA oder einigen anderen Länder viel lockerer. Hier sieht man die Dinge immer noch sehr linear. Einmal habe ich in Finland eine ehemalige Produktmanagerin eingestellt, die zwischendurch auf beruflichen Exkurs und einige Jahre in Glasgestaltung selbstständig unterwegs war. In der neuen Rolle in meinem Team hatte sie zum Unterschied Partner-und Vertragsmanagement gemacht. In vertraglichen Themen mussten wir sie erst einmal weiterbilden. In der Rolle war sie dann aber für mehrere Jahre meine beste MA auch in verschiedenen Organisationen , bevor sie dann wieder auf etwas ruhigeres im Kompetenzmanagement umgestiegen ist.
Wären bei der Einstellung meine damaligen Chefs in Deutschland gesessen, hätte ich sie viel schwerer, wenn überhaupt durchsetzen können.
Bei meinem damaligen finnischen Chef war das nicht einmal eine Frage.
****68 Frau
2.442 Beiträge
@***lo
Kann ich Dir für den letzten Eintrag 10 x Danke drücken?
Ja in etwa so. Es ist hanebüchend wie schwierig, das in unseren Breitengraden ist.
"Hanebüchen" würde ich es nicht unbedingt bezeichnen.

Natürlich hat es in Einzelfällen Vorteile, einfach das Berufsfeld wechseln zu können. Zugleich jedoch gibt es sehr gewichtige Gründe FÜR unser "starres" System - um eine Tätigkeit ausführen zu können, ist fast immer eine entsprechende, grundlegende Ausbildung erforderlich. Diese erfordert Zeit (meist 2-3 Jahre), in der man wenig produktiv ist und wenig verdient. Das ist meiner Meinung nach der Hauptgrund, warum nur wenige später noch den Beruf wechseln - denn möglich ist es allemal.

Ja, das macht unflexibel. Und doch zugleich sehr flexibel - denn eine einmal grundlegend ausgebildete Person kann, anders als eine unausgebildete, angelernte Person schnell und zuverlässig an anderen Stellen desselben Berufs eingesetzt werden. Ich beispielsweise bin als Laborant ausgebildet und einen Großteil meiner Arbeit könnte ich einem dressierten Affen überlassen. Doch dieser hat keine Ahnung, was zu tun ist, wenn etwas schief geht oder er an einer anderen Stelle eingesetzt werden soll. Auch der fachkundige Blick über den Tellerrand hinaus fehlt ihm. So kann ich z.B. bei Anomalien selbstständig sinnvolle Analytiken beauftragen, von denen ein ungelernter nie gehört hätte.

Ich lese gerne über Katastrophen. In etlichen Fällen ist es so, dass unzureichend ausgebildete Menschen mit einer neuen Situation konfrontiert wurden, diese nicht erkannten oder falsch bzw. wie im Normalbetrieb reagierten und dadurch erst die Katastrophe auslösen oder verschlimmern.

Insofern - ich bin höllisch froh, dass unsere Polizisten erst 3 Jahre Ausbildung durchlaufen müssen, anstatt wie in Amerika ein bisschen auf den Schießstand und dann auf die Straße gelassen werden.
Ich wünsche, es gäbe auch eine verpflichtende Ausbildung für Politiker.
Die einzelnen Beispiele berühren sowohl fachliche Fähigkeiten als auch allgemeine Kompetenzen. An unterschiedlichen Positionen können diese verschieden wirksam werden: Wo große Freiheitsgrade bestehen und Innovation oder Flexibilität Wettbewebsvorteile schaffen kann, sind Kompetenzen hilfreich (zb Kreativmethoden, Kommunikation, Teamführung, Prozessmanagement), wo es um Null-Fehler-Toleranz geht, ist eine breite Basis aus Fachwissen - wie von Angebo beschrieben - die sicherere Bank, als Kreativität.

Für die Abwehr oder Begrenzung von Schadensersatzansprüchen braucht ein Autohersteller hochspezialisierte paragraphenfeste Fachidioten, für die Neuausrichtung seiner Unternehmensphilosophie gedanklich offene, eher breit aufgestellte "Orgelspieler", die verschiedene Register ziehen und auch mal "out of the box" denken können.
In der Tat, wo es um hoch spezialisierte Tätigkeiten geht, und insbesondere wenn auch um unendlich oft geübte Arbeitschritte wie in Chirurgie, Konzertmusik, gewisse handwerkliche Berufe, Jets/Hubschrauber fliegen etc, ist tiefgegendes Expertenwissen und langjährige Routine ein Muss. Aber in bestimmt 50% der Berufe sind Methodenkompetenz, die Fähigkeit zum vernetzten, interdisziplinärem, logischen Denken, Sozial- und Kommunikationskompetenz wichtiger, als zertifiziertes Expertenwissen. Ich höre von so vielen und sehe, dass sie >80% von dem was sie in der Ausbildung gelernt haben im Beruf niemals anwenden konnten. Ich habe Freunde, die in der SW Branche Entwicklungsleiter oder gar CTO mit einem total artfremden Studium geworden sind. Vor kurzem habe ich in einer Verhandlung, da war der Anwalt „noch in Ausbildung“ aber vorher eigentlich 15 Jahre eigentlich Ingenieur. Gut, der ging hat zum zweiten Mal in gründliche Ausbildung, aber in Dtl. hätte man ihm dafür den Vogel gezeigt. Es war übrigens eine der effizientesten Verhandlungen, seit langem......
Hatte eine Einkäuferin, die Journalistin gelernt hatte, und war sehr erfolgreich in einem Internationalen Konzern unterwegs........
1. sind Methodenkompetenz, vernetzen *blabla* ebenfalls alles Fähigkeiten, die in einer guten Ausbildung vermittelt werden.

2. Es ist möglich, ad hoc in einer neuen Branche erfolgreich Fuß zu fassen. Es gibt immer wieder tolle Erfolgsbeispiele. Diese zu generalisieren ist jedoch ein typischer menschlicher Denkfehler:
https://de.wikipedia.org/wiki/Survivorship_Bias
Oder denkst du, jemand würde ebenso mit seinem Versagen prahlen als mit Erfolg? Ja, Deutschland ist hier wenig experimentierfreudig. Wie oben schon geschildert hat das auch signifikante Vorteile.

3. Auch mir hätte das fachspezifische Wissen, das ich bisher brauchte, in 2-3 Monaten beigebracht werden können. Aber wem wäre es möglich, auf Jahrzehnte hinaus exakt zu bestimmen, was GENAU ich brauche - und was nicht? Zugleich merke ich immer wieder, dass das alte Wissen unbewusst vorhanden ist. Ich weiß keine Details mehr, aber es klingelt in meinem Hinterkopf und ich weiß, wonach ich suchen oder Fragen muss... da gab's doch was!

4. Die Zeit der Ausbildung dient nicht allein der Wissensvermittlung.
Wie alt sind die meisten Menschen, wenn sie eine Ausbildung beginnen? Ich war 16... und frische 18 am Ende. Selbst nach der Ausbildung war ich noch ein halbes Kind, obwohl ich schon 3 Jahre außer Haus wohnte! Die Zeit der Ausbildung ist für viele notwendig, um sich von Schule auf Arbeitsbetrieb umzustellen, um zu erkennen was einem gefällt und um zu reifen - seine Persönlichkeit zu entwickeln. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt der Ausbildung, der gerne vernachlässigt wird.
Nicht umsonst lässt sich eine Ausbildung von 3,5 Regelzeit auf bis zu 2 Jahre verkürzen* - also praktisch halbieren. Ein Erwachsener mit Berufserfahrung kann das schaffen, ein Kind nur in Ausnahmefällen. Und das liegt nicht am bloßen Wissen, denn (auswendig) lernen können sie noch aus der Schule.

Normalerweise wird ein Mensch mit etwa 25 zu einem "Erwachsenen". Dass wir heute schon mit 18 so gelten hat mit dem Militärdienst zu tun... jemand, der Menschen töten kann, hat gefälligst auch saufen und autofahren zu dürfen. Relikte dieser alten Erkenntnis sind immer noch vorhanden; beispielsweise kann in Deutschland bis 25 Jahre nach dem Jugendstrafrecht geurteilt werden und Eltern müssen ihren Spross bis 25 unterstützen... und das ist kein Zufall.
Kinder können schon sehr früh eine gewisse Reife erlangen, die manchem 50jährigen überlegen ist. Sie können tagelang allein zurecht kommen und sich selbst organisieren. Das heißt jedoch nicht, dass sie (aus)gereifte Erwachsene sind.


*Nachtrag: auch wer die doppelte Regelausbildungszeit in einem Beruf tätig ist, kann an der Prüfung teilnehmen und zum Facharbeiter werden. So kann die Ausbildung auch umgangen werden. Diese Option nutzen allerdings nur sehr wenige... viele bleiben weiterhin angelernte Hilfskräfte. Schade.
Deswegen ist auch die Frage vieler Schüler (und mancher Eltern), wozu man später einen bestimmten Lernstoff im Leben nutzenbringend braucht, kurzsichtig. Das Lernen an sich formt das Gehirn, legt neuronale Verknüpfungen an, lehrt Methoden, weitet den Blick, bildet Anknüpungspunkte.
Erschöpfendes Fachwissen kann man heute nur noch in begrenzten Feldern haben, wo entweder der Zuwachs relativ gering ist (zb im Strafrecht - Juristen, korrigiert mich ggf.) oder wo einst überschaubare Gebiete fragmentiert wurden. Meine Tochter übersetzt zb als studierte Bau-Ing Ausschreibungen deutscher Firmen oder Behörden in europäisches Vergaberecht. Das überfordert alle anderen und lastet sie vollkommen aus.
Genau, in vielen Tätigkeiten zählt, dass man das Denken gelernt hat, in einigen anderen auch noch Kreativität, somit zählt vor allem, dass man eine Ausbildung gemacht hat, nicht aber unbedingt genau welche. Daher ist ja auch das obige Beispiel von der Ausbildung von Strassenpolizisten ein hinkendes Beispiel. Deren kolportierte Schwäche ist ja vor allem, dass sie so gut wie gar keine Ausbildung ist.
Ausgangspunkt war ja interdisziplinäre Flexibilität und die Offenheit für horizontale Entwicklung
****68 Frau
2.442 Beiträge
Deshalb 8 Jahre Arbeiten.. egal was, wie und wann man das gestalten will in der Reihenfolge.. dann 2 Jahre nach Interesse freiwillig in einen bezahlten Training seines Wunsches gehen. Die Mechanismen des Marktes fallen damit nicht weg. Sich in die Tiefe oder neu ausrichten. Das ist eine Win-Win Situation. Es ist eine Umverteilung der Gelder für lebenslanges Lernen und nimmt evtl. den Druck auf die Altersgrenzen, Familien, Angestelltenverhältnisse und steuerliche Schlupflöcher.

Wegen mir könnte man das kombinieren mit einem 6 Mt. Aufenthalt in ein Unternehmen, um somit die Früchte bereits dann verteilen.

Z.B. Wenn alle heute zusätzlich Bildung in der IT absolvieren, werden sie möglicherweise keinen Job darin finden jedoch in gewisser Weise vom Wissen der Machbarkeit und Grenzen dieses Faches neue Wege gehen können.
**********engel Mann
728 Beiträge
Zitat von ****68:
Wegen mir könnte man das kombinieren mit einem 6 Mt. Aufenthalt in ein Unternehmen, um somit die Früchte bereits dann verteilen.

...und idealerweise mit einem oder zwei berufsähnlichen Aufenthalten im Ausland... es spreizt ungemein die Perspektive und bereichert zusätzlich sehr... und schafft große Vorteile in der eigenen betrieblichen Entwicklung.
Ich fände es sehr gut, wenn der Wehrzivildienst wieder aufgenommen wird - für 2 Jahre mit 3-4 Positionen; technisch, handwerklich, militärisch. So hat man die Vorteile des ehemaligen Zivildienstes, kombiniert mit einer berufsübergreifenden Erfahrung. Der Nachwuchs weiß besser, was ihm gefällt und allgemein größere Reife. Und die berufsspezifische Ausbildung kann auf 1,5-2,5 Jahre verringert werden, je nach den durchlaufenen Stellen... damit wäre es nicht einmal ein großer Zeitverlust.

Im Prinzip also praxisorientierte zusätzliche Schuljahre.
*********night Mann
1.537 Beiträge
Naja, wenn man real Zivildienst machte, dann hat man zuerst mal in Erinnerung, wie es dabei zuging. Das mag schon auch was mit Erfahrungen zu tun haben, die einem weiterhelfen können, aber so richtig sinnig und konstruktiv habe ich die Zeit nicht in Erinnerung – ganz im Gegenteil. Wobei ich da sicher nur für mich sprechen kann, da es doch sehr viel unterschiedlich geartete Dienststellen gab. Aber nachdem ich mich damals natürlich mit Kollegen ausgetauscht habe, war mir eines recht schnell klar: dass die Dienstleistenden zunächst mal als sehr billige Arbeitskräfte gesehen wurden. Ob so etwas eine gute Basis ist, mag dahin gestellt sein.
Wie gesagt finde ich das Konzept gut, es müsste jedoch grundlegend überarbeitet werden. Beispielsweise war gerade am Ende die Zeit einfach viel zu kurz, um wirklich nutzbringend zu sein. Im Zentrum steht grundsätzlich die Lehre; die Ertüchtigung des Menschen zur Arbeit - nicht die bloße Leistung.
Ein langfristiges Ziel wäre die Bildung einer Reserve, sprich die potentielle gesellschaftliche Gesamtleistungsfähigkeit in Katastrophenfällen. Grundlegend ähnlich dem schweizerischen Wehrdienst, allerdings erweitert um soziale Komponenten.
So hätte man bei Überschwemmungen, Epidemien, Stürmen ... jederzeit technisch geschulte Helfer vor Ort, die kurzfristig requiriert werden können. Auch wären viel mehr medizinische Laien an Unfallorten vertreten.

Man wird in 3-4 Bereichen ausgebildet und wählt dann einen aus, in dem man zur Reserve gehören will (militärisch, technisch, medizinisch, ordnungstechnisch...). Es gibt alle paar Jahre Übungen und Fortbildungen, im Einsatzfall werden die Helfer gesetzlich freigestellt usw.
Ähnlich wie unsere freiwilligen Feuerwehren, nur eben weniger freiwillig.


Ich weiß, was du mit "billigen Arbeitskräften" meinst. Allerdings ist das letzten Endes kontraproduktiv, denn durch diese Ausbeutung werden die Menschen abgeschreckt und keiner will mehr dauerhaft in diesem Bereich arbeiten, wodurch letzten Endes die Leistung sinkt und der Preis steigt.
****68 Frau
2.442 Beiträge
Hey Angebo ich bin Schweizerin und seinerzeit eine enthusiastische Pfadfinderin gewesen! *lol* (Man wollte mich für die Berufspfadfinder in Bern gewinnen; ich bin in der Wirtschaft hängen geblieben..)

Ich kenne mich auch mit Motivation bestens aus!

Allerdings auch mit vielen Knoten und das Entwirren. Wie war das mit dem
gordischen?

*sonne* *regenbogen* *sonne*
Der gorgonische Knoten bestand doch aus ungekämmten Schlangen. *nachdenk*
****68 Frau
2.442 Beiträge
Ok.. ich nehme den Kamm mit im Zweifelsfall... *lol*
****68 Frau
2.442 Beiträge
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gordischer_Knoten

Und natürlich das Victorinox Taschenmesser im « Hosensack »
Nichts gegen ein spitzes Springmesser!

(Ich kenne die Geschichte des gordischen Knotens - es war ein Wortspiel mit Gorgone; Medusa als bekannteste Vertreterin. Deshalb gorgonischer Knoten.)
****68 Frau
2.442 Beiträge
Lieber @****bo

Geh nochmals durch Deine Quellen. Das ist kein Wortspiel, jedoch kann es mit dem beherzten Trennen mittels eines Schwertes der Gorgonen Schlangen wohl auch zur Anwendung kommen.

https://www.blueprints.de/wo … eiten/gordischer-knoten.html
******ter Mann
1.388 Beiträge
Habe das Thema jetzt nur mal quergelesen. Mir kam aber gleich dieser Film in den Sinn.




Glückslehre und Kreativitätsförderung wären demnach wichtig, um diese Gleichschaltung auf Leistung zu durchbrechen.
****90 Frau
588 Beiträge
Ich bin mir nicht sicher, ob es passt, versuche es dennoch trotzdem.
Für mich braucht es an sich kein neues Fach, sondern eher eine Anpassung aller Fächer an die künftige Lebenswelt. Zwar sollen wir Lehrer immer schön einen Alltagsbezug und Zukunftsbezug zu den Unterrichtsthemen formulieren können, aber der ist nicht selten an den Haaren herbeigezogen.
Zitat von ****bo:

1. Der AG ist gezwungen, den MA für einen Monat am Stück frei zu geben.
...

Schön gedacht. Als Kleinunternehmer mit rd. 10 MA könnten wir unseren Betrieb allerdings so nicht halten. Wir haben schon 1 MA mehr, als wir "eigentlich" bräuchten, als Puffer bei Krankheits-/Urlaubsausfällen. Wenn dann noch Unvorhergesehenes (aktuell: Corona, Kindergarten-/Hortschließung) dazu kommen, bringt uns das hart an die Grenzen des Leistbaren. Weniger finanziell, aber schnell mal einen Ersatz herzaubern (Einarbeitungszeit mind. 3 Monate, bevor der/die Betreffende überhaupt einigermaßen sinnvoll mitarbeiten kann) ist für viele Kleinbetriebe so nicht möglich.

Sorry für den kleinen Ausflug in die Realität. *g*


Mein Wunschfach wäre: Sexualkunde und Sexualethik.

Nicht das halbscharige Zeugs über das Wie, sondern: was bedeutet Sexualität überhaupt? So viele Fragen, wie sie in Erotikportalen gestellt (und selten aufrichtig und wertschätzend behandelt werden) könnten behandelt werden. Welche Arten von Orgasmus es gibt, welche Unterschiede im Zugang zur eigenen Sexualität, wo Grenzen verlaufen und wie sie geäußert werden können und dürfen.

Ich weiß nicht, wie realistisch so ein Unterricht umzusetzen wäre, darüber denke ich z.Zt. nach.

Streichen würde ich dafür kein Fach. Allerdings fände ich es gut, wenn Kunst, Kultur, Musikunterricht in den Bereich "freiwillige Neigungsfächer" verlegt würden - so könnten sich die Kinder entscheiden, wie viel Zeit sie aus Interesse, nicht, weil sie müssen, zusätzlichen Unterricht in diesem Bereich wollen.
Zitat von *****led:
Zitat von ****bo:

1. Der AG ist gezwungen, den MA für einen Monat am Stück frei zu geben.
...
Schön gedacht. Als Kleinunternehmer mit rd. 10 MA könnten wir unseren Betrieb allerdings so nicht halten. Wir haben schon 1 MA mehr, als wir "eigentlich" bräuchten, als Puffer bei Krankheits-/Urlaubsausfällen.
Je nach Branche gibt es heute schon Unternehmen, die ihren MA bei gleichem Lohn nur noch 6 Stunden pro Tag (oder 4 Tage die Woche) beschäftigen - und damit dieselbe oder sogar bessere Arbeitsleistung erzielen. Die MA sind einerseits konzentrierter; der Aufwand für Pausen, insbesondere Mittagspause, fällt weg, und sie sind weitaus entspannter und erholter aus dem Alltag.
Ein weiterer Aspekt ist die Nutzung der Arbeitsfläche: Mit 6 Stunden pro Tag können von 6 - 18 Uhr in ganz normaler Tagschicht 2 MA a 6 Stunden mehr Arbeit leisten als 1 MA mit 7-8h. Sieht man die Investitionen von xhunderttausende für hochwertiges Arbeitsgerät, Miete, Unterhalt, Baukosten für Gebäude sind die zusätzlichen Personalkosten dagegen praktisch immer nebensächlich.
Durch die regelmäßigen Fortbildungen wird die Produktivität pro MA steigen, und das sicher mehr als in dem Monat "verloren" geht. Dazu kommt der Erholungseffekt, die Inspiration durch andere, ...
Sicher bedeutet es im ersten Moment einen Rückschritt. Doch ein Weitspringer, der einen Schritt zurück geht, um Anlauf zu nehmen, kommt weiter als der, der immer an der Kante steht. *g*

Zitat von *****led:
Mein Wunschfach wäre: Sexualkunde und Sexualethik.

Nicht das halbscharige Zeugs über das Wie, sondern: was bedeutet Sexualität überhaupt? So viele Fragen, wie sie in Erotikportalen gestellt (und selten aufrichtig und wertschätzend behandelt werden) könnten behandelt werden. Welche Arten von Orgasmus es gibt, welche Unterschiede im Zugang zur eigenen Sexualität, wo Grenzen verlaufen und wie sie geäußert werden können und dürfen.

Ich weiß nicht, wie realistisch so ein Unterricht umzusetzen wäre, darüber denke ich z.Zt. nach.
Kann ich nachvollziehen. Ein großes Problem dabei gibt es allerdings: Schüler sind normalerweise unter 18. Insofern kann es Schwierigkeiten mit dem Jugend"schutz" geben.
Ideal wäre natürlich, wenn Sexualität genauso unterrichtet würde wie die Themen in Deutsch, Geschichte oder Kunst. Und nicht moralisch und politisch aufgeladen ist. ... Ok, streichen wir "Geschichte" aus der Liste.
Eine weitere große Schwierigkeit ist das Alter. Ich z.B. war ein Spätzünder - die Sexualkunde kam bei mir zu früh. Ich habe mich nicht dafür interessiert und als es so weit war, hatte ich alles wieder vergessen und durfte bei nahezu 0 (und Google) anfangen.
Um das zu umgehen wäre eine gute Möglichkeit, das Fach nicht fest in den Plan einzubauen. Stattdessen ist die Wahl des Zeitpunkts freiwillig: Ab der 4./5. bis 10./11. Klasse darf das Fach von jedem besucht werden, wenn er will. Mindestens einmal (abschlussrelevant), auf Wunsch auch mehrmals.
****90 Frau
588 Beiträge
Zitat von *****led:
Zitat von ****bo:

1. Der AG ist gezwungen, den MA für einen Monat am Stück frei zu geben.
...

Schön gedacht. Als Kleinunternehmer mit rd. 10 MA könnten wir unseren Betrieb allerdings so nicht halten. Wir haben schon 1 MA mehr, als wir "eigentlich" bräuchten, als Puffer bei Krankheits-/Urlaubsausfällen. Wenn dann noch Unvorhergesehenes (aktuell: Corona, Kindergarten-/Hortschließung) dazu kommen, bringt uns das hart an die Grenzen des Leistbaren. Weniger finanziell, aber schnell mal einen Ersatz herzaubern (Einarbeitungszeit mind. 3 Monate, bevor der/die Betreffende überhaupt einigermaßen sinnvoll mitarbeiten kann) ist für viele Kleinbetriebe so nicht möglich.

Sorry für den kleinen Ausflug in die Realität. *g*


Mein Wunschfach wäre: Sexualkunde und Sexualethik.

Nicht das halbscharige Zeugs über das Wie, sondern: was bedeutet Sexualität überhaupt? So viele Fragen, wie sie in Erotikportalen gestellt (und selten aufrichtig und wertschätzend behandelt werden) könnten behandelt werden. Welche Arten von Orgasmus es gibt, welche Unterschiede im Zugang zur eigenen Sexualität, wo Grenzen verlaufen und wie sie geäußert werden können und dürfen.

Ich weiß nicht, wie realistisch so ein Unterricht umzusetzen wäre, darüber denke ich z.Zt. nach.

Streichen würde ich dafür kein Fach. Allerdings fände ich es gut, wenn Kunst, Kultur, Musikunterricht in den Bereich "freiwillige Neigungsfächer" verlegt würden - so könnten sich die Kinder entscheiden, wie viel Zeit sie aus Interesse, nicht, weil sie müssen, zusätzlichen Unterricht in diesem Bereich wollen.


Sexualethik hat mittlerweile Einzug gefunden *g*
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