„... jetzt ist klar, dass die wirklich leistungsfördernden Massnahmen nichts mit digitalen Medien zu tun haben.
Wie der Namen „digitale MEDIEN“ ja schon deutlich macht, handelt es sich dabei um ein Werkzeug, nicht eine Methode.
Und wie der Ko-Author der deutschen Version der Studie, Klaus Zierer, sehr schön sagt: «Ein schlechter Unterricht wird mit digitalen Medien nicht besser»
Das ändert aber nichts daran, das ein inhaltlich und mit pädagogischen Mitteln gut strukturierter digital vermittelter Unterricht sehr gut sein kann. Und digitale Mittel eröffnen neue Möglichkeiten der Wissensvermittlung und vor allem ihrer Einübung. Ich kenne nicht die letzten Details aus den allerletzten Jahren. Aber da ich mit Kind und Kegel viel in der Welt unterwegs war, haben wir unter anderem auch auf digitale Mittel zurück greifen müssen, um den 3 Kindern aus einer schon ohne Umzüge Bi-Lingualen Familie einen ausreichenden roten Faden im Curriculum für gewisse Themen sicher zu stellen. Und dabei mussten wir Unterschiede wie Tag und Nacht feststellen. Ich will mal die gefühlt 70% schrottigen Lösungen ignorieren und nur auf die wirklich guten eingehen. Die Sprachübungsprogramme von Creative Learning haben unseren 4 sprachig aufgewachsenen Kindern absolut gut geholfen. Verglichen mit dem zu meiner Schulzeit erfahrenen gymnasialen Fremdsprachenunterricht waren die definitiv besser, zumindest bis zu Level B2. Ein absolut geniales absolut für kleine Kinder geeignetes spielerisches Programm war übrigens Fritz for Kids vom Deutschen Schachclub. Mit den 3 Folgen haben meine Kinder von 0 auf so gut und mit spielerischer Freude selber Schach spielen gelernt, dass z.B. mein Sohn schon als Erstklässler ein Paar Erwachsene im Park zum Wahnsinn gebracht hatte. Er hüpfte immer ganz aufgeregt hin und her und hat dabei deren Schachspiel kommentiert und auf deren Fehler hingewiesen oder „ Vorschläge“ gemacht, wie sie besser spielen könnten.
Aber natürlich waren hinter den Programmen geniale Pädagogen und Programmierer gesteckt, die die Möglichkeiten der Software sehr gut genützt haben.
Natürlich geht nichts über persönlichen interaktiven Unterricht von Mensch zu Mensch. Ich hatte ein paar sehr gute Erfahrungen mit genialen und hochmotivierten Lehrern während meiner Lernzeiten. Aber das waren leider bei Weitem Nicht die Mehrheit. Und bei bestimmten Lerninhalten kann mit Digitalen Mitteln sehr gut zusätzlich unter die Arme gegriffen werden und die Reichweite von talentierten Lehrern kann weit über einen Klassenraum hinaus erweitert werden.
Ich glaube, dass zu viele Pädagogen auch heute noch digitale Analphabeten sind und viele Digital Fuzzies halt nicht unbedingt gute Pädagogen sind und somit das Potenzial noch sehr ungenützt ist. Entsprechend sind dann auch die „Messergebnisse“ der Studien im Querschnitt schlecht, auf denen die Metastudien basieren, die wiederum die Ausgangslage für die zumeist statistischen Auswertungen von Hattie bildeten.
Das ist ungefähr so, wie wenn Außerirdische auf der Erde landen um Musikinstrumente zu erforschen und bei Geigen nur Anfänger einer Geigenschule zu hören bekommen wie sie Beethoven spielen während daneben die Abschlussklasse der Pianisten Bach spielt........
Das Ergebnis wird wahrscheinlich sein, dass Beethoven wertlos und Geigen Unsinn sind, etc.
Da ich aber in der eigenen Anschauung mit meinen eigenen Kindern, sowie bei denen anderer Weltenbummler neben schlechten eben auch sehre gute Erfahrungen mit auf Digitalen Medien basierten Unterricht erlebt habe, sehe ich das entsprechend differenzierter.
Es kommt halt auf die Inhalte und dann die Umsetzung an........