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Vom Umgang mit der Angst

********2018 Mann
36.454 Beiträge
Themenersteller 
Vom Umgang mit der Angst
Vor 75 Jahren wurde Hermann Göring im Nürnberger Prozess gefragt, wie die Deutschen das alles hätten akzeptieren können.

Er antwortete: „Es ist sehr einfach und hat nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun; es hat mit der menschlichen Natur zu tun. Man kann es in einem nationalsozialistischen, sozialistischen, kommunistischen, monarchischen oder demokratischen Regime tun:
Das Einzige, was eine Regierung braucht, um Menschen zu Sklaven zu machen, ist Angst.“

Dieser Text hat mich angeregt, über Ängste nachzudenken. Jeder von uns sieht sich damit mehr oder weniger konfrontiert. Es gibt unzählbar viele Variationen davon. Und man findet sie in jedem Umfeld, nicht nur im politischen.

In diesem Thread soll es um deinen/meinen/unseren Umgang mit Ängsten gehen. Der Schwerpunkt soll darin liegen, wie man Angst versteht und überwindet. Postet hier doch einfach mal, was euch und anderen dabei hilft. Zitate, Bilder, Gedanken, Filme, Musik, Biographien, Therapien, etc, egal was. Macht einander einfach Mut!
Ein schönes Thema.
Meine Gedanken sind:
Das wichtigste ist, dass ich immer versuche, mich nicht von der Angst lähmen zu lassen und die möglichen Negativkonsequenz rational zu betrachten, sodass ich mir meine Angst ein wenig mildern kann.
In den meisten Fällen zucke ich erst zurück, prüfe sie dann rational und handle notfalls auch gegen meine Angst.

Ich bin zwar generell vorsichtig und gehe nur überlegt Risiken ein (wenn ich sie erkenne), aber das ist meine Wesensart, nicht angstgesteuert.
*******ves Mann
72 Beiträge
Spannend! Zur Angst gehören für mich immer zwei: Eine gefühlte, wie immer geartete, Bedrohung. Und meine eigene Bereitschaft, diese für mich auch anzunehmen. Erst wenn ich Letzteres tue, wird aus Bedrohung oder Risiko auch persönliche Angst. Also, nicht gleich überwältigen lassen, step back, überlegen, was kann eigentlich passieren.

Ich weiss, schreibt sich leicht. Aber wenn er dann vor Dir steht, der bedrohliche Moment, ist es schwer, cool zu bleiben.
*****low Mann
611 Beiträge
Was Ängste betrifft, da halte ich mich an Fritz Riemanns „Grundformen der Angst“. Sehr hilfreiches Buch, erhellend.
********_RPL Paar
1.355 Beiträge
Hallo Ihr Lieben♥♥♥,
also ich versuche immer wieder meine Ängste zu überwinden. Ich lasse mich weder von denen beherrschen noch kontrollieren. Sehr oft handele ich sehr resolut dabei. Ein Beispiel: Nach meinem sehr schweren Autounfall, 9 Monate Koma, Gipsbett, sehr lange Rekonvaleszenz insgesamt über 3 Jahre, habe ich mich sofort entschieden wieder Auto zu steuern. Seit Geburt habe ich Höhenangst nichtsdestotrotz springe ich von 10 m und mehr Sprungturm ins Wasser. Ich darf nur nicht nachdenken. In der Luft kann ich dann nichts mehr ändern. Prüfungsangst existiert für mich nicht. Mein Motto heißt... Prüfungen sind dafür da, ds man die besteht. Dabei arbeite ich sehr oft mit Autogenes, oder Mentales Training. So gehe ich mit meine Ängste um.

Alles Liebe♥♥♥ Bleibt Gesund.

©𝓙𝓪𝓬𝓴 𝓤𝓵𝓽𝓲𝓶𝓪𝓽𝓮
@*******ves So rein logisch gesehen:
In dem Moment, in dem du die Bedrohung fühlst, hast du sie bereits angenommen. Genau das fühlen ist ja Grundlage der Angst.
********_RPL Paar
1.355 Beiträge
Habe dazu was gedichtet....

Ängste besiegen.

Und da ist sie wieder, die Angst,
versucht dich nur zu lähmen,
dass du schon wieder bangst,
du muss dich nicht dafür schämen.

Glaube mir du hast die Kraft
jede Angst zu vertreiben,
denn deine Stärke sie schafft,
du musst nur ganz bei dir bleiben,

Es wäre sehr empfohlen
dabei auch zu kommunizieren,
wir wissen Alle das braucht Mut,
so Etwas zu kummulieren,

Denn die Angst wird nur so groß
wie du es ihr erlaubst,
das sollst du immer spüren
den sonst ernährst du die Angst,

Also öffnen wir unsere Herzen,
lassen wir die Sonne hinein,
denn unsere Leben gestalten wir selbst,
nur von uns hängt Vieles ab.

Meistens bekommen wir Pakete,
denn alles ist verankert in Yin & Yang,
Denn das ist schon so im Leben,
ohne die Angst auch die Mut nicht existieren kann.

©𝓙𝓪𝓬𝓴 𝓤𝓵𝓽𝓲𝓶𝓪𝓽𝓮
Zu allererst vielen Dank an @********2018 für das schöne Thema. Und das ausgerechnet am Tag der Teutschen Einheit 🤣

Angst ist ja per se nicht etwas negatives und kann ja durchaus eine Antriebskraft sein, die z.B. von selbstgefälliger Stagnation oder gar Faulheit abhält. Somit entfaltet sie durchaus kreatives Potenzial, wirkt als Katalysator.
Bei mir wirkt sie nicht immer aber oft bereinigend. Ich komme in einen hyperrationalen Zustand und das Geschehen läuft vor meinen Augen dann sogar in Zeitlupe ab. Habe das in einigen teils lebensbedrohlichen Augenblicken sehr intensiv erlebt.
Mir wurde auch schon gesagt, dass ich erst dann zu absoluter Höchstform komme, wenn die Situation wirklich sch.... ist.

Ich denke, man muss zudem zwischen mindestens 3 Formen von Angst unterscheiden, die auch unterschiedliche Bewältinungsstrstegien erfordern:
• Situativ bedingt, der Moment / Ursprung muss schnell überwunden werden, wg der Unmittelbarkeit und zeitlichen Beschränkung winkelt man die meist mit viel „unterbewusster“ Intelligenz oder antrainierter Routine ab
• System bedingt, wie z.B. vor einer Bedrohung der Arbeitsplätze durch Wirtschaftslage, Folgen des Klimawandels, feindseliges Umfeld, etc
Hier neigt man ja oft zur Verdrängung, um sich den Kopf „freizuhalten“, je abstrakter und zeitlich weniger immanent die Gefahr für den Einzelnen ist (z.B. Klimawandel), ist belässt man es oft mit der Verdrängung und redet sie sich schön, tut man nichts. Arbeitslosigkeit ist da manchmal etwas näher und bemüht sich mehr um rationales Handeln und Konsequenz

-die scheinbar irrationale Urangst die sogar hin zur pathologischen Phobie gehen kann, teils durch traumatische Belastungen (PTBS), teils aus Prägung (zB Verlustängste), oder unerklärlichen Gründen (vor Spinnen) in manchen steckt.

Bei 1 kann man durch Training und Erfahrung viel erreichen, bei 3 oft zumindest etwas mittels Therapien, Coaching, etc

Bei No 2 habe ich den Eindruck, dass Verdrängungsmechanismen oft so stark sind, dass viele damit weder rational noch willig umgehen, bzw es erst zum Einschlag bei sich selbst oder beim Nachbarn kommen muss, bis man sich bewegt

Homo Quasi Sapiens sozusagen
********2018 Mann
36.454 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****low:
Was Ängste betrifft, da halte ich mich an Fritz Riemanns „Grundformen der Angst“. Sehr hilfreiches Buch, erhellend.

Könntest du bitte das Buch in 6 Sätzen zusammenfassen und/oder ein paar Sätze daraus zitieren, die dich besonders angesprochen haben?
Angst, als Machtinstrument ist ja nun ein Sonderfall, und davor keine Angst zu haben auch.

In Zeiten von Corona steht auf meinem Kalender „Lass nicht zu, dass die Angst deine Zukunft bestimmt.“

Ich glaube darum geht es. Ich hatte selbst mal eine Art Angststörung, weil ich wie ein Irrer Tag&Nacht gearbeitet habe und zuletzt komplett überdreht war.

In dieser Situation habe ich gelernt, Angst als eine Art Sorgfalt unseres Körpers zu sehen. Angst ist nicht schön, aber wenn man sie akzeptiert als Zeichen, dass sie einen auch vor Schlimmeren bewahren will, ist sie eine Art Ampel.

Ich gehe mit meiner Angst um, wie mit dem kleinen Kind in mir, was mir etwas sagen will und bekämpfe sie nicht sondern nehm sie an und schalte einen Gang zurück.
********_RPL Paar
1.355 Beiträge
Das sehe ich etwas anders.......

Angst ist ein evolutionär programmierter Schutzreflex. Ich kann nicht einfach beschließen: Ab sofort habe ich keine Angst mehr, wenn jemand mir ein Messer an den Hals hält. Respekt dagegen ist eine Haltung in der Kommunikation, für die wir uns entscheiden können.
*****low Mann
611 Beiträge
Zitat von ********2018:
Zitat von *****low:
Was Ängste betrifft, da halte ich mich an Fritz Riemanns „Grundformen der Angst“. Sehr hilfreiches Buch, erhellend.

Könntest du bitte das Buch in 6 Sätzen zusammenfassen und/oder ein paar Sätze daraus zitieren, die dich besonders angesprochen haben?

Das ist nicht ganz so einfach, als dass es sich in wenigen Sätzen darstellen ließe. Riemann entwickelt eine Systematik aus vier Grundaspekten, Angst vor der Hingabe, Angst vor dem „Ich-Werden“, Angst vor der Vergänglichkeit, Angst vor der Endgültigkeit, dem Unausweichlichem. In meinen Worten, so wie ich es verstanden hab und nicht in der Formulierung der Angst (Aversion), sondern in der Formulierung der Affinität ausgedrückt, geht es um die Aspekte von Freiheit vs. Sicherheit, Autonomie vs. Bindung. Damit lässt sich eine Matrix mit vier Quadranten aufbauen, und in diesem System finden wir uns, mit unterschiedlich stark ausgeprägten Entsprechungen in allen vier Aspekten wieder. Riemann beschreibt dabei, dass in allen Ängsten eine positive Ausprägung (die uns vor naiver Unvoreingenommenheit und deren Folgen bewahrt) und eine bis ins pathologische übersteigerte Ausprägung (die uns in unserer Entwicklung bis hin zur Selbstzerstörung behindert) quasi wie eine Skala zu finden ist. Als Beispiel nenne ich mal das Händewaschen, das gerade in der aktuellen Zeit für Hygiene und unsere Gesundheit sorgt, regelmäßig und angemessen ist das richtig und gut, alle halbe Stunde wäre es wohl ein schon nicht mehr gesunder Waschzwang.

Ich denke, evolutionär sind Ängste in der gesunden Ausprägung der Vorsicht und Respekt vor neuem und unbekanntem ein elementarer Teil unserer Arterhaltungsstrategie. Blind und unreflektiert in etwas unbekanntes reinzurauschen ist selten eine gute Idee. Respekt vor Grenzen und Neuem ermöglicht uns, diese Grenzen und das Neue bewusst wahrzunehmen, es zu unserem Erfahrungsschatz und unserem Verhaltensrepertoire zu relativieren und dann eine Strategie im Umgang und in der Überwindung zu entwickeln. „Gesunde“ Ängste bergen damit die Chance zu wachsen und uns selbst zu entwickeln, „ungesunde“ Ängste erzeugen das Gegenteil.

Aus Wikipedia stammt folgendes Zitat:
„Wo wir eine der großen Ängste erleben, stehen wir immer in einer der großen Forderungen des Lebens; im Annehmen der Angst und im Versuch, sie zu überwinden, wächst uns ein neues Können zu – jede Angstbewältigung ist ein Sieg, der uns stärker macht; jedes Ausweichen vor ihr ist eine Niederlage, die uns schwächt.“
– Fritz Riemann (1975)[7]

Ich kann dieses recht gut zu lesende Buch nur jedem empfehlen. Die von Riemann verwendeten Beispiele aus dem Leben sind zwar mittlerweile etwas „angestaubt“ (es erschien erstmalig 1961), aber man versteht trotzdem um was es ihm geht. Es geht nicht darum, ein Leben ohne Ängste leben zu wollen, es geht darum, die Kompetenzen zu entwickeln, sich nicht von den Ängsten beherrschen und behindern zu lassen, sondern sie als Chance zu verstehen, um daran und damit zu wachsen.
Zitat von ********_RPL:
Das sehe ich etwas anders.......

Angst ist ein evolutionär programmierter Schutzreflex. Ich kann nicht einfach beschließen: Ab sofort habe ich keine Angst mehr, wenn jemand mir ein Messer an den Hals hält. Respekt dagegen ist eine Haltung in der Kommunikation, für die wir uns entscheiden können.

Ich würde sagen, das stimmt, aber nur bedingt. Ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass man a) seine „Angstschwelle“ verschieben kann und b) sich sogar von seiner Angst distanzieren kann. Das heißt natürlich nicht, dass sie weg ist. Für mich ( habe es fachlich noch nicht wirklich recherchiert) ist das ähnlich zum Thema Resilienz, die man auch trainieren kann ( mittlerweile wissenschaftlich anerkannt)
@*****low
Zunächst danke für den interessanten Lesetip.

Die Angst vor der Vergänglichkeit und dem Endgültigen sind ja zumindest scheinbar verwandt. Interessante persönliche Erfahrung: Aus gegebenen Anlässen hatte ich mich schon mehrmals intensiver in verschiedenen Lebensphasen mit dem Tod beschäftigt. Zumindest in der modernen westlichen Welt ist er ja mittlerweile ziemlich tabuisiert. Für mich persönlich habe ich meine Frieden mit ihm gemacht, ohne das ich mich mittels Religion oder anderen spirituellen Mitteln dazu bedient habe. Interessanter Nebeneffekt: Seit dem kenne ich das Gefühl der Angst nicht mehr. Sorge um jene, die ich liebe habe ich, wenn denn angemessen. Aber Angst ist für mich kein Thema mehr.
****mi Frau
3.152 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ***lo:
@*****low
Zunächst danke für den interessanten Lesetip.

Die Angst vor der Vergänglichkeit und dem Endgültigen sind ja zumindest scheinbar verwandt. Interessante persönliche Erfahrung: Aus gegebenen Anlässen hatte ich mich schon mehrmals intensiver in verschiedenen Lebensphasen mit dem Tod beschäftigt. Zumindest in der modernen westlichen Welt ist er ja mittlerweile ziemlich tabuisiert. Für mich persönlich habe ich meine Frieden mit ihm gemacht, ohne das ich mich mittels Religion oder anderen spirituellen Mitteln dazu bedient habe. Interessanter Nebeneffekt: Seit dem kenne ich das Gefühl der Angst nicht mehr. Sorge um jene, die ich liebe habe ich, wenn denn angemessen. Aber Angst ist für mich kein Thema mehr.

Dazu fällt mir ein was meine Schwester mal sagte, als es um das Thema ging was alles zu tun und noch zu regeln wäre wenn man stirbt, da meinte sie nur ganz trocken, das sie sich darüber dann keine Sorgen mehr machen würde... das wäre ja auch der Sinn vom Tod sein,... das man sich keine Sorgen mehr machen muss... fand ich irgendwie ne gute Einstellung!😁
Damit kann ich absolut nicht d'accord gehen.
Ich habe Freundin und Kind; es ist eine große Verantwortung dafür zu sorgen, dass im Falle meines Todes für beide gesorgt ist - und damit ist nicht nur das Materielle, sondern auch das Emotionale gemeint.

(PS: niemand kann Tod sein, nur tot sein. *zwinker* )
Tot sein ist eine große Verantwortung, die man im Nachhinein nicht mehr wahrnehmen kann, sondern ausschließlich präventiv.
****mi Frau
3.152 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ****bo:
(PS: niemand kann Tod sein, nur tot sein. *zwinker* )
Tot sein ist eine große Verantwortung, die man im Nachhinein nicht mehr wahrnehmen kann, sondern ausschließlich präventiv.

Oh da hast du natürlich recht!😂

Sieht aus, als würde ich mir selbst schon im Leben so wenig sorgen um Tod und tot machen, das ich es nicht mal mehr merke wenn ich es falsch schreibe....

Ich habe das ganze dann wohl perfektioniert. *floet* 😉
Also streng genommen ist man ja viel länger tot als lebendig. Insofern sollte man das also schon ernst nehmen und es sich dann auch so angenehm wie möglich machen 🤔
******ter Mann
1.388 Beiträge
Ein schönes Thema, ist der Liebe-Angst-Dualismus doch Kern meines Weltbildes.

Zum Thema "Herrschen durch Angst" mal zwei schöne Ansätze, wie sie auch heute noch wirkt:




In dem Film ist auch der Vergleich zu Kanada schön, wo Menschen nicht mal die Türen abschließen, während sich die Amerikaner, vor allem durch die Medien in Panik *panik* versetzt, weiter verschanzen.
****mi Frau
3.152 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ****bo:
Damit kann ich absolut nicht d'accord gehen.
Ich habe Freundin und Kind; es ist eine große Verantwortung dafür zu sorgen, dass im Falle meines Todes für beide gesorgt ist - und damit ist nicht nur das Materielle, sondern auch das Emotionale gemeint.

Dazu muss ich sagen das meine Schwester allein ist und niemanden hat, den sie zurück lassen würde, wenn man mal von mir und meinen Eltern absieht. Sonst hätte sie sicher auch eine andere Einstellung, was Dinge betrifft die man vererben oder mit denen man
jemanden unmittelbar, im Falle des Todes, belasten würde. Aber die Einstellung an sich finde ich gut, mich selber stört es wohl am wenigsten wenn ich tot bin, und ich bekomme hoffentlich nicht mehr mit, wie es meinen Lieben mit diesem Verlust geht.... deshalb habe ich für mich zum Beispiel auch eine sehr positive Einstellung zum Thema Organspende. Was soll ich mit meinen Organen noch, vor allem wenn ich weiß das sie jemanden das Leben retten können... dann hat der eigene Tod doch zumindest noch etwas tröstliches.😊
Das dachte ich mir. Ich war schon kurz davor zu schreiben, dass aus ihren Worten "Jugend und Verantwortungslosigkeit" sprechen - das wäre jedoch missverständlich gewesen. Denn ich meine damit eine niedrige Wahrscheinlichkeit auf einen nahen Tod sowie niemand, für den man Verantwortung trägt.

Lange Zeit war es bei mir ähnlich - die gesetzlichen Regelungen waren ausreichend und meine Mutter hätte das Erbe schon irgendwie sinnvoll aufgeteilt.
Nun habe ich Kind und eine OP war der Auslöser (nichts großes, vermutlich geringeres Risiko als der tägliche Arbeitsweg), ein Testament zu schreiben.

Ich hatte nie Angst vor dem Tod; dazu ist das ganze Konzept zu abstrakt und alltäglich zugleich. Jedoch werde ich jedesmal traurig, wenn ich darüber nachdenke. Denn ich lasse Freunde zurück und kann sie nicht mehr begleiten und stützen.


So langsam wächst sich das zu einem neuen Thema aus. ^^'
****mi Frau
3.152 Beiträge
JOY-Angels 
Ja das stimmt das wäre wirklich ein eigenes Thema wert...😉

Wir haben auch bereits mit einem Testament vorgesorgt, aber wenn man mit einem Arzt verheiratet ist, hat man da auch einen sehr nahen Bezug zum Thema Tod. Man ist fast täglich damit in Berührung, daher war es immer wichtig darüber zu reden und entsprechende Vorkehrungen zu treffen... Das kann ich daher sehr gut nachvollziehen und würde es auch jedem raten, denn oft genug habe ich Geschichten gehört von unerwarteten Todesfällen. Wer allerdings denkt, man würde dadurch ängstlicher werden, dem kann ich nur ( zumindest aus meiner Sicht ) sagen, das dem keineswegs so ist, man wird nur dankbarer für das was man hat. Das eine gesunde Familie soviel mehr wert ist, als alles Geld der Welt...
********2018 Mann
36.454 Beiträge
Themenersteller 
Der Tod ist, neben vielen anderen Dingen, nur eines der Objekte vor dem Menschen Angst haben können. Es gibt ja noch viele andere Ängste. Es gibt dabei grosse, subjektive Unterschiede in der Stärke der Empfindung, von Mensch zu Mensch. Doch wie ist es objektiv gesehen? Kann man diese Angst-Objekte hierarchisch gliedern? Ist die Angst vor dem Tode die Grundangst, sozusagen der Kopf der Schlange? Gruppieren lassen sich die Ängste jedenfalls, wie ja auch z.B. das genannte Buch von Riemann zeigt.
Den Tod als Grundangst sehe ich nicht. Denn es gibt Ängste, die stärker als der Lebenswille (= Angst vorm Tod) sind.

Simples Beispiel: Seppuku. Die Angst vor der Schande ist größer als vor dem Tode.
Solche Beispiele gibt es in allen Kulturen über jede Zeit hinweg.

Eine generelle Hierarchie kann bestenfalls statistisch erstellt werden, oder auf einem sehr hohen Abstraktionsniveau, was es praktisch wieder nutzlos macht...


Zumindest möchte ich noch eine Basisangst zur Verfügung stellen: Angst vor Leid.
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