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*******ust Frau
314 Beiträge
Um zum Ursprung des Themas zurückkehren...
Folter darf nicht legalisiert werden. Unter keinen Umständen.

Doch Hand auf's Herz: Welche Mutter, welcher Vater... würde es in dem von Schirach dargestellten Fall noch immer so sehen?
Würden wir in dem Moment nicht alles für richtig halten was uns die Möglichkeit bieten könnte, unser Kind lebendig wiederzusehen? Es schnellstmöglich von den Qualen zu befreien?
*********frau Frau
9.430 Beiträge
Ja, das ist eben die Crux.
******t69 Mann
221 Beiträge
Zitat von *******ust:
Um zum Ursprung des Themas zurückkehren...
Folter darf nicht legalisiert werden. Unter keinen Umständen.

Doch Hand auf's Herz: Welche Mutter, welcher Vater... würde es in dem von Schirach dargestellten Fall noch immer so sehen?
Würden wir in dem Moment nicht alles für richtig halten was uns die Möglichkeit bieten könnte, unser Kind lebendig wiederzusehen? Es schnellstmöglich von den Qualen zu befreien?
Ich denke genau diese Unsicherheit soll mit solchen Sendungen erreicht werden um letztendlich Folter und Dinge wie Guantanamo gesellschaftsfähig und mehrheitsfähig zu machen. Die Mainstream-Medien machen sich hier bei vielen Strömungen zum Wegbereiter.
Allein die Diskussion garniert mit Armen Kindern halte ich schon für pervers und die öffentliche Meinung beeinflussend.
Andererseits:
Das Immunsystem benötigt immer Kontakt zu einem Krankheitserreger (oder etwas ähnlichem, wie bei der Impfung), um es kennen zu lernen, begutachten und schließlich bekämpfen zu können.
In der Gedankenwelt funktioniert das ganz ähnlich. Wären uns Folter und die damit einhergehenden Dilemma nicht bekannt, wären wir anfällig für einseitige Berichterstattung. Und das kann erst recht dazu führen, sie gesellschafts- und mehrheitsfähig zu machen.

Den Kopf in den Sand zu stecken ist hier keine passable Lösung. Das Problem existiert und ist real. Das bleibt es auch, wenn wir es verleugnen. Doch nehmen wir uns damit die Möglichkeit, darauf zu reagieren.
*****965 Frau
5.383 Beiträge
Zitat von ******t69:
Zitat von *******ust:
Um zum Ursprung des Themas zurückkehren...
Folter darf nicht legalisiert werden. Unter keinen Umständen.

Doch Hand auf's Herz: Welche Mutter, welcher Vater... würde es in dem von Schirach dargestellten Fall noch immer so sehen?
Würden wir in dem Moment nicht alles für richtig halten was uns die Möglichkeit bieten könnte, unser Kind lebendig wiederzusehen? Es schnellstmöglich von den Qualen zu befreien?
Ich denke genau diese Unsicherheit soll mit solchen Sendungen erreicht werden um letztendlich Folter und Dinge wie Guantanamo gesellschaftsfähig und mehrheitsfähig zu machen. Die Mainstream-Medien machen sich hier bei vielen Strömungen zum Wegbereiter.
Allein die Diskussion garniert mit Armen Kindern halte ich schon für pervers und die öffentliche Meinung beeinflussend.

Schirach hält sich weitestgehend an einen realen Fall ... welcher durch Urteile abgeschlossen wurde. Einmal ggü dem Täter sowie ggü den Verantwortlichen Polizeiorganen.
Die Urteile wurde in der Öffentlichkeit heftig diskutiert ... zu scharf zu schwach einseitig usw. insofern nichts weit hergeholtes und längst in der Öffentlichkeit bekannt mit den meisten Fakten. Also denkbar schlecht für manipulative Meinungsmache. Schirach ist bekannt dafür brisante Themen aufzugreifen und auch dafür selbige auch aus allen Blickwinkeln aufzuarbeiten.
Vor allem aber ist er bekannt dafür dass er Ergebnisoffen bleibt und und Zuseher soweit wir natürlich in der Lage sind selbst denkend zu einem Schluss zu kommen.
Hier eine „Verschwörungstheorie“ zwischen Author, Regisseur, Presse , Politik, Juristerei wegen des Films zu entwickeln geht wohl über einfach Interpretation hinaus.
*******a_87 Frau
61 Beiträge
Zitat von *******ust:
Um zum Ursprung des Themas zurückkehren...
Folter darf nicht legalisiert werden. Unter keinen Umständen.

Doch Hand auf's Herz: Welche Mutter, welcher Vater... würde es in dem von Schirach dargestellten Fall noch immer so sehen?
Würden wir in dem Moment nicht alles für richtig halten was uns die Möglichkeit bieten könnte, unser Kind lebendig wiederzusehen? Es schnellstmöglich von den Qualen zu befreien?

Ich darf ein Zitat anführen, dass ich aus meiner Schulzeit hervor hole:

Helmut Schmidt: "Der Rechtsstaat hat nicht zu siegen, er hat auch nicht zu verlieren, sondern er hat zu existieren!"
*****yma Frau
709 Beiträge
Aber der Film war mMn echt richtig schlecht, weil es so platt dargestellt wurde, dass der Polizist einfach nur, auf die Schnelle, wegen seiner subjektiven Überzeugung, drauflos foltert.
Sorry, da kam die Komplexität des moralischen Dilemmas nicht so recht rüber.
Zitat von *****yma:
Aber der Film war mMn echt richtig schlecht, weil es so platt dargestellt wurde, dass der Polizist einfach nur, auf die Schnelle, wegen seiner subjektiven Überzeugung, drauflos foltert.
Sorry, da kam die Komplexität des moralischen Dilemmas nicht so recht rüber.

Ich gebe dir recht mir ging es auch so das ich dachte , wie kann er sich jetzt sicher sein den richtigen geschnappt zu haben? Allerdings verstehe ich warum der Fall so konzipiert und überzeichnet war, es sollte quasi den schlechtesten Verlauf einer solchen Geschichte darstellen, wo der Täter letztendlich aus Mangel an Beweisen freigelassen werden musste und der Polizist bestraft wird...
Leider hat es dazu geführt das der Polizist unsympathisch und nicht überzeugend gehandelt hat... gleichzeitig wurde durch all die kleinen Alltäglichkeiten und persönlichen Probleme versucht den Strafverteidiger möglichst menschlich darzustellen um ihn sympathisch zu machen, was auch gut gelungen ist, denn viele könnenden vermutlich nicht verstehen wie man einen solchen Menschen verteidigen kann...
******t69 Mann
221 Beiträge
Genau diese Darstellungen sollen das Denken in bestimmte Richtungen beeinflussen. Mich ärgern solche Manipulationen extrem, egal in welche Richtung!
Wie soll man denn etwas darstellen, ohne zu manipulieren?
Naja Schirach war ja selbst Strafverteidiger und meinte in einem Interview sinngemäß, dass es ihn zutiefst erschreckt hat das es nach dem Fall von Jakob von Metzler überhaupt eine Diskussion über Folter gegeben hat... ich denke schon das er die Menschen zwar beide Seiten nahe bringen wollte, er aber dennoch (vielleicht auch ohne es zu wollen ) parteiisch war... er meinte er hofft das man den Strafverteidiger so vielleicht besser verstehen kann... ich glaube unter dem Aspekt fällt es schwer ganz neutral zu bleiben...

Schreibt Sie von bss
*****965 Frau
5.383 Beiträge
@**********tsoul
Ich denke dass die Darstellung vor dem anderen viel zu zuckersüßen Bild, der erlaubten Selbstjustiz warnen kann/soll.
Im zugrundeliegenden Fall wurde der Täter verurteilt und das mit anschließender Sicherheitsverwahrung und der Polizist und sein Vorgesetzter wurden nur zu Geldstrafe und Bewährungen verdonnert.
Wenn man beides gegenüberstellt hilft es vor der Gefahr der Manipulation. Es braucht halt das Hintergrundwissen um das Bild gerade zu rücken
ja das stimmt und durch die Darstellung in seinem Konzipiertem Fall zeigt er das es im schlimmsten Fall sogar ins Gegenteil umschlagen könnte... gut gemeint, ist eben noch lange nicht gut gemacht, so bitter das in so einem Fall auch ist Folter darf niemals die Lösung sein...

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Zitat von **********tsoul:
ja das stimmt und durch die Darstellung in seinem Konzipiertem Fall zeigt er das es im schlimmsten Fall sogar ins Gegenteil umschlagen könnte... gut gemeint, ist eben noch lange nicht gut gemacht, so bitter das in so einem Fall auch ist Folter darf niemals die Lösung sein...

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Wie schon oft gesagt, geschrieben oder zitiert, solange man nicht selbst betroffen ist bzw. das eigene Kind, der eigene Partner etc. hat man die moralische Distanz. Es ist wie beim Fußball, die Zuschauer, ob im Stadion oder vor der Glotze, wissen am besten, wie das Spiel zu gewinnen gewesen wäre. Konjunktiv...
Zitat von ****_be:
Zitat von **********tsoul:
ja das stimmt und durch die Darstellung in seinem Konzipiertem Fall zeigt er das es im schlimmsten Fall sogar ins Gegenteil umschlagen könnte... gut gemeint, ist eben noch lange nicht gut gemacht, so bitter das in so einem Fall auch ist Folter darf niemals die Lösung sein...

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Wie schon oft gesagt, geschrieben oder zitiert, solange man nicht selbst betroffen ist bzw. das eigene Kind, der eigene Partner etc. hat man die moralische Distanz. Es ist wie beim Fußball, die Zuschauer, ob im Stadion oder vor der Glotze, wissen am besten, wie das Spiel zu gewinnen gewesen wäre. Konjunktiv...

Natürlich weiß ich nicht wie ich reagieren würde wenn ich tatsächlich in dieser Situation wäre.... vermutlich würde ich den Täter ganz andere Dinge antun wollen als ihn „nur“ zu Foltern, aber Dinge zu denken, heißt nicht sie auch umzusetzen...

1.) Kann ich mir ( und das ist das wohl wichtigste ) nie 100% sicher sein das ich den richtigen habe

2.) Was würde mich dann noch besser machen als dieser „Mensch“, wenn ich mich durch Folter auf die selbe Stufe stelle... ich weiß das klingt sehr hoch gestochen, aber das wäre für mich ein Trost, das ich im Gegensatz zum Täter meine Menschlichkeit behalte, und sie nicht wegen ihm wegwerfe...

3.) Ich wäre glücklicherweise nicht in der Situation das entscheiden zu müssen... und das ist auch gut so...

Da fand ich die Szene im Film sehr gut als der Polizist sinngemäß meinte:
Was denn gewesen wäre wenn er das Mädchen hätte dadurch retten können?
und der Verteidiger meinte, sie wären ein Held gewesen, sie müssten bestraft werden aber ich hätte sie dafür bewundert...

Schreibt Sie von bss
@*********ebell Du wirst sicherlich verstehen und einfühlsam nachempfinden können, dass man Folter von seiten der Obrigkeit auch sehr subjektiv empfinden kann.
Wenn du mal 3 Jahre absolut unschuldig vor Gericht gestanden bist, Unsummen für Anwalts- und Gerichtskosten ausgegeben hast und eben hilflos einem versoffenen Richter ausgeliefert warst, der dich und deine Ausstrahlung, dein natürlich Selbstbewusstsein einzig aufgrund von Antipathie zerstören möchte, - du deshalb eventuell sogar nochmals betont, - absolut unschuldig, aufgrund von Verleumdung, im Gefängnis landen könntest, - dann meldest du dich wieder und beschreibst mir, ob du das als Folter empfunden hast.
*********ebell Mann
2.673 Beiträge
Zitat von ****_to:
dann meldest du dich wieder und beschreibst mir, ob du das als Folter empfunden hast.

Subjektives Empfinden ändert nur nichts an objektiven Fakten. Und - ich würde mich auch dann nicht gefoltert fühlen. Verzweifelt vielleicht - aber es gab eben keinen gezielten Gewaltakt, mit dem etwas erzwungen werden sollte.
****Dr Mann
1.531 Beiträge
@****_to Stimme @*********ebell zu: Es macht keinen Sinn, Begriffe beliebig auszudehnen. Natürlich ist die von Dir beschriebene Erfahrung schlimm und kann einen Menschen u.U. sogar vernichten. Wie viele andere Dinge auch, z.B. Krieg, Bürgerkrieg, Hungersnöte, rassistische oder sexuelle Diskriminierung etc.
Aber wenn wir das alles jetzt "Folter" nennen, dann kommen wir doch nicht weiter, oder?
Konstruktiv gefragt: Kannst Du eine praktikable und akzeptable Definition von "Folter" angeben, die das oben von Dir beschriebene Szenario mit abdeckt und dennoch das übliche Verständnis des Begriffs nicht über die Maßen ausweitet?
Dann könnte ich Dir eher zustimmen.
Die UN-Antifolterkonvention wertet jede Handlung als Folter, bei der Träger staatlicher Gewalt einer Person „vorsätzlich starke körperliche oder geistig-seelische Schmerzen oder Leiden zufügen, zufügen lassen oder dulden, um beispielsweise eine Aussage zu erpressen, um einzuschüchtern oder zu bestrafen“

Passt vollständig auf die Beschreibung.
@****Dr Ich erlaube mir das Zitat von Angebo nochmals zu wiederholen, und ich finde es sehr zutreffend, auch für die von mir beschriebene Situation.
Die UN-Antifolterkonvention wertet jede Handlung als Folter, bei der Träger staatlicher Gewalt einer Person „vorsätzlich starke körperliche oder geistig-seelische Schmerzen oder Leiden zufügen, zufügen lassen oder dulden, um beispielsweise eine Aussage zu erpressen, um einzuschüchtern oder zu bestrafen“
Und meiner Meinung könnte man ohneweiters zur Wahrheitsfindung auch psychoaktive Substanzen einsetzen..
****Dr Mann
1.531 Beiträge
Zitat von ****_to:
@****Dr Ich erlaube mir das Zitat von Angebo nochmals zu wiederholen, und ich finde es sehr zutreffend, auch für die von mir beschriebene Situation.
Die UN-Antifolterkonvention wertet jede Handlung als Folter, bei der Träger staatlicher Gewalt einer Person „vorsätzlich starke körperliche oder geistig-seelische Schmerzen oder Leiden zufügen, zufügen lassen oder dulden, um beispielsweise eine Aussage zu erpressen, um einzuschüchtern oder zu bestrafen“
Nun, dann nehmen wir mal diese Definition. Wesentlich ist hier zunächst einmal das "um zu". Haben in Deinem Beispiel die Gerichte "Leiden zugefügt" um zu bestrafen oder einzuschüchtern? Ist das mehr als (d)eine Interpretation?
Aber selbst wenn Du das handfest nachweisen könntest: Du bist hier - wie so oft so viele hier - auf wikipediazitierendes Halbwissen hereingefallen. Noch im ersten Artikel der Antifolterkonvention heißt es
Der Ausdruck umfasst nicht Schmerzen oder Leiden, die sich lediglich aus gesetzlich zulässigen Sanktionen ergeben, dazu gehören oder damit verbunden sind.
Womit natürlich auch Gerichtsverfahren ausgenommen sind.
*****965 Frau
5.383 Beiträge
@****_to
Das ist irgendwie aus dem Zusammenhang gerissen. Ich werde mir jedoch nicht die Mühe machen, dass jetzt zu suchen, weil ich dann der Taktik von Angebot wieder Vorschub leisten würde.
Dir möchte ich gerne meinen Gedankengang dazu eröffnen.
Ich bin kein Träger staatlicher Gewalt.
Wenn ich dich auf einen Stuhl fixiere und dir dann eine Zigarette nach der anderen auf der Haut ausdrücke.
Dir deine Fingernägel mit der Zange einen nach der anderen ausreiße.
Und dir Teile deiner Haut vom Körper mit Salzsäure löse,
Und deinen Kopf dergestalt fixiere, dass du Wassertropfen die stetig auf deinen Kopf plumpsen, nicht ausweichen kannst.
Dir statt Wasser Lauge zu trinken gebe. Deine Füße mit Salz einreibe um dann Ziegen daran lecken zu lassen.
Ist das keine Folter, weil ich keine staatliche Macht vertrete?
Das wäre absurd...
Nur eine Uniform oder ein Talar macht die gleiche Handlung, die gleiche Tortur das gleiche Leid zur Folter?
Ich gehe davon aus, das der Gesetzestext insofern auf die staatliche Gewalt abzielt als das damit dem Staat seine Allmacht genommen werden soll. Die Handlung an sich aber bleibt auch bei Privatpersonen Folter.
Zitat von ****_to:
Und meiner Meinung könnte man ohneweiters zur Wahrheitsfindung auch psychoaktive Substanzen einsetzen..

Klar damit dir der Täter von seinen Erfahrungen mit den flauschigen, rosa Einhörnern erzählt, die er damit gesehen hat?😂 Dein Ernst? *hae*

Schreibt Sie von bss
*****965 Frau
5.383 Beiträge
@**********tsoul
Ich denke er meint so etwas wie wahrheitsdrogen...

Das was man in den Krimis und James Bonds dieser Welt im kino vorgeführt bekommt.

Dass das jedoch auch Körperverletzung im Amt ist und somit unter „Folter“ fällt ... nun ja fällt damit raus.
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