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Seelenverwandtschaft per DNA

Seelenverwandtschaft per DNA
Platons Idee der Seelenverwandtschaft geht von einer Seele in Kugelform aus, die sich aus zwei Teilen zusammensetzt. Nach deren gewaltsamer Trennung wurden die Menschen in die Welt entsandt. Zeit ihres Lebens suchen sie nun nach ihrer zweiten Hälfte. Findet sie sich, wird augenblicklich eine tiefe Verbindung spürbar, die sich durch nichts mehr lösen lässt.

Es soll ja Menschen geben, die es bevorzugen, sich von einer Bestimmung – das Schicksal wollte es – oder der kundigen Einschätzung anderer die Wahl abnehmen zu lassen.

Früher (andernorts leider heute noch) waren es die Eltern, die entschieden, wer für die Partnerwahl geeignet sei.

Und dann ist da die wachsene Zahl jener, die gar nicht mehr an einen Idealpartner glauben, gewissermaßen die Entzauberten.

Ich schaue gerade die Serie „The ONE“ Dort sind diese aber noch in der Minderheit, die Entzauberten.

Dort gibt es sie, die Seelenverwandtschaft: Durch einen simplen Gentest sollen sich die beiden Menschen finden und zuordnen lassen, die dazu veranlagt sind, sich unsterblich ineinander zu verlieben.

Was meint ihr? Wäre sowas tatsächlich möglich? Könnte man dann nicht zum Beispiel auf JC schauen, wer der Ideale Sexpartner wäre?
Tatsächlich sind Teile von der Prämisse der Serie ja real - über Hormone/Pheromone sind bestimmte Partner für uns sehr anziehend.
Daraus lässt sich halt keine Seelenverwandtschaft ableiten, ich denke, da hat die Serie einfach ein Logikloch. Auch dass es nur den/die Eine gibt, ist Bullshit. Gott sei Dank...

Aber ich finde, die Serie hat interessante Ansätze, probiert viel aus und ist gut gemacht. Hat mir gut gefallen.
*******ora Mann
84 Beiträge
Ich halte es da mit einer relativ themenidentischen Folge von Black Mirror - ich glaube 'Hang the DJ' (ich schaue es auf Englisch, ist aber Season 4 Episode 4) - darf aber natürlich nicht spoilern.

Generell gesagt gibt es zwar kompatiblere Menschen (meist durch Körpergeruch auf möglichst ergänzende Immunsysteme ausgelegt, für potentiell bestmöglichen Nachwuchs) - aber bei allem werden die psychischen Auswahlkriterien, die nicht in der DNA verankert sind auch sehr relevant sein.
Übrigens finde ich es schwierig, jemanden "Entzaubert" zu nennen. Menschen haben einfach unterschiedliche Ansichten.

Ich glaube nicht an die eine große Liebe, ich denke, man trifft mehrmals im Leben Menschen, mit denen es sehr gut passt und mit denen die Bindung eng wird. Ich glaube zudem, dass Liebe und Verliebtsein biologische, hormonelle und psychologische Vorgänge sind. Ich glaube, es kann Sex ohne Liebe geben oder man kann mehrere Menschen gleichzeitig begehren.
Deswegen bin ich nicht "entzaubert", verbittert, hoffnungslos oder sonst was.
Jede schöne Begegnung erfüllt mich mit Freude und Glücksgefühlen für die ich dankbar bin und ich genieße diese sehr gern. Deswegen bin ich ja hier. *zwinker* Ich denke, das alles kann sehr gut nebeneinander existieren.
Zitat von *********ation:
Übrigens finde ich es schwierig, jemanden "Entzaubert" zu nennen. Menschen haben einfach unterschiedliche Ansichten.

Das Wort bitte nicht als negativ aufnehmen, ich wusste es in dem Zusammenhang nur nicht besser zu beschreiben.
Okay 👍
****es7 Mann
211 Beiträge
Mein Senf....
Ich habe es erlebt und gelebt und mich freiwillig in den Sog der absoluten Glückseeligkeit begeben. Ich wusste nichts von Platon, Ying und Yang und Seelenverwandtschaft. Es war für mich einfach unfassbar und meine Seele fügte sich wie ein Saphir in einen wundervoll gefertigten Ring ein. Doch wolte das Universum diese Verbindung nicht, weil wir nicht bereit dafür waren. Oder anders gesagt, zu dumm. Stattdessen wurde eine unfassbar schmerzhafte Trennung die Zukunft.
Es ging darum an diesem Trauma zu wachsen. Ich habe in meinem Leben geglaubt zu lieben, doch das was da geschah war eine oder sogar mehrere Stufen höher als das was ich von mir und von anderen Pärchen kannte.
Es ging vier Jahre und ich habe Haus und Hof dafür auf's Spiel gesetzt.
Mein Resümee:
Ich bin jetzt froh das es so gekommen ist, denn es hat mich zu einem anderen und vieleicht besseren, aber auf jeden Fall zu einem refektierteren Menschen wachsen lassen.

Mit dem Wissen, das ich ich mir eingezogen habe, kann ich sagen das es sowas wie eine Seelenfamilie gibt und das diese weit über das hier und jetzt hinaus geht.

Man trifft Menschen und es dauert nicht einmal eine Sekunde und man weiß das die Chemie stimmt. Ein Satz und man hat das Gefühl das es ein Deja Vu ist.


Jetzt muss ich schlafen gehen.
**********erfly Frau
4.148 Beiträge
Ich kann mit einem Mensch auch seelenverwandt sein ohne mich unsterblich in ihn zu verlieben. Es sit zwar auch eine Form Liebe, aber eben eine andere.

Ich kenne die Serie nicht, aber grundsätzlich kann ich mir das schon vorstellen, dass 2 Menschen wegen ihrer genetischen Veranlagung für einander bestimmt sind. Aber ob die dann auch zwingend seelenverwandt sind wage ich zu bezweifeln.

Ich kannte ein Paar die waren unsterblich ineinander verliebt, sie konnten aber keine lebensfähigen Kinder miteinander zeugen, weil ihre DNA´s nicht zueinander gepasst haben (so war damals die Aussage der Ärzte).

Und den passenden DNA-Partner ausgerechnet bei Joy zu finden, bei 7,7 Milliarden Erdenbewohnern zu finden, wäre doch dann wie 2x hintereinander mit den selben Zahlen den Lotto-Jackpot zu knacken (das war nur geraten... als Wahrscheinlichkeitsrechnung dran war hab ich geschlafen)
********_Bee Frau
130 Beiträge
Zitat von *********ation:
Übrigens finde ich es schwierig, jemanden "Entzaubert" zu nennen. Menschen haben einfach unterschiedliche Ansichten.

Ich glaube nicht an die eine große Liebe, ich denke, man trifft mehrmals im Leben Menschen, mit denen es sehr gut passt und mit denen die Bindung eng wird. Ich glaube zudem, dass Liebe und Verliebtsein biologische, hormonelle und psychologische Vorgänge sind. Ich glaube, es kann Sex ohne Liebe geben oder man kann mehrere Menschen gleichzeitig begehren.
Deswegen bin ich nicht "entzaubert", verbittert, hoffnungslos oder sonst was.
Jede schöne Begegnung erfüllt mich mit Freude und Glücksgefühlen für die ich dankbar bin und ich genieße diese sehr gern. Deswegen bin ich ja hier. *zwinker* Ich denke, das alles kann sehr gut nebeneinander existieren.

Ich denke da sehr ähnlich. Es gibt nicht nur die "eine grosse Liebe", auch nicht die "letzte". Ich habe die Vorstellung von einer strengen "Bestimmung" zweier Menschen füreinander zwischenzeitlich verworfen, da ich glaube, alle Begegnungen, führen sie nun in lange Partnerschaften oder nicht, haben uns etwas zu sagen und zu geben - Lebensabschnitts-Partner, ob dauerhaft oder kurz Begleitung auf unserem Weg. Es kommt immer darauf an, was man draus macht und wie man miteinander umgeht.
*********uivre Paar
3.675 Beiträge
Ich möchte an das Konzept Seelenverwandtschaft durch DNA nicht glauben. Ich mag da jetzt einen Denkfehler machen - der Resident-Seelenverwandte ist für einen Check leider gerade nicht greifbar, aber eine Seelenverwandtschaft durch DNA implizierte doch, dass nur meine DNA zählt und meine Sozialisation, angeeignete Bildung, meine Erfahrungen, etc. komplett hinfällig sind und mich nicht ausmachen.

Und dass jede Person nur eine*n Seelenverwandte*n hat, kann ich mir auch nicht vorstellen. Wie wäre das dann verteilt? Lebte die Person dann in meiner Nähe (und zu meiner Zeit), damit ich auch die Chance habe, sie zu finden? Was wäre, wenn die Person als Kind bei einem Unfall gestorben wäre, hätte ich dann Pech gehabt? Was tue ich bei komplett unterschiedlicher Sozialisation? Ein Amish, der der Auffassung ist, eine Frau macht sich am besten drei Schritte hinter ihm oder in der Küche, hätte mit mir wohl sehr wenig Spaß, Seelenverwandtschaft hin oder her.

Ich glaube, es gibt Menschen, die weniger oder mehr zusammenpassen. Und je besser sie zusammenpassen, desto mehr stellt sich dann das Gefühl der Seelenverwandtschaft ein. Das gibt es meiner Meinung auch nicht nur im Beziehungsleben, sondern in vielen verschiedenen Lebensbereichen.
Zitat von *********ation:
Übrigens finde ich es schwierig, jemanden "Entzaubert" zu nennen. Menschen haben einfach unterschiedliche Ansichten.
Im Umkehrschluss heißt das doch, dass jene "nicht-entzauberten" (noch) verhext sind. *zwinker* Doch auch sie können noch erkennen, können aufwachen.
Und ich finde die Analogie sogar sehr passend - denn der Glaube "es kann nur einen geben!" hat doch mindestens eine große Nähe zum magischen Denken.

Zitat von **********erfly:
Und den passenden DNA-Partner ausgerechnet bei Joy zu finden, bei 7,7 Milliarden Erdenbewohnern zu finden, wäre doch dann wie 2x hintereinander mit den selben Zahlen den Lotto-Jackpot zu knacken (das war nur geraten... als Wahrscheinlichkeitsrechnung dran war hab ich geschlafen)
Die Lotto-Wahrscheinlichkeit (6-aus-49) beträgt 1 zu 140 Millionen. Das entspricht 55 Lottogewinnen anstelle eines Seelenverwandten. Selbst wenn man sich nur auf ein bestimmtes Geschlecht fokussiert sind es immer noch 27 Lottogewinne.
Ein weiterer Hinweis liefert allerdings "nach ihrer Trennung wurde sie zur Erde gesandt" - d.h. die Seelenverwandtschaft ist etwa im selben Alter. Leider finde ich keine brauchbare Altersstruktur, doch sind >40% unter 25 Jahren, also die Zeit in der man seinen Seelenverwandten bestenfalls treffen möchte. Das sowie die Einschränkung auf ein bestimmtes Geschlecht ergibt immerhin noch 11 Lotto-6-aus-49-Gewinne für einen Seelenverwandten.
Der Eurojackpot - 1:96*10^6 - entspricht bei der stärksten Eingrenzung (1 zu 7,7*10^9/2*0,4) 16 Jackpots für einen Seelenverwandten. Der Jackpot wurde 2020 nur 6x geknackt.

Waidmann's Heil! *ggg*


Und jetzt zum Thema:

Die Seele als Konzept ist per Definition nicht körperlich. Die DNA ist jedoch vollkommen stofflich, ebenso wie ihre Effekte.
Folglich ist die Seele oder gar eine Seelenverwandtschaft per DNA-Test messen zu wollen so, als wolle man einen Gedanken in ein Sieb einsperren.

Dass es funktionieren kann, ist wieder etwas anderes - einerseits verrät die DNA viel über körperliche Kompatibilität (wobei es auch andere Effekte gibt, die die körperliche Anziehung beeinflussen, z.B. Ernährung), zudem versetzt der Glaube Berge. Wenn der Placeboeffekt es schafft, dass Menschen krank oder gesund werden und sogar Wundmale bekommen, ist sowas wie die Überzeugung von einer Seelenverwandtschaft eine Kleinigkeit.

Allerdings glaube ich sogar, dass dies ein weitaus erfolgversprechenderer Faktor ist:
Zitat von *******s80:
Früher (andernorts leider heute noch) waren es die Eltern, die entschieden, wer für die Partnerwahl geeignet sei.
Die Eltern kennen ihr Kind besonders gut, sie können nicht nur die Gene sondern auch dessen Bildung, Erziehung, Temperament, Sozialisation, Hoffnungen, Wünsche, Erwartungen in die Partnerwahl mit einfließen lassen. Damit sind sie in weit besserer Position, einen geeigneten Partner auszuwählen, als es durch eine DNA-Messung möglich wäre. (Was natürlich auch von der Definition von "geeignet" etc abhängt.) Nachteil der Methode ist allerdings, dass ihnen eine deutlich kleinere Anzahl bekannter Kandidaten zur Verfügung steht, die sich zudem kaum technisch durchsuchen lässt.
Solang Eltern also das Wohl ihrer Kinder im Blick haben und ein bisschen Gespür, würde ich diese Methode einem DNA-Test eindeutig vorziehen.

Was mir zudem aufgefallen ist, ist folgendes:
Zitat von *******s80:
Dort gibt es sie, die Seelenverwandtschaft: (...) der Ideale Sexpartner
Warum sollte eine Seelenverwandtschaft jemanden zum "idealen Sexpartner" machen? Warum sollte man ihn überhaupt körperlich attraktiv finden?
Übertragen wir das Konzept auf andere Arten der Verwandtschaft ist bekannt, dass viele Zwillinge, Geschwister und Elter-Kind eine sehr enge "seelische" Verbindung haben. Dennoch macht sie das nicht automatisch zu idealen Sexpartnern; oft sogar das Gegenteil davon. Warum sollte das bei der Seelenverwandtschaft denn anders sein?

Und zuletzt zum Ideal:
Ein Ideal ist per Definition makellos und damit faktisch unerreichbar. Es kann also keinen idealen Partner, keinen idealen Sexpartner geben. Nur besser und schlechter geeignet.
Wer glaubt, den idealen Partner gefunden zu haben, muss sich irren.
******_me Frau
360 Beiträge
Was meint ihr? Wäre sowas tatsächlich möglich? Könnte man dann nicht zum Beispiel auf JC schauen, wer der Ideale Sexpartner wäre?

Sollte die Frage nicht eher lauten: Wäre das erstrebenswert?

Natürlich wäre es unglaublich effizient, den „Idealpartner“ verzehrfertig serviert zu bekommen, aber was wäre die Konsequenz? *essen*
Wir würden verlernen, Menschen (auch uns selbst) kennenzulernen, mitzuteilen, wer wir sind, zuzuhören und zu verstehen, was andere über sich mitteilen, sie einzuschätzen, Verständnis aufzubringen und uns geistig zu bewegen.
Letzteres wäre ja nicht nötig. Wozu Energie und Empathie aufwenden, den Blickwinkel ändern oder gar versuchen selbst- und vollständig zu sein, wenn man sich auch das kognitive (oder hier sexuelle) Pendant liefern lassen kann?

Der Durchschnitts-IQ würde vermutlich drastisch absacken, wenn wir erst einmal fähig wären, uns Kontakte zu und Kommunikation mit „unpassenden“ Menschen zu ersparen und nicht selbst die Fähigkeiten entwickeln müssten, einerseits herauszufinden, wer nicht zu einem passt und andererseits mit denen (freundschaftlich, sexuell, partnerschaftlich) eine Verbindung einzugehen, die wundervoll aber leider(?) nicht „perfekt passend“ und „wie für uns geschaffen“ sind.

Und dann ist da die wachsene Zahl jener, die gar nicht mehr an einen Idealpartner glauben, gewissermaßen die Entzauberten.


Du siehst, ich bin eine von jenen hoffnungslos unromantischen „Entzauberten“, für die der eigentliche Zauber darin besteht, dass es nicht den einen Idealpartner gibt, sondern viele hübsche und haltbare Möglichkeiten „Seelen“ mittels Kintsugi
( https://de.wikipedia.org/wiki/Kintsugi ) zusammenzubringen, auch wenn die Bruchkanten nicht hundertprozentig aneinanderpassen.

Um aber auch deine Frage
Durch einen simplen Gentest sollen sich die beiden Menschen finden und zuordnen lassen, die dazu veranlagt sind, sich unsterblich ineinander zu verlieben.
Was meint ihr? Wäre sowas tatsächlich möglich?

noch zu beantworten:

Nein, wäre es nicht. Die Persönlichkeit eines Menschen hat so viel mit seinen individuellen Erlebnissen/Erfahrungen zu tun, dass mittels Genetik niemals eine entsprechende Passung erfasst werden könnte.
Zitat von ****bo:


Was mir zudem aufgefallen ist, ist folgendes:
Zitat von *******s80:
Dort gibt es sie, die Seelenverwandtschaft: (...) der Ideale Sexpartner
Warum sollte eine Seelenverwandtschaft jemanden zum "idealen Sexpartner" machen? Warum sollte man ihn überhaupt körperlich attraktiv finden?

Die Überlegung die ich in den Raum gestellt hatte bezog sich nicht darauf, ob der Seelenverwandte der Ideale Sexpartner ist, sondern ob man per DNA einen Idealen Partner für sich Sex finden könnte.
Ich glaube nicht an einen Seelenverwandte. In der Serie ist es tatsächlich so, dass das „Match“ auch am Ende der Welt wohnen kann, oder schon gar nicht mehr lebt.
Wenn sie sich finden, bewusst oder per Zufall, dann können sie unabhängig von allem gar nicht anders, als sich zueinander hingezogen zu fühlen.

Ich finde den Gedanken und die Thematik sehr spannend, daher wollte ich sie mit euch teilen und Danke Euch, für Eure Antworten, die ich noch spannender und interessanter finde. ☺️
********ne68 Frau
1.395 Beiträge
Zitat von ****bo:
Die Eltern kennen ihr Kind besonders gut, sie können nicht nur die Gene sondern auch dessen Bildung, Erziehung, Temperament, Sozialisation, Hoffnungen, Wünsche, Erwartungen in die Partnerwahl mit einfließen lassen.

Es gab ja auch mal die Sendung "Hochzeit auf den ersten Blick"... hier wurden Paare nach all diesen Kriterien gematcht...

Ich finde schon, dass es Seelenverwandtschaft gibt, nur würde ich es nicht zwingend mit Liebe oder Partnerschaft in Verbindung bringen sondern denke, dass Seelenverwandtschaft auch auf rein freundschaftlicher Ebene vorkommen kann.
Ich verstehe Seelenverwandtschaft dahingehend, dass man gleich fühlt und denkt und somit auch ein Gespür dafür hat, was in dem anderen vorgeht oder wann der andere einen braucht.
Man hat auch in der räumlichen Trennung "Antennen" füreinander.
Was in dem Kontext auch interessant sein kann,ist die Epigenetik. Unser Lebensstil, unsere Umwelt und der Umgang damit (Persönlichkeit) verändern messbar unsere Gene - beispielsweise die Stressneigung.
Noch ist die Forschung nicht weit genug um sie konsequent auswerten zu können, aber grundsätzlich sind solche Informationen genetisch gespeichert und können sich im Laufe des Lebens ändern.
Gestern bin ich zudem über einen Artikel gestolpert, dem zufolge (manche) Gene ihre Position in der DNA abhängig von Umwelteinflüssen verändern können. Ich bin überzeugt, dass sich hier Korrelationen zur Persönlichkeit und Partner- oder Freundeswahl ziehen lassen.

Interessant wäre auch, die Messung nicht nur auf die DNA zu beschränken, sondern auf Messung körperlicher Attribute (d.h. ohne Persönlichkeit, Fragebögen etc) zu abstrahieren. Hier kenne ich spontan zwei aufschlussreiche Felder:

1. Ein Gehirnscan.
In der Gehirnstruktur spiegeln sich unsere Begabungen, Interessen und Erfahrungen. So hat ein Musiker andere Schwerpunkte und Verknüpfungen als ein Hells Angel.

2. Die Darmflora.
Ebenfalls ein relativ neues Gebiet, doch immerhin wissen wir, dass unsere Darmbakterien starken Einfluss auf unsere Persönlichkeit haben (insbesondere untersucht bei Störungen derselben) und in wechselseitiger Beziehung zu unserer Sozialisation und Ernährungsgewohnheiten stehen.

Mit diesen drei Faktoren - DNA, Gehirn, Bauch - ist es theoretisch möglich, umfassende Informationen über einen Menschen zu erhalten, sollte die Wissenschaft jemals soweit sein. Diese Informationen lassen sich wiederum auswerten und zum "Match" nutzen. Nicht im Sinne von "das muss der Eine sein", aber im Sinne von sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf eine stabile, zufriedene Partnerschaft egal welcher Art.
****Dr Mann
1.531 Beiträge
Ich finde die Vorstellung, dass es genau einen Idealpartner gibt, der durch die DNA determiniert ist, hochgradig unplausibel, und zwar aus mehreren Gründen.
Zum einen ignoriert diese Vorstellung, wie ja schon angemerkt wurde, alle Effekte der Sozialisation.
Zum anderen reden wir hier ja über ein genetisches Lottospiel, und auch das wurde schon angemerkt, welches für jeden der knapp 100 Mio Menschen, die jedes Jahr geboren werden, dafür sorgt, dass es genau einen passenden Idealpartner gibt. Wie sollte dieser Mechanismus aussehen? Zumal er dafür sorgen müsste, dass die beiden einigermaßen gleichaltrig sind (was soll der 93-Jährige mit einem neugeborenen Idealpartnersäugling?) und sich auch bitte noch irgendwie über den Weg laufen können (der indigene Yanomani und die Inuitfrau haben da schlechte Chancen). Anders als durch göttliche oder anderweitig transzendentale Vorsehung kann das ja nicht funktionieren.
Was somit übrig bleibt, ist Folgendes: Wahrscheinlich determiniert die genetische Ausstattung auch (auch!) den Passungsgrad hinsichtlich seelischem Zusammenklang oder sexueller Orientierung. Von "geht gar nicht" bis zu "alles wunderbar" in einem weiten Spektrum und ohne "ideal". Also könnte wohl ein DNA-Test (wenn man nur wüßte, worauf man testen sollte) im Sinne einer Vorauswahl helfen. Ob diese Filterfunktion auch wirklich aussagekräftiger wäre, als es die Filter von etwa JC sind, wage ich zu bezweifeln (ohne dafür Fakten angeben zu können).
Und vielleicht ist das ja nicht einmal wünschenswert: Ist es nicht schön, hier durch Profil- und Postlektüre jemanden zu finden, mit dem oder der "es passen könnte"? Durch CMs, Telefonate und schließlich RL-Treffen diesen Eindruck zu verstärken und eine beidseitig erfüllende Beziehung einzugehen?
Ist es nicht andererseits ein Ausdruck technologischen Kontrollwahns, wenn man sich diesen Weg, der ja: auch mit Enttäuschungen und Frustration gepflastert ist, durch einen Test abnehmen lassen möchte?
Fragen eines lesenden Arbeiters... *zwinker*
Ich persönlich fände manchmal gar nicht so schlecht, wenn es dies für JC gäben würde. Zwar nicht nur ein Partner, sondern es könnten auch über einen längeren Zeitraum mehre „Matches“ sein. Zu Wissen, der passt jetzt, obwohl es auf dem ersten Blick vielleicht nicht so aussieht, weil die Selbstdarstellung im Profil ein völlig (zum Teil unbeabsichtigtes) Bild übermittelt. Oder die Enttäuschung, wenn man nach drei bis vier Sätzen erkennt, die Realität stimmt überhaupt nicht mit der Darstellung auf dem Profil überein.
Zitat von ****Dr:
Wie sollte dieser Mechanismus aussehen? Zumal er dafür sorgen müsste, dass die beiden einigermaßen gleichaltrig sind (was soll der 93-Jährige mit einem neugeborenen Idealpartnersäugling?) und sich auch bitte noch irgendwie über den Weg laufen können (der indigene Yanomani und die Inuitfrau haben da schlechte Chancen).
Die beiden Beispiele lassen sich allerdings auch andersherum interpretieren.
Prämisse:
Würden viele Menschen ihren Seelenverwandten finden, wäre das Konzept weithin unbezweifelt. Dass dem nicht so ist, belegt dieser Thread.
Doch dass es "Absicht" des Mechanismus sei, den Seelenverwandten auch zu treffen und nutzbringend umzusetzen, ist eine rein willkürliche Annahme (-> Strohmannargument).
Folglich hebelt gerade die Tatsache, dass ein sich finden von Seelenpartnern mindestens sehr selten und damit fragwürdig, dein genanntes Hauptargument gegen die Theorie aus. Das macht die Theorie zwar nicht plausibler, jedoch auch nicht mehr unplausibel.


Zum zweiten Hauptargument:
Zitat von ****Dr:
Zum einen ignoriert diese Vorstellung, wie ja schon angemerkt wurde, alle Effekte der Sozialisation.
Auch die Sozialisation ist zu einem beachtlichen Teil genetisch beeinflusst. Ganz offensichtlich wird das bei Geschlecht und Ethnie, die bspw über Rassismus und Sexismus, aber auch körperliche Fähigkeiten und Talente, starken Einfluss darauf nehmen, wie wir uns sozialisieren. Als einfaches Beispiel ist ein Sohn deutscher Eltern (was sich auf den verfügbaren Genpool auswirkt und so ausgelesen werden kann) in Deutschland (statistisch!) signifikant anders sozialisiert als beispielsweise die Tochter syrischer Eltern am selben Ort - um zwei Extrembeispiele zu nennen. Auch hat zb ein sportlicher, geselliger Mensch eine andere Sozialisation als ein dicker Autist, was alles mit genetischen Merkmalen in Zusammenhang gebracht werden kann.
Folglich ist auch dieses Argument sehr wackelig.
Ich nehme noch einmal Bezug auf die Serie. Dort ist es nur möglich, wenn beide den Test, bzw. die DNA abgegeben haben, ansonsten könnte man sich sicherlich schwer finden. Natürlich kann es passieren, dass dieser Mensch sich am anderen Ende der Welt befindet und dann liegt es an einem selbst, glaubt man daran und versucht zueinander zu kommen, oder ist dies einfach nicht möglich.
Ich kenne die Serie nicht, aber die entscheidende Frage wäre für mich erst einmal:

Wie wird denn „die perfekte Beziehung“ definiert?

Wäre perfekt nicht auch langweilig?🤔


(Sie)
*****999 Frau
41 Beiträge
Die Seele manifestiert sich nicht in der DNA. Und Menschen finden sich über die Seele.
****Dr Mann
1.531 Beiträge
Zitat von **********tsoul:
Wäre perfekt nicht auch langweilig?

Zumindest
• würden sehr viele Smalltalkthemen wegfallen
• wären viele Romane und Dramen der Weltliteratur nie geschrieben worden. Von Literatur zweiten (Utta Danella etc.) und dritten (Heftchenromane) Ranges ganz zu schweigen.
• wäre die Populär- aber auch die "E-" Musik um viele Themen ärmer. Popsongs, Opernlibretti usw wären mengenreduziert. Dito für Filme.

Spannend und wohl unbeantwortbar wäre die Frage, was es eigentlich mit dem Menschen machen würde, wenn Sehnen und Verlangen, unglückliche Lieben und schwierige, aber erfolgreiche Eroberungserfahrungen wegfielen.
Aber gerade bei "Perfekt" ist das doch alles enthalten. Denn sonst wäre es eben nicht perfekt.
Auch Reibung, Streit, Wut, Trennung, ... kann Teil einer perfekten Beziehung sein - wenn sie für die Beteiligten dazu gehören.
****mi Frau
3.158 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ****bo:
Aber gerade bei "Perfekt" ist das doch alles enthalten. Denn sonst wäre es eben nicht perfekt.
Auch Reibung, Streit, Wut, Trennung, ... kann Teil einer perfekten Beziehung sein - wenn sie für die Beteiligten dazu gehören.

Also ist eine perfekte Beziehung eine in der man miteinander wächst, sich langsam kennenlernt, liebt, streitet, sich reibt, versöhnt und sich einander verbunden fühlt... hmmm...🤔 eben eine ganz normale Beziehung... wäre möglich, dass viele garnicht merken das sie sich bereits in der perfekten Beziehung befinden, ohne es zu bemerken...😉 Aber stattdessen immer auf der Suche nach etwas noch besserem sind...

(Sie)
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