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Bildungsfeindlichkeit

@**********blick

Sprichst du jetzt nur von Japan, oder von Asien?
*******sby Mann
23 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******s80:
@**********blick

Sprichst du jetzt nur von Japan, oder von Asien?

Japan insbesondere, aber auch für den Rest Asiens gilt das weitestgehend. Einzige Ausnahme Südkorea.
Zitat von **********blick:
Zitat von *******s80:
@**********blick

Sprichst du jetzt nur von Japan, oder von Asien?

Japan insbesondere, aber auch für den Rest Asiens gilt das weitestgehend. Einzige Ausnahme Südkorea.

In China sieht es soweit ich weiß, wieder anders aus. Insbesondere bei Schülern.
*******sby Mann
23 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******s80:
Zitat von **********blick:
Zitat von *******s80:
@**********blick

Sprichst du jetzt nur von Japan, oder von Asien?

Japan insbesondere, aber auch für den Rest Asiens gilt das weitestgehend. Einzige Ausnahme Südkorea.

In China sieht es soweit ich weiß, wieder anders aus. Insbesondere bei Schülern.

Zahlen aus China und Zahlen über China würde ich nur bedingt vertrauen. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung, liegt China mit ca. 8 Suiziden auf 100.000 Einwohnern ziemlich gut da.
Ist das denn auch ein Thema worauf die unter anderem hinaus wolltest? Bevor ich jetzt weiter antworte und OT werden, frage ich lieber. 😁
*******sby Mann
23 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******s80:
Ist das denn auch ein Thema worauf die unter anderem hinaus wolltest? Bevor ich jetzt weiter antworte und OT werden, frage ich lieber. 😁

Ich glaube wir schweifen ab *traenenlach* Aber sich thematisch so ein wenig treiben zu lassen, finde ich prinzipiell ganz angenehm.
Ich glaube nicht, dass wir bildungsfeindlich sind.

Bildung ist etwas sehr Positives und bringt in der Regel Menschen und Dinge voran.

Sich zu bilden ist mühsam und ich stelle fest, dass wir mehr und mehr von Blendern „geführt“ werden.

Selbstdarstellung ist in vielen Bereichen, grad bei Politikern wichtiger als Qualifikation und Kompetenz.

Und ein weiterer Faktor ist immer mehr Vitamin B. Ich kenne mehr Menschen, die durch Beziehungen in Führungspositionen gekommen sind, als Menschen, die durch ihre Bildung hochgekommen sind.

28 jährige Juniorchefs im Sportwagen kennt wohl jeder, die dann noch ihre Kumpel aus dem Golfclub einstellen.

Und dann noch die Apps, die einem vorgaukeln, du kannst das auch ….

Da viele es auch ohne Bildung schaffen, einfache Antworten auf komplexe Fragen bevorzugt werden, ist Bildung eher etwas für Menschen, die den steinigen Weg bevorzugen.
*********ually Frau
535 Beiträge
Weil ich nicht gut in Mathe war, fehlt mir die Fähigkeit, logisch zu denken?

Ich würde mir eher eine anständige Kultur des Scheiterns in Deutschland wünschen. Hier ist Scheitern so etwas Verbrämtes; kommt ja auch teilweise in den Kommentaren zum Vorschein. Andere Länder haben eine ganz andere Einstellung zum Scheitern. Scheitern ist Lernen. Scheitern ist Erfahrung.

Ich habe aus meinem "Scheitern" an Mathe gelernt, keinen Beruf auszuüben, dessen Hauptinhalt Mathe ist. Nicht nur weil ich es nicht verstehe, sondern weil es mir keine Freude bereitet. Dafür suhle ich mich gerne in deutscher Grammatik. Ist auch nicht jedermans Ding. Muss es auch nicht. Und sagt für mich nichts über Intelligenz oder Denkfähigkeit aus.
*******llie Frau
2.175 Beiträge
Zitat von **********blick:
Zitat von *******llie:
Zitat von **********blick:
zugeben in Mathe immer nur 5en gehabt zu haben, würden höflich, aber bestimmt aus dem Bewerbungsverfahren hinauskomplementiert. Denn was dokumentieren Sie damit anderes als die Unfähigkeit zu logischem Denken?

Erklärst Du mit diesem Beispiel lediglich das "asiatsche" Denken, oder ist das auch Deine persönliche Meinung?

Zugespitzt die "asiatische" Einstellung zu den Mint-Fächern. Meine persönliche Meinung deckt sich nur in Teilen damit.

Könntest Du hier bitte noch kurz erläutern, welche Teile das sind ...und warum? Danke.
*g*
****ath Mann
1.199 Beiträge
Zitat von *********ually:
Weil ich nicht gut in Mathe war, fehlt mir die Fähigkeit, logisch zu denken?

Ich würde mir eher eine anständige Kultur des Scheiterns in Deutschland wünschen. Hier ist Scheitern so etwas Verbrämtes; kommt ja auch teilweise in den Kommentaren zum Vorschein. Andere Länder haben eine ganz andere Einstellung zum Scheitern. Scheitern ist Lernen. Scheitern ist Erfahrung.

Ich habe aus meinem "Scheitern" an Mathe gelernt, keinen Beruf auszuüben, dessen Hauptinhalt Mathe ist. Nicht nur weil ich es nicht verstehe, sondern weil es mir keine Freude bereitet. Dafür suhle ich mich gerne in deutscher Grammatik. Ist auch nicht jedermans Ding. Muss es auch nicht. Und sagt für mich nichts über Intelligenz oder Denkfähigkeit aus.

nein, schwierigkeiten in mathe sind weniger eine sache der logik, sondern mehr des abstrakten denkens. das liegt halt nicht jedem. manche abstrakt denkende bekommen dafür keinen nagel in die wand…

aber du hast völlig recht, es gibt hier keine kultur des scheiterns!
klassisch für unsere gesellschaft sind halt solche bemerkungen, wie weiter oben von mitmenschen, die wohl eher den lückenlosen lebensweg haben, dass studienabbrecher gescheiterte existenzen seien.

naja, soll sich jeder selbst seine meinung dazu bilden…
*******sby Mann
23 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******llie:
Zitat von **********blick:
Zitat von *******llie:
Zitat von **********blick:
zugeben in Mathe immer nur 5en gehabt zu haben, würden höflich, aber bestimmt aus dem Bewerbungsverfahren hinauskomplementiert. Denn was dokumentieren Sie damit anderes als die Unfähigkeit zu logischem Denken?

Erklärst Du mit diesem Beispiel lediglich das "asiatsche" Denken, oder ist das auch Deine persönliche Meinung?

Zugespitzt die "asiatische" Einstellung zu den Mint-Fächern. Meine persönliche Meinung deckt sich nur in Teilen damit.

Könntest Du hier bitte noch kurz erläutern, welche Teile das sind ...und warum? Danke.
:-)

Asien: Hohe Wertschätzung den MINT-Fächern gegenüber (ich persönlich arbeite in bestimmten Projekten gerne mit Physikern zusammen, ich schätze deren Herangehensweise sehr).
Arbeitsmoral und Leistungsbereitschaft (bin ähnlich sozialisiert und geprägt und kommt mir somit persönlich entgegen)

Mit persönlich liegt das humboldtsche Bildungsideal, mit dem Ziel einen mündigen Bürger zu formen, nahe. Deshalb sind mir Allgemeinbildung und ein gesundes Fundament klassischer Bildung sehr wichtig.
*********ually Frau
535 Beiträge
Zitat von ****ath:


nein, schwierigkeiten in mathe sind weniger eine sache der logik, sondern mehr des abstrakten denkens. das liegt halt nicht jedem. manche abstrakt denkende bekommen dafür keinen nagel in die wand…

Meine (rhetorische) Frage bezog sich nur auf die aufgestellte Behauptung im Eingangspost: "Führungskräfte, die sich stolz hinstellen und zugeben in Mathe immer nur 5en gehabt zu haben, würden höflich, aber bestimmt aus dem Bewerbungsverfahren hinauskomplementiert. Denn was dokumentieren Sie damit anderes als die Unfähigkeit zu logischem Denken?"
Bildung ist in einigen Ländern, gerade für Frauen, der Weg zur Freiheit, sowie auch die einzige Möglichkeit diese zu erhalten z.B. Indien

In vielen westliche Ländern ist Bildung, so sehe das, zu einem Status geworden. Daher wirkt es wie scheitern, ich verliere einen Status.

Dann wiederum gibt es Länder, in denen Bildung überlebenswichtig ist, um sich überhaupt selbst versorgen zu können (Afrika).

Ich für meinen Teil denke, dass die Bildungspolitik komplett überarbeitet werden sollte, denn dass für alle eine bestmögliche Bildung möglich ist, ist auch in Deutschland noch nicht lange der Fall.
Die Arbeitsmoral und Leistungsfähigkeit in den asiatischen Ländern ist für mich persönlich nicht bewundernswert, sondern einfach nur traurig zu sehen. Wir schätzen etwas, was viele Menschen dort systematisch zerstört.
*******llie Frau
2.175 Beiträge
Zitat von **********blick:
Asien: Hohe Wertschätzung den MINT-Fächern gegenüber (ich persönlich arbeite in bestimmten Projekten gerne mit Physikern zusammen, ich schätze deren Herangehensweise sehr).
Arbeitsmoral und Leistungsbereitschaft (bin ähnlich sozialisiert und geprägt und kommt mir somit persönlich entgegen)

Danke -
dann verstehe ich das also richtig, dass Du die Fähigkeit zu logischem Denken mit
-in der Schule gut in Mathe (bzw. in den MINT-Fächern)
sowie
-Arbeitsmoral und Leistungsbereitschaft
ganz klar in Zusammenhang bringst?!
*nachdenk*
*****ina Frau
277 Beiträge
Zitat von *******s80:
Die Arbeitsmoral und Leistungsfähigkeit in den asiatischen Ländern ist für mich persönlich nicht bewundernswert, sondern einfach nur traurig zu sehen. Wir schätzen etwas, was viele Menschen dort systematisch zerstört.

Die Arbeitsmoral und Leistungsfähigkeit in den asiatischen Ländern allgemein ist traurig? In Indien? Thailand? Irak? Indonesien? Malaysia? Israel?
Das ist mir bisschen zu allgemein und weist gleichzeitig auf einen ganz anderes Kontext hin: Die Einstellung zur Arbeit hat einiges mit der Religion in den jeweiligen Ländern zu tun.

Das ist aber nicht meine glorreiche Erkenntnis, sondern in der Soziologie ein alter Hut, nämlich ausführlichst von Max Weber untersucht worden (Arbeitsmoral und Protestantismus).

Mit Bildung gibt es hier natürlich auch einen Zusammenhang, aber was die Bildungsfeindlichkeit speziell in Deutschland betrifft, diese stammt eindeutig aus der Hinterlassenschaft der Nazis, die die Deutschen natürlich auch auf geistigem Gebiet an der Spitze menschlichen Könnens und Schaffens sehen wollten. Nach dem Krieg war es demzufolge ein bisschen verpönt, sich als Deutscher zu "überlegen" - auch bzgl. der Bildung und er (akademischen) Ausbildung - darzustellen.
Insofern hat die Bildungs"feindlichkeit" einen geradezu ehrenwerten Ursprung, nur mittlerweile leider abgekoppelt vom Sinn und Zweck dieser einst löblichen Geste.

Und ja - ich finde, wir sollten mittlerweile aufhören, uns ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen, wenn wir Logik und Wissenschaft schätzen.

Was mir hier leider ständig passiert. Wenn ich über abstrakte Zusammenhänge räsonniere, bekomme ich von einigen hier regelmäßig eins mit der Empathie-Keule übergebraten. Was ja bei einer bekennenden Autistin etwas wohlfeil ist, nebenbei bemerkt.
Aber bitte: doch, ich habe durchaus Gefühle, ich trenne Rationalität und Emotionen nur stärker als "normale" Menschen.
@*****ina

Das hat pauschal für mich etwas mit dem Land zu tun, nicht mit der Religion alleine, ist aber tatsächlich ein anderes Thema.

Magst du mir näher erklären, was du mit Bildungsfeindlichkeit meinst?
*******sby Mann
23 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******llie:
Zitat von **********blick:
Asien: Hohe Wertschätzung den MINT-Fächern gegenüber (ich persönlich arbeite in bestimmten Projekten gerne mit Physikern zusammen, ich schätze deren Herangehensweise sehr).
Arbeitsmoral und Leistungsbereitschaft (bin ähnlich sozialisiert und geprägt und kommt mir somit persönlich entgegen)

Danke -
dann verstehe ich das also richtig, dass Du die Fähigkeit zu logischem Denken mit
-in der Schule gut in Mathe (bzw. in den MINT-Fächern)
sowie
-Arbeitsmoral und Leistungsbereitschaft
ganz klar in Zusammenhang bringst?!
*nachdenk*

Wenn wir das weiter verfolgen wollen, sollten wir uns auf einen gemeinsamen Logikbegriff, den wir als Grundlage der Diskussion nehmen, einigen. Ich gehe als Minimalkonsens im Grunde von der Aussagenlogik im Sinne von Frege, Whitehead oder Russell aus. Bleibe ohne weitere Abstimmung also auf dem Boden der Klassik. Kenntnisse darin werden ein "gut" in MINT-Fächern zu sein nicht behindern.
Ich bin mir allerdings bewusst, dass es auch nicht klassische Logiken gibt und andere Kalküle usw. usf.

Da sich mir bis aus auf einige Ausnahmen Wissen nicht intuitiv erschlossen hat, musste ich mir "mein" Wissen erarbeiten. Für mich persönlich lautet die Gleichung: Arbeitsmoral + Leistungsbereitschaft = mehr persönliches Wissen. Insofern hast Du recht, für mich persönlich hängt das zusammen - ich musste halt ein paar Wahrheitstafeln mehr als andere bearbeiten *zwinker*
Zitat von ******ish:
Stimmt
Und besonders im deutschen Parlament sitzen nur noch gescheiterte Existenzen: Roth (Konkurs als Managerin und abgebrochenes Studium, aber Mitglied der Hausbesetzerszene in Frankfurt), Kühnert (sogar 2 abgebrochene Studiums!), Baerbock mit einem diffusen Studium und ständig überarbeitetem Lebenslauf… ließe sich unendlich fortführen!

Ja. Da sich die Diäten am Durchschnittseinkommen orientieren fühlen sich nur solche Existenzen zum Abgeordnetendasein berufen, für die das eine deutliche Einkommensverbesserung bedeutet. Von ein paar Ausnahmen mal abgesehen…

Darin sehe ich auch einen Grund in der Annahme, dass jeder ein „Recht“ auf einen bestimmten Abschluss hat, obwohl er die dafür notwendigen Leistungen nicht aufbringt. Wer noch niemals einen maßlos geistig überforderten Mitarbeiter hatte, der zwar auf dem Papier die Qualifikation = Abschluss hatte, aber mental die Verantwortung seiner Tätigkeit nicht begreifen und Querzusammenhänge nicht sehen konnte, der kann das schwer nachvollziehen. Wenn dazu dann noch eine schlechte Bildung kommt, man also aus dem Faktenwissen keine Hilfe für eine Bewältigung seiner Aufgaben bekommt, dann ist eine dauerhafte Überforderung und Unzufriedenheit vorprogrammiert.
*******llie Frau
2.175 Beiträge
Zitat von **********blick:
Zitat von *******llie:
Zitat von **********blick:
Asien: Hohe Wertschätzung den MINT-Fächern gegenüber (ich persönlich arbeite in bestimmten Projekten gerne mit Physikern zusammen, ich schätze deren Herangehensweise sehr).
Arbeitsmoral und Leistungsbereitschaft (bin ähnlich sozialisiert und geprägt und kommt mir somit persönlich entgegen)

Danke -
dann verstehe ich das also richtig, dass Du die Fähigkeit zu logischem Denken mit
-in der Schule gut in Mathe (bzw. in den MINT-Fächern)
sowie
-Arbeitsmoral und Leistungsbereitschaft
ganz klar in Zusammenhang bringst?!
*nachdenk*

Wenn wir das weiter verfolgen wollen, sollten wir uns auf einen gemeinsamen Logikbegriff, den wir als Grundlage der Diskussion nehmen, einigen. Ich gehe als Minimalkonsens im Grunde von der Aussagenlogik im Sinne von Frege, Whitehead oder Russell aus. Bleibe ohne weitere Abstimmung also auf dem Boden der Klassik. Kenntnisse darin werden ein "gut" in MINT-Fächern zu sein nicht behindern.
Ich bin mir allerdings bewusst, dass es auch nicht klassische Logiken gibt und andere Kalküle usw. usf.

Da sich mir bis aus auf einige Ausnahmen Wissen nicht intuitiv erschlossen hat, musste ich mir "mein" Wissen erarbeiten. Für mich persönlich lautet die Gleichung: Arbeitsmoral + Leistungsbereitschaft = mehr persönliches Wissen. Insofern hast Du recht, für mich persönlich hängt das zusammen - ich musste halt ein paar Wahrheitstafeln mehr als andere bearbeiten *zwinker*

Danke für Deine Antwort -
meine Frage bezog sich aber auf den ausschließlichen Zusammenhang zwischen dem "gut in Mathe/MINT-Fächern" und der "Fähigkeit zu logischem Denken".
Sorry, wenn ich das eventuell unklar formuliert hatte.

(Deiner "persönlichen Gleichung" stimme ich natürlich zu, sie ist ja auch prinzipiell gültig).
Wenn ich die Leistung nicht bringe, dann habe ich theoretisch das Recht dazu, bekomme ihn dennoch nicht, weil die Leistung fehlt. Ein Abitur, oder Studium kann man sich nicht mehr kaufen.

Wie kann man geistig überfordert sein, eine schlechte Bildung haben und dennoch die Qualifikation aufbringen?
*******njoe Mann
616 Beiträge
..und was ist eigentlich mit denen, die Bildung vermitteln sollen? Ich vermisse hier ein wenig das Pädagogen-Bashing. Die armen ausgebrannten Lehrer dienen dem Staat und sehen sich mit Horden von lernunwiligen Schülern konfrontiert. Kein Wnder dass es gelegentlich schiefgeht. Das hat aber sehr viele Aspekte.....Wo positioniert sich hier die BIldungsfeindlichkeit? Am großen Ganzen?

Was ist mit der Ausbildung? Auszubildende werden nach meiner Kenntnis gar nicht selten missbraucht für "niedere" Tätigkeiten wie Brotzeit holen. Eine strukturierte Ausbildung kann oft mangels Möglichkeiten in einem kleineren Betrieb gar nicht stattfinden.

Dazu gilt übrigens auch gar nicht selten für frische Studienabgänger, denen gesagt wird: Wenn Du hier was werden willst, machst Du ordentlich Überstunden. In der Medzin hat hier zumindest teilweise bereits ein Wandel eingesetzt. Die "Heroes of tomorrow" werden gepflegt und gefördert. Nach manch einer Einschätzung ist dabei sogar mehr "Balance" als "Work".....

Wer hat also die Bildungsfeindlichkeit zu verantworten? Die Politik? Der Bürger? Die Gewerkschaft? Oder gibt es gar keine Bildungsfeindlichkeit in dem Sinne? Sondern lediglich über alle Schichten verteilt vom Phlegma bis zum Ehrgeiz jede schöne und farbschillernde Schattierung?

*mrgreen*

Herr Marzipan
@*******njoe

Weil ich eine Lanze für viele Lehrer brechen würde, da es tatsächlich nicht immer sehr einfach ist, heutzutage zu unterrichten.

Wir haben einen Handwerkermangel, sie bekommen keinen Zuwachs, weil fast alle Abitur machen und keine „niederen“ Tätigkeiten mehr annehmen möchten.

Bezüglich der Ärzte finde ich es sehr gut, wenn hier ein Wandel eintritt. Mit dem NC bekommt man sicherlich kluge Köpfe, aber der EQ lässt relativ viel zu wünschen übrig.
********ne68 Frau
1.395 Beiträge
Das darf man ruhig würdigen anstatt zu behaupten, dass Abschlüsse nichts über Eignungen und Qualifikationen aussagen.

Ich finde auch, dass man das auf jeden Fall würdigen kann, da einem der Abschluss ja nicht in den Schoß gelegt wurde sondern man dafür eine entsprechende Leistung erbracht hat.
Ich würde jedoch nicht generell behaupten, dass immer der mit dem Abschluss qualifizierter ist als der ohne.
Das kommt auf den Beruf an. Es gibt durchaus Berufe, in die man durch die Praxis auch ohne Abschluss hineinwachsen kann und sich am Ende fähiger erweist als der mit dem Abschluss.
Wir haben z.B. im Kindergarten Krankheitsvertretungen, die keine Erzieherausbildung haben. Sie leisten nicht selten bessere Arbeit und sind mehr Unterstützung als manch gelernte Erzieherin, bei der man sich fragt, warum sie den Beruf ergriffen hat.
********_RPL Paar
1.355 Beiträge
Hallo Ihr Lieben,
dann melde ich mich auch zu Wort. Ich denke nicht, dass die Deutschen „Bildungsunfähig“ sind. Eher, die ganze Problematik ist viel komplexer. Ich bin geboren in Polen(Oberschlesien), unsere Edukation war viel breiter gefächert als in Deutschland. Wir lernten von Germanen, Römern, Deutschland, Europa und der Welt. Es war sehr spannend zu lernen, wo wir leben, woher wir kommen, wie sieht es aus mit der Wirtschaft etc.
Ab dem dritten Schuljahr hatten wir Biologie, Geografie, Geschichte und Fremdsprachen. Ab dem fünften Schuljahr kamen Physik, Chemie dazu. Durch die Jahre, die ich in den USA und Deutschland verbracht habe, habe ich festgestellt, dass meine Allgemeinbildung viel höher ist, als in diesen Ländern. Sogar das spätere Studium hat mir sehr oft bewiesen, dass ich über einen viel höheren allgemeinen Bildungsgrad verfüge, als die Mehrheit von meinen Kommilitonen. Ich habe angefangen, Bio-Informatik zu studieren und das, was ich am Anfang lernen musste, werde ich in meinem ganzen Leben nie verwenden/einsetzen können. Die ganze Edukation setzt immer mehr auf bestimmte Schwerpunkte. Es ist sehr traurig, dass man die jungen Menschen nicht mehr inspirieren kann. Es wird immer mehr mit Strukturen, Formeln und Tabellen gearbeitet, keiner fragt nach, wann und ob überhaupt man diese verwenden kann/wird. Immer mehr Druck wird auf bestimmte Fächer ausgeübt, wobei viele andere Fächer kaum beachtet werden. Heutzutage, wenn einer keine Mathematik versteht, wird er/sie sofort abgestempelt. Manchen wird sogar nahegelegt, einen anderen beruflichen Werdegang einzuschlagen. Johann Wolfgang von Goethe studierte Rechtswissenschaften wie sein Vater, er arbeitete sogar später als Anwalt. Berühmt wurde er aber als Dichter und Naturforscher. Die ganze Edukationsmaschinerie sollte sich nur eine einzige Frage stellen … Cui bono?

@**𝓬𝓴 𝓤𝓵𝓽𝓲𝓶𝓪𝓽𝓮
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