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Bildungsfeindlichkeit

*******sby Mann
23 Beiträge
Themenersteller 
Bildungsfeindlichkeit
Die Bildungsfeindlichkeit geht mir zunehmend auf die Nerven. Niemand ist ein schlechter Mensch, der seinen Schul-, Studien- oder Promotionsabschluss nicht schafft. Oft gibt es viele sehr gute Gründe dafür, die der Einzelne überhaupt nicht zu verantworten hat. Deswegen leben wir in einem der gerechtesten Bildungssysteme der Welt, das einem unzählige Chancen bietet, Abschlüsse nachzuholen, zu pausieren uvm. Es ist auch keine Schande von Mathematik keine Ahnung zu haben.

ABER: Es ist auch weiß Gott keine Leistung seinen Abschluss nicht zu schaffen und ahnungslos zu sein. Nur in Deutschland kokettieren Menschen jeder Couleur damit, in z. B. Mathematik immer schon schlecht gewesen zu sein. Sofort hat man damit als volksnaher Geselle die Sympathien auf seiner Seite. In Asien wäre sowas undenkbar. Führungskräfte, die sich stolz hinstellen und zugeben in Mathe immer nur 5en gehabt zu haben, würden höflich, aber bestimmt aus dem Bewerbungsverfahren hinauskomplementiert. Denn was dokumentieren Sie damit anderes als die Unfähigkeit zu logischem Denken?

Genauso verhält es sich mit den Abschlüssen. Niemand, der seinen Abschluss nicht geschafft hat, ist gescheitert. Aber jeder, der seinen Abschluss aus eigener Kraft geschafft hat, hat etwas erreicht und bewiesen. Das darf man ruhig würdigen anstatt zu behaupten, dass Abschlüsse nichts über Eignungen und Qualifikationen aussagen.

Wir sollten aufhören, Bildung zu verleugnen.
Wenn jemand ein Abitur hat, sorry, sagt es nichts über die Eignung und Qualifikation als Arzt zum Beispiel aus. Ich würde hier gerne ein wenig Differenzen, über welchen Abschluss man spricht und was für eine Eignung damit hervorgeht?

Ich bin schlecht in Mathe (um es mal aufzugreifen), aber sehr gut im logischen Denken, das steht für mich nicht in einem Zusammenhang und hier denke ich, machen einige den Fehler genau das zu denken, bzw. solche Rückschlüsse zu ziehen.

Asien ist ein ganz anderer Umgang. Da zählt Schwäche zuzugehen, zum „Das Gesicht verlieren“. Der Druck und die Sichtweise in Asien ist für mich nicht etwas, was ich als gut empfinde.
Stimmt
Und besonders im deutschen Parlament sitzen nur noch gescheiterte Existenzen: Roth (Konkurs als Managerin und abgebrochenes Studium, aber Mitglied der Hausbesetzerszene in Frankfurt), Kühnert (sogar 2 abgebrochene Studiums!), Baerbock mit einem diffusen Studium und ständig überarbeitetem Lebenslauf… ließe sich unendlich fortführen!
*******ppu Frau
1.098 Beiträge
Ich sehe das auch so, ein Abschluss sagt nichts über eine Eignung in einem Berufszweig, ganz im Gegenteil…
Nur wer gut auswendig lernen kann, muss nicht alles auch nutzen können… bei manchen Menschen frag ich mich oft, wie die in ihre Stellung gekommen sind, oft frag ich mich das bei Bauplanungen (Gebäude & Straßenbau)
Ich bin sehr gut in Mathe und hervorragend in räumlichen denken und in meinem alten Beruf hab ich oft unseren Bauherren auf Unstimmigkeiten auf den Bauplänen aufmerksam gemacht
**n7 Mann
630 Beiträge
IQ, und dazu zähle ich Bildung, ist nur einer von vielen Faktoren, die einen „guten“ Menschen ausmachen. Daher sollte man Bildung auch nicht überhöhen.

Bildung schützt vor Torheit nicht 😉
Wo ich das sehe, was du eventuell auch mit meinst ist „das sich hocharbeiten“.

1. hat in der Firma gelernt und arbeitet schon in der Abteilung

2. hat Studiert und nur theoretisches Wissen

Beide bewerben sich auf die gleiche Stelle innerhalb dieser Abteilung

2. wird meist den Vorzug erhalten, weil es ein Studierter ist.

Hier würde ich sagen, das 2. aber nicht automatisch besser qualifiziert ist, sondern aufgrund des Anschlusses den Vorzug erhält.
*********habit Mann
562 Beiträge
Zitat von *******s80:
Wo ich das sehe, was du eventuell auch mit meinst ist „das sich hocharbeiten“.

1. hat in der Firma gelernt und arbeitet schon in der Abteilung

2. hat Studiert und nur theoretisches Wissen

Beide bewerben sich auf die gleiche Stelle innerhalb dieser Abteilung

2. wird meist den Vorzug erhalten, weil es ein Studierter ist.

Hier würde ich sagen, das 2. aber nicht automatisch besser qualifiziert ist, sondern aufgrund des Anschlusses den Vorzug erhält.

Das ist mir viel zu pauschal. Und nein, dass kann man so nicht sagen. Es kommt darauf an ...

Und was ist heute ein "Studierter"? Jeder, der mit Mühe eine komplett verschulte "duale Hochschule" mit Anwesenheitspflicht und Klassenbucheintrag absolviert hat, zählt sich dazu.
Studium ist heute weniger gleich Studium - spätestes seit "Bologna" - als das noch vor Jahrzehnten der Fall war.
****Dr Mann
1.531 Beiträge
Ein paar Anmerkungen:
Die Bildungsfeindlichkeit geht mir zunehmend auf die Nerven.
Welche jetzt genau? Im privaten Umfeld? In den Medien? Auf Facebook? Ich merke nichts von Bildungsfeindlichkeit. In welch unterschiedlichen Welten leben wir?

Deswegen leben wir in einem der gerechtesten Bildungssysteme der Welt
Unzählige Studien, die nachweisen, dass in Deutschland mehr als in den meisten anderen OECD-Ländern der Bildungsabschluss vom sozialen Umfeld abhängt, kann man auch anders interpretieren.

Niemand, der seinen Abschluss nicht geschafft hat, ist gescheitert.
Zunächstmal ist er/sie daran gescheitert, seinen Abschluss zu machen. Deshalb ist er /sie nicht notwendigerweise als Existenz gescheitert, logisch.

anstatt zu behaupten, dass Abschlüsse nichts über Eignungen und Qualifikationen aussagen.
Wer behauptet denn so etwas. Man kann legitimerweise behaupten, dass bestimmte ?Abschlüsse nichts über bestimmte Qualifikationen aussagen, das ist eine Trivialität. Obsie über bestimmte andere Qualifikationen sehr wohl etwas aussagen, ist im Einzelfall zu klären, nicht auf einer Ebene, die pauschale "Bildungsfeindlichkeit" anprangert, selbst aber maximal pauschal bleibt.
*******njoe Mann
616 Beiträge
Lieber Herr einenaugenblick,

vom Grundgedanken bin ich ganz bei Dir.

Und doch regen sich in mir Schwingungen. Zunächst einmal eine "darwinistische Ader". Trotz der zweifelsohne vorhandenen Bildungsgerechtigkeit bleibt das niedrige Bldungsniveau meiner Erfahrung gerne einmal dort wo es bereits ist. Im Münchner Hasenbergl ist die Quote der Abiturienten gravierend niedriger als im noblen Starnberg.

Natürlich sagen Abschlüsse etwas aus. Wie ist es bei den Noten? Können diese eine umfassende Eignung und Qualifikation abbilden? Wie ist es mit den "Titelsammlern", denen es an praktischer Intelligenz und Alltagstauglichkeit fehlt? Darf man diese noch als Gauß`sche Randgruppe ansehen oder sind es schon so viele, daß sie berücksichtigt werden müssen?

Was ist mit diagostizierter Legasthenie? Können diese Menschen nicht gleichzeitig gute Abschlüsse machen und in ihren Berufen herausragend gut sein?

Was ist mit Menschen, die trotz eines Handicps bei den Paralympics herausragende Leistungen erbringen oder wissenschaftlich arbeiten?

Und ja, einer Studie aus Erfurt zufolge ist es primär Unwissen, daß sich Menschen nicht gegen Covid impfen lassen. UNd ausserdem ein "Widerstand gegen das System und gegen den Staat". Und hier schliesst sich der Kreis wieder hin zu Herr Darwin *mrgreen*

Ich persönlich nehme die Menschen, die da sind. Andere gibt es nicht.

*sonne*

Herr Marzipan
*******llie Frau
2.175 Beiträge
Zitat von **********blick:
zugeben in Mathe immer nur 5en gehabt zu haben, würden höflich, aber bestimmt aus dem Bewerbungsverfahren hinauskomplementiert. Denn was dokumentieren Sie damit anderes als die Unfähigkeit zu logischem Denken?

Erklärst Du mit diesem Beispiel lediglich das "asiatsche" Denken, oder ist das auch Deine persönliche Meinung?
Zitat von *******ppu:
Ich sehe das auch so, ein Abschluss sagt nichts über eine Eignung in einem Berufszweig, ganz im Gegenteil…
Nur wer gut auswendig lernen kann, muss nicht alles auch nutzen können… bei manchen Menschen frag ich mich oft, wie die in ihre Stellung gekommen sind, oft frag ich mich das bei Bauplanungen (Gebäude & Straßenbau)
Ich bin sehr gut in Mathe und hervorragend in räumlichen denken und in meinem alten Beruf hab ich oft unseren Bauherren auf Unstimmigkeiten auf den Bauplänen aufmerksam gemacht

Ich „durfte“ 2 Jahre als Spezialist in einer Behörde arbeiten. Beförderungen dort nach Absitzen von Zeit, heißt automatisch nach X-Jahren. Okay, waren 2 gleichlang im Amt, wurde geschaut: wer ist qualifizierter, ist er/sie/es ev. ne Frau oder gar behindert…?
Qualvolle Entscheidungsfindung!
Fazit: nicht immer die Besten wurden dann Abteilungsleiter
Zitat von *********habit:
Zitat von *******s80:
Wo ich das sehe, was du eventuell auch mit meinst ist „das sich hocharbeiten“.

1. hat in der Firma gelernt und arbeitet schon in der Abteilung

2. hat Studiert und nur theoretisches Wissen

Beide bewerben sich auf die gleiche Stelle innerhalb dieser Abteilung

2. wird meist den Vorzug erhalten, weil es ein Studierter ist.

Hier würde ich sagen, das 2. aber nicht automatisch besser qualifiziert ist, sondern aufgrund des Anschlusses den Vorzug erhält.

Das ist mir viel zu pauschal. Und nein, dass kann man so nicht sagen. Es kommt darauf an ...

Und was ist heute ein "Studierter"? Jeder, der mit Mühe eine komplett verschulte "duale Hochschule" mit Anwesenheitspflicht und Klassenbucheintrag absolviert hat, zählt sich dazu.
Studium ist heute weniger gleich Studium - spätestes seit "Bologna" - als das noch vor Jahrzehnten der Fall war.

Ja, es ist ein Beispiel und daher auch meist. Aus meiner Erfahrung her, das ist nicht pauschal gemeint.
*******sby Mann
23 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******llie:
Zitat von **********blick:
zugeben in Mathe immer nur 5en gehabt zu haben, würden höflich, aber bestimmt aus dem Bewerbungsverfahren hinauskomplementiert. Denn was dokumentieren Sie damit anderes als die Unfähigkeit zu logischem Denken?

Erklärst Du mit diesem Beispiel lediglich das "asiatsche" Denken, oder ist das auch Deine persönliche Meinung?

Zugespitzt die "asiatische" Einstellung zu den Mint-Fächern. Meine persönliche Meinung deckt sich nur in Teilen damit.
*******llie Frau
2.175 Beiträge
Zitat von **********blick:
zu den Mint-Fächern

Was ist das?
Zitat von *******llie:
Zitat von **********blick:
zu den Mint-Fächern

Was ist das?



Unterrichts und Studienfächer

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik
Asien würde ich persönlich hier überhaupt nichts ins Spiel bringen, denn genau diese Einstellung machen die Menschen kaputt. Eher als abschreckendes Beispiel
********andy Frau
1.810 Beiträge
Ich bin selber in allen Bereichen dazu betroffen und gebe daher meine Erfahrung wieder.

Ich habe kein Studium und mich "nur" durch Arbeit und zusätzliche Kurse hochgearbeitet. Ein steiniger Weg und JA bei großen Unternehmen falle ich oft (nicht immer!) durch den Automatismus der Suchmaschinen für Bewerber durch wegen fehlendem Dr. Titel etc. Da ich selbst aber auch einstelle, gebe ich zu, dass ich für mich eine praktische Erfahrung für Spezialbereiche einer theoretischen vorziehe. Bei Lehrlingen und Basis-Arbeitnehmern zählt für mich die Kombination aus beidem und ich finde ein nachgeholter Abschluss neben der "normalen" Arbeit oder am Abend zeugt für mich für Einsatz und Wille und diesen schätze ich sehr!

Aber - leider ist Bildung schon fast ein "Schandfleck" und wird nicht in der Form gefördert und anerkannt wie z.B. Lern-Probleme jeglicher Art. Wenn die Kinder hochbegabt sind, wird man mit dem "Problem" -und es ist ein Problem- alleine gelassen. Wenn man kein Geldgeber hat und die Kinder in ein spezielles Internat stecken kann, dann müssen sie schauen wie sie zu Recht kommen und Ihren Wissensdrang und Ihre Denkweise irgendwie in das allgemeine Schulsystem anpassen. Die Schüler, die nicht mitkommen für die gibt es unendliche Fördermöglichkeiten. WO wird hier Bildung wertgeschätzt? Beide Seiten sollten gleich gefördert und unterstützt werden, um der Bildung gerecht zu werden und für uns alle eine gute Bildungsbasis und Zukunft zu schaffen.

Die Leistung einen Abschluss gemacht zu haben, egal welchen, ob in Mathe oder als Koch oder als Verkäuferin oder als Schuster, ist IMMER eine Leistung, denn auch wenn es "nur" auswendig lernen ist, ist es eben das Durchhaltevermögen und auch das "Anpassen an die Anforderungen" die schon eine Leistung sind! Diese sollte einfach mehr gewürdigt werden. Der TE hat ja nichts von IQ/EQ etc geschrieben, sondern Bildung - und Bildung hat nun in meinen Augen immer was mit Lernen <-> Er-lernen zu tun. Die Weiterentwicklung von dem Erlernten und das Umsetzten oder gar neue Wege entwickeln das beruht dann auf "mehr" als Bildung, aber setzt in den Meisten Fällen eben Bildung voraus.

Bin gespannt auf weitere Erfahrungen und Meinungen.
*******sby Mann
23 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******njoe:
Lieber Herr einenaugenblick,

vom Grundgedanken bin ich ganz bei Dir.

Und doch regen sich in mir Schwingungen. Zunächst einmal eine "darwinistische Ader". Trotz der zweifelsohne vorhandenen Bildungsgerechtigkeit bleibt das niedrige Bldungsniveau meiner Erfahrung gerne einmal dort wo es bereits ist. Im Münchner Hasenbergl ist die Quote der Abiturienten gravierend niedriger als im noblen Starnberg.

Natürlich sagen Abschlüsse etwas aus. Wie ist es bei den Noten? Können diese eine umfassende Eignung und Qualifikation abbilden? Wie ist es mit den "Titelsammlern", denen es an praktischer Intelligenz und Alltagstauglichkeit fehlt? Darf man diese noch als Gauß`sche Randgruppe ansehen oder sind es schon so viele, daß sie berücksichtigt werden müssen?

Was ist mit diagostizierter Legasthenie? Können diese Menschen nicht gleichzeitig gute Abschlüsse machen und in ihren Berufen herausragend gut sein?

Was ist mit Menschen, die trotz eines Handicps bei den Paralympics herausragende Leistungen erbringen oder wissenschaftlich arbeiten?

Und ja, einer Studie aus Erfurt zufolge ist es primär Unwissen, daß sich Menschen nicht gegen Covid impfen lassen. UNd ausserdem ein "Widerstand gegen das System und gegen den Staat". Und hier schliesst sich der Kreis wieder hin zu Herr Darwin *mrgreen*

Ich persönlich nehme die Menschen, die da sind. Andere gibt es nicht.

*sonne*

Herr Marzipan

Es ist ohne Frage ein Problem, dass in bestimmten Milieus die Bildungsferne nachhaltig ist und sich verstetigt. Trotz vieler potenzieller Möglichkeiten, bleibt das Bildungsniveau niedrig. In der Erschließung dieser Potenziale, war man in den 70ern schon einmal weiter.

Gute Frage ob die Zahl an "Titelsammlern" noch normalverteilt sind?

Als in den 70er diagnostizierter Legastheniker kann ich nur sagen, ja man kann und man kann sich auch aus der "Diagnose" herausarbeiten.

Ein Handicap schützt vor Bildung nicht, insofern... *zwinker*
*********uivre Paar
3.675 Beiträge
Zitat von ******ish:
Fazit: nicht immer die Besten wurden dann Abteilungsleiter

Das entspricht voll und ganz dem Peter-Prinzip, wenn nicht gar dem Dilbert-Prinzip.
*******sby Mann
23 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******s80:
Asien würde ich persönlich hier überhaupt nichts ins Spiel bringen, denn genau diese Einstellung machen die Menschen kaputt. Eher als abschreckendes Beispiel

Habe einige Jahre in Asien, insbesondere Japan, gelebt. Ich konnte nicht den Eindruck gewinnen, dass es dort mehr oder weniger "kaputte" Menschen gibt. Es ist halt anders.
Ein gerechtes Bildungssystem? Was ist für dich denn Gerechtigkeit? Dass es zwar allen offen steht aber letztendlich doch nur einem kleinen Kreis?

Ich komme selber aus einer Familie, in der vor mir niemand studiert hat. Niemand das Abitur gemacht hat. Ich kann dir aus erster Hand erzählen, dass das nicht immer so gerecht und einfach ist, abhängig vom Hintergrund etwas zu erreichen.

Mein erstes Studium? Abgebrochen. Ich habe die Doppelbelastungt mit Studieren und Arbeiten irgendwann tatsächlich nicht mehr gepackt. Bis nachts um 2 noch schnell die Übungen fertig machen und morgens um 8 wieder im Hörsaal sitzen? Ging schlichtweg nicht auf Dauer.

Und auch sagen Abschlüsse nicht viel darüber aus, ob ein Mensch intelligent, für einen Beruf besonders geeignet ist oder dergleichen. Ich erinnere mich an Klausuren, in denen Werte aus DIN-Normen abgefragt wurden. Was für ein Schwachsinn. Wenn ich es brauche, weiß ich es entweder aus dem täglichen Gebrauch oder ich weiß, wo es steht. Aber ich lerne doch keine Normen auswendig?! Was sagt so etwas über meine Eignung als Ingenieurin aus?!

In meinem Bachelor hatte ich ziemlich gute Noten. In meinem Master größtenteils eher mittelmäßig. Und weißt du warum? Weil mir mündliche Prüfungen einfach viel, viel, viel schwerer fallen als schriftliche Prüfungen. Bin ich nun auch deshalb weniger geeignet, weil ich lieber für mich selber denke und plane anstatt die ganze Zeit dabei vor mich hinzubrabbeln?!

Ach und weil es gerade passt: frag mal unseren Kanzlerkandidat, wie man Noten verteilt...
*********uivre Paar
3.675 Beiträge
Zitat von **********blick:
Legastheniker

… haben Probleme in der Orthographie, aber doch nicht bei der Denkfähigkeit.
Orthographie jedoch ist - mit Ausnahmen zB Deutsch Lehramt - nicht wirklich prüfungsrelevant. Wobei ich nicht abstreiten möchte, dass es zu niedrigeren Noten kommen mag, weil der Eindruck der Arbei/Klausur Scheiße ist. Inhalt zählt voll, Form nur am Rande.
Zitat von **********blick:
Zitat von *******s80:
Asien würde ich persönlich hier überhaupt nichts ins Spiel bringen, denn genau diese Einstellung machen die Menschen kaputt. Eher als abschreckendes Beispiel

Habe einige Jahre in Asien, insbesondere Japan, gelebt. Ich konnte nicht den Eindruck gewinnen, dass es dort mehr oder weniger "kaputte" Menschen gibt. Es ist halt anders.

Sie sprechen nicht darüber. Schau dir die Selbstmord Rate an.
*******sby Mann
23 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********tten:
Ein gerechtes Bildungssystem? Was ist für dich denn Gerechtigkeit? Dass es zwar allen offen steht aber letztendlich doch nur einem kleinen Kreis?

Ich komme selber aus einer Familie, in der vor mir niemand studiert hat. Niemand das Abitur gemacht hat. Ich kann dir aus erster Hand erzählen, dass das nicht immer so gerecht und einfach ist, abhängig vom Hintergrund etwas zu erreichen.

Mein erstes Studium? Abgebrochen. Ich habe die Doppelbelastungt mit Studieren und Arbeiten irgendwann tatsächlich nicht mehr gepackt. Bis nachts um 2 noch schnell die Übungen fertig machen und morgens um 8 wieder im Hörsaal sitzen? Ging schlichtweg nicht auf Dauer.

Und auch sagen Abschlüsse nicht viel darüber aus, ob ein Mensch intelligent, für einen Beruf besonders geeignet ist oder dergleichen. Ich erinnere mich an Klausuren, in denen Werte aus DIN-Normen abgefragt wurden. Was für ein Schwachsinn. Wenn ich es brauche, weiß ich es entweder aus dem täglichen Gebrauch oder ich weiß, wo es steht. Aber ich lerne doch keine Normen auswendig?! Was sagt so etwas über meine Eignung als Ingenieurin aus?!

In meinem Bachelor hatte ich ziemlich gute Noten. In meinem Master größtenteils eher mittelmäßig. Und weißt du warum? Weil mir mündliche Prüfungen einfach viel, viel, viel schwerer fallen als schriftliche Prüfungen. Bin ich nun auch deshalb weniger geeignet, weil ich lieber für mich selber denke und plane anstatt die ganze Zeit dabei vor mich hinzubrabbeln?!

Ach und weil es gerade passt: frag mal unseren Kanzlerkandidat, wie man Noten verteilt...

Ich bin ein sogenanntes "Arbeiterkind" und musste mir meine Bildung in allen Bereichen selbst erarbeiten.

Meine Familie musste aus einem Land fliehen, in dem sie diskriminiert wurde und aufgrund politischer Diskriminierung unmöglich gemacht wurde am Bildungssystem im vollen Umfang teilzuhaben. Es gab schlichtweg für meine Geschwister keine Möglichkeit, trotz Qualifikation eine der persönlichen Anlage adäqute Bildung zu erhalten.

Doppelbelastung aus Studium, Arbeit und in meinem Fall auch den ersten Kindern, kenne ich nur zu gut. Der eine "gerade" Weg, ist mir immer fremd gewesen. Liegt an meiner Persönlichkeit und den von mir gewählten Alternativen.
*******sby Mann
23 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******s80:
Zitat von **********blick:
Zitat von *******s80:
Asien würde ich persönlich hier überhaupt nichts ins Spiel bringen, denn genau diese Einstellung machen die Menschen kaputt. Eher als abschreckendes Beispiel

Habe einige Jahre in Asien, insbesondere Japan, gelebt. Ich konnte nicht den Eindruck gewinnen, dass es dort mehr oder weniger "kaputte" Menschen gibt. Es ist halt anders.

Sie sprechen nicht darüber. Schau dir die Selbstmord Rate an.

Die durchschnittliche Suizidrate bezogen auf 100.000 Einwohner beträgt in Deutschland 12,3 und in Japan 15,3. Die Spannweite reicht dabei von 0,4 in Antigua zu 72,4 in Lesotho.
Deutschland und Japan unterscheiden sich nicht wirklich signifikant. Gehört einfach zu den gängigen Vorurteilen Japan gegenüber. Dort ist das allerdings im Gegensatz zu Deutschland kein "verschwiegenes" Thema. Es gibt dort einen anderen Umgang mit dem Thema Suizid, der aber nicht in einer signifikant höheren Quote mündet.

Ich denke Du meinst eigentlich den "Karoshi" ( Tod durch Überarbeitung, meistens verursacht durch Stress). Aber auch hier gilt m.E., dass es zwar ein eigenes Wort dafür gibt, aber ich glaube auch an dieser Stelle unterscheiden sich die Quoten nicht von den einschlägigen Werten hier in Deutschland.
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