Bildungsfeindlichkeit
Die Bildungsfeindlichkeit geht mir zunehmend auf die Nerven. Niemand ist ein schlechter Mensch, der seinen Schul-, Studien- oder Promotionsabschluss nicht schafft. Oft gibt es viele sehr gute Gründe dafür, die der Einzelne überhaupt nicht zu verantworten hat. Deswegen leben wir in einem der gerechtesten Bildungssysteme der Welt, das einem unzählige Chancen bietet, Abschlüsse nachzuholen, zu pausieren uvm. Es ist auch keine Schande von Mathematik keine Ahnung zu haben.ABER: Es ist auch weiß Gott keine Leistung seinen Abschluss nicht zu schaffen und ahnungslos zu sein. Nur in Deutschland kokettieren Menschen jeder Couleur damit, in z. B. Mathematik immer schon schlecht gewesen zu sein. Sofort hat man damit als volksnaher Geselle die Sympathien auf seiner Seite. In Asien wäre sowas undenkbar. Führungskräfte, die sich stolz hinstellen und zugeben in Mathe immer nur 5en gehabt zu haben, würden höflich, aber bestimmt aus dem Bewerbungsverfahren hinauskomplementiert. Denn was dokumentieren Sie damit anderes als die Unfähigkeit zu logischem Denken?
Genauso verhält es sich mit den Abschlüssen. Niemand, der seinen Abschluss nicht geschafft hat, ist gescheitert. Aber jeder, der seinen Abschluss aus eigener Kraft geschafft hat, hat etwas erreicht und bewiesen. Das darf man ruhig würdigen anstatt zu behaupten, dass Abschlüsse nichts über Eignungen und Qualifikationen aussagen.
Wir sollten aufhören, Bildung zu verleugnen.