„Much irritiert im Satz nur das „Worüber“.
Das "worüber" ist genau das Salz in der Suppe.
„Die Grammatik folgt einer Regel und unter poetisch verstehe ich etwas anderes als dieser Satz.
Ja, ganz genau. Grammatik ist eine große Sammlung von Regeln (vor allem im Deutschen!!!). Und doch weiß man, dass Lyrik sich erlauben kann und darf, mit Sprache zu spielen und somit auch grammatikalische Regeln bewusst (!) zu verletzen. Wobei es manchmal allein des Reimes wegen geschieht, doch erlaubt ist es in der Lyrik allemal. Letztes Jahr hatte mein Sohn dieses Thema in der Schule und dieser Aspekt war eben auch ein Merkmal, an dem man ein Gedicht erkennt. Somit würde das Empfinden dieses Satzes als "poetisch" auch nachweisbar und der Logik der Literaturwissenschaft entsprechend sein.
Etwas anderes ist natürlich das eigene Empfinden. Das darf man keinem Menschen absprechen. Mir selbst (obwohl ich Lyrik sehr mag und selbst schreibe) geht es manchmal so, dass ich ein Gedicht extreme lang und ausführlich analysieren muss um es als "Gedicht" zu erkennen. Und auch dann ist es immer noch eine rationale, auf Logik basierte Erkenntnis und immer noch kein emotionales Verstehen.
Was ich allerdings nicht weiter schlimm finde: Man muss nicht alles glauben, auch nicht alles, was wissenschaftlich belegt ist
(!) IMHO
„ auch das Liebe machen in Deutsch ist eine Einwegsgeschichte, in meiner Muttersprache keine Seltenheit, so nennt man das „miteinander schlafen“. Nur dass dieser „Liebe machen“ reflexiv ist, sodass die Gegenpartie immer auch im Fokus steht….
Se faire l‘amour ist nun wirklich nicht Liebe machen. 😉
Deutsch ist auch nicht meine Muttersprache, doch ich persönlich habe den Eindruck, dass das "Liebe machen" wohl veraltet ist und doch manchmal bewusst auch in der modernen Sprache gebraucht wird, wenn man etwas unterstreichen oder hervorheben möchte.
Ein Beispiel dafür ist unter diesem Link zu finden
https://www.brigitte.de/lieb … -liebe-machen--11528672.html Warnung! Keine hohe Literatur
Mit Slang, Fachterminologie, veraltetem Wortschatz lässt sich hervorragend spielen und jonglieren und in diesem Satz empfinde ich persönlich (muss selbstverständlich NICHT bei jedem so sein, dafür ist es hier ja auch Meinungsaustausch und keine wissenschaftliche Abhandlung über die Gültigkeit bestimmter physikalischer Gesteze
) den Ausdruck "Liebe machen" als passend, da es nicht um eine oberflächliche schnelle Nummer geht (da würde auch so mancher Sapiophile sich die Mühe nicht unbedingt geben, herauszufinden, wie der Verstand des anderen funktioniert), sondern um eine emotional untermalte Intimität.
Die Eloquenz als Bestandteil der eigenen sapiosexuellen Vorliebe wurde in dieser Gruppe sehr oft genannt. Ohne gutes Gefühl für die Sprache und daraus resultierende fast kindliche Lust am Spiel mit der Sprache ist eine wahrhaftige Eloquenz in meinen Augen kaum erreichbar. Mit auswendig gelernten hochgestochenen Phrasen ist die Eloquenz ein Schein. Ich will es nicht absprechen, auch Schein kann attraktiv wirken (sooo viele Beweise in der Geschichte der Menschheit für diese Aussage.....). Und das ist in Ordnung so. Man muss sich nicht für alles interessieren und alles mögen. Auch als Sapiophile nicht. Bin ich fest überzeugt.
Ich persönlich liebe (wirklich sehr) das Spiel mit der Sprache! Darin gehe ich auf und es bereitet mir große Lust! Daher meine Motivation, diesen Satz genau hier in dieser Gruppe zu platzieren.
Durch Nichtgefallen am Satz dieses Themas sollte niemand aus der Sapiosexualität ausgeschlossen werden. Mein Wunsch war, diejenigen, die, wie ich, Spaß an Sprachspielen haben, einzuladen, mit mir mitzuspielen, ein bisschen vielleicht herumzublödeln, herumzuspinnen... so etwas. Nicht mehr und nicht weniger