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Worüber soll ich mit Dir Liebe machen?

**********4Rgbg Mann
659 Beiträge
Für jemanden, dessen Muttersprache nicht deutsch ist - vor diesen letzten Beiträgen ziehe ich meinen Hut, TakLa!
Ich spiele auch gern mit Sprache, habe beruflich und privat auch was damit zu tun.
Gedichte, hm, das ist zwar nicht so meins, aber Interpretationen von Gedichten in der Schule - die fand ich immer klasse, wenngleich auch absurd. Was wollte der Verfasser damit sagen, mit einer Allitartion, mit einer Anapher, mit einem bestimmten Versmaß. Ob Stab- oder Kreuzreim, ob Alexandriner oder sonst was. Aus meinen Augen nicht relevant. Ich habe als Mod einer anderen Gruppe einen Satz geschrieben mit einer Alliteration. Nachdem ich das nochmal gelesen habe, ist mir das erst aufgefallen. Und was wollte ich damit aussagen mit diesem Stilmittel - nichts. Weil mir das selbst beim Schreiben gar nicht aufgefallen war.
*******018 Paar
357 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********4Rgbg:
Für jemanden, dessen Muttersprache nicht deutsch ist - vor diesen letzten Beiträgen ziehe ich meinen Hut, TakLa!

Vielen Dank. Ehrliche Komplimente tun immer gut!


Zitat von **********4Rgbg:
Nachdem ich das nochmal gelesen habe, ist mir das erst aufgefallen. Und was wollte ich damit aussagen mit diesem Stilmittel - nichts. Weil mir das selbst beim Schreiben gar nicht aufgefallen war.

Finde ich Klasse! Ich habe schon seit der Schule den Verdacht, dass Literaturkritiker viel mehr in einen Text hineininterpretieren, als der Autor es meist sagen wollte. Und ganz oft sitzt ein Autor so da, liest eine nächste Kritik seines Werkes und denk sich "Gibt´s doch gar nicht! Als ob es über einen fremden Text geschrieben wäre."
Fragestellungen wie "Was wollte der Autor uns damit sagen?" fand ich in der Schule auch immer blöd. Woher weiß man, was der Autor damit sagen wollte? Wem hat er das verraten? Und wie genau? Hat er seinem Freund bei einem Glas Wein erzählt "Du, diese und diese Stelle da in meinem Roman, weißt Du? Da wollte ich die parasitäre Oberflächlichkeit der bürgerlichen Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts in Kontrast zu tiefgehender Weisheit des unterdrückten Plebs setzten. Das schreibe mal auf. Falls die in zwei hundert Jahren meinen Roman in der Schule durchgehen und einen Aufsatz darüber schreiben!" Stelle ich mir recht amüsant und recht unrealistisch vor.
Es gibt einen amerikanischen Film, leider habe ich den Titel vergessen. Da lernt ein Junge einen berühmten Schriftsteller kennen, der seit vielen Jahren nichts mehr geschrieben hat, da er sich sehr darüber ärgert, dass Kritiker und das Publikum Sachen in seine Bücher interpretieren, die er da gar nicht haben wollte. So in etwas kann ich mir das bei vielen Autoren vorstellen. *g*
Andererseits spiegelt die Sprache auch immer die Haltung des Autors, seine Denkrichtungen, seine Umgebung, seine historische Gegenwart und vieles mehr. Alliterationen sehe ich als Spiel. Viele Dichter und Liebhaber haben damit wirklich "nur" herumgespielt. Aber es ist auf jeden Fall "Gymnastik fürs Gehirn" *g* Verstanden und gelernt kann es auch unfreiwillig zum Ausdruck kommen, wie bei Dir, lieber Vincent *g* Auch das ist etwas Schönes, finde ich
**********4Rgbg Mann
659 Beiträge
Wiederum Daumen hoch für die Eloquenz, das Erlebnis (beim Lesen) und ein drittes E fällt mir nicht ein.

"Da wollte ich die parasitäre Oberflächlichkeit der bürgerlichen Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts in Kontrast zu tiefgehender Weisheit des unterdrückten Plebs setzten. Das schreibe mal auf. Falls die in zwei hundert Jahren meinen Roman in der Schule durchgehen und einen Aufsatz darüber schreiben!" Stelle ich mir recht amüsant und recht unrealistisch vor. " - ich wäre fast vom Stuhl gefallen.
Sooo...ich habe mir den Satz jetzt noch einmal durchgelesen, um zu überprüfen, ob ich immer noch so negativ darauf reagiere wie beim ersten Mal.

Ich glaube, dass es von der Art von Sapiosexualität abhängt, die man in sich trägt. Also ob man sich allgemein von jeder Art von Intellekt angezogen fühlt oder halt nicht.

Ich zum Beispiel geniesse zwar kulturelle oder literarische Erlebnisse jeglicher Art, finde aber Künstler, Philosophen, Literaten usw., wenn ich mit ihnen ins Gespräch komme, oft weltentrückt und anstrengend. Ich könnte mit so jemandem bereits nur schwer befreundet sein, weil mich solche Gespräche nach kurzer Zeit wahnsinnig machen.

Wenn ich diesen Satz lese, sehe ich genau diese Personengruppe. Demzufolge reagiere ich genervt.

Meine Sapiosexualität bewegt sich in einem ganz anderen Rahmen. Mich stimulieren hauptsächlich Wirtschaftsmenschen, Politiker etc.. Die, deren Sätze einen genauso aus dem Konzept bringen können, weil sie psychologisch raffiniert manipulieren, jedoch weder Romantik noch Philosophie beinhalten.

Ich bevorzuge ein Gegenüber mit berechnender, harter, sachlicher, manchmal auch eiskalter Sprache.
*******018 Paar
357 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****_HH:


Ich bevorzuge ein Gegenüber mit berechnender, harter, sachlicher, manchmal auch eiskalter Sprache.

Ist es nicht faszinieren, wie viele Facetten Sapiosexualität haben kann? Ich bin auch erst auf der Entdeckungsreise, was genau mich persönlich so antriggert, dass ich Atemstillstand bekomme. Für jeden ist es sein eigener Schnitt aus dem Variantenreichtums, den unsere gemeinsame Vorliebe bietet. Sich darüber zu unterhalten hilf, sich selbst genauer zu verstehen und, wenn nötig, auch abzugrenzen, wie es jetzt bei Dir der Fall zu sein scheint, liebe Magma. Ich mag wissenschaftlich denkende Menschen sehr. Ihrer Präzision wegen. Literaten sind auch unterschiedlich. Da gibt es Schaumschläger, Romantiker, aber auch Wissenschaftler, die es ganz genau nehmen. Die Letzteren liebe ich. War in mehrere meiner Dozenten an der Uni verliebt. Für ihre Genauigkeit in der Wortwahl, in der Argumentation...
Mit Politikern führe ich äußerst gerne Diskussionen, weil ich sie gerne provozieren, ganz nach Sokrates-Art. Das sind köstliche Unterhaltungen! Beeindruckt hat mich bis jetzt nur Willi Brand, doch ihn kannte ich leider nicht persönlich.
Psychologen gegenüber bin ich sehr ambivalent eingestellt. Viele sind recht arrogant (nicht immer berechtigterweise in meinen Augen), die meisten, die ich persönlich kennengelernt habe, waren mir unterlegen. Blöderweise. Es kann aber auch sein, dass Psychologie-Studium berufsblind macht, sowie das Pädagogik-Studium (meine GANZ persönliche Meinung, kein Faktum) und man da recht große Scheuklappen hat.
Mit Philosophen verstehe ich mich super. Alle, die ich kennenlernen durfte, waren sehr inspirierend für mich. Künstler sind recht individualistisch. Ich zerlege gerne ihre Psyche und versuche, ihren Lebenswandel und ihre Gefühlswelt zu verstehen. Das macht Spaß. Und ich verstehe mich ganz gut mit ihnen, weil wir uns gegenseitig unseren Egoismus zum Wohle der Menschheit gönnen, und das ist eine herrliche befreiende Kommunikationsgrundlage.
Wirtschaftsmenschen? Davon kenn ich nicht so viele. Hm.. Muss ich wohl nachholen...

Wie geht es Euch? Gibt es eine Gruppe von Menschen, die Ihr in Eurer Sapiosexualität bevorzugt? Oder habt Ihr da überhaupt keine Präferenzen?
**********4Rgbg Mann
659 Beiträge
Nun, ich gebe zu, dass meine Sapiosexualtät im Grunde nur darin besteht, einen Bezug zu einer Person zu schaffen. Dabei spielt für mich der Schulabschluss oder ein Studium sowas von gar keine Rolle. Mir geht, mal profan gesagt, keiner ab, wenn ich mit einer Professorin über Quantenphysik rede. Ich hätte davon keine Ahnung. Da unterhalte ich mich Leiber mit einer Rechtsanwaltsfachangestellten, die von ihrem Leben erzählen kann, mich ein wenig teilhaben lässt bzgl ihres Alltags. Sorry, da passe ich so gar nicht in diese Gruppe - Hybris liegt mir nicht! Natürlich spricht mich der Intellekt an. Aber eben als Einstieg und die Möglichkeit, auch über die Bettkante hinaus, ein gutes Gespräch führen zu können.
Ich mag eine gewählte und mitunter geschliffene Ausdrucksweise und wenn es es mehr wird, dann auch gerne eine völlig andere Richtung der Verbalität.
*******018 Paar
357 Beiträge
Themenersteller 
Welche andere Richtung der Verbalität?
**********4Rgbg Mann
659 Beiträge
Dirty talk
*******018 Paar
357 Beiträge
Themenersteller 
ok, ich verstehe
"Worüber soll ich mit dir Liebe machen?"

"Womit hast Du denn Lust?" und

"Woher machst Du Liebe?"

"Liebst Du überhaupt oder machst du nur und wenn ja worüber?"

Kann man alles durchspielen, aber andere, die in der Zeit ein Buch lesen, nette Gespräche haben oder auch etwas wichtiges zu tun haben, sollte man in diesem Rahmen eher nicht infrage stellen.
**********sherr Mann
8 Beiträge
"Worüber soll ich mit Dir Liebe machen?"

Ich finde diesen Satz unglaublich schön, weil er uns anregt quer zu denken und - wie die Diskussion hier zeigt - auch viele Interpretationen zulässt.

So sehe ich für mich den Satz in 2 Teile zerlegbar:

1. "Worüber soll ich mit Dir"

Ist es nicht so, dass im Leben nicht alles zwingend gesagt oder auch geschrieben werden muss. Lachen, reden, mich freuen ... viele schöne Ergänzungen fallen mir da ein.

2. "Liebe machen"

Und ist es nicht gerade diese Form (als Art Überbegriff), die das Visier öffnet. Harten wie gefühlvollen Sex, Zärtlichkeiten ... eben alles was positive Emotionen auslösen kann.

Verknüpft man jetzt 1. und 2. miteinander ist es für mich die Aufforderung zum reden, sich gemeinsam freuen, weil für viele von uns gerade dieser Aspekt des menschlichen Zusammenseins so unendlich viele Emotionen beherbergen kann. Ein tolles Gespräch als Teil (Vorspiel) der Liebe.

Das ist das, was der Satz für mich persönlich transportiert. Die Frage nach den Themen / Dingen / Erlebnissen, die uns gemeinsam glühen lassen. Welche im Idealfall als eine Art Vorspiel der Beginn einer unglaublichen Reise darstellen können.

Am Ende muss das aber wohl jeder für sich selbst festlegen. Den Interpretationen sind - wie oben schon erwähnt - doch hier viele möglich.
*********e2024 Mann
5 Beiträge
Ich dachte das wir über das Zeitalter “Liebe machen” sprachlich hinaus sind. Oder ist das nur im umgangssprachlichen Bereich so?

Da Liebe ein Gefühl ist schließt sich, “machen” eigentlich für mich aus.

Ja ich weiß das das metaphorisch gemeint ist, trotzdem!

Es ist natürlich anregend und kann Liebe erzeugen, wenn man gute, anregende, bewegende und hoffentlich auch lustige Gespräche hat.

Mich selber spricht es eher an wenn wir gemeinsam lachen und freuen sowie wohlfühlen während wir sprechen.

Über Quantenmechanik/Physik kann man durchaus auch lachen. *haumichwech*

Ich mag Gespräche über das Leben und Theorien wie sich positives Leben entwickelt.

Damit kann man durchaus Liebe verstärken oder entwickeln, wenn das denn das Ziel des Gespräches ist.

Meine *my2cents*
*******018 Paar
357 Beiträge
Themenersteller 
interessante Wahrnehmung
*****888 Frau
9 Beiträge
Das Implizite dieser Frage ist wundervoll! - wenngleich etwas antiquiert anmutend.
Stellt es doch die Loslösung von der Einschränkung auf das Körperliche dar.
Lädt ein zu erspüren, über welche "Wege" /Kanäle ich als angesprochene Person erreicht werden möchte oder kann -
lädt ein zu erspüren, was mein Begehr ist - entweder etwas obsessiv - oder anbietend
durch das "... soll ich ... machen".
Dies allerdings liegt ja - im Sinne von Viktor Frankl - ganz in der Freiheit der angesprochenen Person, mit was sie in Resonanz gehen mag.

Je nach sexueller Neigung oder Persönlichkeit - diese Frage lässt viel Raum für Interpretation.
Allein deshalb stellt sie für mich eine Einladung zu einer wunderbaren Begegnung dar.
****mi Frau
3.152 Beiträge
JOY-Angels 
Hmm… habe gerade die Formulierung gelesen und spontan als Assoziation kam mir der Film „Der Vorleser“ in den Sinn… Halb klingt es wie der Ausspruch eines Lehrers(in) zu seinem Schüler(in)… vielleicht deshalb? Eine interessante, und liebevolle Aussage, ich mag es, und mit Liebe geht doch alles besser!😉
Es ist, ganz ohne offen zu legen, wie ich es interpretieren würde, einer der schönsten, beiläufig zu hörenden oder lesenden Sätze den ich mir auf einer kommerziellen virtuellen Erotikplattform vorstellen könnte. So viel wortmächtiger und bildgewaltiger als vögeln, ficken, Sex haben oder miteinander „Spaß haben“ in diesem Rahmen bei mir ankommen ..
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