Der letzte Wille, oder doch nicht?
Heute mal ein ernsthaftes Thema zum Nachdenken:Hallo ihr lieben ich habe vor einer Weile einen Artikel in der Zeit gelesen, zu dem es jetzt auch bei „Zeit Verbrechen“ den passendenden Podcast ( „Der Fluch des letzen Willens“ ) gibt, den ich übrigens auch generell sehr empfehlen kann.😉
Der Gedanke lässt mich nicht recht los, und ich denke immer mal wieder darüber nach, es geht kurz gesagt um aktive Sterbehilfe bei Demenz, hier die Kurzbeschreibung zur Podcastfolge:
„Sie möchte Sterbehilfe in Anspruch nehmen, wenn sie je an Demenz erkranken sollte. Das verfügt eine alte Frau. Dann erkrankt sie tatsächlich. Und sie wird getötet – obwohl sie ihre Meinung inzwischen geändert hat. Was ist der Wille einer Dementen wert?“
Natürlich spielten in diesem Fall noch einige Faktoren mit hinein, die man bei Interesse gerne nach hören oder lesen kann und der Fall ereignete sich auch in den Niederlanden, was aber jetzt nicht die entscheidende Rolle spielt.
Mir geht es eher um die generelle ethnische Frage, die Problematik die damit einher geht und was eure Meinung dazu ist:
Wenn sich ein Mensch im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten dazu entschließt im Falle einer Demenz von Sterbehilfe gebrauch zu machen, und dies schriftlich festhält, weil er Angst vor dem vergessen hat, dass es ihm dann schlecht geht, so das er sich entschließt ab einem bestimmten Punkt des Vergessens die Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen, und es passiert tatsächlich...
Er erkrankt an Demenz, vergisst mehr und mehr und kommt an jenen bestimmten Punkt, den er festgelegt hat, an dem er sterben möchte,
aber ihm geht es garnicht so schlecht, man kümmert sich, er ist ruhig und gelassen, hat Appetit, ist in sich ruhend und man hat nicht das Gefühl das es ihm schlecht geht, sollte man dann diesen Menschen euthanasieren?
Auch wenn der jetzige erkennbare Wille ein anderer wäre und auch wenn er vielleicht nicht mehr sprachlich dazu in der Lage wäre, dies zu artikulieren? In diesem Fall zählte nur der vorher festgelegte Wille….
Hat also der Wille eines dementen Menschen das gleiche Gewicht wie der eines Menschen, der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, oder zählt nur der vorher niedergeschriebene und festgelegte Wille?
Kann man das vorher überhaupt überblicken, bevor man tatsächlich in dieser Situation ist?
Ich weiß es ist ein schweres und sensibles Thema, aber ich hoffe ihr versteht das Dilemma…. Was wäre eure Meinung dazu?
Bitte bleibt fair wenn es unterschiedliche Ansichten gibt, ich freue mich auf eure Gedanken….
Nezumi