Es ging Eingangs ja um den Aspekt der ICH AG im Arbeitskontext.
In einem bürokratischen Rahmen kann man sich seelisch verletzen. Das fällt nicht immer auf und ist nicht überall als Verletzung angesehen.
Durch andauernden Stress (eigene Kapazität und Ressourcen unterliegen der Aufgabe dauerhaft) entstehen Krankheiten (Depressionen, Burn-Out...)
Habt ihr alles schon gehört klar, klingt nach "Blabla kennen wir schon"
Nehmen wir das ganze Mal in die physische Welt: Musiker verletzen sich bei der Arbeit. Den Bläsern platzen die Lippen, die Streicher bekommen Sehnenscheidenentzündungen...
Wer will da Musiker sein?
Blutige Mundstücke, schlafen mit Armschienen, damit man am nächsten Tag wieder arbeiten kann....
Kein Wunder, dass es immer weniger Instrumentalisten gibt! Und auch in der Musik schreitet die Digitalisierung voran.
Ich AG = Keine Berufsmusiker mehr
Wieder zurück zur Bürokratie. Menschen achten mehr auf sich selbst. Sie arbeiten nicht mehr 12 Stunden ohne Pause, weil sie wissen und merken, dass sie an ihre Grenzen stoßen.
Sie achten mehr auf sich selbst, ziehen ihr Wohl dem Jahresabschluss vor.
Das ist alles andere als wirtschaftlich auf den ersten Blick!
Schaut man sich allerdings die psychologischen Studien zur Belastung am Arbeitsplatz an (begonnen beim Hawthorne-Effekt), so stellt man fest, dass ein glücklicher Arbeitnehmer ein besserer Arbeitnehmer ist.
Unternehmen richten entsprechend ihre Strategie dahingehend aus.
In dem Buch "No rules rules" schreiben Erin Meyer und Reed Hastingsuber die Netflix-Kultur. Das Unternehmen schreibt keine Arbeitszeiten vor und auch keine Anzahl an Urlaubstagen. Jeder Mitarbeiter soll einfach sein Pensum schaffen und sich ausruhen wann immer er/sie/es Pause braucht.
Das Unternehmen hat eine Arbeitskultur, wie kein zweites, welches absolut auf Mitarbeiterzufriedenheit setzt...
Die Ich-AG -GenZ -GenGoogle...nennt es wie ihr wollt ist unaufhaltsam die Zukunft.
Wir können uns laut darüber beschweren, oder uns damit abfinden, dass unsere "Ära" vorbei ist, aber der Kulturwandel ist nicht aufzuhalten.
Kultur ist immer im Wandel und wir werden uns nicht wehren können. Es hilft nur Akzeptanz (akzeptieren heißt nicht automatisch gut finden).
Sich beschweren bringt höchstens etwas für die eigene Psyche (Psychohygiene) das war's dann aber auch.
Ich überlasse das Beschwerdetum gerne Waldorf und Statler. Die hatten es schon damals drauf über die Jugend zu schimpfen.