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Was ist Selbstlosigkeit?

Zitat von ******579:
Dabei gehöre ich dem ethischen Egoismus nicht an, da ich Ethik generell ablehne. Ich stimme Stirner aber in dem Punkt zu.

Der hatte mich anscheinend nicht kennengelernt....
Ich habe kein Mitleid mit Bettlern. Das klingt auf den ersten Blick echt scheiße...alle, mit denen ich mich unterhalten hatte, machen das entweder freiwillig, oder weil sie (eher in Hamburg) als "Bande" unterwegs sind.
Jede/r wählt seinen/ihren Weg im Grunde selbst und jede/r kann seinen/ihren Weg ändern. Da ich also weiß, dass niemand in Deutschland betteln müsste, haben diese Menschen anscheinend irgendwann den Weg so einschlagen "wollen".

Jeder wählt seinen Weg selbst. Ich gebe auch kein Geld, sondern Essen, Trinken, wärmende Sachen...
In Hamburg während eines heißen Sommertages frug eine Frau nach Trinken. Sie wirkte offenkundig dehydriert. Alle liefen an ihr vorbei. Ich kaufte ihr ein Getränk und habe sie fast in Panik versetzt.
Für mich war es logisch, dass "jemand" helfen müsste, damit die Frau nicht zusammenklappt. Ich habe das nicht gemacht, weil ich mich damit besser fühle, sondern weil es logisch ist, dass jemand trinken muss, bevor er zusammenklappt. Gut...vielleicht könnte man sagen "ich wollte nicht Schuld sein, dass die Frau stirbt" aber ich war ja auch nicht die einzige auf dem Bahnsteig. Die Security war auch schon auf dem Weg zu ihr. Die hatten ihr dann bestimmt auch etwas gegeben...nachdem sie sie abgeführt hatten...oder auch nicht...
Fakt ist: ich hatte dadurch weniger Geld und meine Bahn verpasst. Ich habe aus der Logik heraus gehandelt. Ich habe das nicht getan, weil ich Mitleid hatte.

Gelegentlich helfe ich, weil ich mir denke "ich würde in so einer Situation Hilfe haben wollen". Ist das dann ein "Nutzen" ist das Mitleid?
Ich habe seit 1.4. eine neue Arbeit. Da ich mich sehr schnell einarbeiten, habe ich letzte Woche eine Kollegin eingearbeitet, weil sich einfach niemand sonst im Büro war (alle im Home-Office).
Weil ich selbst aber noch eingearbeitet werde, bin ich extrem in Verzug geraten. Meine Hilfe hat mir geschadet. Ich denke auch nicht, dass ich dadurch "besser" dastehe, denn man hat mir bereits aufgrund meiner eigenen "niedrigen" Leistung Arbeit "weggenommen". Vielleicht werde ich deshalb noch rausgeschmissen...wer weiß das schon 🤷🏻‍♀️

Wenn man mich fragt, ob ich helfen kann, dann überprüfe ich, ob ich die Kapazitäten habe und dann helfe ich. Manchmal ist es, weil ich gerne möchte, dass mir im Gegenzug auch geholfen wird, manchmal ist es, damit ich mich besser fühle.
Meistens ist es nur, weil jemand mit signalisiert, dass Hilfe benötigt wird und ich habe schon mehrfach Schaden (teils massiven) genommen.
Warum ich das dann nicht lasse?
Weil ich nun einmal ich bin. Ich denke nicht, dass ich dadurch ins Himmelreich komme. Ich denke am ehesten (wenn überhaupt) daran, dass ich Hilfe haben wollen würde.
****lia Frau
1.060 Beiträge
Das ist Mitgefühl und Empathie. Aus Mitleid entsteht keine Hilfe für andere Menschen. Mitleid bremst einen selbst aus und bringt einen nicht zum helfen. Aber Mitgefühl und Empathie tun es. Das sind die wichtigsten Eigenschaften die ein Mensch haben kann.
Zitat von *******usi:
Zitat von ******579:
Dabei gehöre ich dem ethischen Egoismus nicht an, da ich Ethik generell ablehne. Ich stimme Stirner aber in dem Punkt zu.

Der hatte mich anscheinend nicht kennengelernt....
Ich habe kein Mitleid mit Bettlern. Das klingt auf den ersten Blick echt scheiße...alle, mit denen ich mich unterhalten hatte, machen das entweder freiwillig, oder weil sie (eher in Hamburg) als "Bande" unterwegs sind.
Jede/r wählt seinen/ihren Weg im Grunde selbst und jede/r kann seinen/ihren Weg ändern. Da ich also weiß, dass niemand in Deutschland betteln müsste, haben diese Menschen anscheinend irgendwann den Weg so einschlagen "wolle".

Mal abgesehen davon, dass das Zitat hier nicht passt, ist da kein Widerspruch. Wenn du keinen Nutzen davon ziehen kannst, einem Bettler Geld zu geben, dann wirst du es demnach eben nicht tun. Da gibt es eben verschiedene Gründe dies nicht zu tun. Wobei dein letzter Satz eben Recht menschenverachtend ist. Aber gut da reproduziert sich eben die bürgerliche Ideologie in der Arme ja eigentlich arm sein wollen. Aber das ist ein anderes Thema. Noch kurz zu dem Punkt mit "alle, mit denen ich" ist eben auch nur anekdotische Evidenz und damit eben kein Argument.

Jetzt zu deinem Fall mit der Frau und dem Wasser am Bahnhof. Logik selbst kann dir nicht sagen ob eine Handlung richtig oder falsch ist, dafür braucht es eben Moral und Empathie. Die Logik sagt nur, dass die Frau einen Kreislaufzusammenbruch bekommt, wenn sie nichts zu trinken bekommt. Ohne Empathie kannst du eben nicht erklären, wieso man ihr desswegen etwas zu trinken gehen muss und wieso gerade du dich verpflichtet sahst dies zu tun.

Gelegentlich helfe ich, weil ich mir denke "ich würde in so einer Situation Hilfe haben wollen

Das ist jetzt auch nicht anders als das Beispiel von mir mit dem Freund und dem Umzug. Du wünscht dir Verhältnisse in denen man dir hilft und glaubst daran, dass diese eintreten, wenn du deinen "Teil" dazu beiträgst. Wie das nun mit "jeder wählt seinen Weg selbst" zusammenpasst, keine Ahnung, aber sind halt eben die Widersprüche der Moderne.
Auch zu dem mit deiner Kollegin, das "besser darstehen" bezieht sich nicht auf die Gesellschaft, sondern eben erstmal auf einen selbst. Du hast für dich das richtige getan und dich damit dann besser gefühlt. Ob das Nachhinein dir was gebracht hat, ist eine andere Frage, aber kein Widerspruch.

Dein letzter Absatz ist eigentlich nur eine Wiederholung.
********ne68 Frau
1.395 Beiträge
Zitat von ****lia:
Das ist Mitgefühl und Empathie. Aus Mitleid entsteht keine Hilfe für andere Menschen. Mitleid bremst einen selbst aus und bringt einen nicht zum helfen. Aber Mitgefühl und Empathie tun es. Das sind die wichtigsten Eigenschaften die ein Mensch haben kann.

Ein sehr wichtiger Aspekt... denn Mitleid und Mitgefühl sind zwei völlig unterschiedliche Dinge und werden häufig in einen Topf geworfen.
Zitat von ******579:
Du wünscht dir Verhältnisse in denen man dir hilft und glaubst daran, dass diese eintreten, wenn du deinen "Teil" dazu beiträgst.

Das ist FALSCH!
Das hast du jetzt interpretiert. Ich helfe nicht in der Erwartung, dass andere mir helfen, sondern helfe, weil ich an deren Stelle Hilfe haben wollen würde.
Ich habe an jene, denen ich helfe keine Erwartungshaltung. Es sind oft auch nicht jene denen ich helfe, von denen ich Hilfe erhalte.
Wäre ich in der und der Situation würde ich mir Hilfe erhoffen, schließt nicht ein, dass ich Hilfe erwarte.

Interessant, wie man ein Bild zerpflücken kann, indem man nur teilweise zitiert...
Zitat von *******usi:
Zitat von ******579:
Du wünscht dir Verhältnisse in denen man dir hilft und glaubst daran, dass diese eintreten, wenn du deinen "Teil" dazu beiträgst.

Das ist FALSCH!
Das hast du jetzt interpretiert. Ich helfe nicht in der Erwartung, dass andere mir helfen, sondern helfe, weil ich an deren Stelle Hilfe haben wollen würde.
Ich habe an jene, denen ich helfe keine Erwartungshaltung. Es sind oft auch nicht jene denen ich helfe, von denen ich Hilfe erhalte.
Wäre ich in der und der Situation würde ich mir Hilfe erhoffen, schließt nicht ein, dass ich Hilfe erwarte.

Interessant, wie man ein Bild zerpflücken kann, indem man nur teilweise zitiert...

Das ist das eben letztendlich, du reflektierst dich in anderen und hättest in der Situation eben gerne Hilfe. Auch wenn "erhoffen" und "erwarten" zwei verschiedene Begriffe sind, gehen sie in solchen Situationen gerne Hand in Hand. Jemand der Hilfe braucht und dies auch kund tut, erwartet eben, dass man ihm hilft, von einzelnen Individuen erhofft man dann eben diese Hilfe. Bei einem Bettler sind dann das jene Personen die man fragt, aber in diesem fragen besteht eine Erwartungshaltung.

Kp wo ich hier etwas von dir zerpflückt haben soll.
********ne68 Frau
1.395 Beiträge
Zitat von *******usi:
Ich helfe nicht in der Erwartung, dass andere mir helfen, sondern helfe, weil ich an deren Stelle Hilfe haben wollen würde.

Eben und genau das ist Mitgefühl... ich fühle mich in den anderen, bin bei ihm und habe seine Realität im Blick.
Ich bin mit ihm auf Augenhöhe, weil ich darum weiß, dass ich, wäre ich in seiner Situation, genau diese Hilfe auch brauchen würde.
********ne68 Frau
1.395 Beiträge
Zitat von ******579:
Das ist das eben letztendlich, du reflektierst dich in anderen und hättest in der Situation eben gerne Hilfe. Auch wenn "erhoffen" und "erwarten" zwei verschiedene Begriffe sind, gehen sie in solchen Situationen gerne Hand in Hand.

Sehe ich nicht so.
Es gibt Situationen, von denen man weiß, dass man Hilfe brauchen wird.
Ob man sie bekommen wird, kann keiner vorhersehen. Ich kann 10 Personen in derselben Situation helfen und habe dennoch keine Garantie, dass mir, wenn ich in der Situation bin, auch jemand zur Seite stehen wird.
Trotzdem helfe ich, frei von Erwartungen an andere, schlicht und ergreifend weil ich eine Notwendigkeit sehe.
Zitat von ********ne68:
Sehe ich nicht so.
Es gibt Situationen, von denen man weiß, dass man Hilfe brauchen wird.
Ob man sie bekommen wird, kann keiner vorhersehen. Ich kann 10 Personen in derselben Situation helfen und habe dennoch keine Garantie, dass mir, wenn ich in der Situation bin, auch jemand zur Seite stehen wird.
Trotzdem helfe ich, frei von Erwartungen an andere, schlicht und ergreifend weil ich eine Notwendigkeit sehe.

Ich sprach nicht von Garantie und dass du frei von Erwartungen hier bist, halte ich für falsch. Auch wenn das ganze unterbewusst ist, besteht die Erwartung eben und da wir in einer Warentauschgesellschaft (Adorno) leben, ergibt sich dann eben auch das Verlangen, dass wenn man doch ganz vielen anderen geholfen hat, man doch selbst nun auch Hilfe bekommen müsste.
Zitat von ********ne68:
Zitat von *******usi:
Ich helfe nicht in der Erwartung, dass andere mir helfen, sondern helfe, weil ich an deren Stelle Hilfe haben wollen würde.

Eben und genau das ist Mitgefühl... ich fühle mich in den anderen, bin bei ihm und habe seine Realität im Blick.
Ich bin mit ihm auf Augenhöhe, weil ich darum weiß, dass ich, wäre ich in seiner Situation, genau diese Hilfe auch brauchen würde.

Nein das ergibt sich aus dem Mitleid. Mitgefühl ish Verständnis für das Leid einer anderen Person. Mitleid ist dieses Leid mitzufühlen. In der Situation bist du im Mitleid und da bin ich auch wieder bei Stirner. Du siehst eine Person die leidet (wie auch immer das Leid aussieht), reflektierst dich in ihr, leidest daher mit ihr und hilfst ihr um dein leid zu lindern.
********ne68 Frau
1.395 Beiträge
Zitat von ******579:
dass wenn man doch ganz vielen anderen geholfen hat, man doch selbst nun auch Hilfe bekommen müsste.

Nicht "müsste", denn damit fordere ich mit meiner eigenen Hilfe ja die Hilfe anderer ein.
Also dürfte ich immer nur dann helfen, wenn ich mir sicher sein kann, dass ich selbst diese Hilfe auch erhalte.
Mag sein, dass viele Menschen in unserer Warentauschgesellschaft so denken... schade eigentlich...
Zitat von ******579:
Zitat von *******usi:
Zitat von ******579:
Du wünscht dir Verhältnisse in denen man dir hilft und glaubst daran, dass diese eintreten, wenn du deinen "Teil" dazu beiträgst.

Das ist FALSCH!
Das hast du jetzt interpretiert. Ich helfe nicht in der Erwartung, dass andere mir helfen, sondern helfe, weil ich an deren Stelle Hilfe haben wollen würde.
Ich habe an jene, denen ich helfe keine Erwartungshaltung. Es sind oft auch nicht jene denen ich helfe, von denen ich Hilfe erhalte.
Wäre ich in der und der Situation würde ich mir Hilfe erhoffen, schließt nicht ein, dass ich Hilfe erwarte.

Interessant, wie man ein Bild zerpflücken kann, indem man nur teilweise zitiert...

Das ist das eben letztendlich, du reflektierst dich in anderen und hättest in der Situation eben gerne Hilfe. Auch wenn "erhoffen" und "erwarten" zwei verschiedene Begriffe sind, gehen sie in solchen Situationen gerne Hand in Hand.

Ich finde es extrem vermessen von dir, mich psychologisch anhand eines Posts analysieren zu wollen.
Wie ich mich reflektierte, kannst du nicht wissen! Du unterstellst das einfach nur, weil es offenkundig deine Erwartungshaltung ist.

Du liest meine Beiträge mit deinen Erwartungshaltungen. Nicht mit MEINEN. Anscheinend haben wir hier unterschiedliche Einstellungen und können keinen gedanklichen Konsens erreichen.
Zitat von ********ne68:
Zitat von ******579:
dass wenn man doch ganz vielen anderen geholfen hat, man doch selbst nun auch Hilfe bekommen müsste.

Nicht "müsste", denn damit fordere ich mit meiner eigenen Hilfe ja die Hilfe anderer ein.
Also dürfte ich immer nur dann helfen, wenn ich mir sicher sein kann, dass ich selbst diese Hilfe auch erhalte.
Mag sein, dass viele Menschen in unserer Warentauschgesellschaft so denken... schade eigentlich...

Da bin ich ganz bei @********ne68 !
Zitat von ********ne68:
Zitat von ******579:
dass wenn man doch ganz vielen anderen geholfen hat, man doch selbst nun auch Hilfe bekommen müsste.

Nicht "müsste", denn damit fordere ich mit meiner eigenen Hilfe ja die Hilfe anderer ein.
Also dürfte ich immer nur dann helfen, wenn ich mir sicher sein kann, dass ich selbst diese Hilfe auch erhalte.
Mag sein, dass viele Menschen in unserer Warentauschgesellschaft so denken... schade eigentlich...

Doch müsste, auch weil Konjunktiv, schließlich trifft das ja eigentlich nicht zu. Der hilflose ist eben in einer Situation in der er in seinem Dasein nur fordern kann, keine Mittel hat diese Hilfe durchzusetzen. Hätte er keine Erwartung, dass ihm jemand hilft, würde er auch niemanden fragen. Das ist bspw auch einer der Gründe warum Männer häufiger obdachlos werden, weil sie her glauben, sie müssten alles im Leben alleine machen und damit eher Produkt einer Atomarisierung der Gesellschaft sind, deswegen fragen sie weniger nach Hilfe als bspw Frauen, die eher von Armut bedroht sind als bspw Männer.
Aber zurück zum Thema. Von dürfen spreche ich nicht, wie gesagt, ich lehne Ethik. Wem du hilfst oder nicht, ist erstmal deine Sache und ob die Hilfe dann auch erwidert wird dein Pech.

Nicht viele Menschen, sondern alle die in ihr erzogen wurden. Das ist eben die Sache mit Ideologie, man verinnerlicht sie so sehr, dass man vergisst, dass sie eigentlich da ist.
********ne68 Frau
1.395 Beiträge
@******579

Zum Thema Mitleid und Mitgefühl frage Menschen in (oftmals nur für uns) schwierigen Lebenssituationen.
Sie bekommen Mitleid frei Haus geliefert... ungefragt... und wollen es meist gar nicht.
Denn Mitleid vermittelt immer, dass das Leben dessen, der in unseren Augen leidet weniger lebenswert ist als das eigene. Mit Mitleid werten wir lediglich unser eigenes Leben auf.
Zitat von *******usi:
Zitat von ******579:
Zitat von *******usi:
Zitat von ******579:
Du wünscht dir Verhältnisse in denen man dir hilft und glaubst daran, dass diese eintreten, wenn du deinen "Teil" dazu beiträgst.

Das ist FALSCH!
Das hast du jetzt interpretiert. Ich helfe nicht in der Erwartung, dass andere mir helfen, sondern helfe, weil ich an deren Stelle Hilfe haben wollen würde.
Ich habe an jene, denen ich helfe keine Erwartungshaltung. Es sind oft auch nicht jene denen ich helfe, von denen ich Hilfe erhalte.
Wäre ich in der und der Situation würde ich mir Hilfe erhoffen, schließt nicht ein, dass ich Hilfe erwarte.

Interessant, wie man ein Bild zerpflücken kann, indem man nur teilweise zitiert...

Das ist das eben letztendlich, du reflektierst dich in anderen und hättest in der Situation eben gerne Hilfe. Auch wenn "erhoffen" und "erwarten" zwei verschiedene Begriffe sind, gehen sie in solchen Situationen gerne Hand in Hand.

Ich finde es extrem vermessen von dir, mich psychologisch anhand eines Posts analysieren zu wollen.
Wie ich mich reflektierte, kannst du nicht wissen! Du unterstellst das einfach nur, weil es offenkundig deine Erwartungshaltung ist.

Du liest meine Beiträge mit deinen Erwartungshaltungen. Nicht mit MEINEN. Anscheinend haben wir hier unterschiedliche Einstellungen und können keinen gedanklichen Konsens erreichen.

Das ist nicht meine Erwartung, sondern eben das was Hegel bereits schon dargelegt hat. Jeder reflektiert sich in andere, ich auch. Dadurch dass man sich in anderen dann nicht wiederfindet kommt es eben zu Konflikten, was eben die Dialektik ziwschen Herrscher und Knecht ist.

Und ja ich analysiere hier eben auch die Hintergründe von Aussagen, da auch die Aussage selbst nicht im luftleeren Raum steht, sondern eben Produkt von Ideologie ist und die gilt es dann zu kritisieren.
Zitat von ********ne68:
@******579

Zum Thema Mitleid und Mitgefühl frage Menschen in (oftmals nur für uns) schwierigen Lebenssituationen.
Sie bekommen Mitleid frei Haus geliefert... ungefragt... und wollen es meist gar nicht.
Denn Mitleid vermittelt immer, dass das Leben dessen, der in unseren Augen leidet weniger lebenswert ist als das eigene. Mit Mitleid werten wir lediglich unser eigenes Leben auf.

Natürlich macht Mitleid das, darum geben Menschen Bettlern ja auch lieber Kleingeld, als sich zu fragen, warum diese Menschen überhaupt in der Situation sind. Dass wird dann versucht mit bürgerlichen Quatsch wegzurationalisieren à la "die sind selber schuld" oder "die haben das ja eigentlich verdient". Dass Armut generell Produkt der staatlichen Allokation über das Eigentumsrecht, speziell Privateigentumsrecht ist, möchte man nicht wissen, schließlich hängt man lieber dem bürgerlichen Traum mit seinen Glücksversprechungen an, da stört dann der "Penner" einfach nur.
****lia Frau
1.060 Beiträge
Zitat von ******579:
Zitat von ********ne68:
Zitat von *******usi:
Ich helfe nicht in der Erwartung, dass andere mir helfen, sondern helfe, weil ich an deren Stelle Hilfe haben wollen würde.

Eben und genau das ist Mitgefühl... ich fühle mich in den anderen, bin bei ihm und habe seine Realität im Blick.
Ich bin mit ihm auf Augenhöhe, weil ich darum weiß, dass ich, wäre ich in seiner Situation, genau diese Hilfe auch brauchen würde.

Nein das ergibt sich aus dem Mitleid. Mitgefühl ish Verständnis für das Leid einer anderen Person. Mitleid ist dieses Leid mitzufühlen. In der Situation bist du im Mitleid und da bin ich auch wieder bei Stirner. Du siehst eine Person die leidet (wie auch immer das Leid aussieht), reflektierst dich in ihr, leidest daher mit ihr und hilfst ihr um dein leid zu lindern.


Das ist falsch. Du bringst die einzelnen Begriffe durcheinander und interpretierst sie falsch.
@****lia

Wo denn? Mitleid sagt es ja schon selbst, man leidet mit einer Person, obwohl man eigentlich nicht in der Position ist zu leiden, aber aufgrund von Empathie sich selbst in der Situation sieht.
*********vibus Mann
1.020 Beiträge
Die Meinungsverschiedenheit wird sich nicht lösen lassen. Wer einer kapitalistischen Weltsicht verhaftet ist, sieht die Welt unter dem Aspekt des Tauschwerts. Ich tausche gegenüber dem Bettler Geld gegen ein besseres Gefühl. Jede Handlung dient unter dem Gesichtspunkt des Tausches irgendwie (zumindest subjektiv) der Profitmaximierung. Da ist dann für Altruismus kein Platz.


Wer dagegen eine mehr ethisch geprägte Sicht auf die Welt hat, denkt in moralischen Kategorien, entscheidet danach, ob eine Handlung „gut“ oder „schlecht“ ist. Die christliche Ethik bewertet etwa Nächstenliebe und Hilfe für Schwächere als „gut“. Der (kapitalistische) Tauschgedanke dagegen spielt für die christliche Ethik keine Rolle.
****Dr Mann
1.531 Beiträge
Zitat von *********vibus:
Der (kapitalistische) Tauschgedanke dagegen spielt für die christliche Ethik keine Rolle.
Interessanter Punkt. Ich will gar nicht auf das Thema "Ablass" zu sprechen kommen (das waren glaube ich auch Christen, oder?), aber dass man Gutes tut und überhaupt gottgefällig lebt, um sich seinen Platz im Himmel zu sichern, ist ja nun nicht so weit entfernt von einem "quid pro quo".
@*********vibus

Das stimmt so nicht. Mal abgesehen davon, dass Ethik die Wissenschaft von Moral ist die den Anspruch hat, herrschende Moral zu sein, kann man sich nicht einfach so lossagen von der kapitalistischen Gesellschaft.
"Nicht das Bewusstsein beeinflusst das Leben, sondern das Leben das Bewusstsein"
Karl Marx in die deutsche Ideologie

Die christliche Moral ist eine Moral aus dem Jammertal wie Religion eben selbst, aber auch eine Moral des Mitleids. Sie selbst verspricht eben das Himmelreich um so nichts am bestehenden ändern zu müssen, da man am bestehenden in einer Ohnmacht ist, im Glaube nur die Eschatologie könne Abhilfe verschaffen. Der christliche Moralismus ist der Moralismus des Guten und Frommen, der sein Handeln darin sieht, dass Menschen nur durch diese christliche Moral erlöst werden können. Dahinter steht eben ein Tauschgedanke: handle gut und du kommst in den Himmel, handle schlecht und du kommst in die Hölle. Der Christ sorgt sich dahingehend eben nur um sein Seelenheil um so aus dem Elend der materiellen Welt entfliehen zu können.
****lia Frau
1.060 Beiträge
Zitat von ******579:
@****lia

Wo denn? Mitleid sagt es ja schon selbst, man leidet mit einer Person, obwohl man eigentlich nicht in der Position ist zu leiden, aber aufgrund von Empathie sich selbst in der Situation sieht.

Für dich ist Mitleid und Mitgefühl dasselbe. Dazwischen liegen aber Welten. Wenn jemand Mitleid empfindet, handelt er/sie anders als beim Gefühl von Mitgefühl.
@****lia

Keine Ahnung wo ich das geschrieben haben soll. Weiter oben schreibe ich sogar, dass das 2 verschiedene Begriffe sind, dass der Drang zur Spende nicht Mitgefühl sondern Mitleid ist.
@****Dr

Man könnte sogar noch weiter gehen:

Fukuyama beschreibt, dass der Kapitalismus nicht grundlos im Westen entstanden ist und dass einer der Faktoren hierfür die protestantische Arbeitsethik (Weber) ist. Damit hat er nicht ganz unrecht, auch wenn der Hauptpunkt eher der christliche Seelengedanke ist der zur Entstehung der Menschenrechte geführt hat, aber das ist ein anderes Thema.
Die protestantische Arbeitsethik sagt, dass man nur in den Himmel kommt, wenn man hart arbeitet. Da aber niemand weiß, wie hart man denn nun arbeiten muss, damit das ausreicht, arbeitet man eben viel mehr, mehr als eigentlich möglich ist. Für eine Gesellschaft in der Arbeiter ca 2/3 vom Tag in der Fabrik waren, ist diese Ethik eben Recht geschickt.
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