Das Orthogravieh

Mich würde interessieren, worin ihr den Wert des orthographisch korrekten Textverfassens seht, und wie ihr reagiert, wenn die Fehlerzahl über eine akzeptable Menge an Tippfehlern hinausgeht.

Haben Rechtschreibung und Erotik mehr miteinander zu tun, als man vermuten mag?

Vielleicht hat jemand Lust, seine bzw. ihre Gedanken zu teilen.

Also für mich (bin Lehrer) hat eine korrekte Rechtschreibung einen hohen Stellenwert! Damit meine ich keine Tippfehler, die mir auch ständig passieren, sondern wirkliche Fehler bei typischen Fehlerquellen.

Es hat für mich etwas mit Respekt und Wertschätzung zu tun, dass man sich Mühe gibt, seinen Text nochmal durchliest und ggf verbessert. Das biete und erwarte ich im Kontakt und wer das nicht leisten möchte oder kann, der passt nicht zu mir in den Werten. Deshalb ist es dann auch mit der Erotik nix.

Hirmit ser großes dankeschön für di vile ablenkung. Ser pasend für dises somerweter.
Vileicht wäre ich dises fi jetzt öfters fütern. Endlich inteligente spile für unterforderte gehirnzelen.

PFANTASSTISCH - HIMMELIG - SAPIOSEKSUELLE!!!

wi wäre es wen wir hir mal einen tag nur nach orthograviehschen regeln schreiben

Gibt es so was auch in vegetarisch? Frage für eine Freundin.

Inhalt geht vor Form. Schliesslich gibt es mehr als genug Legasthenie- Geplagte. Wenn allerdings Form UND Inhalt unterirdisch korrelieren, bin ich raus. Ebenso, wenn hochemotional "argumentiert" wird.
Mit einem alten Schulkameraden, der in den USA lebt, chatte ich regelmaessig im Originalton Sued, also auf schwaebisch. Da spielt die gewohnte Ortographie eine nur untergeordnete Rolle. Zur Verwirrung der garantiert mitlesenden CIA schreiben wir das Kauderwelsch dann noch ohne
Punkt und Komma. Manchmal brauche selbst ich mehrere Anlaeufe, bis sich der Sinn erschliesst. ABEGAXELHOTAELEFELEGKAUFTONDRNOCHGODRANTANGEONDVRLANGDAHBONDABIXEL...
Wers korrekt transcriber, wird ansatzlos in die Kryptoabteilung der CiAiEi aufgenommen !

Eine vielbeachtete Studie hat gezeigt, dass die Reihenfolge der Buchstaben in einem Wort nur eine untergeordnete Rolle spielt. Unser Hirn sortiert sich das fix zurecht. Auch fehlende Buchstaben und Interpunktion sind in der Regel kein Problem. Nur so ist ueberhaupt schnelles Querlesen moeglich.

Ich habe seit Jahren an meiner Ausfahrt das gelbe Schild
FREIHEIT
AUSHALTEN !

Den Dreher bemerkt einer von hundert sofort.
Der Rest parkt woanders....

Das ortografi darf dan eben nur buchstaben bekomen … und geflegte streicheleinheiten.
Dan dürfte es fungsionirn tun … Ups, das prinzip schreiben nach hören ist gerade durchgekomen. Ich verspreche es hoch und heilig - ni wider!

Das kommt drauf an. Wenn klar erkennbar ist, dass jemand noch nicht allzu lange in Deutschland lebt bzw. hier nicht aufgewachsen ist, sehe ich über die Fehler hinweg.
Anders bei Muttersprachlern. Da erlischt mein Interesse sehr schnell, wenn zu viele Fehler im Text sind. Und ja, ich meine damit auch Tippfehler. Natürlich sind mal welche drin im Text und natürlich übersieht man den einen oder anderen Tippfehler beim Korrektur lesen. Aber wenn ersichtlich ist, dass die Nachricht an mich einfach nur hingerotzt wurde, ist diese Person irgendwie raus.
Kann ich nichts für, ist nun mal so.

Unbedingt … oder auch rein gar nichts!

Die Schreiber (wer, verrate ich nicht) haben heute ein wenig zu dolle gefeiert, ja, schon vor dem Wochenende. Mit dem vielen Alkohol sind ihnen die Vokale abhanden gekommen. S knntn nr nch llln. (Im nüchternen Zustand hieße es: Sie konnten nur noch lallen.)

Vl Spß bm Lsn. Wr httn hn bm Schrbn.

r flstrt hr ns hr: ch wrd dch fckn! ch htt jtzt zmlch Lst drf. D fs Btt gbgt. Gl! Rck hch nd Schwnz rn.“
Dch s wr ncht nvrstndn. S lgt sch f dn Rckn, hb d Bn hch nd sprzt s. „rst lckn!“ hr fcht Splt sh s vrlcknd s, r msst nfch hrm Wnsch nchkmmn. Mt brtr Zng strch r rst lnks nd rchts vn ntn nch bn, stpst bd Ml lcht f d kln Hb, gng wdr z hrr ffnng nch ntn, fhr dnn mt sptzr Zng zwschn den Schmlppn bs ntr d Hb, m d Prl fzwckn. Wdr hnntr, m sch mt dr Zng tf n s z vrsnkn. Mmh, w hr Glht schmckt!
r wllt ncht mhr wrtn. Hnn mt snm Schwnz, mt tfn, lngsmn Stßn. Sn Schwnz war drn, nr nch r. S scht hn n, lstrn nd ffrdrnd. „Kmm, n ls!“
nd r km, nfhltsm nd lt.


Und unser Gehirn ist so flexibel, das zu verstehen, deutsch als Muttersprache vorausgesetzt.
Und mich bitte nicht angreifen oder kritisieren, dass das ein sexuell „angehauchter“ Text ist … wir sind bei joy …

Für mich hat das gar nicht so sehr mit Erotik zu tun, sondern mit Sinn für Sprache, ich mag das Spiel mit Worten und eine gute Ausdrucksweise, das Jonglieren mit Worten und gepflegter Wortwitz machen mir einfach Spaß.

Wenn ich in der Hinsicht getriggert werde, plus durch interessante Themenwahl, dann ist das eine gute Basis dafür, Gefallen an meinem Gegenüber zu finden.

Mag sein dass das unfair ist gegenüber Legasthenie-geplagten, aber wenn jemand konsequent das und dass falsch verwendet, stolpere ich darüber beim Lesen und verliere die Lust .

An die letzte Rechtschreib-Reform hab ich mich bis heute nicht gewöhnt - vieles gefiel mir früher besser.

Das ist die Hauptsache.



Also entweder ist mein Hirn nicht flexibel genug oder mir fehlt das entscheidende Vokabular. Aber ich hatte stellenweise erheblich Mühe und habe - glaube ich - auch nicht alles genau verstanden. Und was Sexuelles kam bei mir nicht an (was möglicherweise nicht an der Geschichte lag).

Die Unterscheidung zwischen das und dass ist nicht jedem gegeben. Ich kenne sehr viele wahnsinnig schlaue Menschen, die dass nicht korrekt hinkriegen. Ist eine der vielen Hinterhaeltigkeiten der deutschen Sprache, die Non-Aboriginies ewig stolpern laesst. Davon wuerde ich mich nicht abschrecken lassen, wenn der Rest, insbesondere inhaltlich, passt.

Die Rechtschreibreform hat nichts mit Gefallen zu tun.

Meine Wenigkeit findet diese als absolut inkonsequent. Häufige Fehlerquellen (z.B. eben dieses das/dass, Substantivierungen=Nominalisierungen, Getrennt- und Zusammenschreibungen, Bindestriche bei zusammengesetzten Nomen etc. pp.) wurden entweder nicht in Angriff genommen oder im Regelwerk noch undurchsichtiger gestaltet.
Genauso lächerlich waren manche orthographische „Spitzfindigkeiten“ wie Tunfisch, Majonäse, Portmonee, die z.T. schnell wieder rückgängig gemacht wurden. Dieses Hin und Her bei den einzelnen Buchstabenabfolgen und auch bei den grammatikalischen Regeln, also die Reform der Reform, trug genauso wenig zur Akzeptanz bei.

Ein weiterer fehlgeschlagene Versuch der deutschen Theoretiker …
Aber wir vorhin schon gesagt, eine sehr persönliche Meinung einer einzelnen Wenigkeit.

Die schlimmste Fehlentwicklung der letzten Jahre ist darin zu sehen, dass die Kinder vielerorts ganz zu Anfang angehalten wurden, so zu schreiben, wie sie hoeren. Eine ganze Generation Kinder quaelt sich nun das ganze Leben mit dem Ortogravieh. Weil ein paar wohlmeinende Paedagogen eine Hauptregel des Lebens und Lernens straeflich vernachlaessigt haben : Wie man's anfaengt, muss man's treiben....

@****ksy , das waren nicht die Pädagogen an der Quelle, das waren genau solche Theoretiker wie bei der Rechtschreibreform …

Die Pädagogen an der Quelle wurden durch schulischen Erlass verpflichtet, dieses „Verbrechen“ an den Kindern auszuüben. Wer als Lehrer an einer weiterführenden Schule zum Verstehen eines solchen Satzes/Textes erst mal für sich laut vorlesen musste, weiß um dieses Problem.
Also bitte nicht die „Pädagogen“ als Berufsgruppe pauschalisieren … auch wenn du sie auf „ein paar“ eingrenzt. Es waren keine Pädagogen …

Mitgefangen, mitgehangen. Sie haben diesen Schwachsinn wider besseren Wissens mitgemacht. Schuldig im Sinne der Anklage.

Genaugenommen waren die Rechtschreib-Theoretiker:innen sogar vehemente Gegner:innen der Idee vom lautgetreuen Schreiben. Das übrigens hat aus der ganzen Schaar der hier am Pranger Stehenden nur ein einzelner mit wenigen Sympathisierenden sich ausgedacht. Dieser hatte dummerweise einen guten Draht zu einigen Landeskultusministerien, die ihm den Schrott abgekauft haben. In Baden-Württemberg blieben wir beispielsweise verschont davon.

Ich sagte nicht „die selben“ , sondern „genau solche“. Es waren Theoretiker in ihren Eigenschaften, aber nicht die selben Menschen in Person.

Und ich lebe nicht in BaWü … ich kann nur für mein Land sprechen.
Ich lebe in Sa-A. Hier entschieden die einzelnen Schulen über “Schreiben nach Hören“. Da darf man einzelnen Pädagogen die Schuld anlasten, heutzutage.

Das geht mir genauso. Es mögen Vorurteile sein. Aber wenn die Form schon mangelhaft ist, fehlt mir vielfach das Interesse, mich mit den Inhalten überhaupt zu beschäftigten.

Die Rechtschreibschwäche Weniger ist keine Entschuldigung für die Masse der hinreichend Befähigten, sich etwas Mühe beim Schreiben zu geben. Mogeln sich in einen erkennbar durchdachten und überlegt formulierten Text einige Fehler ein, stört das wohl niemand. Erkenne ich allerdings, dass der/die AbsenderIn nur schnell ihr Statement abkotzen will und keine Rücksicht auf die Mühe beim Lesenden nimmt, bin ich verstimmt.
Das reiht sich ein in grobe Unpünktlichkeit, ungepflegtes Äußeres, unterlassene Mühe, Unhöflichkeit - ich fühle mich nicht vollständig wertgeschätzt.
Dass manche Menschen einzelne Nachlässigkeiten durch sprühenden Charme oder sonstige Qualitäten kompensieren können, bestätigt nur diese (meine) Regel.
Pedantisches Pochen auf absolute Fehlerlosigkeit hingegen ist peinlicher Snobismus.

Korrekte Orthografie macht noch keinen guten Menschen!

Fatal finde ich es nur dann, wenn glühende Verfechter von Sapio und deshalb entsprechend Vielschreiber hier peinlichste Rechtschreibfehler machen, sich gleichzeitig aber vermeintlich über andere erheben und mit dem nackten Finger auf Wunden tippen, die bei ihnen selbst eitrige Entzündungen hervorrufen könnten ... doppelt peinlich!

Also mit das/dass habe ich auch meine Probleme, weshalb mich Rechtschreibfehler in kleiner Anzahl noch nicht stören.
Leider geben sich aber einige tatsächlich keine Mühe mit ihren Texten und sind für mich dann einfach nur noch nervig.
Wer keine Lust auf ein ordentliches Erscheinen im Chat/Forum/Profil hat, sollte es lieber ganz lassen.

So sehe ich das auch,
… lustig ich hatte gerade eine ähnliches Thema unter einem Post, bei dem es um Rechtschreibung ging…

Meine Antwort:

Was nützt einem die beste Rechtschreibung, wenn die gesagten Worte belanglos sind? Das hat leider wenig mit Intelligenz, zu tun und ( darauf zu pochen ) wirkt leider eher verbohrt und kleinbürgerlich…

Viel mehr ist es der Inhalt, die Schlagfertigkeit, die Fähigkeit auch mal über sich selber lachen zu können, dass was er sagt und tut, genau das, was einen Menschen abziehend, sympathisch und intelligent macht. Zitat Ende.

Bei mir zählt ganz klar der Inhalt mehr als die Äußere Form, und das nicht nur beim Schreiben sondern generell beim Mensch, auch da gilt, was nützt die schönste Hülle wenn sie leer ist….

Ich selbst mache den ein oder anderen Fehler, gebe mir aber Mühe verständlich und übersichtlich zu schreiben und das wünsche ich mir auch von meinem Gegenüber.

Worauf ich ziemlich allergisch reagiere sind allerdings Leute die keine Argumente mehr haben und denken, auf eine falsche Rechtschreibung zu verweisen würde gleichsam den Inhalt der gemachten
Aussage jegliche Glaubwürdigkeit berauben...
Die denken sie hätten damit DAS Totschlag-Argument schlechthin gefunden…. Zum Glück gibt es das bei den Sapios sehr selten, was ich sehr angenehm finde….

Tippfehler sind bei mir pardoniert; Rechtschreibfehler kippen aber auf der Stelle jedes libidonöse Gefühl, da verengt sich doch die Pupille und das Herz…