„Wenn ich einen Menschen mag dann höre ich ihm gerne zu, ich habe dann viele Fragen, möchte gerne wissen was er tut und das er mich so an seinem Alltag „teilhaben“ lässt… fehlt diese Bereitschaft, fehlt auch mir etwas….
Es ist natürlich auch schön wenn man selbst Fragen gestellt bekommt, denn dadurch spürt man einfach das Interesse des anderen….
Zum Beispiel die einfache Frage
„Wie geht es dir“ kann gleichzeitig tröstend, anteilnehmend, ehrlich, und wichtig sein…
Vor allem wenn man sich so nahe steht und vertraut, dass man diese wirklich ehrlich beantworten kann, ohne das ausweichende „muss ja“ oder das Gefühl jemanden mit einer ehrlichen Antwort zu vertreiben oder unnötig zu belasten, gerade wenn es momentan vielleicht besser sein könnte…
Man möchte ja nicht jammern aber jemanden zu haben mit dem man nicht nur die unbeschwerten und schönen Dinge, sondern auch die eigenen Sorgen teilen kann ist einfach Gold wert…. ❤️
Das sind leider beides Eigenschaften, die oft verschwunden sind. Wahres Interesse zeigen, sich eben nicht mit einer nichtssagenden Standardformel abspeisen zu lassen. Aber eben auch nicht denken, dass die eigenen Befindlichkeiten den Gesprächspartner belasten könnten. Das wird dann eine Self-fulfilling prophecy.
Das ist manchmal für beide Gesprächsteilnehmer mühsam, aber im Endeffekt fruchtbar! Es zeigt Interesse und ein gewisses Maß an Einfühlsamkeit, wenn nicht direkt wieder die eigene Person als Beispiel für die Situation des anderen nach vorne geschoben wird. Denn Sätze wie "Ja, ich verstehe Dich so sehr! Als ich in so einer Situation war und das und das gemacht habe, da habe ich..." zeigen eben kein Einfühlungsvermögen, sondern nur, dass die eigenen Gedanken und Denkweisen so Ich-bezogen sind, dass man gar nicht auf die Idee kommt, dass den anderen dieses Beispiel Null interessiert, weil es keinerlei Ansatz für die eigene Situation gibt. Das sind die Leute, die dann verstummen oder sich abwenden, weil das Gesagte keinen Wiederhall findet.
Und so sind wir wieder bei der Anfangsfrage...