Kunst kommt von koennen. Viele Menschen koennen mit Kunst wenig anfangen. Weder passiv noch aktiv. Dabei ist es ganz einfach.
Ein Kunstwerk beruehrt, kitzelt das Hirn, kinkt Deine Seele....oder eben nicht.
Dabei ist es voellig unerheblich, um welche Art Kunstwerk es sich handelt. Und wer es geschaffen hat. Mensch, Tier, Maschine oder Mutter Natur.
Es steht immer fuer sich, ist vergaenglich und hat seine Zeit.
Als KuenstlerIn ist man in diesem Spannungsfeld der aktive Teil, der die Pole aufbaut und im besten Fall den Strom anmacht.
Und dann einfach fasziniert zuschaut, wie sich bei den Kunstsinnigen die feinen Haerchen aufstellen. Im schlimmsten Falle die Fussnaegel, aber auch das ist oft eine durchaus erwuenschte Reaktion.
Seit ich Kunst mache, schaetze ich die Arbeit am Werk realistischer und hoeher ein. Es ist oft echte ausdauernde Knochenarbeit , die man dem fertigen Werk spaeter meist nicht ansieht.
Von der geistigen Arbeit und den unzaehligen Anlaeufen und verworfenen Entwuerfen ganz zu schweigen.
Beim Nachbauen / Nachmalen von existenten Werken
beruehmter Kunstschaffender kommt noch ein Effekt dazu, den ich bis dato nicht kannte : Tiefere Einsicht in dessen Gedankenwelt.
Beim Nachbau des beruehmten Fahrrad-Rades auf Barhocker von Marcel Duchamps raetselte ich ewig ueber den tieferen Sinn der Installation.
Duchamps hat darueber nie etwas gesagt.
Irgendwann fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen : Es ist eine stark abstrahierte Skulptur des altaegyptischen Sonnengottes Ra.
Dieser wird gerne mit der Sonnenscheibe zwischen den Hoernern dargestellt und stuetzt sich insgesamt auf 4 Punkten, naemlich zwei Beinen, Szepter und Schwanz am Boden ab.
Mag ein bisschen weit hergeholt erscheinen,
mich kinkt die Skulptur noch immer jedes Mal, wenn ich sie sehe. Einen kleinen Jungen uebrigens auch. Er zwingt seinen Vater, ihn jeden Sonntag mit dem Rad herzubegleiten, um dann damit zu spielen und den Barhocker mit glatten schwarzen Steinen zu verzieren....
Kunst kann.... alles veraendern.