Promiskuität und Moral
Hallo Zusammen! Ich war jetzt längere Zeit im Joyclub eher inaktiv bzw. passiv unterwegs. So langsam ist mir aber mal nach einem Austausch, der nicht auf konkrete Treffen hinausläuft, sondern nur des Austausches halber angeregt wird. Daher bin ich auf die Idee gekommen eine Serie von provokanten, polemischen oder eines meiner persönlichen Neugier geschuldeten Fragestellung in diese Runde zu werfen.
@****ns: Bitte dieses nicht als Spam werten. Sollte ich hier etwas strukturierter Vorgehen, bitte per PM melden, ich korrigiere es dann entsprechend.
Zu mir kurz ein paar Zeilen, bevor in medias res gehe: Das wesentliche könnt Ihr meinem Profil entnehmen (bei Fragen gerne ne PM). Ergänzen möchte ich in dieser Runde, dass nicht jede Fragestellung auf mich, meine Vorlieben oder Ziele zurückzuführen ist. Entsprechende Rückschlüsse könnten auch für die Themen eine toxische Wirkung habe. Ich neige dazu zu provozieren. Dieses darf man nicht als eine despektierliche Haltung interpretieren. Es ist vielmehr ein erlerntes Verhaltensmuster mit dem ich gerne "etwas mehr" aus meinem Gegenüber heraus kitzeln will. Ich halte diesen Hinweis gerade im Zeitalter des digitalen Umbruchs, wo sich auch die Kommunikationssysteme -- meiner Meinung nach -- umordnen für wichtig. Denn gerade auf diesem Kommunikationsweg können sehr schnell Missverständnisse entstehen. Auch hier gilt bitte, sollte ich jemandem in irgendeiner Weise zu nahe oder zu provokant gewirkt haben: bitte mitteilen (PM, oder auch gerne im offnen Chat). Jeder Mensch macht Fehler und manche Fehler sind objektiv nicht zwingend Fehler, die einem bewussten Fehlverhalten zugrunde liegen, sondern kognitiver Natur.
Wichtig ist mir auch, dass ich diese Themen nicht der Selbstdarstellung halber poste, sondern aus aufrichtigen Interesse eurer Perspektiven. Also bitte schonungslos ehrlich sein.
Das heutige Thema:
Wem es noch nicht bewußt ist: Es gibt einen entscheiden Unterschied zwischen Moral und Ethik. Das ist für diesen Diskurs wichtig festzuhalten. Moral ist das subjektive, individuelle bzw. gesellschaftlich, religiös oder kulturell geprägte Wertesystem anhand sich der gemeine Mensch im Alltag zu orientieren sucht, um sein eigenes Verhalten nach jenen Maßstäben möglichst korrekt anzupassen. Die Ethik ist hiervon insofern abzugrenzen, als dass sie auf wissenschaftlicher Basis versucht konkrete und nach Möglichkeit kategorische Regeln, sprich Normen zum differenzieren zwischen objektiv richtigen und falschen Handeln vorzugeben. Das populärste Beispiel wäre hier vermutlich Immanuel Kant und sein viel zitierter (aber missbrauchter) kategorischer Imperativ. Aber wir wollen hier jetzt keine Köpfe explodieren lassen, weil ich euch mit Kant knechte.
Soweit der Unterschied... Was sich nun hinter dem Begriff der Promiskuität verbirgt, setze ich jetzt mal im Rahmen dieser sozialen Gruppe (wie es der Sozialwissenschaftler bezeichnen würde) voraus.
Die Frage, die ich hier in der Gruppe zur Diskussion stellen möchte, ist:
Kann ein Mensch einen promiskuitiv geprägten Habitus mit den gesellschaftlich geprägten, moralischen Werten konform ausleben? "Gesellschaftlich" ist hier bewusst gewählt. Ich möchte hier keine Diskussion, wie es ein frommer Moslem oder Christ sehen würde. Ferner möchte ich auch nicht den -- meiner Meinung nach -- deplatzierten Diskurs "kulturellen" Werten eröffnen. Alleine die Frage "was ist Kultur in der heutigen Zeit" wäre einen eigenen Thread wert (Hmmmm...).
Es gibt verschiedene Konstellationen oder Blickwinkel, die hier mein Interesse an Eurer Sichtweise wecken:
a) Promiskuität in der Ehe/Partnerschaft
b) Promiskuität im Singleleben (ausgelebt mit Sexpartnern, die ggf. etwas Verbindlicheres suchen)
c) Promiskuität offen gegenüber den Mitmenschen zu thematisieren (ohne dabei übergriffig oder belästigend zu sein)
d) Promiskuität und Verbindlichkeit im Spektrum von offenen Beziehungskonstellationen (und der Sicht der Umwelt darauf)
e) ...was Euch auch immer dazu noch auf dem Herzen liegt oder als Gedanke quer schießt.
Ich bin gespannt.
LG Tim