Wir waren am Montag in der Caracalla Therme in Baden-Baden. Es war überhaupt unser erster Besuch dort, deswegen können wir nicht vergleichen.
Da uns die Saunaanlage aber überhaupt nicht gefallen hat, gibts dazu ein generelles Feedback. Möglicherweise ist das ein oder andere Corona geschuldet, aber vermutlich wird das unser erster und letzter Besucht dort gewesen sein.
Positiv: Im Saunbareich wie auch in der Therme ist es sauber und die Einrichtung wirkt unterm Strich nicht runter gekommen sondern eher gepflegt.
Insgesamt lädt der Saunabereich aber nicht zum Verweilen ein, denn es gibt generell kaum Fläche für Liegemöglichkeiten. Indoor gibt es einen Ruheraum ("Grüner Raum") und den Blue Space (ein Ruheraum mit blauem Licht und vielleicht noch anderen tollen Sinneseindrücken...), ansonsten nur vereinzelte Liegen, die nicht zum entspannen mit der Möglichkeit zur Konversation einladen. Selbst ohne Corona wäre in der Anlage innen kein Platz für merklich mehr Liegen.
Outdoor gibts eine Dachterasse und weitere, vereinzelte Liegen. Auf der Dachterasse hatten wir uns eine Zeit lang hingelegt, aber als es anfing zu regnen, war es dann wegen Platzproblemen vorbei mit der horizontalen Entspannung...
Im Saunabereich gab es nicht mal die Möglichkeit, seine Tasche in ein Fach zu räumen. Es gibt im Eingangsbereich zur Sauna lediglich Minifächer in denen man seine Badekleidung ablegen konnte, sowie Wertschließfächer. So stand die Tasche dann halt den Tag über irgendwo im Eck auf dem Boden.
Vom Ambiente wirkt die Anlage so, als hat man ums biegen und brechen noch eine Saunalandschaft in das Gebäude pferchen müssen: Die Saunalandschaft ist in einem mehrstöckigen Gebäude, was zwar modern ausschaut, aber eher an ein vollverglastes Bürogebäude erinnert. Noch dazu kann die Dachterasse als einzige annehmbare Outdoorfläche zum hinlegen von mindestens zwei umliegenden (Wohn?)Gebäuden, stellenweise vom einen Stock darunter liegenden Thermenbereich und vom "Bürogebäude" eingesehen werden. Im Stock über der Saunaebene befindet sich ein Fitnessstudios im Glasgebäude. Einer der Kursräum bietet nahezu vollständigen Einblick auf die Dachterasse der Sauna. Wenn dann zusätzlich noch z.B. der Zumbakurs startet, ist man bei geöffneten Fenstern auch akkustisch mittendrin.
Im Saunabereich gibt es zwei sanitäre Anlagen, die wohl beide Unisex sind. Jeder Bereich hat zwei Toilettenkabinen mit den üblichen dünnen Trennwänden die nicht bis ganz auf den Boden gehen, sowie zwei Duschkabinen, die ebenfalls durch die üblichen Trennwände getrennt sind, jedoch bis auf den Boden gehen und auch Türen zum abschließen dran haben.
Im Saunabereich gibt es zwei kleine Kaltwassertauchbecken, in die auch ohne Corona nur eine Person, maximal zwei passen. Außerdem ein Warmwasserbecken, in das vielleicht 4-6 Leute passen, aber wegen Corona ebenfalls nur eine Person rein durfte.
Die meisten Saunen haben strikte Personenbegrenzungen wegen Corona. Die Personenanzahl wird regelmäßig und strikt vom Personal kontrolliert. Das Verhältnis von Besuchern zur begrenzten Kapazität hat sich in dieser Anlage oft bemerkbar gemacht. So musste man stellenweise die Saunakabinen abklappern, um eine Sauna mit freien Plätzen zu finden - oder eben anstehen. Die größte Saunakabine hat zudem zwei gegenüberliegende Eingänge, was zu Durchgangsverkehr führt. Gäste kamen herein, stellten fest dass schon zu viel Leute drin sind und laufen erstmal quer durch die Sauna zum anderen Ausgang wieder raus. Das Personal macht das sogar bewusst auf ihren Kontrollrundgängen - teilweise zwei bis dreimal pro Saunagang. Beschildert ist die Sauna mit 90°C, aber das Thermometer zeigte eher 75-80°C wegen dem regen Luftzug. Der einzige Wermutstropfen war, dass man in manchen Saunen, die schlecht einsehbar sind und in die man nur zu zweit rein durfte, auch mal ein paar Minuten ungestört war
. Vor der Sauna haben brav die nächsten Gäste Schlange gestanden und sind erst rein gekommen, wenn man raus kam...
Soweit wir das gesehen haben, ist der Saunabereich nicht barrierefrei erreichbar. Man muss diesen über eine Wendeltreppe über die Therme betreten.
Im Grunde gut gefallen, weil schön angelegt, sauber und gepflegt hat uns der Thermenbereich. Die Becken waren mit 18, 34 und 38°C teils auch schön warm (es gab noch eins mit irgendwas um 30°C).
Aber auch in der Therme waren die Liegeflächen Coronabedingt eher rar. Im recht schön angelegten Außenbereich hätte es einige weitere gegeben, aber da hat das Wetter nicht ganz mitgespielt. Ob es ohne Corona ausreichend Liegen gegeben hätte, können wir nicht einschätzen.
Die Bar im Saunabereich war wegen Corona geschlossen. Den Bistrobereich in der Therme haben wir nicht genutzt, aber es gab wohl eine gute Auswahl und einen schönen Essbereich.
Das Publikum war recht international (wer Baden-Baden kennt, weiß wieso...) und hat - Verzeihung - teilweise einen recht hochnäsigen / versnobten Eindruck hinterlassen. Weil die Ausstrahlung einiger Gäste sich leider aufgedrängt hat, wollten wir das nicht unerwähnt lassen... Das und auch der Umstand, dass die Anlage zum ständigen Wechseln zwischen Therme und Sauna nötigt hat dazu geführt, dass im Saunabereich ständig Menschen in Badekleidung herum gerannt sind. Der Altersdurchschnitt der meisten Saunageäste war schätzungsweise Ü50, in der Therme waren aber auch viele junge Menschen.
Wir haben zwar aus welchen Gründen auch immer nicht den vollen Preis bezahlt, aber fanden, dass die Anlage das Geld nicht wert ist, wenn man einen entspannten Saunatag genießen möchte. Hinzu kommt, dass man (wahrscheinlich) in dem Stadtteil nicht wirklich kostenlose Parkplätze finden kann und das angeschlossene Parkhaus nochmal zusätzlich Geld kostet.