@ Kuesse1960 (zum Heye Glas See)
Ja, das mag sein, dass am Heye Glas See irgendwo "Betreten verboten"-Schilder stehen. Nichtsdestotrotz wird am Heye Glas See intensiv gebadet und das Baden wird nicht sanktioniert. Verbotsschilder ohne Konsequenzen finden sich an vielen Seen, das hat oftmals nur versicherungstechnische Gründe. Der Eigentümer möchte sich absichern, dass er nicht bei einem Unfall oder einer Verletzung in Haftung genommen wird (wenn jemand an einer steilen Böschung abgerutscht ist und sich das Bein gebrochen hat oder in eine Scherbe getreten ist und sich eine Blutvergiftung zugezogen hat). An manchen Badeseen stehen sogar Mülleimer für Besucher direkt neben dem Verbotsschild. In einem Landschaftsschutzgebiet ist Baden grundsätzlich NICHT verboten, im Gegensatz zu einem Naturschutzgebiet, wo Baden - ob mit ohne Verbotsschild - grundsätzlich verboten ist. In einem Landschaftsschutzgebiet gibt es vor allem Einschränkungen für die Bebauung und bei der Forst- und Landwirtschaft. Betreten (und Baden) ist erst einmal in einem Landschaftsschutzgebiet NICHT verboten. In dem verlinkten Artikel steht dann ja auch: "Für alle Beteiligten ist es wichtig, dass sich Besucher im Landschaftsschutzgebiet an die bestehenden Ge- und Verbote halten und beim Schwimmen im See die Risiken bedenken, die ein stehendes Gewässer mit sich bringt." Es wird hier also ausdrücklich die Badenutzung genannt. Die genannten Kontrollen betreffen unserer Kenntnis nach nur das Parken, von herumgehenden Ordnungshütern am See direkt haben wir noch nichts gesehen und auch noch nichts von anderen Badenden gehört - bisher noch nicht.
Das Problem der Badenutzung von Seen, an denen es "eigentlich" (per Schild des Eigentümers) verboten ist, ist uns hier aus Ostwestfalen nur zu gut bekannt. An nahezu allen Seen, die kein "richtiges" Freibad mit Badeaufsicht haben, stehen Verbotsschilder (schon allein aufgrund der Haftungsfrage), aber zum Teil wird Betreten und Baden geduldet. Oft sind die Schilder alt und verrostet und zugewuchert. In der Regel geht das tolerierte Baden an den Seen so lange gut, bis a) zu viel Müll hinterlasen wird und Partys mit Lärm und Lagerfeuern gemacht werden oder b) rücksichtslos sexuelle Handlungen ausgeübt werden oder c) jemand in dem See ertrinkt. In diesen Fällen greifen dann oft die Eigentümer bzw. Behörden durch und unterbinden das Baden mit Ordnungsamt bzw. Polizei und Bußgeldern. In Paderborn-Elsen am Lippesee wurde das idyllische FKK-Baden wegen Variante b sanktioniert, anfangs mit 40 Euro Bußgeld durch das Ordnungsamt.
Leider hat es keinen Effekt, an die Besucher zu appellieren, um sie dazu zu bewegen, ein konflktvermeidendes Verhalten an den Tag zu legen (und nicht sturzbetrunken zu baden, Variante c). Auch am Heye Glas See sind einige Chaoten mit Fahrzeugen auf der (natürlich gesperrten und verbotenen) Zufahrt zum FKK-Bereich bzw. im FKK-Bereich selbst unterwegs, vorzugsweise mit Quads und Motorrädern. Das nervt die Besucher und kann schnell zum Hochkochen und Sanktionieren führen. Wenn Baden am Heye Glas see noch in 5 Jahren möglich sein sollte, würden wir uns sehr wundern.
Wir kennen glücklicherweise noch eine andere sehr schöne FKK-Badestelle. Auch dort ist Baden offiziell verboten, wird aber seit Jahren problemlos toleriert. Die Besucher nehmen ihren Müll wieder mit und verhalten sich recht gesittet. Wir freuen uns über jedes Jahr, in dem dort Baden noch möglich ist. Den Spot verraten wir nicht, damit es noch möglichst lange so bleibt.