Brand in der Therme
Quelle: Münchener Merkur. 14.1.2022
Es war offenbar ein technischer Defekt, der am Donnerstagabend einen Brand in der Kristall-Therme Trimini in Kochel am See ausgelöst hat. Das geistesgegenwärtige Handeln der Mitarbeiter verhinderte glücklicherweise Schlimmeres.
Donnerstagabend, 18.10 Uhr. Das Trimini am Kochelsee hat unter den aktuellen Coronaauflagen Betrieb. Nach dem letzten Aufguss aind nur noch wenige Menschen in der Sauna. Zum Glück, denn gegen 18.22 Uhr wird die Kochler Feuerwehr per Sirene alarmiert. Vermutlich durch einen technischen Defekt ist die LED-Einfassung einer Saunaofenbeleuchtung in Brand geraten, wodurch erheblicher Rauch entstanden war, teilt die Kochler Polizeistation mit. „Bisher deutet nichts auf ein Fremdverschulden hin“, heißt es dazu weiter in einer Mitteilung. Das Unglück traf die größte Sauna der Therme – die Herzogstandsauna.
Kochel: Technischer Defekt löst Saunabrand aus
Die Kochler Floriansjünger rückten unverzüglich nach dem Alarm mit einem großen Aufgebot zur Kristall-Therme aus. „Wir sind mit 30 Einsatzkräften und sechs Fahrzeugen – davon zwei Löschfahrzeuge – vor Ort gewesen“, sagt Hubert Resenberger, Kommandant der Kochler Feuerwehr im Gespräch mit unserer Zeitung. Insgesamt drei Atemschutzgruppen sind in den Wellnessbereich gegangen. „Als wir ankamen, stand dann auch schon der Saunaofen in vollem Brand“, berichtet der Kommandant. Gute 45 Minuten habe es gedauert, bis die Einsatzkräfte die Flammen gelöscht hatten. Parallel mussten die Feuerwehrler dem Rauch Herr werden: „Wir mussten die Sauna und den gesamten oberen Stock entrauchen“, so Resenberger. Dazu öffneten die Einsatzkräfte die Fenster und Rauchklappen und stellten einen speziellen Lüfter außerhalb auf. Dieser Einsatzschritt habe ebenfalls eine knappe Stunde Zeit beansprucht.
Großes Lob an Mitarbeiter und Einsatzkräfte
Laut Polizei könne man noch keine Angaben zur Höhe des entstandenen Schadens machen. Von der Kristall-Therme war am Tag nach dem Brand niemand für eine Auskunft zu erreichen. Auf der Internetseite des Trimini steht seit Freitagmittag der Hinweis, dass die Herzogstandsauna wegen einem technischen Defekt nicht nutzbar ist. Neben der Kochler Feuerwehr war auch die Polizei sowie mehrere Rettungsdiensteinheiten vor Ort.
Die Mitarbeiter haben schnell reagiert, den Bereich evakuiert und einen Alarm abgesetzt“, lobt Resenberger. Dies habe Schlimmeres verhindert, denn beim Eintreffen der Feuerwehr seien die Flammen aus dem Ofen noch nicht auf die umliegenden Holzverkleidungen des Saunabereichs übergegangen. Glücklicherweise wurde laut einem Sprecher der Polizei niemand verletzt.
Das flinke und vor allem ruhige Handeln der Mitarbeiter und Einsatzkräfte bekommt auch lob in den sozialen Medien. Eine Augenzeugin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, war zum Zeitpunkt des Brandes mit einer Freundin in der Therme. „Wir waren aber im Erdgeschoss um Pool gesessen“, sagt sie. „Dann haben wir mitbekommen, wie Mitarbeiter alle Besucher gebeten haben, sich vor dem Treppenhaus in einem Bereich zu versammeln.“ Alles verlief ganz ruhig und ohne Panik, sagt sie. „Als alle an der Sammelstelle waren, ging natürlich unter den Gästen die Gerüchteküche los. Wir wussten erst nicht, was wir jetzt machen sollen, da es unklar war, was genau passiert ist“, berichtet sie. Schlussendlich habe sie sich dazu entschieden, das Gebäude zu verlassen. „Wir konnten ganz normal die Umkleiden nutzen“, so die Augenzeugin. „Als ich dann draußen war, habe ich sofort den Rauch gerochen und war ganz erstaunt, wie viel da los war“, meint sie. „Überall waren Einsatzfahrzeuge“, schildert die Frau das Szenario vor der Therme. Umso mehr lobt die Augenzeugin im Nachhinein das Agieren der Mitarbeiter und vor allem aber auch der Feuerwehr Kochel. „Bei so was kann ja auch ganz schnell mal Panik ausbrechen“, meint sie. „Noch dazu zeigt der Brand mal wieder, wie froh man sein kann, dass es Menschen bei der Feuerwehr gibt, die in ihrer Freizeit helfen. Das wird viel zu selten gesagt“, so die erleichterte Schwimmbadbesucherin