Bei mir kam die Liebe zu Platten als Kind auf.
Aufgewachsen bin ich mit Kassetten und CDs. Vor allem meine frühe Kindhait verbinde ich ganz klar mit Kassetten, wir waren drei Kinder und hatten zusammen so einen kleinen tragbaren Rekorder. Unsere Eltern waren Meister darin die ständig kaputten Kassetten mit Klebeband, Geduld und Fingerspitzengefühl zu flicken. Danach kamen CDs, dem Klang von Kassetten habe ich damals nicht nachgetrauert. (Heute freue ich mich was von Kassette zu hören, das beamt mich immer zurück in unser Zimmer vor den kleinen Rekorder.)
Ja und dann kamen Platten. Zuerst hat mein Vater uns Spejbl & Hurvinek gezeigt, dann Märchenplatten aus seiner Kindheit. Da war das Medium Platte für mich zwar schon faszinierend, aber in meiner Wahrnehmung noch nicht als Musikmedium präsent. Das hat sich erst geändert, als ich die Plattensammlung meiner Mutter hinterm Schrank gefunden habe und von den großformatigen Covern so fasziniert war, dass Platten samt Plattenspieler in mein Kinderzimmer gezogen sind. Und ab da war es um mich geschehen.
Warum? Ich liebe den Klang eines guten Plattenspielers. Ich liebe das Ritual dabei, die Platte aus der Hülle zu nehmen, aufzulegen, abzustauben, die Nadel von Hand aufzusetzen. Das macht die Musik für mich greifbar und persönlich. Außerdem faszinieren mich Technik und Physik dahinter.
Schallplatten sind für mich etwas besonderes, bestimmt auch durch die schönen Kindheitserfahrungen, die ich damit verbinde. Das ist faktisch Geborgenheit und Freude in Scheiben.
Außerdem liebe ich den Fakt, dass Schallplatten Zeit brauchen, dass ich nicht einfach auf einen Knopf drücke oder über einen Bildschirm wische, sondern dass ich mir Zeit und die Platte in die Hand nehmen muss. So höre ich bewusster Musik, bin mehr bei mir selbst. Ich finde dieses Bewusstsein, das damit einhergeht, ist ein hohes Gut in einer so schnell lebigen Zeit.
Und: Es gibt einfach so viele wahnsinnig schöne Cover und sie sind so schön groß. Ich betrachte Plattencover viel lieber als CD-Cover, auch wenn's die gleichen sind. Das Format macht's.