ELECTRIC WIZARD "Black Masses"
Vor zwei Tagen traf sie ein und bot, nebst Klappcover und bedruckten Innersleeves, sowie farbigem Vinyl, den erwartet großartigen Sound - die neue Scheine von Electric Wizard.
Doom Metal bis Dronerock mit erheblichem Stoner-Faktor. Dabei herausragendes Songwriting mit markanten Riffs und einem Gesang, der einen nicht mir Gegrunze oder Hexengekreisch nervt.
Von noisigeren bis geradezu Ambient-verdächtigen Tracks und straighterem Material reicht die, immer schlüssig klingende, Bandbreite auf dem Album.
Der Energiezirkel, den eine Band um sich herum erzeugt und der live auf das Publikum abstrahlen sollte, ist eine eigenwillige Sache. Wie exakt es funktioniert, läßt sich wohl nie genau definieren - feststeht aber, daß EW es, speziell in der Besetzung mit Liz Buckingham, dermaßen genau auf den Punkt bringen, daß mich selten in den letzten Jahren eine Metal-Band so mitgerissen hat.
Ritueller und grooviger geht es kaum.
Und dabei ist die Konzeption der Songs Heavy Metal in seiner Essenz; laß uns ein paar C-Movies (Sexploitation und Horror) glotzen, dabei kiffen, dann Texte und zwei, drei Riffs schreiben und bumms; fertig ist der Tune.
Funktioniert 1a.
Rückkopplungen und verzerrtes Gewabber als Grundlage, auf der Riffs fließen wie Blut von einem Foltergerät.
Und so wie alles mit Klischees übersäät ist, ist beim Blick auf die Liste mit Einflüssen allemal klar, daß wer Serge Gainsbourg und Venom im selben Atemzug nennt, betreibt bewußten Eklektizismus.
Das Cover Artwork kann nicht mit dem Vorgängeralbum "Witchcult Today" mithalten, aber beim Aufklappen findet sich dann eine hübsches Foto der Band beim Haare schütteln auf einem alten Friedhof (während die Sonne scheint übrigens...).
"Black Masses" ist ein Volltreffer. Sollte man besitzen, wenn man z.B. bei sich zu Hause eine okkulte Messe abhalten will oder feststellen wie laut man drehen kann, bevor statt dem Teufel die Cops antanzen.