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Schach-Anekdoten

*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Schach-Anekdoten
Da hier schon jemand Schach-Sprüche/Zitate sucht, dachte ich mir, dass vielleicht auch Interesse an Anekdoten bestehen könnte. Ich habe jedenfalls eine Unmenge davon auf Lager und wäre auch erfreut, falls die eine oder andere auftauchen sollte, die ich noch nicht kenne.
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
los geht's
Hoppla, das von mir vorgeschlagene Thema ist ja schon freigeschaltet. Ich dachte, es müsste erst noch irgendwelche Prüfung-/Genehmigungsverfahren durchlaufen. Wie dem auch sei, dann fange ich selbst gleich mal an:

Philidor, der größte Schachmeister des 18. Jahrhunderts, gab König Ludwig XVI. Schach-Unterricht. Nach einigen Monaten wollte der königliche Schüler wissen, wie er denn nun bereits spiele. Philidor gab diplomatisch zur Antwort: „Sire, es gibt drei Klassen von Schachspielern: Solche, die gar nicht, solche, die schlecht, und solche, die gut spielen. Eure Majestät haben sich bereits zur zweiten Klasse emporgeschwungen.“
******ier Frau
38.795 Beiträge
Gruppen-Mod 
*lach* Schön. Gefällt mir. Vielen Dank. *wink*


(Nur in den öffentlichen Foren werden die Themen vor der Freischaltung geprüft.)
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Aljechin
Als der damalige Weltmeister Alexander Aljechin bei einem Spaziergang in Paris ein kleines Café betrat, um dort eine Erfrischung einzunehmen, bemerkte er, dass im selben Raum Schach gespielt wurde. Nach einer Weile wurde er von einem Herrn gebeten, mit ihm doch eine Partie Schach zu spielen. Der Weltmeister willigte ein, die Gegner setzten sich daraufhin an einem Tisch und stellten die Figuren auf.
„Ich gebe Ihnen einen Turm vor“, sagte der Weltmeister. Leicht entrüstet erwiderte sein Kontrahent: „Aber wieso denn? Sie kennen mich doch überhaupt nicht.“
„Eben deswegen!“ antwortet Aljechin.
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Bei einem englischen Turnier geriet der damalige Weltmeister Aljechin durch ein zu riskantes Spiel gegen seinen Gegner in eine äußerst fatale Lage. Aljechin gelang es dennoch mit viel Glück, sich bis zum Abbruch zu retten.
Voller Stolz zeigte sein Gegner dann in der Mittagspause die Abbruchstellung einem gewissen Dr. Tartakower und fragte diesen dann nach einigen Erläuterungen: „Nun, was denken Sie, wer gewinnt die Partie?“
Darauf Dr. Tartakower trocken: „Aljechin.“ „Aber wieso denn? Ich habe doch die viel bessere Stellung!“, rief Aljechins Gegner erstaunt.

Dr. Tartakower antwortete: „Ja, aber Sie haben mich ja nicht gefragt, wer die bessere Stellung hat, sondern wer die Partie gewinnt“ und verschwand daraufhin.

Aljechin gewann die Partie.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Einfach köstlich, diese Anekdoten! Vielen Dank! *top*

Die Episode mit Aljechin, der dann ja doch gewinnt, kannte ich zwar bereits, aber sie ist immer wieder herrlich!

(Der Antaghar)
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
danke
Ich habe hunderte davon gesammelt. Aber das muss man dosieren, deswegen werde ich nur ab und zu mal wieder eine nachlegen. Manchmal bin ich auch einzelne Tage oder Wochen gar nicht im Netz wegen Sportveranstaltungen, Dienst- oder Urlaubsreisen etc.

Natürlich dürfen hier auch andere Mitglieder solche Anekdoten reinstellen. Vielleicht sind ja auch mal welche dabei, die mir in meiner Sammlung noch fehlen.
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
1953 soll zwischen den Großmeistern Najdorf und Boleslawski während ihrer Turnierpartie in Zürich folgende Unterhaltung stattgefunden haben:
Najdorf: „Remis?“
Boleslawski: „Nein!“
Najdorf nach einiger Zeit nachdenklich: „Spielen Sie auf Gewinn?“
Boleslawski: „Nein!“
Najdorf sofort: „Also doch Remis?“
Boleslawski: „Nein!“
Najdorf: „Spielen Sie auf Verlust?“
Boleslawski: „Nein!“
Najdorf: „Ja was wollen Sie denn?“
Boleslawski: „Spielen!“
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Fischer
Monaco organisierte 1967 ein gewaltiges Meisterturnier, bei dem die Veranstalter alles daran setzten, nur die besten Spieler zu bekommen.
Sie telegrafierten folgendes an den USA-Verband: „Laden zwei Großmeister ein - einer davon Fischer!“
Was während des Turniers tatsächlich geschah, wurde der Öffentlichkeit verschwiegen.
Im Jahr darauf bekam der USA-Verband erneut ein Telegramm - diesmal lautete es: „Laden zwei Großmeister ein - keiner davon Fischer!“
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Steinitz
Vor Beginn eines Turniers wurde der erste Schachweltmeister Wilhelm Steinitz gefragt: „Wer hat Ihrer Meinung nach die besten Aussichten auf den ersten Preis?“ „Ich“, antwortete der Maestro ohne Umschweife. – „Wieso gewinnen Sie?“ „Weil ich leichtere Gegner habe. Meine Kontrahenten müssen doch alle gegen den Champion spielen.“
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Rubinstein
Vom Karlsbader Turnier 1907 ist diese Anekdote überliefert: Akiba Rubinstein führte eine Runde vor Schluss mit einem Punkt vor Géza Maróczy und musste gegen dessen österreichisch-ungarischen Landsmann Heinrich Wolf antreten. Dieser tönte am Abend vor der Partie, dass er dem „polnischen Emporkömmling“ eine Lektion erteilen werde. Allerdings bot Wolf am nächsten Tag bereits im 22. Zug Remis an. Rubinstein lehnte es ab, obwohl er dadurch das Turnier sicher gewonnen hätte. Zwei Züge später ließ er absichtlich eine schöne Gewinnkombination aus und forcierte das Unentschieden durch Zugwiederholung. Auf die Frage, warum er das Friedensangebot nicht sogleich angenommen habe, erwiderte Rubinstein: „Mit Wolf mache ich Remis, wenn ICH es will, nicht wenn ER will!“
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
In einem Londoner Schachklub kam es einmal zu einem heftigen Disput. Eine Gruppe Schachspieler saß um einen großen Tisch, wo jemand mit ausländischem Akzent eine Partie vorführte. Unter den Zuschauern war ein pensionierter Kapitän, der erst im Alter begonnen hatte, Schach gründlich zu studieren, und fleißig Eröffnungen gepaukt hatte. Nachdem der Fremde zehn Züge ganz genau ausgeführt hatte, so wie sie im „Kochbuch“ stehen, wich er plötzlich vom Theoriepfad ab. Der alte Seebär nahm an, hier sei ein Analphabet am Werk und rief: „So eine Variante gibt es im Eröffnungshandbuch gar nicht!“ Die lakonische Antwort lautete: „Ich bin selbst das Eröffnungsbuch!“ Der geheimnisvolle Unbekannte war Weltmeister Alexander Aljechin.
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Sämisch
Der deutsche Großmeister Fritz Sämisch gab hin und wieder Blindsimultan-Vorstellungen [d.h. er spielte gegen mehrere Gegner gleichzeitig ohne Ansicht der Bretter], um seine klamme Kasse aufzufüllen. Einmal befand sich unter den Kiebitzen eine ältere Dame. Sie hatte den Großmeister, der mit dem Rücken zu den Brettern seiner Gegner saß, aufmerksam und neugierig bei seinem Tun beobachtet. Die anfängliche Bewunderung der Zuschauerin schlug jedoch nach einiger Zeit in Empörung um. Erregt wandte sich die Dame an die Organisatoren der Veranstaltung: „Ich habe gesehen, dass er betrügt! Er ist gar nicht blind!“
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Rubinstein
1914 spielte Akiba Rubinstein im berühmten Großmeisterturnier von St. Petersburg. Er reiste eine Woche vorher an, ihm wurde ein ausgezeichnetes Zimmer im „Europäischen Hof“ zugewiesen. Nach zwei Tagen äußerte er Unzufriedenheit mit dem Quartier: ihn belästigten die Geräusche des Fahrstuhls. Ein Organisator bot ihm daraufhin sein Haus an, wo Rubinstein ein beliebiges Zimmer zur Verfügung stünde. Es gab deren sechs zur Auswahl, und der Gastgeber war der einzige Bewohner des Hauses. Rubinstein fuhr hin, doch wieder tauchte ein Ärgernis auf: die Stille des Hauses bedrückte ihn. Der Meister wurde zurück ins Hotel gebracht.
******ier Frau
38.795 Beiträge
Gruppen-Mod 
*lach*
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Tarrasch
Siegbert Tarrasch protestierte beim internationalen Turnier 1910 in Hamburg energisch gegen die Teilnahme von Frederick Yates, den er für nicht stark genug hielt. Der fünfmalige englische Landesmeister spielte dennoch in der Hansestadt mit, bestätigte jedoch mit seinem letzten Platz unfreiwillig die Meinung des deutschen Großmeisters. Yates gewann nur eine einzige Partie, die aber in großem Stil – gegen Tarrasch!
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Bogoljubow
Efim Bogoljubow spielte einmal in einem kleinen Schweizer Ort simultan. Wie bei solchen Anlässen üblich, wurde der Fotograf des Städtchens geholt, um eine schöne Aufnahme zu machen. Vorn der Meister und dann in langer Reihe die Simultan-Teilnehmer. Wie erstaunt jedoch waren die Schachfreunde, als sie das Foto zur Erinnerung an den denkwürdigen Klubabend ausgehändigt bekamen: Von Bogoljubow war nichts zu sehen! Der Fotograf wurde zur Rede gestellt und verteidigte sich: „Och, den Dicken da vorn habe ich wegretuschiert, der hatte ja damit gar nichts zu tun.“
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Bei der USA-Meisterschaft 1957 gewann James Sherwin in den ersten Runden alle Partien. Großmeister Samuel Reshewsky, der das gleiche tat, sagte zu ihm: „Nun muss ich Sie wohl stoppen.“ – „Vielleicht stoppe ich Sie ja?“, bekam er zur Antwort. Reshewsky: „Nicht in einer Million Jahren!“ Sherwin gewann die Partie. Hinterher murmelte er beiläufig: „Wie doch die Zeit vergeht…“
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Fischer
Auf der Schacholympiade 1962 in Varna kam es in der Partie zwischen Bobby Fischer und Wolfgang Uhlmann nach 19 Zügen zu folgendem Dialog:
Fischer: "Remis!?"
Uhlmann: "Aber es muss doch dreimal Zugwiederholung sein!"
Fischer: "Sie nehmen das Remis an, wie ich es sage, sonst spiele ich weiter und werde Sie dann schlagen!"
Uhlmann nahm's nicht tragisch und akzeptierte das Remis.
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Aljechin
1930 gab Weltmeister Aljechin eine Simultanvorstellung in der bosnischen Stadt Banja Luka. Unter seinen Gegnern befand sich ein ortsansässiger Lehrer, dessen Partie ständig von einigen seiner Schüler belagert wurde. Aljechin zog seine Kreise. Als er an das Brett des Lehrers trat, blickte er diesen zornig an und wischte die Figuren vom Brett. Der verdutzte Pädagoge bat um eine Erklärung. Aljechin, bereits der nächsten Partie zugewandt, warf ihm über die Schulter zu: "Sie haben mir einen Turm gestohlen." Erst nach Ende der Seance stellte sich folgendes heraus: Einer der am Brett herumlümmelnden Schüler hatte heimlich einen weltmeisterlichen Turm stibitzt, weil er herausfinden wollte, ob der vielbeschäftigte Meister dies überhaupt bemerke.
Sechs Jahre später trat Aljechin erneut bei einer Veranstaltung in Banja Luka an. Plötzlich entdeckte er den Lehrer. "Probieren Sie nicht mehr die Masche mit dem Turm!" meinte Aljechin drohend und zog energisch 1.e4.
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Tal
Weltmeister Michail Tal war auch ein begnadeter Mathematiker. Er löste Aufgaben genauso rasch, wie er seine genialen Züge aufs Schachbrett warf. Die Frage eines Journalisten, was er unter der Schönheit des Schachs verstehe, beantwortete der Zauberer aus Riga schlagfertig und geistreich, wie es seinem Wesen entsprach: „Für viele meiner Kollegen besteht die Schönheit des Schachs in seiner ehernen Logik. Ich schätze an dem Spiel mehr das Unlogische, Irrationale und Absurde. Mir ist der Augenblick am wichtigsten, wenn auf dem Brett die Kathete länger als die Hypotenuse ist.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Tal
Keine leeren Worte, wie anhand seiner Partien
zu sehen ist. *g*
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Steinbrück
Schirmherr der Schachweltmeisterschaft 2008 in Bonn zwischen Viswanathan Anand und Wladimir Kramnik war der damalige Bundes-Finanzminister Peer Steinbrück. Der Auftakt des Matchs musste allerdings um drei Tage verschoben werden, weil der SPD-Politiker zu einem Gipfeltreffen in den USA weilte. Den neuen Eröffnungstermin konnte Steinbrück ebenfalls nicht wahrnehmen, weil in jenen Oktobertagen in Berlin eine Krisensitzung die andere jagte.
Erst zur achten WM-Partie erschien Steinbrück in Bonn und machte auf der Bühne in der Bundeskunsthalle den symbolischen ersten Zug. Der passionierte Schachfreund nutzte die Abwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die zu einem Staatsbesuch nach China gereist war. Jetzt konnte Steinbrücks Dienstherrin ihn auch nicht daran hindern, die mehrstündige WM-Partie in der ersten Reihe des Spielsaals in aller Ruhe zu verfolgen.

[Bei der Simultanvorstellung von Weltmeister Magnus Carlsen anlässlich des 70jährigen Jubiläums der ZEIT Anfang des Jahres in Hamburg hat Peer Steinbrück übrigens zwei Bretter links neben mir gesessen. Da ich mir aber nicht sicher bin, ob ich ein "Beweisfoto" hier posten darf, habe ich es vorsichtshalber gelassen.]
******ier Frau
38.795 Beiträge
Gruppen-Mod 
Fotos
dürfen gepostet werden, wenn sie selbst geknipst, also nicht aus dem Netz sind. *knips*

(Es dürfen auch keine Kinder drauf sein und auch keine pure Gewalt und kein Blut usw. usf., das passiert beim Thema "Schach" ja nun eher nicht, ich wollte es nur der Vollständigkeit wenigstens erwähnt haben. *liebguck*)
*******use Mann
3.197 Beiträge
Das Problem in diesem Fall
wird wohl eher sein, daß wenn eine Person erkennbar
ist, diese der Veröffentlichung zugestimmt haben muß
oder ob dies nicht bei einer "öffentlichen Person"
gilt. Also eine (interessante) Frage des Rechts. *g*
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