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Schach-Geschichte

*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Teil 21
• 1969: Boris SPASSKY wird der 10. Weltmeister der Schachgeschichte. [Anm.: Er lebt noch hochbetagt in Moskau, ist nach mehreren Schlaganfällen aber an den Rollstuhl gefesselt. Nachdem er vor einigen Jahren seine Wahlheimat Frankreich fluchtartig verlassen hat, weigert sich seine dortige Familie, ihm sein Schacharchiv herauszugeben.]
• 1970: Bobby Fischer gewinnt das berühmte Belgrader Blitzschachturnier. ELO-Zahlen werden erstmals veröffentlicht. Robert HÜBNER wird mit 22 Jahren jüngster deutscher Großmeister.
• 1970/71: Fischer siegt zwanzigmal in Folge, d.h. ohne ein einziges Remis dazwischen!
• 1971: Fischer erreicht dadurch mit 2895 die höchste historisch errechnete ELO-Performance der Schachgeschichte. [Anm.: Damit ist natürlich nicht die ELO-Zahl eines Spielers gemeint, sondern die in einem oder mehreren Turnieren oder Wettkämpfen erspielte Performance, die dann mit der vorherigen ELO-Zahl zur neuen verrechnet wird. Die Formel dafür ist nicht unkompliziert, aber im Computer-Zeitalter ist das natürlich kein Problem mehr. Inzwischen hat es mehrere ELO-Performances über 2900 gegeben.] Horst Rittner (DDR) wird Fernschach-Weltmeister.
• 1972: Olga Rubzowa (UdSSR) wird erste Fernschach-Weltmeisterin. Sie ist bis heute der einzige Mensch, der sowohl im Nah- wie im Fernschach den Weltmeistertitel trug. Bobby FISCHER erobert im skandalträchtigen "Match des Jahrhunderts" in Reykjavik den Weltmeistertitel von Spassky und löst damit einen weltweiten Schachboom aus. [Anm.: Über kein Schach-Ereignis gibt es mehr Bücher, Artikel, Filme und Dokumentationen. Hauptschiedsrichter war übrigens der kürzlich verstorbene Bamberger Großmeister Lothar Schmidt, der nicht nur als der größte Schachbuchsammler der Welt galt (es war die Rede von 85.000 Bänden plus anderen Sachen!], sondern auch Inhaber des Karl-May-Verlags war.]

Fortsetzung folgt
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Teil 22
• 1972-73: Ex-Weltmeister Michail Tal spielt unglaubliche 86 Partien in Folge ohne Niederlage (47 Siege, 39 Remisen)!
• 1973: Die 41. Meisterschaft der UdSSR ist die am stärksten besetzte aller Zeiten. [Anm.: Meister wurde Boris Spassky, der sich damit für die Niederlage im WM-Finale gegen Fischer rehabilitieren konnte, durch die er in Ungnade gefallen war.]
• 1974: Kaissa gewinnt die erste Schach-WM für Computer.
• 1975: Nach endlosen Querelen und Peinlichkeiten tritt Bobby Fischer nicht zur Verteidigung seines WM-Titels an. Daraufhin wird Anatoli KARPOW kampflos zum 12. Schachweltmeister ernannt. [Anm.: Er hatte unter dem Manko zu leiden, dass er den Titel nicht wirklich erobert hat. Dieses kompensierte er dadurch, dass er mehr Turniere spielte (und gewann) als jeder Weltmeister vor und nach ihm. Er ist übrigens der erste Weltmeister, gegen den zu spielen auch ich die Ehre hatte.]
• 1976: Der sowjetische Großmeister Jakow Estrin wird Fernschachweltmeister.
• 1977: Finnland gewinnt die erste Weltmeisterschaft im Problemschach.
• 1978: Der Titel FIDE-Meister wird neu geschaffen. Die 17jährige Georgierin Maja Tschiburdanidse wird die bis dahin jüngste Weltmeisterin der Schachgeschichte. Viktor KORTSCHNOI erzielt bei der Schacholympiade in Buenos Aires mit 9 aus 11 für seine Wahlheimat Schweiz das beste Resultat am Spitzenbrett. Karpow verteidigt in Baguio City auf den Philippinen seinen Weltmeistertitel in einem skandalträchtigen Match gegen Kortschnoi.

Fortsetzung folgt
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Teil 23
• 1981: Anatoli Karpow verteidigt in Meran seinen Weltmeistertitel gegen Kortschnoi.
• 1982: Erste Schachpartien von mir sind überliefert. *zwinker*
• 1983: Im Viertelfinale des Kandidatenturniers in Velden am Wörthersee stand es zwischen Robert HÜBNER und Vassily Smyslow nach zehn Partien 5:5, in der Verlängerung endeten alle vier Partien remis. Die Entscheidung fiel erst durch eine Roulettekugel zugunsten von Smyslow. [Anm.: Die Roulettekugel landete im ersten Versuch auch noch auf der Null, bevor sie im zweiten Durchgang auf der von Smyslow gewählten Farbe rot landete.] Der bis dato nahezu unbekannte Leonid Jarosch löst nach über 60 Jahren den als "Schachproblem des Jahrhunderts" geltenden sogenannten "Babson Task".
• 1984/85: Das Weltmeisterschaftsfinale zwischen Anatoli Karpow und Garri Kasparow wird beim Zwischenstand von 25:23 abgebrochen. [Anm.: Hier wurden offensichtlich die Remisen mitgezählt. Nach gewonnenen Partien führte Karpow nach einem 5:0-Vorsprung noch 5:3.]
• 1985: Garri KASPAROW wird jüngster Schachweltmeister der Geschichte. Er gewinnt auch den Revanchekampf 1986, beide Matches fanden in Moskau statt, und verteidigt seinen Titel noch zwei weitere Male gegen Karpow, 1987 in Sevilla und 1990 in New York und Lyon. Frederic Friedel und Matthias Wüllenweber gründen die Firma ChessBase. Bei der Junioren-WM erreicht der Österreicher Josef Klinger die Bronzemedaille.
• 1988: Ex-Weltmeister Michail Tal gewinnt obwohl bereits todkrank die mit 50.000 Dollar dotierte Weltmeisterschaft im Blitzschach. Fritz Baumbach wird 11. Fernschachweltmeister.

Fortsetzung folgt
*****3_M Mann
846 Beiträge
sorry der Nachfrage, aber wie kann eine Roulettekugel ein Spiel entscheiden. Bitte nicht persönlich nehmen Torsten, hab so was noch nie gelesen.
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
sorry der Nachfrage, aber wie kann eine Roulettekugel ein Spiel entscheiden. Bitte nicht persönlich nehmen Torsten, hab so was noch nie gelesen.

Die Roulettekugel hat nicht ein Spiel entschieden, sondern ein Match, das auch nach Verlängerung immer noch unentschieden stand. Heutzutage gibt es meistens anschließend Schnell- und Blitzpartien mit oder ohne sudden death. Damals war es halt so, dass der Sieger durch den Wurf einer Roulettekugel ermittelt wurde. Das ist im Prinzip nichts anderes als ein Losentscheid, wie es ihn auch beim Fußball schon mal gegeben hat.

Der hier geschilderte Fall wird sogar im Wikipedia-Artikel über Robert Hübner erwähnt.
*****3_M Mann
846 Beiträge
danke für Deine Erklärung Torsten! Nun bin ich mal gespannt, wie es weitergeht, lG
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Teil 24
Eigentlich wollte ich das Thema schon längst beendet haben, weil ich davon ausgehe, dass spätestens seit der Ära Karpow/Kasparow alles bekannt sein müsste, wenn man nicht blind durch die (Schach)Welt gelaufen ist, und einiges sogar in die Allgemeinbildung übergegangen sein dürfte. Aber ein bisschen werde ich doch noch weiter machen.

• 1989: Die FIDE führt in folgenden Altersgruppen Weltmeisterschaften für Jungen und Mädchen ein: U10, U12, U14, U16, U18 und U20. [Anm.: gibt tatsächlich U10-Weltmeisterschaften! Da tummeln sich sogar Kids mit ELOs bereits über 2000. Bei den vorletzten Rheinlandmeisterschaften begegnete mir eine junge Dame, die obwohl noch nicht volljährig bereits an drei Weltmeisterschaften weltweit teilgenommen hat.] Der Deutsche Schachbund und der Deutsche Schachverband der DDR werden zusammengeführt.
• 1991: Die erste Version des Schachprogramms Fritz läuft unter MS-DOS. XIE JUN wird erste chinesische Weltmeisterin. Judit POLGAR gewinnt als erste Frau eine nationale Schachmeisterschaft.
• 1993-2005: Neben der klassischen Weltmeisterschaft der FIDE gibt es nach der Abspaltung der PCA bei den Männern zwei Weltmeisterschaften und Weltmeister gleichzeitig. [Anm.: Der Spuk wurde jedoch inzwischen wieder beendet, bevor Zustände wie beim Boxen eintreten konnten.]
• 1993: Garri Kasparow verteidigt in London seinen Weltmeistertitel gegen den Engländer Nigel SHORT. Beide waren zuvor aus der FIDE ausgetreten und hatten die PCA (Professional Chess Association) gegründet, um ihren Titelkampf selbst zu vermarkten. Die FIDE sieht daraufhin den Weltmeistertitel als vakant an und lässt die Nächstplatzierten des Kandidatenwettkampfs um diesen spielen. Anatoli Karpow gewinnt dabei gegen den Holländer Jan TIMMAN.

Fortsetzung folgt
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Teil 25
• 1994: Die UdSSR wird vor England, der DDR und der CSSR Olympiasieger im Fernschach. Das Kuriose dabei: drei dieser Staaten waren inzwischen von der politischen Landkarte verschwunden. [Anm.: Das war ja bereits im Thema "Schach-Anekdoten" dran.] Das auf einem Pentium laufende Schachprogramm Chess Genius besiegt in einem Schnellturnier Weltmeister Kasparow 1,5:0,5.
• 1995: Garri Kasparow verteidigt seinen PCA-Weltmeistertitel gegen den Inder Viswanathan Anand.
• 1996: Chess960 wird in Buenos Aires vorgestellt. [Anm.: Es ist auch als "Fischer Random Chess" sowie unter weiteren Namen bekannt. Dabei wird durch Auslosen der Grundstellung beabsichtigt, von auswendig gelerntem Eröffnungswissen wegzukommen. Der Name resultiert daraus, dass es 960 mögliche Grundstellungen gibt.] Anatoli Karpow verteidigt seinen FIDE-Weltmeistertitel in Elista gegen Gata Kamsky. Die älteste der drei POLGAR-Schwestern, Zsuzsa, erobert den WM-Titel der Frauen. Das Schachprogramm Shredder gewinnt erstmals die Mikrocomputer-WM. Deep Blue ist der erste Computer, der einen amtierenden Weltmeister (Kasparow) in einer Partie mit regulärer Zeitkontrolle schlagen kann.
• 1999: Kasparow erreicht mit 2851 die bis dato höchste ELO-Zahl der Geschichte. Der deutsche (jetzt) Großmeister Leonid Kritz wird Weltmeister in der Kategorie U16. Alexander KHALIFMAN gewinnt die Weltmeisterschaft der FIDE. [Anm.: Diese wurde erstmals als KO-Turnier ausgetragen, also nicht in einem Wettkampf zwischen dem Titelverteidiger Karpow und einem Herausforderer.]

Fortsetzung folgt
*******dus Mann
970 Beiträge
@ Torsten_ohne_h
Lieber Torsten,

danke für deine grandiose, weil sehr informative Fortsetzungs-Reihe zur Schach-Geschichte!

Trotz – oder vielleicht sogar gerade wegen!? – meiner für einen Amateur-Spieler vergleichsweise hohen Spielstärke hatte ich bislang nie die nötige Muße gefunden, mich vertiefend mit der Historie des königlichen Spiels zu beschäftigen. Als Jugendlicher ging es mir in erster Linie nur ums Spielen und die dabei erzielbaren Erfolge. Mit fortschreitendem Alter fehlte mir dann leider – vermeintlich – immer mehr die Zeit.

Dabei heißt es doch so schön: Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen! Ich denke, dies trifft in besonderem Maße auch auf das Schachspiel und seine historische Entwicklung zu. Als ein übersichtlicher Abriss der gesamten Schachgeschichte stellt deine Fortsetzungs-Reihe insoweit einen wertvollen Beitrag für den interessierten Leser dar: In überschaubarem Umfang vermittelt sie wichtiges Basiswissen – quasi als ein Must-Know für jeden Schachliebhaber. Als langjähriger und ambitionierter Vereinsspieler habe auch ich noch einiges Neues erfahren dürfen!

Liebe Grüße
subigendus
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Ja danke,
genau das war der Sinn, den meine "Arbeit" haben sollte.
*********hne_h Mann
217 Beiträge
Themenersteller 
Teil 26
• 2000: Der deutlich jüngere und besser vorbereitete Vladimir KRAMNIK nimmt Garri Kasparow nach 15 Jahren den Weltmeistertitel ab. Viswanathan ANAND gewinnt den FIDE-Weltmeistertitel im KO-System. Deutschland gewinnt bei der Schacholympiade in Istanbul sensationell die Silbermedaille.
• 2001: Zhu Chen wird neue Titelträgerin im Frauenschach. Jeff Sonas veröffentlicht seine historischen ELO-Zahlen. [Anm.: Um die Meister aller Zeiten besser vergleichen zu können, hat man sich ein Verfahren ausgedacht, wie man für Spieler aus der Vor-ELO-Zeit ELO-Zahlen rückwirkend berechnen kann. Dieses ist nicht unumstritten, aber ein besserer Ansatz ließ sich bis jetzt nicht finden.]
• 2002: Ruslan Ponomariow erringt den FIDE-Weltmeistertitel im KO-System.
• 2003: Die Ungarin Judit POLGAR erreicht als erste Frau eine ELO-Zahl von 2700. Der erste Band von Garri Kasparows großer Buchreihe "Meine großen Vorkämpfer" erscheint. [Anm.: Die Bücher besitze ich selbstverständlich komplett.] Das Schachlernprogramm für Kinder "Fritz & fertig" (aus dem Hause ChessBase) erscheint.
• 2004: Der Usbeke Rustam Kasimdschanow wird überraschend FIDE-Weltmeister im KO-System. [Anm.: Er spielt hier in der Nähe für Bad Godesberg in der Bundesliga und spricht hervorragend Deutsch.] Die Bulgarin Antoaneta Stefanova wird ebenso überraschend Weltmeisterin.
• 2005: Die FIDE-Weltmeisterschaft wird diesmal als Rundenturnier ausgetragen. Neuer Titelträger wird der Bulgare Veselin TOPALOV. Die 18. Fernschach-WM endet ein Jahr vor der 17.! [Anm.: Inzwischen werden die Züge nicht mehr mit Postkarten sondern per E-Mail gesendet.] Ich erspiele beim Kaiser Open in Bad Ems endlich meine zweite ELO-Halbzahl und werde seitdem in der Weltrangliste geführt. *zwinker*

Fortsetzung folgt
*******dus Mann
970 Beiträge
Kleine Anmerkungen bzw. Ergänzungen
Dass ich die mühevolle Zusammenstellung von Torsten_ohne_h selber als einen wertvollen Abriss der Schach-Historie zu würdigen weiß, hatte ich bereits weiter oben erwähnt – und an dieser persönlichen Einschätzung meinerseits hat sich auch nichts geändert. Nachdem ich zwischenzeitlich etwas Zeit und Muße gefunden hatte, mich mit dem umfangreichen Stoff noch einmal eingehender zu beschäftigen, möchte ich mir jedoch nach und nach jeweils in gesonderten Beiträgen noch ein paar kleine Anmerkungen bzw. Ergänzungen erlauben, die ich für erwähnenswert halte.

Nun aber zu meinem einzigen kleinen Kritikpunkt hinsichtlich der Zusammenstellung von Torsten_ohne_h: Mir erscheint diese an manchen Stellen zu sehr auf Daten bezogen, während interessante Hintergrundinformationen etwas zu kurz kommen. Insbesondere hätte ich mir noch ein Eingehen auf folgende Punkte erwünscht:

– Kandidatenturnier Curaçao 1962 (bislang gänzlich unerwähnt): Turnierverlauf, Hintergründe und Folgen
– Weltmeisterschaftskampf zwischen Boris Spasski und "Bobby" Fischer 1972: Hintergründe und skandalträchtige Umstände während des Matchs
– Weltmeisterschaftskampf zwischen Anatoli Karpow und Viktor Kortschnoi 1978: Hintergründe und skandalträchtige Umstände während des Matchs
– Weltmeisterschaftskampf zwischen Anatoli Karpow und Garri Kasparow 1984/85: Hintergründe und Folgen des Abbruchs beim Stand von 25:23 (5:3 Siege)
– Weltmeisterschaftskampf-Rematch zwischen Boris Spassky und "Bobby" Fischer 1992 in Sveti Stefan und Belgrad (bislang gänzlich unerwähnt): Hintergründe und Folgen 

Eventuell werde ich hierauf – zusätzlich zu meinen oben angekündigten kleinen Anmerkungen und Ergänzungen – zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls noch eingehen. Natürlich lasse ich insoweit aber gerne Torsten_ohne_h den Vortritt – nicht nur, weil es sich um sein Thema handelt, sondern vor allem, weil er sicherlich auch hinsichtlich der genannten Punkte im Vergleich zu mir über das umfangreichere Wissen verfügt.

Liebe Grüße
subigendus
*******dus Mann
970 Beiträge
Anmerkungen bzw. Ergänzungen zu Teil 8
Laut der Online-Datenbank von ChessBase fanden zwischen dem Franzosen Louis Charles Mahé de Labourdonnais und dem Iren Alexander McDonnell insgesamt sechs (anstelle von nur vier) Matches statt, wobei es sich bei der von Torsten_ohne_h zitierten 62. Partie mit der unten abgebildeten, berühmten Schlussstellung um die 16. Partie des vierten Matchs handelte.

Die Berliner Schachgesellschaft ist bereits im Jahr 1827 gegründet worden. Nach einem Zusammenschluss mit der Schachvereinigung Eckbauer 1925 Charlottenburg im Jahr 1949 besteht sie unter dem Namen Berliner Schachgesellschaft (BSG) 1827 Eckbauer e. V. als ältester noch existenter Schachverein Deutschlands fort und ist damit zugleich einer der ältesten deutschen Sportvereine überhaupt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte die Berliner Schachgesellschaft, der zahlreiche namhafte Spieler dieser Zeit angehörten, zu den führenden und mitgliederstärksten Schachvereinen Deutschlands. Aber auch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg konnte der Verein insbesondere durch den Gewinn der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft in den Jahren 1957 und 1961 noch auf sich aufmerksam machen.
******ier Frau
38.858 Beiträge
Gruppen-Mod 
Dass ich die mühevolle Zusammenstellung von Torsten_ohne_h selber als einen wertvollen Abriss der Schach-Historie zu würdigen weiß, hatte ich bereits weiter oben erwähnt – und an dieser persönlichen Einschätzung meinerseits hat sich auch nichts geändert.
Ja, das ist ganz klar eine große Leistung. *spitze*

Mir erscheint diese an manchen Stellen zu sehr auf Daten bezogen, während interessante Hintergrundinformationen etwas zu kurz kommen.
Ja, aber das macht nichts.

Insbesondere hätte ich mir noch ein Eingehen auf folgende Punkte erwünscht:
Vielleicht magst du das einfach selbst machen? Das wäre doch schön. *g*
*******dus Mann
970 Beiträge
@ wolfsgier
Ja, ich hatte ja in meinem letzten Absatz schon angekündigt, gegebenenfalls selber noch etwas zu den von mir aufgezählten Punkten ausführen zu wollen. Nur möchte ich insoweit wie bereits gesagt Torsten_ohne_h wirklich nicht zuvor kommen und ihn dadurch womöglich verärgern – daher warte ich zunächst einmal seine Reaktion ab.
Zuvor steht ohnehin erst noch, wie ebenfalls bereits angekündigt, die eine oder andere kleine Anmerkung bzw. Ergänzung zu den Beiträgen von Torsten_ohne_h an. Aber alles ganz entspannt nach und nach ...
*****3_M Mann
846 Beiträge
ohne Fortsetzung
echt schade Torsten, dass Du keine Fortsetzung mehr geschrieben hast - bisher zumindest. Ich vermisse Deine Schachgeschichte, n. LG *wink* Manu
*******dus Mann
970 Beiträge
Anmerkung zu Teil 22
Zur Überbrückung der Wartezeit bis zu einer hoffentlichen Fortsetzung der eigentlichen Beitragsreihe hier erstmal wieder ein kleines Intermezzo von meiner Seite:

@ Manu13_M: Vielleicht kannst du dich ja auch daran etwas erfreuen?

@ Torsten_ohne_h: Auch ich würde mich über eine Fortsetzung sehr freuen!

• 1972-73: Ex-Weltmeister Michail Tal spielt unglaubliche 86 Partien in Folge ohne Niederlage (47 Siege, 39 Remisen)!

Eine ähnlich beeindruckende Serie gelang erst kürzlich dem in Manila geborenen 23-jährigen philippinischen Großmeister Wesley So, der seit 2014 für den US-amerikanischen Schachverband spielt:

Nach seiner Niederlage mit Schwarz gegen Weltmeister Magnus Carlsen in der 4. Runde beim IX Chess Masters Final in Bilbao am 16. Juli 2016 blieb er über mehr als neun Monate hinweg unbezwungen, ehe er am 21. April 2017 beim Turnier in Shamkir (Aserbaidschan) in der 1. Runde mit Weiß dem aserbaidschanischen Großmeister Shakhriyar Mamedyarov unterlag, der mit einer Elozahl von 2800 aktuell die Nr. 6 der Weltrangliste ist.

Mit "nur" 67 Partien in Folge ohne eine einzige Niederlage (25 Siege, 42 Remis) legte So dabei zwar nicht eine ganz so lange Serie wie die von Michail Tal über 86 Partien hin. Von zwei Ausnahmen abgesehen waren seine Gegner aber alle Großmeister, wobei diese in rund der Hälfte der Fälle mit einer Elozahl von jeweils über 2750 (gegenwärtig gibt es weltweit 14 Spieler mit einer solchen Zahl) der absoluten Weltspitze angehörten. Unter anderem blieb So beim 2016 Sinquefield Cup in Saint Louis (Missouri) und beim London Chess Classic 2016 jeweils über neun Runden sowie beim Tata Steel Masters 2017 in Wijk aan Zee über 13 Runden ungeschlagen, die allesamt zu den am stärksten besetzten Turnieren aller Zeiten zu zählen sind.

Seit seiner Niederlage gegen Mamedyarov ist So übrigens schon wieder 17 Partien in Folge unbezwungen (zwei Siege, 15 Remis) geblieben, nämlich in den restlichen acht Runden beim Turnier in Shamkir, davon in fünf Partien gegen einen Gegner mit einer Elozahl von über 2750, sowie in allen neun Runden beim Altibox Norway Chess 2017 im Juni dieses Jahres in Stavanger ausschließlich gegen Gegner, die zu den Top 12 der aktuellen Weltrangliste gehören.
*****3_M Mann
846 Beiträge
danke Dir subigendus, im Prinzip freue ich mich schon, dass es hier weitergeht und weiter zu lesen. Als Laie geht es mir schon sehr ins Detail. Egal, schön, dass hier wieder Kontakt entsteht.

Hoffe, die Wartezeit auf Torsten dauert nicht mehr so lange.
Solong, Manu
*******dus Mann
970 Beiträge
@ Manu13_M
Die Ausführlichkeit der Anmerkung beruhte schlichtweg auf einer persönlichen Begeisterung meinerseits, die möglicherweise dem einen oder anderen als leicht überbordend, vielleicht aber auch als nachvollziehbar erscheint, wenn man sich klar macht, wie hoch die Leistung von Wesley So zu bewerten ist:

67 Spiele sind nur eines weniger als die Anzahl der Spiele, die ein Verein in der Fußball-Bundesliga innerhalb von zwei Spielzeiten zu absolvieren hat. Wer sich für Fußball interessiert, wird die Leistung einordnen können, die in der zurückliegenden Spielzeit Leipzig mit dem Gewinn der Vizemeisterschaft als Aufsteiger erbracht hat. Trotzdem hatten sie dabei sieben Niederlagen einstecken müssen. Nun stelle man sich aber vor, sie hätten kein einziges Spiel verloren (das ist über eine gesamte Spielzeit hinweg selbst Bayern München noch nie gelungen) und würden dieses Kunststück in der kommenden Spielzeit gleich noch einmal wiederholen ...
*******use Mann
3.197 Beiträge
Und um diesen Fußballvergleich korrekt
zu machen, müsste RB Leipzig dann die Siege in einer Liga erreichen,
in der ausschließlich Mannschaften wie Bayern München, Real Madrid, FC Barcelona,
Arsenal London usw. vertreten sind. *g*

Erst dann wird die Außergewöhnlichkeit dieser Leistung deutlich.
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