Teil 21
• 1969: Boris SPASSKY wird der 10. Weltmeister der Schachgeschichte. [Anm.: Er lebt noch hochbetagt in Moskau, ist nach mehreren Schlaganfällen aber an den Rollstuhl gefesselt. Nachdem er vor einigen Jahren seine Wahlheimat Frankreich fluchtartig verlassen hat, weigert sich seine dortige Familie, ihm sein Schacharchiv herauszugeben.]• 1970: Bobby Fischer gewinnt das berühmte Belgrader Blitzschachturnier. ELO-Zahlen werden erstmals veröffentlicht. Robert HÜBNER wird mit 22 Jahren jüngster deutscher Großmeister.
• 1970/71: Fischer siegt zwanzigmal in Folge, d.h. ohne ein einziges Remis dazwischen!
• 1971: Fischer erreicht dadurch mit 2895 die höchste historisch errechnete ELO-Performance der Schachgeschichte. [Anm.: Damit ist natürlich nicht die ELO-Zahl eines Spielers gemeint, sondern die in einem oder mehreren Turnieren oder Wettkämpfen erspielte Performance, die dann mit der vorherigen ELO-Zahl zur neuen verrechnet wird. Die Formel dafür ist nicht unkompliziert, aber im Computer-Zeitalter ist das natürlich kein Problem mehr. Inzwischen hat es mehrere ELO-Performances über 2900 gegeben.] Horst Rittner (DDR) wird Fernschach-Weltmeister.
• 1972: Olga Rubzowa (UdSSR) wird erste Fernschach-Weltmeisterin. Sie ist bis heute der einzige Mensch, der sowohl im Nah- wie im Fernschach den Weltmeistertitel trug. Bobby FISCHER erobert im skandalträchtigen "Match des Jahrhunderts" in Reykjavik den Weltmeistertitel von Spassky und löst damit einen weltweiten Schachboom aus. [Anm.: Über kein Schach-Ereignis gibt es mehr Bücher, Artikel, Filme und Dokumentationen. Hauptschiedsrichter war übrigens der kürzlich verstorbene Bamberger Großmeister Lothar Schmidt, der nicht nur als der größte Schachbuchsammler der Welt galt (es war die Rede von 85.000 Bänden plus anderen Sachen!], sondern auch Inhaber des Karl-May-Verlags war.]
Fortsetzung folgt