Lennart_Shelman - wolfsgier

1.) e3 ; d5

Die weiße Läuferin ist nicht mehr zu bremsen, und mit einem Stöhnen rennt sie los.

2.) Lb5+

2.) Lb5+ ; c6

"Ach dich, kleiner Bauer, dich will ich nicht, ich will deinen König, später."

3.) Ld3

3.) Ld3 ; Sf6

Die weiße Stute schabt unruhig mit den Hufen auf ihrem Platz und macht dann einen großen Sprung, um den schwarzen Hengst besser sehen zu können.

4.) Sf3

4.) Sf3 ; Lg4

"Oh, jetzt wird es mir hier zu heiß, ich geh lieber mal ein Stück rüber.", sagt die Königin und geht mal ganz geschmeidig um ihre Türmerin herum.

5.) 0-0

5.) 0-0 ; e5

Okay. Ich merk schon, das haben ruhige Männer so an sich: dass sie gut, sehr gut Schach spielen können.
Da hast du nun endlich deinen Willen bekommen, hast ja auch echt lange darauf gewartet.
Wie schnell soll es denn vorbei sein? Also mit mir?
Ja, es ist schon immer so: meine Schreibkunst ist viel besser als meine Schachkunst.

6.) b3

6.) b3 ; d4

'Ich glaube, hier habe ich eine bessere Sicht auf das Geschehen.', sagt sich die weiße Dame und geht einen Schritt zur Seite.

7.) De1

7.) De1 ; c5

Die Verlockung ist zu groß, die rassige Stute macht einen großen Sprung und nimmt sich den kleinen Bauern auf e5 so sehr, dass dem armen Kerl hören & sehen vergeht.

8.) Sxe5

8.) Sxe5 ; Lh5

Okay, na dann gehen wir das lustige Spiel mal in Ruhe an.

9.) a4

9.) a4 ; Ld6

Mitten in der Nacht, bei stömendem Regen, ist der Bäuerin auf e3 alles egal, sie denkt sich: Nass bin ich sowieso, von oben und von unten, jetzt mach ich, was ich will.
Und sie nimmt sich den Bauern auf d4 und macht ihn fix & fertig.

10.) exd4

Nackig soll ich dich machen?!
Das hättest du gern, was?!
Ich bin nur eine kleine unschuldige zurückhaltende Schachspielerin, die keine Ahnung hat, und gerade dabei ist, ZU ÜBEN.
(Schach natürlich, was sonst?)

10.) exd4 ; Lxe5

'Da hat der schlanke Läufer also meine rassige schöne Stute geritten? Und das direkt vor meinen Augen? Unglaublich! Was bildet der sich ein? Hat der auch nur ansatzweise eine Ahnung, wie mich dieses Spiel erregt und erzürnt hat gleichermaßen?', sind die Gedanken der weißen Dame, während sie los läuft, direkt auf ihn drauf zu.
Er ist noch erschöpft von diesem Ritt, so dass er sie gar nicht bemerkt.
Sie haucht ihm von hinten in's Ohr: "Los, zeig mir, wie du's mit ihr getrieben hast!"
Er dreht sich um, sieht sie an, und ist von ihrer plötzlichen Erscheinung kombiniert mit ihrer Schönheit so ergriffen, dass sein Kreislauf versagt.( )

11.) Dxe5+

"Natürlich will ich dich, Herr König! Du bist mein Ziel!" strahlt sie ihn an.

11.) Dxe5+ ; De7

"Ich will alles! Und da ich gerade so schön in Fahrt bin, mach ich mich jetzt richtig heiß an deinem kleinen Bauern auf c5, bevor wir zwei uns miteinander vergnügen."
Gesagt, getan, die weiße Dame schreitet schnell rüber zu diesem Bauern, packt ihn im Genick, und da ist es auch schon geschehen um ihn, noch bevor er sie richtig wahr genommen hat.

12.) Dxc5

12.) Dxc5 ; Dxc5

Still und stumm hast du sie dir genommen, schwarzen Herr, meine weiße Dame, keinen Ton hast du von dir gegeben, als du sie dir nahmst, da kann es ja nicht so schön gewesen sein für dich. Oder bist du schon des Lebens müde? Dich hier so verzweifelt zu präsentieren, vor meiner Bäuerin auf d4?

Und so hat die einfache Magd ein leichtes Spiel mit dem großen schwarzen Herrn, denn er ist schon geschwächt.

13.) dxc5