Sg4..
..ist ein sehr schönes Beispiel, um einige Dinge anzusprechen bzw. zu erklären.Wenn Weiß nun Sd2-c4 seinem ursprünglichen Plan (den schwarzfeldrigen Läufer von Schwarz anzugreifen und von der Diagonale g1-a7 zu vertreiben), dann wird Weiß ganz übel mit Dd8-h4 überrascht, denn es würde dann Dxh2 Matt drohen und auch Lxf2+ drohen, beide Drohungen kann man nicht gleichzeitig parieren.
Daher ist es immer wichtig, bei eigentlich jedem neuen Zug vom Gegner zu überlegen, was er mit diesem gemachten Zug bezweckt bzw. droht.
Wenn nichts droht, kann man seinen Plan weiterspielen. Falls der Gegner aber was droht (oder eine Drohung im nächsten oder übernächsten Zug) aufstellt, muss man seinen ursprünglichen Plan nochmal neu überdenken und erst die Drohung des Gegners parieren!
Daher ziehe ich nun Sd2-f3...von dort aus kontrolliert der Springer die Felder d4/e5/g5 u. h4! Weiterhin kann ggf. der schwarzfeldrige Läufer von Weiß (Lc1) ins Spielgeschehen eingreifen bzw. sich entwickeln.
Nach Sd2-f3 könnte der Springer von g4 zwar auf f2 reinschlagen, aber das wäre nicht unbedingt klug, denn nach z.B. Txf2, Lxf2, Kxf2 hat Weiß für seinen Turm und Bauern Läufer und Springer bekommen. Und im Mittelspiel ist Läufer & Springer meistens besser als Turm & Bauer (auch wenn von der Wertigkeit/Punkte) beide Seiten gleich (nämlich 6 Punkte) sind. Im Endspiel sähe das dann wieder ganz anders aus. Dort könnte (je nach Stellung!) evt. sogar der Turm & Bauer besser sein als Läufer & Springer.
Statt Sd2-f3 hätte Weiß auch Df3 ziehen können. Würde den Bauern auf f2 decken und gleichzeitig f7 Schachmatt drohen. Und ggf. auch sofort h2-h3 statt Sd2-f3. Nach h2-h3 müsste sich der Springer endgültig entscheiden. Zieht er zurück (dann hat er ein Tempo verloren) oder schlägt er auf f2 rein, dann kommt es zum Tausch Turm & Bauer gegen Läufer & Springer. (Erläuterung dazu siehe oben).
Es ist schwer zu sagen, welcher Zug von den dreien (Sd2-f3 oder Dd1-f3 oder h2-h3) am besten ist. Letztendlich habe ich mich für Sd2-f3 entschieden, weil ich Dh4 vermeiden will und den Läufer von c1 entwickeln möchte.
1.) e2-e4 e7-e5
2.) Sg1-f3 Sb8-c6
3.) Lf1-b5 Sg8-f6
4.) d2-d3 Lf8-c5
5.) 0-0 Sc6-d4
6.) Sxd4 Lxd4
7.) c2-c3 Ld4-b6
8.) Sb1-d2 c7-c6
9.) Lb5-a4 d7-d6
10.) La4-b3 Sf6-g4
11.) Sd2-f3