Schlaganfall - wie jetzt weiterleben?
Nachdem ich unheimliches Glück hatte und sich demnächst mein dritter Geburtstag nähert, bin ich wieder am reflektieren:Schnipsel 1
Ich arbeite noch immer im gleichen Beruf, mit fast den gleichen KollegInnen.
Für sie war es nicht leicht, da ich meinen zweiten und dritten Schlaganfall in der Arbeit bekommen habe.
Auch jetzt nach fast drei Jahren höre ich immer wieder einmal besorgte Nachfragen, bekomme zu hören, das ich gut auf mich aufpassen soll.
Schnipsel 2
Zu Beginn in der Stroke-Unit bekam ich Unterstützung durch die verschiedenen Professionen.
In der ambulanten Reha und im anschließenden IRENA Programm war es ähnlich.
Da wurde ich angespornt, gerade auch bei den Dingen, wo ich mich nicht (mehr) so leicht tue.
Durch Corona hat sich vieles verändert, auch im Fitnessstudio.
Aktuell bekomme ich da keine wirkliche Unterstützung. Es ist eher eine "Verwaltungsmentalität" vorhanden.
Schnipsel 3
Ich selbst habe mich mit den Veränderungen ein ganzes Stück weit abgefunden.
Manchmal, wenn ich auf nassen total unebenen Waldwegen laufe, merke ich die Unsicherheiten und manches mehr.
Inzwischen vermeide ich solche Situationen jedoch einfach immer mehr.
Schnipsel 4
Nachdem ich jetzt einen Schwerbehindertenausweis mit 50% habe, dadurch mehr Urlaubsanspruch usw. genieße ich schon fast diesen Status.
= War es das jetzt?
• Täglich ein paar Tabletten
• Das "Wissen" das die Energie und die Leistungsfähigkeit um einiges begrenzter ist
• Die Wortfindungsstörungen bleiben, da ich in einem Alter bin, wo man das auch aufs Alter schieben kann, nerven sie nur noch manchmal, ich habe mich einfach auch daran gewöhnt.
• Meiner Prinzessin gegenüber merke ich hin und wieder das ich anscheinend abbaue, doch auch daran gewöhne ich mich langsam.
• Wenn ich zum Arzt gehe, dann bekomme ich immer wieder zu hören, das ich froh sein kann, das fast nichts zurück geblieben ist.
= Die eigene Motivation ist zurück gegangen. Es ist bequem, den Status Quo zu akzeptieren und damit zu leben.
Wie geht es Euch da?