„Alle Menschen sind soziale Wesen und genau das wird gerade sehr weitgehend untersagt, darunter leiden alle, auch wenn sie es nicht sofort bemerken.
Ich möchte nicht unnötig Öl ins Feuer kippen, schließlich brodelt es schon genug. Jedoch ein kleines "aber" möchte ich schon in den Raum werfen, da ich mit deiner Behauptung, dass wir alle darunter leiden, nicht so ganz einfach im Raum stehen lassen mag. Ich spreche ausschließlich von meiner Person, die sich nicht in den Kreis "alle" einbezieht. Privat leide ich nicht wirklich darunter. Zumal ich in der Vergangenheit ohne Corona kaum bzw. wenige Kontakte hatte. Viele Kontakte brauche ich für mich nicht. Mir reichen die paar Leute, die ich an einer Hand abzählen kann. Auch schon vor Corona war es so, dass ich sie wenig gesehen habe, da sie entweder ein paar Jahre älter sind und demensprechend eine Familie haben oder aktuell in der Bauphase ihres Lebens sind. Da steckt man als "Single" schon zurück. Finde ich in Ordnung. Außerdem ist ein Treffen mit einer weiteren Person erlaubt. So richtig geändert hat sich bei mir nicht viel.
Ok, beruflich wird es eine neue Herausforderung, da ich vieles aus dem HomeOffice erledigen muss und kann. Als IT'ler brauche ich nur mein Laptop und WLAN. Als weiteren Punkt könnte es schwer werden, zwischen beruflich und privat hinsichtlich der räumlichen Trennung zu differenzieren. Ich arbeite, schlafe, entspanne in dem einem und selben Raum. Da ich viel Kundenkontakt im Ausland habe z.B. mit Kollegen aus Nord - und Südamerika muss ich einen gesunden Flow finden und nicht in das Muster zurückfallen, dass ich zwecks der Zeitverschiebung mal bisschen mehr mache. Aber das schiebe ich eher in die Richtung "Luxusprobleme".
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Welche langfristigen Folgen das in unserer Gesellschaft haben wird, das haben wird ist noch nicht abzusehen. Mein Vertrauen in Politik und Medien ist jedenfalls auf einem absoluten Tiefpunkt. Dabei erwarte ich nicht das man einen Virus wegzaubern kann, aber ich erwarte ehrliche Informationen, sinnvolles Vorgehen und eine offene, demokratische Diskussion, leider vergeblich.
Was ich traurig finde und darüber habe ich mich neulich erst mit neuen und alten Kollegen unterhalten, dass bei vielen das Denkvermögen fehlt. Es ist schockierend das viele ältere Menschen, die min. 20 bis 30 Jahre älter sind als ich, es entweder nicht kapieren wollen / können oder es konkrekt ignorieren. So nach dem Motto: "Ist mir doch egal". Erst als denen die Folgen auf dem Papier dargestellt wurden, was ein möglicher Stillstand bedeuten würde, rafften sie, dass sogar ihre Arbeitsplätze gefährdet sind.
Im privaten Bereich finde ich es ebenfalls schockierend, wie manche Leute damit umgehen und teilweise Fakenews über Facebook und co. vertreiben und angeblichen Ärzten aus den Nachbarländern vertrauen schenken, obwohl diese gerade wegen solcher Theorien ihre Zulassung verloren haben.
Ich versuche weiterhin ein gesundes Mittelmaß zu finden. Kritisch darf man sein / sollte man sein, so denke ich. Jedoch mit einem gesundem Menschenverstand und nicht irgendwelchen Theorien glauben schenken, dass irgendwelche chemischen Stoffe das Wundermittel sind....