Jardin Secret - schön :)
Rund um Corcelles und Payerne herum gehören die Gemeinden zum Kanton Fribourg. Corcelles und Payerne hingegen sind noch Waadtland, hart an der Grenze sozusagen. Und nahe der “Grenze” zwischen Romandie und Deutschschweiz. Wir haben in der letzten Zeit einige französische Clubs besucht, in denen das Kennenlernen und Spielen so anders funktioniert, dass wir es noch lernen müssen. Deutschsprachige Swinger gehen anders miteinander und zueinander um. Deswegen waren wir gespannt, was wir jetzt da erleben, wo die französischsprachige und deutschsprachige Kultur aneinander geraten und sich vermischen.
Der Flugplatz und die Kasernen sind nicht zu übersehen. Google Maps schickt uns über kleine Feldwege, die erstaunlich gut geteert sind. Aus der Nacht taucht ein Maschendrahtzaun auf, die nächste Militäranlage. Vermutlich hat das Navi uns nicht über den einfachsten, sondern über den kürzesten Weg geschickt. Und ohne Fernsicht hat man im Dunkeln wirklich ein wenig das Gefühl, durch ein Sperrgebiet zu fahren.
Aber was tut paar nicht alles, um einen Club auszuprobieren? So besonders viel Auswahl gibt es in der Schweiz ja ohnehin nicht und es wäre doch schade, wenn sich da in der Nähe ein Juwel verbirgt, das wir einfach noch nicht entdeckt haben! Den “Rest” der Entscheidung hat uns ein Paar abgenommen, die sich durchweg positiv geäussert hatten. Vorher gehört hatten wir also: Es gibt auch ein Bordell in der Nähe (Verwechselungsgefahr für aufgeregte Erstbesucher, teurer Champagner), der Herr des Hauses spricht nicht so deutlich, es gab schöne Begegnungen.
Nach verwirrender Fahrt durch die Nacht - es gibt einen einfacheren Weg.. - kommen wir ohne Probleme an und sind Auto Nummer drei auf dem Parkplatz. Den Club erkennen wir vor allem am Gebäude, denn das Schild ist mehr als diskret. Die Besucher des Dorffestes gucken uns ein wenig komisch an, aber das wundert uns nicht
Das Gebäude ist neu, zwei oder drei Jahre alt, und für einen Club gebaut - warm und freundlich, diskret aber weder verschämt noch versteckt. Die Chefin empfängt uns freundlich, wie üblich fragt sie, ob wir das erste Mal da sind (ja!), ruft ihren Mann für die Führung. Aber zuerst ziehen wir uns nach langem Arbeitstag in die Umkleiden und Duschen zurück. Es ist Platz, es ist sauber, reichlich Handtücher, der Schrank gross genug für unsere Sachen.
Nachdem wir den Staub des Alltags von uns abgespült haben, kommt der Herr des Hauses zum Zug und führt uns durch seinen Club - stressfrei, entspannt und in genuscheltem Französisch, das aber nicht lieblos rüberkommt, im Gegenteil. Nur muss man halt wirklich gut zuhören. Andererseits - sooooo viel gibt’s ja auch nicht zu erklären, in einem Club.
In der unteren Etage ist der Empfang, die Bar, eine Tanzfläche mit Pole-Dance-Ding (aber an diesem Abend keine Musik), die Umkleiden, Duschen und zwei Spielzimmer. Eines davon abschliessbar, das andere mit Sling und Wasserbett und Andreaskreuz 1. Zugang nach Aussen gibt es auch, für die Raucher.
Im oberen Geschoss die Sauna, Duschen, ein Raum für die Schaumparty, das unvermeidbare Zimmer mit den Guck- und Fummel- und Durchstecklöchern, noch ein Zimmer mit Bett und Fesseln, Andreaskreuz, noch ein Zimmer mit grosser Spielfläche auf Tischhöhe und nochmal Andreaskreuzen. Offensichtlich wird in der Romandie viel gefesselt
Der Tisch ist übrigens nicht fest auf dem Boden, im Laufe des Spiels rückte er dann Stoss für Stoss näher an die Wand
Oben gibt es noch eine grosse Terrasse auf dem Dach, auf der man sich entsprechend nackt vergnügen kann. Vom Jacuzzi riet uns der Chef ab, erfreuliche Ehrlichkeit. Platz für Raucher gibt’s auch nochmal oben, unter freiem Himmel und im Fumoir. Alles ist durchweg gepflegt, sauber und schön gemacht - zum Wohlfühlen.
Zwischendurch wird aufgeräumt und geputzt, auch das macht auf uns einen guten Eindruck (genau wie dass es immer reichlich Handtücher gab).
Bis hierhin ist der Club wirklich empfehlenswert. Und dann fingen wir an zu spielen - auf der tischhohen Spielfläche, drumherum sind Canapees. Zwei Paare neben uns, die Frauen streicheln sich, sie sind fertig, zwei junge Paare kommen dazu, alle spielen miteinander und .. Schön. Ab jetzt ist der Club nicht mehr empfehlenswert, sondern hat den absoluten Wiederholungsfaktor
Das Publikum am Freitag Abend war gut gemischt, die jüngsten vielleicht Mitte/Ende zwanzig, die ältesten vielleicht Ende vierzig, sehr sanft, schön und ein Swingererlebnis wie aus dem Bilderbuch.
Gäste sind wie immer nicht “garantiert”, aber das Umfeld ist schön, entspannend und angenehm - wir kommen wieder.