Naked Tea Party
Ich selbst (mit Hilfe) organisiere seit etwas über einem Jahr semi-regelmäßig die Naked Tea Party.
Die würde ich auch als sexpositiven Space bezeichnen, auch wenn es je nach Motto Abende gibt die mal mehr und mal weniger sinnlich/erotisch sind. Selbst die erotischten Abende würde ich aber immer noch von Orgien oder Sex-/Swingerparties abgrenzen (not judging).
Prinzipiell geht es um einen Raum, in dem die Kleider-Normen umgedreht sind; also nackt ist erlaubt und erwünscht, und nur wer sich gerade nicht wohl fühlt, hat hin und wieder mal was an. Das erzeugt schon eine sehr interessante Stimmung, ist aber alleine noch nicht sexpositiv.
Den Raum (sowohl im physischen als auch gedanklich) dafür schaffen wir primär durch viel Kommunikation. Ein dionysischer Abend oder Nachmittag, bei dem neben vielem anderen auch Sex im Möglichkeitsraum ist.
Möglichkeitsraum heißt für mich aber auch, dass Sex eine Möglichkeit von vielen ist, aber eben auch nicht sein muss. Eben im Unterschied zu einer Gesellschaft, die am einen Ende hyper-sexualisiert ist, am anderen Ende aber voller Scham und konservativer Tabus (sex-negativity, slut-shaming, etc.). Ein Abend kann auch ohne Sex sehr gelungen sein - und war es schon oft.
Themen wie Sexualität, Normen, Identitäten, Scham, Sinnlichkeit, Erotik, Lust, Spielzeug, Fantasien, Träume, Geschichten; aber eben lustvoll ... Massagen oder auch viele Arten von Sex ... mal mehr im Kopf, mal mehr im Körper ... sind ebenso eine Möglichkeit wie Übungen und Diskussionen zu Themen wie STDs/STIs und Konsens. Letzteres ist meiner Meinung nach eine unabdingbare Voraussetzung für solche Räume, daher investieren wir da schon mal etwas Zeit, alle auf eine Welle zu bringen.
Der Rest ergibt sich dann auch durch die Einladungspolitik, die schon auch etwas darauf abzielt, Leute zu finden, die das Konzept sexpositivität verstanden haben.
Und es geht viel um die Community über die Abende hinaus - das halte ich auch für einen Raum, der sehr sexpositiv sein kann.