Antarctica calling
Hallo ih Lieben, ich bin es wieder, Euer Pollino!
Puh, diesmal war ich ganz schön lange unterwegs mit InSleep. Man war das aufregend, wir sind nämlich zusammen erstmal nach Montevideo gereist, um dort an Bord einer Bark namens Europa zu gehen. Die hatte viele Segeln kann ich Euch sagen, aber mithilfe des ¨Handbuches¨ hab ich die ganz schnell auswendig gelernt und war sofort bereit abzulegen. Meine Mitsegler waren da etwas langsamer - hihi!
Bereit zum Ablegen in Montevideo
Von Montevideo aus sind wir den ganzen langen Weg zu den Falklandinseln gesegelt. Da haben wir ganz schön viel Wasser zwischendurch gesehen, aber langweilig war das auf keinen Fall! Gleich am ersten Abend hab ich Teddy und Mr. Blue kennengelernt und wir sind dicke Freunde geworden! Und unterwegs haben wir ganz viele verschiedene Tiere gesehen wie Albatrosse, Pinguine, Delphine und sogar Orcas. Eines Nachts hat das Wasser stellenweise so komisch grün geleuchtet und als Delphine vor unserem Bug hin- und hergesaust sind, hat das ausgesehen wie Torpedos unter Wasser, das war echt verrückt. Nach knapp zehn Tagen auf See sind wir dann auf den Falkland-Inseln angekommen und ich konnte mir Pinguine von ganz nahem ansehen.
Auf den Falklandinseln
Auf den Falklandinseln hat uns Teddy dann verlassen, um nach England zurückzureisen und so bin ich mit Mr. Blue weitergezogen.
Nach fünf wilden Tagen auf See sind wir dann in Südgeorgien angekommen. Ich bin lieber unter Deck geblieben, denn da war ganz schöner Wellengang und es ist ziemlich viel Wasser über die Reling geschwappt und ich wollte keine nassen Hufe bekommen, denn das Wasser war ziemlich kalt...
Südgeorgien haben wir von Nord nach Süd bereist und es war abenteuerlich. Immer wenn wir mit dem Zodiac an Land wollten, waren dort schon ganz viele Pelzrobben und diesen Burschen kann man nicht trauen, denn die sind ziemlich aggressiv und versuchen zu beißen. Um sie zu verscheuchen, hab ich mich richtig groß gemacht und laut gebrüllt, so dass sie Angst vor mir bekommen haben und Platz gemacht haben. Ich bin da jetzt als Dangerous Donkey bekannt und wir konnten Pinguine besuchen
Pinguine auf Südgeorgien
Natürlich haben wir auch Grytviken besucht besucht, das ist jetzt quasi sowas wie die Inselhauptstadt. Dort liegt auch Ernest Shackleton begraben, der noch mehr Abenteuer als ich erlebt hat. Wie sich das gehört, hab ich am Grab von Shackleton auch einen Whiskey getrunken
Sonst kann man viele Hinterlassenschaften aus den Zeiten des kommerziellen Walfangs bewundern. Und See-Elefanten liegen dort einfach so auf der einzigen Straße rum. Die sind wirklich massiv und haben ganz schön häßliche Zähne.
Außerdem waren wir dann noch in der größten Kolonie von Königspinguinen. Das waren deutlich mehr als ich zählen konnte (unser guide meinte es seien ca. 200 000 Paare). Die sehen ganz schön elegant aus und die Jungen ganz fluffig-kuschelig.
Doof ist nur, dass ich irgendwo zwischen lauter Pinguinen mein tolles Halstuch verloren habe, aber eine liebe Mitseglerin hat mir einen neuen tollen Schal gestrickt..
Mein neuer Schal entsteht!
Irgendwann war Südgeorgien zu Ende und von da aus ging es dann weiter Richtung Antarktis!!! Leider hatten wir nicht besonders viel Glück mit dem Wind, so dass wir fast die ganze Strecke unter Motor fahren mussten. Da haben nach sieben Tagen meine Eselohren ganz schön gedröhnt.
Aber wir waren noch gar nicht richtig angekommen als ich schon meinen ersten, richtigen Tafeleisberg gesehen habe! Boah war der groß!
Tafeleisberg
So sind wir von Insel zu Insel zur Antarktischen Halbinsel gehüpft. Und ich hab auch echte Buckelwale ganz der aus der Nähe gesehen und sie fast berühren können!
Buckelwale!
Und die sind schon ein paar Segelesellängen lang.
Wie auch schon in Südgeorgien musste wir jedes Mal bevor wir an Land sind unsere Hufe bzw. Stiefel peinlichst genau waschen und desinfinzieren, damit wir keine fremden Arten einschleppen. Als wir das erste Mal an Land gingen, haben wir einen Vulkan bestiegen, das war gar nicht so kalt da.
Ein Vulkan
Ein anderes Mal sind wir ganz nahe an einen Gletscher rangegangen und ich konnte das Eis berühren!
Gletscher ganz nah
Übrigens hab ich auch das erste Mal richtigen Schnee gesehen und mich gleich für meine erste Schneeballschlacht gerüstet
Schneeballschlaaaaacht!
Vor lauter Begeisterung hab ich noch fast gar nichts vom Schiff erzählt. Also wir sind mit einer Dreimastbark gesegelt. Das waren ganz schön viele Segel und noch viel viel mehr Seile. Aber als alter See-Esel hab ich natürlich den Überblick behalten! Wenn wir gesegelt sind, mussten wir auch Wachen schieben, das hat mir nicht so gut gefallen, mitten in der Nacht aufzustehen, andererseits wurde es fast nicht dunkel, so dass mein Eselhirn ein bißchen durcheinandergekommen ist. Bei unseren Wachen mussten wir bei Sonne, Wind, Regen, Schnee Ausschau halten oder das Steuer übernehmen.
Beim Ausschauhalten
Das ist ein tolles Gefühl, wenn Du so ein großes Schiff steuern darfst. Die Verpflegung an Bord war echt prima, nur ein bißchen mehr Schokolade für InSleep und etwas mehr echtes Eselfutter hätte ich mir gewünscht.
Leckeres Essen
Dafür waren die Leute an Bord waren alle total nett und zu Nikolaus gab es auch ein wenig Glühwein, der macht so schön warm im Bauch!
Glühwein
Um von der Antarktis nach Argentinien zu kommen, muss man die Drake-Passage durchqueren, die berühmt-berüchtigt ist. Am Anfang meinten meine Mitsegler das sei der ¨Drake lake¨, weil erstmal kein Wind ging und wir nur etwas Wellengang hatten. Warum InSleep ausgerechnet da seekrank wurde, verstehe ich nicht
. Aber tags drauf hatten wir dann Wind und richtige Wellen! Unser Kapitän meinte, die seien ungefähr acht Meter hoch. Hui, war das ein Wellenritt!
Nach knapp vier Tagen kam Kap Horn in Sicht und alle an Bord wussten, dass sie die Drake-Passage erfolgreich überstanden hatten!
Unser Abenteuer war noch nicht ganz zu Ende, denn kurz bevor wir in Ushuaia anlegen wollten, gab es einen ganz krassen Wetterumschwung und innerhalb vom Minuten hatte der Wind von 2 Bft auf 12 Bft (60-65 kn, bis zu 78 kn in Böen) zugelegt! So schnell wie der Wind kam, ging er nach einer Stunde auch wieder und wir konnten die restliche halbe Seemeile zurücklegen.
Bei schönem Wetter haben wir dann diesen aufregenden Törn ausklingen lassen!
So macht Segeln Spaß!