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Energieversorgung auf großer Fahrt?

Energieversorgung auf großer Fahrt?
Hat man vor, Häfen für längere Zeit zu verlassen, stellt sich ziemlich schnell die Frage:
Wie stelle ich meine Energieversorgung auch noch nach der zweiten Urlaubswoche sicher?

Natürlich habe ich mir diese Frage auch gestellt.
Dabei ist mir klar geworden, dass ich zum einen nicht mal weiss, wieviel Energie an Bord eigentlich wirklich benötigt und wieviel tatsächlich vefbraucht wird.

Daraufhin habe ich mal angefangen, zusammen zu rechnen/recherchieren und bin für ein gut ausgerüstetes10m-Boot mit 2 Erwachsenen als Crew auf etwa 2kWh/Tag gekommen.

Ganz schön happig, was? *panik*

Liege ich da über den Daumen gepeilt ungefähr im Bereich Eurer persönlichen Erfahrungen?
Wie stellt Ihr die dauerhafte Energieversorgung sicher?

Wellen- oder Schleppgenerator?
Solarpanels?
Windrad?

Oder nur über die Maschine, also durch großzügiges Treibstoff bunkern?

Welche Kombinationen machen Sinn? Welche weniger? Und unter welchen Gesichtspunkten?

Ich bin gespannt!
Danke ...
... für den Link justme68ffm.

Dort kommt der Autor zwar zu ähnlichen Ergebnissen, rechnet aber mit ... hm ... älteren Verbrauchswerten (Stichworte: Licht, LED, ...)

Der Hinweis auf u.U. mühseligen Umgang mit Schleppgeneratoren scheint mir aber recht schlüssig. *smile*
***Pa Paar
617 Beiträge
mit 2kWh am Tag könntest Du richtig liegen, das kommt stark auf Euren 'Lebenswandel' an...

wenn es gerade mal um Navi, Funk, Tablet und Licht (in jedem Fall auf LED umrüsten!) geht, kommt Ihr sicher auch mit weit weniger aus, - wenn Autopilot, Radar, Notebook viel Stunden laufen sollen, kann es auch mehr werden

wie die 2kWh zur Verfügung stellen, hängt auch stark vom Boot und 'Fahrstil' ab

an einem sonnigen Tag im Sommer kommen aus einer 250W Solaranlage 2kWh raus, auf einen Cat passen auch easy 1000W Solar, auf einem 9m Mono werden schon 200W evtl. schwierig

die Hoffnung, dass ein Windgenerator mehr liefert, weil er auch bei Wolken und Nacht läuft, ist meist nur eine Hoffnung, unter 4Bf liefern die meisten kaum was, bei 6Bf schalten sie schon langsam ab, - dass das Wetter da genau den grünen Bereich von 5Bf trifft ist eher sehr selten

die Lima des Bootsmotors liefert, je nach Boot, 0.5-2kWh pro Stunde, sofern ein sinnvoller Laderegler montiert ist!!! mit einem 0815 Lima Regler werden die Batterien erst nach vielen Stunden richtig voll werden, in 90% der Fälle ist der Regler, nicht die Lima, schuld, wenn es auch mit Motor 'nicht so richtig auflädt'

Wellengenerator kann 2 Dinge bedeuten, mehr Ladeleistung vom Motor, das ist erst bei sehr großen Motoren sinnvoll, für alles 'normale' ist Lima und Laderegler der bessere und viel preiswertere Ort zum auf-/nach-rüsten, da gehen durchaus 4kW raus
Wellengenerator kann auch Strom aus der frei mitlaufenden Schraube bedeuten, wenn kein Klapp-Prop verbaut ist läuft die Welle je nach Boot ab 3kn mit, - das ist aber mit Abstand eine der teuersten und ineffektivsten Methoden und nur sehr selten sinnvoll

der Generator zum rein werfen und nachschleppen kann eine sinnvolle Option sein, wenn man denn in diesen Situationen normalerweise auch zumindest 4kn Fahrt macht, - der Wind ist mit den eigenen Segeln und dem Schleppgenerator wesentlich effizienter, rpeiswerter und wartungsärmer genutzt als mit einem Windgenerator

und zuletzt, natürlich der dedizierte kleine Stromerzeuger oder Schiffsgenerator, der auf großer Fahrt für Notfälle eigentlich obligatorisch an Bord sein sollte, sei es ein kleiner Benziner mit 850W oder ein großer Diesel mit mehreren kW, und ein dazu passend großes Ladegerät - der kleine Benziner braucht ~0.6l pro kWh, der große Diesel nur ~0.3l

--------------------
unterm Strich *zwinker*

eine Solaranlage ist die unkomplizierteste, preiswerteste und wartungsärmste Methode für Strom zu sorgen, jeder qm Fläche, den man dafür irgend wie bereit stellen kann, lohnt

die Bootsmotor lädt richtig gut, wenn denn der passende Laderegler dran ist und evtl. die Lima aufgerüstet wurde
zusätzlich ein kleiner oder großer Generator ist fast ein muss auf großer Fahrt, wie groß und toll hängt von Bootsgröße und Häufigkeit der Nutzung ab
je nach dem ob der Bootsmotor, kleiner oder großer Generator den Strom liefert, reden wir da von gerade mal ~10l pro Wochen, also keine Menge die von Gewicht oder Kosten problematisch sein sollte

wer oft und viel unter Segel unterwegs ist, auch bei schlechtem Wetter Ruhe vor jeglichem Verbrennungsmotor haben will und mit gutem Wind rechnet, sollte lieber auf den Schleppgenerator als auf ein Windrad setzen (wir zB. haben unseres 1m Rad wieder abmontiert, bringt zu selten Leistung)

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nur unsere $0.02, lg a&C
Energieversorgung auf großer Fahrt
Hallo, ich bin auf Ost- und Nordsee unterwegs, da brauche ich wesentlich weniger Energie (kein Kühlschrank), obwohl ich Häfen rel. selten anfahre.
Für mich ist ein Batteriemonitor wichtig, z.B. der von NASA mit 200A Shunt, so weiß ich genau was los ist.
Der Klabautermann
Energiebedarf an Bord,
ich war fast drei Jahre von der Ostsee bis Polynesien auf einer Langfahrtyacht unterwegs.
Meist wochenlang an keinem Landstrom.

Klarer Sieger beim Energieverbrauch war die Kühlbox. Besonders in der Tropen
wo die Außentemperaturen selten/nie unter 24°C gehen.

Bei den langen Überfahrten, 17 Tage über den Atlantik, 28 von Galapagos nach farnz. Polynesien
kam an zweiter Stelle die Navagationselektronik dazu.

Sieger bei der Energiebeschaffung waren unsere 2x100W Fotovoltaik-Panele.
Zur Not auch der 300W Windgenerator, zur Not weil der Lärm, trotz Flüsterflügel, nervt.
Windgenerator war meist nur an wenn Schiff am Ankerplatz war und wir an Land.

Die Lichtmaschine war die letzte Lösung, nervt auch, funkioniert nur gut mit
speziellem Laderegler.

Schleppgenartoren sind gut beim Segeln, am Ankerplatz schleppt nix.

Energiespeicher waren 2x220Ah Batterien für den Bordstrom + 70Ah Starterbatterie.

Mehr info unter............http://www.3-oldies.de/
Da ...
... kann ich nur Danke sagen.

Das sind mal fundierte Infos aus Praxis und Erfahrung.

Seltsamer Weise bekommt man die in einschägigen Foren eher nicht.
Die erste Antwort ist da (fast) immer einherablassendes "Benutz' gefälligst die SuFu" und ab der 6 Antwort wird zwischen 2..3 "Foren-Ureinwohnern" eine Fehde um die 9. Stelle hinter dem Komma ausgetragen, die mit der anfänglichen Frage rein garnix mehr zu tun hat.

Das ist hier gänzlich anders!
Hier kommt wirklich was mit Hand und Fuß.

Dafür noch mal ein dickes Dankeschön!
*********sicht Paar
2.681 Beiträge
Wir sind nicht in dem Sinne "Langfahrt-Segler", nur in nördlicheren Gebieten unterwegs, aber auf unserem Schottland/Hebriden und Lofotentörns lagen wir oft vor Anker oder Mooringsbojen, meist aber nicht länger als eine Woche ohne Landstrom.
Solar- oder Wind-Stromerzeuger haben wir nicht, da lange Perioden ohne Strom eher die Ausnahme sind.
Für uns war immer wichtig, Stromverbrauch zu reduzieren. Also Petroleum-Ankerlaterne, Petroleumlampen unter Deck, Druckwasserpumpe ausgeschaltet, auf Fußpumpe umgestellt, keine Kühlbox etc.
Unser Bordnetz ist 24V, Batteriekapazität 220 AH.
Damit sind wir ganz gut klargekommen, auch deshalb, weil ja doch die Maschine immer mal 1-2Std am Tag läuft.
Für die Heizung, wenns mal richtig kalt war, haben wir einen normalen Ofen für Holz und Brikett an Bord.
****li Mann
278 Beiträge
Messen und Notieren
Da sind ja tolle Antworten gekommen. Danke für die Tipps.

Es mag ja etwas klein kariert klingen - aber Messen und Notieren finde ich hilfreich bei der Frage nach "Verbräuchen". Eine Excel- oder Handtabelle ist schnell gemacht, muß dann nur noch der innere Schweinhund überwunden werden, auch die vorgegebenen Messintervalle einzuhalten und zu notieren.
Über die Zeit ergeben sich aussagekräftige Zahlenreihen, garniert man sie noch mit kleinen Zusätzen wie: sehr kalt, kaum Wind, viel was weiß ich runden sie die Erkenntnisse ab.
Es ergeben sich sehr erstaunliche "Ausreißer" - nach oben wie nach unten. Auch wird man den einen oder anderen "Fresser" erwischen.
Zuletzt wird man sein eigenes Energie-Verhalten hinterfragen!
Und dann wird's richtig spannend.
***Pa Paar
617 Beiträge
über den Daumen gepeilt
die meisten Ausreißer wird der Kühlschrank erzeugen, dessen Thermostat sich meist nicht an eine zeitlich fixe Messreihe halten wird, mal zufällig läuft, mal nicht, dito Wasserpumpe, etc...

Nach meiner Erfahrung ist eine andere Methoden für den Laien recht einfach durchführbar und brauchbar genau, aber auch hier liegt man sicher noch im zweistelligen %-Bereich daneben:
- Akkus voll Laden und alles was die Akkus lädt abklemmen, dann später...
...wenn gerade keine großen Verbraucher laufen und die Akku-Spannung direkt an den Batteriepolen genau 12.00 Volt erreicht, habt ihr ca. 50% Eurer Akku-Kapazität verbraucht (gemeint ist der Zeitpunkt, wenn der Kühlschrank gerade aus ist und nur zB. Navi und Funk ein wenig Strom ziehen)
Aus der Zeit bis zu diesen 50% könnt Ihr jetzt Euren Verbrauch pro Stunde oder pro Tag ausrechnen, sofern Eure Akkus noch recht neu sind.

ein Beispiel:
Sagen wir Euer 120Ah Akku ist nach 20h runter auf genau 12.00 Volt, dh. Ihr habt in 20h 60Ah verbraucht, oder im Schnitt 60Ah / 20h = 3.0A
Natürlich wissen wir nicht, was in den nächsten 4h passiert, um da volle 24h draus zu machen, aber so super genau ist diese Mess-Methode eh nicht, also sagen wir einfach diese 60Ah/24h = 3A oder ca. 40Watt wären der Durchschnitt.

und wie viel Solar bräuchten wir da jetzt?
Ein Solarpanel muss 15-20Volt liefern, damit der Akku lädt, dh. unser 100 Watt Panel, liefert bei optimalen Bedingungen keine 8A sondern nur ca. 5.2A, davon kommen, je nach Technik und Akku-Bauart, 4-4.5A auch im Akku an. (in Wirklichkeit kann es je nach Laderegler und Verbrauch auch deutlich mehr sein)
Damit das unseren Verbrauch von 3A oder 3A*24h = 72Ah pro Tag deckt, müsste das 100 Watt Panel mit 72Ah/4-4.5A = 16-18h pro Tag optimal laufen, so lange ist der Tag natürlich nicht.
Wenn wir 3 Stück 100 Watt Panele hätten, bräuchte es 5,3-6h am Tag mit optimaler Sonne, - natürlich scheint die Sonne in Wirklichkeit zB. 14h, aber eben nicht die ganze Zeit mit voller Stärke und optimalem Winkel.
An einem schönen Sommertagen dürften die 3 Panele ausreichen um unseren Verbrauch zu decken.
*sonne*

Daumenregel für die, die bereits Solar haben:
Wenn Ihr um die Mittagszeit bereits über 14Volt erreicht, wird es ein guter Tag, wenn es mittags noch unter 14Volt sind, verbraucht Ihr an dem Tag mehr als Ihr ladet.
Für mich ...
... ist es erst mal wichtig, ein "Gefühl" für eine SINNVOLLE Art der Energiversorgung zu bekommen.
Dabei waren - und sind - die bisher erhaltenen Infos äußerst hilfreich. Fantastisch!

Nochmals vielen Dank dafür. In anderen Foren, besonders in denen mit dem ausschließlichen Thema Segelboote, habe ich das ganz anders erlebt.
Also: Hut ab! Chapeau! Kompliment! ... *top*

Bisher habe ich noch nicht mal ein eigenes Boot. Messen kann ich also erst mal nix.
Wobei die Grundidee natürlich brauchbar ist, Energieverbrauch und -versorgung optimal auf einander abzustimmen.

In ein paar Jahren, wenn ich endlich genügend Zeit freigeschaufelt habe um auch ohne Arbeit bis zur Rente einigermaßenüber die Runden zu kommen, muss mein Boot sich selbst und die Crew auch bei längeren Schlägen (2..3 Wochen) sicher mit Energie versorgen können. Auch - oder besonders - wenn die Sonne mal eine ganze Woche nicht scheint.

Inzwischen sortieren sich meine wirren Gedanken dank der vielen Informationen die ich hier bekommen habe in Richtung eines groben Planes:

• die Energieversorgung muss MINDESTENS für (über)lebenswichtige Ausrüstung redundant sein
• um Solarpanels (hässlich, Platzverbrauch) kommt man aus Kostengründen kaum herum
• Serien-Lichtmachienen und deren Laderegler MÜSSEN überprüft und ggfs. angepasst werden
• Heck-/Schleppgeneratoren können unterstützen, sind aber teuer (€/kW) und liefern nur bei höheren Geschwindigkeiten ordentliche Energiebeträge
• Brennstoffzellen sind nahezu perfekt geignet. Das KO-Kriterium ist aber der horrende Preis.
• der Verbrauch dürfte mit moderner Technik und annehmbarem Komfort in der 10 bis 12m Klasse bei etwa 1 kWh für das Boot plus 1kWh für die Crew liegen. 2 oder 4 Mann Besatzung machen vermutlich keinen wirklich gravierenden Unterschied.

Denke ich in die Richtige Richtung oder liege ich total daneben?

Ich bin gespannt!
****li Mann
278 Beiträge
Notiz "Verbräuche" Toiletten-Papier
Dein Beitrag, @***Pa, kommt in meine Sammlung "Nützliche Tipps - Gut zu wissen". Danke dafür.

So sehr genau meinte ich meine Notiererei nicht. Habe mir nur angewöhnt, alle "Verbräuche" zu notieren; also auch Wasser, Sprit, Öl und auch auf längeren Fahrten Lebensmittel und andere wichtige Verbräuche.

Vielleicht hierzu eine kleine Anekdote: Vor nun einigen Jahrzehnten bin ich mit "Schnellbootens" unterwegs gewesen. Die sind bei der Versorgung mit allem Möglichen während längerer Fahrten auf ihren Tender mehr als angewiesen. Die geplante Fahrt verzögerte sich. Im Skagerrak meinte es der Wind gar nicht gut mit uns und wir mußten als Nothafen Hanstholm anlaufen. An der Außenmole war ein Liegen nicht möglich - Wellenschlag. Also verlegte man uns an eine Fischereipier; für Gammel-Fiske! Der Gestank dort war so unerträglich und setzte sich derart in den Klamotten fest, das meine damalige Frau nach öffnen meines Seesackes sich weigerte, weitere Schritte zu unternehmen. Auf diese Weise lernte ich dann die Bedienung einer Waschmaschine.

Die größeren Probleme aber kommen jetzt. Es fehlte an Bier und Toiletten-Papier. Das Fehlen von Bier war nicht so schlimm, wir hatten ja eine Zoll-Last mit jede Menge Schnappes. Kurzerhand freigegeben und der Gestank konnte weg getrunken werden. Knappheit herrschte nur bei der Verdünnung. Die Preise für Cola und Limo schossen in astronomische Höhen. Aber ein Soldat ohne Toiletten-Papier, sprich unkorrekt gesäuberten Hintern, kann nicht in den Krieg ziehen. Die Vorschriften der Marine sind hier eindeutig. Ebenso die Beschaffungswege. Also eine Versorgung bei der vor Ort befindlichen Kaufmannschaft war uns untersagt und so wurde, Entschlussfreudig, wie die Marine nun mal ist, ein 20 Tonner LKW von Kiel nach Hanstholm auf den Weg gebracht - mit Bier und jede Menge von dem so nötig gebrauchten Papier. Sollte euch mal wieder ein LKW auf der Autobahn wie ein Teufel überholen - nun wißt ihr Bescheid. Papier für die Mariners!

Was ich daraus gelernt habe: Auch fehlende kleine, scheinbar unbedeutende Dinge können auf See zu einem echten Problem werden. Man denke nur an den Medizinkasten. Kopf- oder Zahnschmerzmittel, Augentropfen (Brillenträger), Allergien, Wundverband etc. An Land gehen wir in die nächste Apotheke, auf See ist selbst der Notarzt ziemlich lange unterwegs. Oder, um beim eigentlichen Thema zu bleiben, der Ausfall der Navigation wegen fehlender elektrischer Energie. Wer dann mehr Augenmerk auf seinen lebenswichtigen kühlen Sundowner als auf den Verbrauch der dazu benötigten Energie gelegt hat, kann in mehr als ernsthafte Schwierigkeiten kommen.

Hier helfen mir die kleinen Listen und meine Notizen sehr. Sie sind nicht hoch-wissenschaftlich oder gehen bis in's kleinste Detail; aber überschaubar und erfassbar müssen sie sein. Dabei ziehe ich die händische Datenverarbeitung der elektrischen vor. Eine geschriebene Null ist für mich "begreifbarer" als eine in der EDV; da soll es ja auch bekanntlich 'ne ganze Menge mehr geben.

Grade erstelle ich eine andere Liste. Habe vor, im nächsten Jahr über die Binnen-Wasserstraßen in's Schwarze- oder Mittelmeer zu fahren; könnte auch weitergehen. Eine Prioritäten-Liste für die Beschaffung des Bootes hilft sehr bei der Entscheidungsfindung - und natürlich auch Klarheit über den Umfang des eigenen Geldbeutels. Aber das gehört hier nicht her und wird an anderer Stelle genauer erörtert.
***Pa Paar
617 Beiträge
@**********egler klingt alles gut, aber das wichtigste hat @****li geschrieben,
Strom ist nur eines der vielen vielen Dinge die im Zweifel gebraucht werden, es gibt noch x andere, und am wichtigsten:
erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

den Erfahrenen Segler erkennt man daran, dass er für alles eine zweite und dritte Lösung hat, weil zum einen immer mal etwas auseinander fällt, völlig zufällig ein essentielles 1€ oder 1000€ Teil, und das Wetter, egal wie viel man plant, dann doch ab und an mal macht was es will

auf 'großer Fahrt' sind primär die MacGyver Fähigkeiten des Skippers entscheidend, sekundär die Menge an Fallback-Lösungen die man dabei hat und erst tertiär die Dinge die man fleißig im voraus geplant hat *g*

zB. kann man mit ausreichend Tape, Gewebeplane und Montageschaum nahezu jeden Riss oder Loch im Rumpf flicken, egal ob über oder unter Wasser, gut wer noch Schwimmnudel dabei hat, für die Borddurchlässe, wo sie bessere Arbeit leistet als Gummi oder Holz Stopfen, etc...
****li Mann
278 Beiträge
Kann nur beipflichten @***Pa.

Wer mal sehen möchte, wie man ALLES falsch machen kann und wie es ganz bestimmt NICHT geht möge sich den Film mit Robert Redford "ALL IS LOST" anschauen. Da ist wirklich alles verloren!!!!

Es ist nicht zu fassen, da mach ich Werbung für den schlechtesten Segelfilm aller Zeiten.

ojolli
***Pa Paar
617 Beiträge
@****li da ist wirklich alles lost, wie schreib ein Kritiker so schön, - man erkennt deutlich die suizidalen Absichten des Protagonisten - , weil man gar nicht so wenig Ahnung haben kann, wenn man es einhand bis dort hin geschafft hat *zwinker*

vom seglerischen Aspekt ein Stück besser:
http://www.imdb.com/title/tt0100633/


****li Mann
278 Beiträge
Kopfkino
Jaui, das ist es doch, warum wir SEGELN!
und alles so schön, das es schon wieder wahr sein könnte.

Nach meiner Bemerkung gestern geht mir dieser bescheuerte Film nicht mehr aus dem Kopf.
Denke ständig darüber nach: Wie hättest du da und dort reagiert.

Nochmal zum Thema Liste. Er (Robert) suchte panisch nach Dingen für den Notfall. Eine Liste hätte ihn leicht auf die Idee eines "Erste-Greif-Sackes" kommen lassen. In dem natürlich auch Energie, sprich Batterien, seefest verschlossen in den bekannten Hausfrauen-Beglückungs-Verkauf-Party-Boxen , mach keine Werbung dafür, sollen aber nach wie vor die Besten sein, zu finden ist. Einen Kurzschluß, der ja bei aller Vorbereitung doch kommt, im Dunkeln nach Gefühl zu suchen setzt den Skipper zwar manchmal gehörig unter Strom, führt aber selten zu dem gewünschten Ergebnis.
***Pa Paar
617 Beiträge
jetzt sind wir aber bei den harten Themen angelangt...
und wären wir gleich beim ersten:
Abandon ship ist die aller aller aller letzte Lösung!!!

Jahr für Jahr sterben Menschen, weil sie viel zu früh das Schiff aufgeben, solange der Kiel noch raus schaut, Rettungsinsel startklar oder auch schon in der Insel, aber beim Schiff bleiben! Es werden öfter leer Schiffe als volle Rettungsinseln gefunden *zwinker*
In selbiger Insel sollte übrigens auch schon das nötigste drin sein, auf großer Fahrt auch ein EPIRB! Dazu die wasserdichte Handfunke die permanent voll geladen in der gut erreichbaren Ladebucht bereitsteht, - es ist sehr angenehm, wenn man auf den letzten 20sm und auch bez. der Bergung direkten Kontakt aufnehmen kann *g*

Aber keine Sorge, rein statistisch ist die Chance über Bord zu gehen und dabei ernsthaften oder fatalen Schaden zu nehmen x-fach höher, als dass ein Schiff mit oder ohne Mann und Maus untergeht. Da nützt die beste Insel nichts, wenn die Hecklaterne langsam zwischen den Wellenbergen verschwindet...
*********sicht Paar
2.681 Beiträge
Nur noch mal einen Gedanken zur Technik. Es gibt einen schönen Seemanns-Spruch : Was nicht an Bord ist, kann unterwegs auch nicht kaputt gehen.
********er52 Mann
658 Beiträge
@schoeneansicht
Ich kann er deiner Aussage nur zu stimmen!

Bei einem "gut" ausgestattetem Schiff, braucht man Zeit, Geduld und viel technisches Verstaendnis bis man komplexe Anlagen voll versteht und mit jedem "Ding" steigt die Wahrscheinlichkeit dass etwas kaputt geht.

KISS ist auch bei Schiffen ein guter Ansatz.
****li Mann
278 Beiträge
Standartboot
Unsere Diskussion nähert sich Allgemeinplätzen. Das passiert ja häufig oder aber sie driftet in eine Diskussion ab um die 10te Stelle hinter dem Komma.
Wie kommt das?
Meine Idee, es gibt keine Standartboote mehr in der Fahrtensegelei. Die Ausrüstung ist so individuell wie jeder Eigner. Es ist schwer, den Energieverbrauch zu bewerten, wenn der eine einen Watermaker braucht und der andere mit ein paar Flaschen Mineralwasser auskommt! Die Zeiten der Hanseaten und Varianta‘s ist endgültig vorbei. Da die Boote ziemlich einheitlich waren und viel Platz für Eigenideen fehlte (na ja, sicher auch die eine oder andere Mark) fiel ein Vergleich leicht.
Der Vorschlag ist schon gemacht worden, nur nie realisiert. Mir schwebt ein Standartboot vor. Größe sagen wir WL 9 x 3 m. Standart Ausrüstung und Besegelung, das Ganze in eine Klassenformel verpackt und Wettfahrten, die den Fahrtensegler ansprechen. Vielleicht mit Bewertungen für Energieverbrauch, Umweltverhalten und hmm warum nicht, den Kosten.
Auf die Art und Weise würden mit Zahlen unterstützte Ergebnisse produziert, die dann wieder anderen als Kalkulationsgrößen dienen.
Was meint Ihr? Utopie oder doch realisierbar!
***Pa Paar
617 Beiträge
std
bei diversen around the world gibt es das ja, mit ein oder mehreren Händen

aber wie Du schon richtig sagst, der eine braucht das, der andere hat lieber jenes und der nächste alles, mancher nur zum dahin gondeln und beim anderen soll es noch dazu schnell sein...
...genau das ist es doch, was es ausmacht, dass jeder sein persönliches Ding auslebt, auf seine eigene Art, einfach nur um der Freiheit Willen oder auch zu einem kleinen Aspekt um's Erreichen oder Leisten

wie schade, wenn man hier versuchen würde die eine beste Lösung zu finden, überlassen wir das mal der Industrie für die Charter-Hobel *zwinker*
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