Jollensegeln

Besser kann man es nicht lernen

...und mehr spüren, dass ist für mich Jollensegeln.

Ich finde es gibt kein entweder oder und Jollensegeln ist auch nicht zwangsläufig Anfängersegeln. Auf sportlichen Jollen ist vermutlich mancher Dickschiffkapitän ganz schnell selbst im Wasser

Ich segel immer gern, mal meinen kleinen Jollenkreuzer, mal sportliche Yachten und auch die Wohnmobildickschiffe. Eben alles zu seiner Zeit und passend zum Anlass.

Jolle ist für mich echtes Segelvergnügen. Hab bis vor ein paar Jahren einen FD gesegelt und ihn leider am Neusiedlersee geschrottet. Wer einmal das Gefühl genossen hat bei drei bis vier Bf einfach durchs Wasser zu gleiten kommt nicht mehr davon los. Du erkennst auch jeden Segler der Erfahrung mit Jollen hat, da stimmt auch bei einem Dickschiff der Segeltrimm, , das Gefühl für Wind und Welle.

Auch wenn ich in der Zwischenzeit eine 14m Nussschale segle so ist Jollensegeln eine sehr interessante Sache. Ein bisschen mit dem Segeln von kleinen, 14-20ft Kats, zu vergleichen.
Vielleicht lassen sich Themen wie Jollen, kleine Kats, FDs usw in einem Themenbereich zusammen fassen.

Gute Idee, hier mal öfter darüber zu reden.
Mein cat 18 Fuss am Isselmeer wird auch zu wenig bewegt, da oft der - wie soll ich sagen - beweglich sportliche - Vorschoter oder gerne auch mal Szeuermann/-frau fehlt

Ist ja wohl der Witz schlechthin bei der Abstimmung

dass Jollensegeln für Badewannenpiraten ist hat sich schwer getäuscht.
Sensibler segeln geht nicht. Ich denke dabei an eine "I" oder "O" Jolle.

Ich glaube, das war nicht negativ gemeint! das sollte mitgelesen werden

Schön dass hier so Dampf in der Runde ist.

@ sunandwind
Wo ist denn hier Dampf? Ich sehe nichts

Dynamik, das ist genau das richtige Wort und das mich sehr

Wir denken mal drüber nach, wegen dem neuen Bereich

Shi

Laufbahn:
Randmeer, FlyingFish, div. Dickschiffe bis 40", Topper, Korsar.

Komisch dass 'Anfängersegeln' eine olympische Disziplin ist

Schreibt der der es selbst auf Dickschiffen nicht lassen kann die ganze Zeit an den Schoten, Fallen und Verholpunkten rumzuzupfen ... wofür ich immer von anderen 'wir fahren fast alle Kurse mit einer Segeleinstellung' Menschen belächelt wird.

,(m)

Mann oh Mann - Jollensegeln mit Anfängersegeln zu vergleichen oder in einen Topf zu werfen; geht ja gar nicht.
Empfehle dringend mal einen kleinen Schlag bei fünf Bft. auf einem Finn Dinghy zu machen, am besten platt vor Laken. Da wird dann nicht das Boot zum Anfänger sondern ganz schnell der ach so gestandene und erfahrene und mit allen Wassern gewaschene "Dickschiffsailor".
Da spritzt mir doch glatt, wie schon in einem anderen Beitrag, die Gischt bis zur ersten Saling.

Was noch nie mit einer Jolle gekentert? Ernsthaft? Du hast den ganzen Spass verpasst! Ich glaube da hast du noch was nachzuholen.

Aber im Ernst. Das Sportgerät an die Grenze zu bringen geht eben nur wenn man die Grenze kennt. Und das die bei unterschiedlichen Booten ganz unterschiedlich liegen. Knickspanter sind z.B. ganz anders im Verhalten als Rundspanter. Von dem Jollen-Surfbrett namens Topper (so 'ne Laser für Arme) bin ich regelmäßig abgeworfen worden, den Korsar musste man regelrecht zum Kentern zwingen.

Und da wird mir (hoffentlich) der Rest der Mitlesenden Recht geben... wer eine Jolle segeln kann, beherrscht auch ein Dickschiff viel schneller und vielleicht sogar besser. Ein gutes Training finde ich es wenn unter Segeln auf engem Raum manövriert werden MUSS! Verbieten zwar alle Charteranbieter und die meisten Häfen, aber was machst du wenn deine Maschine stirbt und die Bilgeratte vergessen hat den Sprit im Ersatz Flautenschieber zu kontrollieren?

Oh weh, da haben wir das ganze Dilemma ja in ein paar Worte gepackt. Kentern gehört einfach zum Handwerk eines Jollenseglers und sollte auch regelmäßig trainiert werden. Allerdings sollte man sich vorher ein paar Gedanken machen. Denn nicht jede Jolle ist "Kenterfreudig".
Die neuen Konstruktionen sind in der Regel so gebaut, das sie auf der Seite liegend tief eintauchen und sie feste Auftriebstanks haben. Da ist es dann kein Problem, ans oder aufs Schwert zu kommen und die Kiste wieder aufzurichten. Das Wasser fließt dann durch Lenzrohre oder offenen Spiegel ab und was dann noch übrig ist besorgen die Lenz-Ventile. Größte Vorsicht ist bei älteren Konstruktionen geboten; es lauern einige nicht gleich zu erkennende Fallstricke. Hier das Gespräch und den Rat der alten "Hasen" der Klasse zu suchen erspart einen manche böse Überraschung.
Wer Angst vorm nassen "Schlüpper" hat sollte vielleicht besser vom Segeln Abstand nehmen. Segeln findet auf dem Wasser statt und Wasser ist NASS und KALT, egal ob auf der Jolle oder dem Dickschiff.
Die Ganze obige Frage ist etwas provokativ, grade für Jollen affine Segler, gestellt. Die Erklärung liegt leider bei den Segelschulen. Die haben nämlich überhaupt kein Interesse die Leute zum Jollensegeln zu animieren. In der Regel reicht dafür ein Schein und mit einem Lehrgang lässt sich halt nicht so viel Geld verdienen wie mit ein paar mehr, die man zum Revier- und Küstensegeln schon braucht; von der Praxis mal ganz abgesehen.

... das Schreckgespenst aller Dickschiffsegler. Ich weiss - die Pötte kentern i.d.R. nicht sondern legen sich halt mal flach aufs Wasser. Ausnahmen hier natürlich immer bei Monsterwellen, Weltumsegelungen etc.

Blöd ist halt bei Yachten, dass alles, was vorher gut verstaut war - oder nicht ganz so gut - sich in wahlfreier Anordnung im Innenraum verteilt. Festes - Flüssiges, alles mit- und durcheinander. Aber das hat Phanthomas ja nicht gefragt.

Wenn du kenterst bist du eben mal im Wasser. Dann checkst du ob alle Leinen frei sind - vielleicht drehst du dein Sportgerät noch in den Wind - stellst dich auf das Schwert und bringst das Kind wieder in die Senkrechte. Wobei du - wenn du die Koordination hast und das Bootchen es zulässt - gleich wieder triefend einsteigst (bzw. es ist eher ein 'reinwerfen') während sich das Teil aufrichtet. Dann Schoten dicht - Abfallen und weiter gehts.

Und nein! Du musst nicht zu zweit sein. Geht auch alleine. Muss ja auch - bei so vielen Einmann Jollen auf dem Markt. Wenn du natürlich mit Vorschoter(in) segelst - nicht vergessen - die/der muss auch wieder rein.

Was zu beachten wäre - und auch eigentlich zu jeder verantwortungsvollen Jollenausbildung gehören sollte (Segelschulen zieren sich da):
Und das ist auch aus meiner Sicht der Punkt, den kaum einerauf dem Radar hat:
Wie komme ich wieder ins Boot rein? Speziell wenn du alleine unterwegs bist. Vorher üben! dabei haben viele schon die Erfahrung gemacht - dass Einsteigen vom Steg aus easy ist - aber ohne festen Boden und mit vollgesogenen Klamotten der Einstieg recht anstrengend werden kann.
Ich persönlich bevorzuge nicht die Seite (da schmeisst du die Kiste wieder um - besonders wenn der Wind mithilft ) sondern den Einstieg übers Heck, wenn ich es nicht gleich beim Aufrichten geschafft hatte.
Das gilt übrigens auch und speziell für die weiblichen (Mit-) Segler. Es braucht KRAFT um wieder ins Boot zu kommen. Das komplette eigene Gewicht inkl. des Wassers im Schlübber muss normalerweise NUR mit den Armen aus dem Wasser gehievt werden. Jollen sind nicht mit Badeleitern ausgestattet!

Nichts ist schlimmer als in eine Situation zu geraten welche nicht geübt wurde. So entstehen tragische Unfälle. Kentern und wieder aufrichten üben ist übrigens eine nette Beschäftigung - auch wenn es mal wenig Wind hat - im stehtiefen Wasser in Strandnähe....

Gut beschrieben, vor allem das Durcheinander. Gibt da einen schönen Film, wie das aussieht und wie man es ganz bestimmt nicht machen sollte: "All is lost" mit Robert Redford.

Eine Anmerkung zum reinklettern: beim Finn kommst du achtern nicht rein; zu hoch und nix zum festhalten. Da gibt es einen Trick: mit etwas Fahrt rein schwimmen lassen. Das geht so: an die luv-wärtige Bordseite hängen, Schot und Pinne greifen, leicht dicht holen und Fahrt aufnehmen. Das Boot stabilisiert sich, du hängst längs an der Bordseite und kannst easy ein Bein ins Boot schwingen, danach den restlichen Segler nachziehen. Das wird gut durch das strömende Wasser unterstützt. Funktioniert auch auf anderen Booten, die nicht all zu hochbordig sind, man etwas fit ist und die ganze Sache auch ein wenig trainiert hat.

Hier gibts mal nen büschen was zu gucken: