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Medizinische Versorgung an Bord

******_69 Paar
6.665 Beiträge
Themenersteller 
Erweiterung für längere Törns
Natürlich müssen wir uns immer auf das Gebiet vorbereiten in welches wir segeln wollen, diese Liste ersetzt keinenfalls Überlegungen für die spezielle medizinische Vorbereitung sie soll lediglich als Hilfestellung dienen.

AUSRÜSTUNG

Neben der fundierten Ausbildung sollte auch ein umfangreiches basismedizinisches Equipment an Bord sein. Der normale KFZ-Verbandskasten reicht insbesondere bei langen Segeltörns nicht aus, da beispielsweise Brüche und Verstauchungen bzw. Verrenkungen nicht damit behandelt werden können. Hier ist eine Auflistung des Inhalts eines Verbandspakets, das so im Handel (bsplw. bei ebay) erhältlich ist und, bei fundierter Ausbildung, für viele medizinische Notfälle reaktionsfähig macht:



Für die Beatmung:
• 1 PVC-Beatmungsbeutel für Erwachsene
• 1 Beatmungsmaske in der Größe 3 (Einwegprodukt)
• 1 Beatmungsmaske in der Größe 5 (Einwegprodukt)
• je 1 Güdeltubus in der Größe 1, 2, 3 und 4
• 1 Blockerspritze


Für die Diagnose von Krankheitsbildern:
• 1 Blutdruckmeßgerät
• 1 Stethoskop
• 1 Fieberthermometer
• 1 Blutzuckermeßgerät
• 1 Pulsoxymeter


Für die Ruhigstellung gebrochener oder verrenkter Körperteile:
• 1 Splintschiene
• 1 Halskrause für Erwachsene


Für die kleinere und stärkeren Blessuren:
• Heftpflaster Spule starr (2,5 cm x 5 m)
• Wundpflaster elastisch (10 cm x 6 cm)
• Verbandpäckchen mittel (8 cm x 10 cm)
• Verbandpäckchen groß (10 cm x 12 cm)
• Verbandtücher klein (40 x 60 cm)
• Verbandtuch mittel (60 x 80 cm)
• Wundkompressen (10 cm x 10 cm)
• Fixierbinden elastisch (6 cm x 4 m)
• Fixierbinden elastisch (8 cm x 4 m)
• Dreiecktücher weiß
• Einmalhandschuhe groß
• Rettungsdecken silber/gold 210 cm x 160 cm
• Erste-Hilfe-Schere klein
• Broschüre "Sofortmaßnahmen"


Der Krimskrams der gerne mal vergessen wird:

• 1 Kleiderschere

NOTRUF
Vergessen Sie vor lauter Panik allerdings nicht, einen Seenotruf abzusetzen! Auch der hierfür verantwortliche sollte im Vorhinein des Törns bestimmt werden!

Hinweis auf die Webseite:
http://www.segeln-wissen.de/ … ische-notfaelle-an-bord.html

Busserl desire_69 *knuddel*
****r56 Frau
2.581 Beiträge
Linkservice:

Die obige Liste ist hier zu finden: http://www.segeln-wissen.de/ … ische-notfaelle-an-bord.html

Es lohnt sich auch, bei den Segelschulen nach entsprechenden Kursen zu suchen.
So hat z.B. die Segelschule in Mönchengladbach, die ich besucht habe, einen Kurs "Seminar : Medizin an Bord -gemäß World Sailing (ex ISAF)-Richtlinien" im Angebot. Die werden nicht die einzigen sein.
http://www.sailingisland.de/ … seminar_medizin_an_bord.html
******_69 Paar
6.665 Beiträge
Themenersteller 
Noch ein kleiner Hinweis für Interessierte, ein Buchtipp:

Medizin auf See

https://www.delius-klasing.de/medizin-auf-see-7488

Busserl desire_69 *knuddel*
*********Echt Mann
1.305 Beiträge
Übertreibt man nicht langsam?
Und was ist mit Notfällen ? Dafür sollte man auch gerüstet sein! Auch bei einem Kurztörn!
Shi, was verstehst Du unter Notfälle bei einem Kurztörn?
Hier benötige ich Beispiele auf die ich als medizinischer Laie (mit regelmäßiger Erste Hilfe Auffrischung) antworten könnte

Und Zerrungen und Prellungen, für alles andere muss jeder selbst sorgen, richtig!
Hier brauche ich nicht zwangsläufig irgendwelche Salben oder gar Medikamente um sofort eine Behandlung durchzuführen. Mullbinde bzw. Elastikbinden aus einen Verbandskasten reichen als erste Hilfe.

Wie man Brüche mit einfachen Hilfsmitteln ruhig stellt, lernt man auch bei regelmäßigen Wiederholung der ersten Hilfe.

Bei Durchfall sollte man die Folgen mit richtiger Flüssigkeitszufuhr wie Wasser, Tee (was ich nicht als zusätzliche medizinische Ausrüstung benötige sondern eigentlich standartmäßig an Bord habe) bekämpfen und nicht mit irgendwelchen Tropfen. Besonders weil ich die Ursache ja nicht kenne.

Sonstige Medikamente (egal ob rezeptfrei oder nicht) werde ich nicht für irgend jemanden dabei haben.
Nicht umsonst heißt es "bei Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker"!!
Und ich bin keines von beiden.

Also, auf Kurzfahrt (küstennahe Gewässer) ist mit dem Bordsverbandskasten, Funk und Personen die sich mit beiden auskennen das meiste schon abgedeckt.
Man sollte sich eher darüber Gedanken machen, einen Jahrzehnte zurückliegenden Erste Hilfe Kurs, regelmäßig aufzufrischen. Hier meine ich jeden und nicht nur die Skipper.

Mein Beitrag bezieht sich nicht auf Langfahrt wo die nächste professionelle Hilfe Tage entfernt ist.
Hier sind voran gegangene Beiträge und die Links sehr empfehlenswert.
****di Mann
853 Beiträge
Küstennahe Gewässer ...
nichts ist ungefährlich.

Ich beschreibe mal einen realen Todesfall beim Segeln, passiert vor wenigen Jahren im kroatischen Küstengebiet:

Ein Mann mit sehr guter Segelerfahrung ist mit seiner Familie unterwegs und liegt vor Anker. Eine zusätzliche Landleine soll die Lage der Yacht für eine ruhige Nacht sicherstellen. Er schwimmt hinaus und als die Landfeste liegt, kommt er mit dem Fuß im Wasser in eine Art Schlaufe der Leine. Der Wind drückt die Yacht seitlich so dass sich die Leine spannt sich und sein Fuß wird abgeschnürt. Sehr tiefe Fleischwunde und hoher Blutverlust. Eine Motoryacht bringt ihn schnellstens zum nächsten Hafen, der Arzt bestellt sofort den Rettungshubschrauber und er wird nach Zadar geflogen, die Frau durfte nicht mitfliegen.
Sie kommt also auf dem Landweg hinterher und als sie ankommt, liegt er immer noch fast unbehandelt in der Notaufnahme. Am folgenden Tag verstarb er wegen inneren Organversagen aufgrund des hohen Blutverlustes.

Seitdem haben wir diese Abbindevorrichtungen für Gliedmaßen an Bord und im Auto, da bei Unfällen ein hoher Blutverlust leider Lebensgefährlich sein kann. Ebenso wichtig sind Mittel gegen Allergien bzw. Wespenstiche.
Meine Bordapotheke enthält auch verschreibungspflichtige Medikamente, einsetzen würde ich diese nur nach Rücksprache mit dem Arzt vom MRSC Bremen.

Gruß Rudi
Inzwischen ...
.... befürchte ich, dass ich trotz intensiver, militäricher, notfallmedizinischer Ausbildung mit jeder Ausrüstung völlig under-equipt unterwegs bin, wenn nicht mindesten ein vollausgestatteter OP samt erfahrenem Herzchirugen, Assistenz-Team, Intensivmedizin-Bett für jedes einzelne Crew-Mitglied an Bord ist.

Die komplette Apotheke ausgerüstet für die 4-fache Reisezeit und Crew-Stärke folgt dann natürlich im Tender-Boot.

Im Ernst:
Die Kirche sollte im Dorf bleiben.
Als verantwortungsbewuster Skipper nimmt man gesundheitlich angeschlagene, für den Törn nicht geeignete Interessenten gar nicht erst in die Crew auf. Somit erübrigt sich der Gedankenwust in diese Richtung.

Ein verantwortungsbewuster Skipper weiss auch um die Wahrscheinlichkeit schwerwiegenderlk und sofort "behandlungsbedürftiger" .. hm .. Verletzungen. Darauf bereitet man sich vor.

Auf jede Eventualität kann man nicht perfekt vorbereitet sein. Das sagt schon Murphy's Law.
Aber mit angemessener Grundausbildung, Ruhe, und Improvisation kann man mit aud Segelschiffen reichlich vorhandenen Ressourcen sehr viele Notlagen erfogreich meistern.

Just my two cents.
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