Anwendung von Medikamenten
Wie schon festgestellt, wird die richtige Vorsorge mit medizinischen Mitteln erst auf Langfahrt relevant. Kopf- Zahn- oder sonstige Zipperlein können natürlich auch beim "Schlag vor der Haustür" mehr als störend sein, und wer schon mal mit entzündeten Augen 2 - 3 Stunden segeln
mußte, wird das nachvollziehen können. Aber ich denke, es ist besser, schnellstens professionelle Hilfe an Land zu suchen und solange unter dem Motto: Ein Indianer kennt keinen Schmerz durchzuhalten als mit, jedenfalls meinen dilettantischen Möglichkeiten, an einem Delinquenten rum zu doktern. Die Erstversorgung ist natürlich mit gesundem Menschenverstand vorzunehmen; und manchmal hilft dann auch die "Selbstheilung".
Auf einem längeren Törn mit Frau und Sohn wollte ich von Darsser Ort nach Bornholm. Mein damals 16jähriger Sohn war sonst immer der erste an Deck, aber an diesem Morgen nicht. Frühstücksdüfte, seeklar machen, Anker auf gehen (er schlief im Vorschiff!!!) Segel setzen - alles weckte ihn nicht. Erst als wir bei flottem Wind Richtung Ost segelten kam ein torkelnder, lallender und gritze grüner Vorschiffsmann an Deck und entledigte sich einer hier nicht näher zu beschreibenden Substanz. Seekrankheit? Nein, das war mehr. Selbst meine medizinisch erfahrene Frau schaute ratlos. Heißer Tee und trocken Toast lenkten für's erste ab und es ging auf dem schnellstens Weg nach Vitte. Am nächsten Tag: alles wie weggeblasen und es ging weiter. Nachwirkungen waren auch später nicht festzustellen.
Aber was soll man machen, wenn der nächste Doktor ein paar Tage weg ist? Welche Diagnose ist die richtige, was ist zu tun, welche Medikamente in welcher Dosis sind zu verabreichen etc.??? Da hilft sicher ein guter medizinischer Ratgeber in Form eines Buches, vorher ein entsprechenden Kurs und sicher auch die Möglichkeit der Fernberatung per Funk. Der gut gefüllte Apothekenschrank alleine - da habe ich doch sehr starke Bedenken.